Beiträge zur Geschichte Bozens im 16. Jahrhundert.- (Schlern-Schriften ; 33)
und verachtet. Schon im Jahre 1532 riet die Regierung, um allgemeinen Unwillen zu verhüten, den Juden Marx und Simon die Niederlassung in Bozen nicht zu gestatten 15 ). Im Jahre 1556 beschloß der Stadtrat, sich wegen der Juden an den Kaiser zu wenden und ihre Ausschaffung zu fordern. Ihr Gesandter erhielt die Zusicherung, daß die Juden nur mehr bis zum Johannisfest 1558 in Tirol bleiben dürften 13 ). Schon im Jahre 1554 wollte die Regierung die Juden aus Tirol ausweisen und erwirkte auch den kaiserlichen
Befehl dazu 14 ). Doch auf die 441. 2 ) „Da es bedenklich wäre wenn ein Fremder die ganze Münze in seine Hand bringt' (AD 1585, 21). . 3 ) M 1586, 443, 800. 4 ) GvH 1599, 124; M 1599, 1207. 8 ) BT 1562, .357. ®) AM 1563, 787. ) In der Erbsen- oder Judengasse (Scherer 1, 622). ) Befehl der Regierung, „daß die Juden zu Bozen Zeichen tragen, daß man sie von den Christen wegkennt' (BT 1531, 44) und es „nicht zu gestatten, daß sie ohne besondere Juden zeichen gleich den Christen in diesem Lande handeln
und wandeln dürfen' (AM 1532, 92). ®) Steinhausen 1, 410. 10 ) Bitte der Jüdin Sara, „die Freiheit, so K. M. der Wohnung halben' ihrem Manne gegeben hätte, auch auf sie und ihren Sohn Josef lebenslang zu erstrecken (AM 1554, 144). u ) Als die Juden Simon, und Marx zu Bozen einen Vertrag schlössen, daß einer künftig in Fleims wohnen solle, forderte die Regierung ihre Privilegia, da es Juden nicht gezieme, ohne K. M. Wissen den Aufenthalt im Lande aufzuteilen (AM 1532, 92). 15ä ) AM 1532, 148. v M) VM 1558