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Books
Category:
History
Year:
1936
Beiträge zur Geschichte Bozens im 16. Jahrhundert.- (Schlern-Schriften ; 33)
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Page 50 of 74
Author: Braun, Heinz / von Heinz Braun
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VIII, 66 S.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. VII - VIII
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1600
Location mark: II Z 92/33
Intern ID: 104634
im ,,Stadt- und Landgericht Gries und Bozen' aufgegangen. Der Wirkungskreis des Rates der Stadt 1 ) Martin Perger ersucht um eine Ergotzlichkeit, ,,wegen der Posten, die er zur Zeit der La gerung des K. M. Kriegsheeres zu Meran hin- und hergeführt habe' (M 1551, 680). 2 ) Suppl. Pergers um eine Hilfe, wegen seiner Sljälir. Dienste, „darin er besonders zur Zeit der Bauernempörung viel gefährliche Postritte gemacht' (MaH 1568, 31). 3) MaH 1547, 369; CD 1551, 119; EB 1561, 735; EB 1587,151; EB 1561, 735

weiter zu geben und über alle Eingänge und Ausgänge Buch zu führen 3 ). Später wurde der Pöstverkehr auch den Privatpersonen, besonders Kaufleuten, zugänglich gemacht 4 ). Doch stellten sich dabei in Bozen zahlreiche Unzulänglich keiten ein. Der Postbote hatte einen festen „Lidlohn' 5 ) von 112 Gulden, wofür er den ganzen amtlichen Verkehr zu besorgen hatte. Da er aber von den Privatpersonen meist für die Beförderung ihrer Briefschaften ein Trinkgeld erhielt, ließ er die kaiser liche Post so lange liegen

, bis andere dazukam 6 ), oder er forderte auch für die Amts post von den betreffenden Amtleuten Trinkgelder 7 ). Überhaupt suchten die Post verwalter aus ihrem Amte möglichst viel herauszupressen. Als der Postbeamte 1591 gerügt wurde, weil er die nötige Anzahl von Postpferden nicht hielt, entschuldigte er sich damit, daß die Leute, die bis Bozen mit der Post herunterkämen, dort von Flößern oder Leuten, die „Lehensrosse' hielten, weiterbefördert würden, sodaß ihm das Postgeld entzogen werde, und forderte

, daß solche Leute gezwungen werden sollten, die Post zu benützen 8 ). Städtisches Gemeindewesen. 1. Der Rat. Die Zersplitterung in den Bozner Gerichtsverhältnissen 9 ) war auch für die städ tische Selbstverwaltung von großer Bedeutung, da sie die Ausbildung eines eigenen städtischen Gerichtsbezirkes verhinderte 10 ). Die Ratsprivilegien, die Bozen im 14. und 15. Jahrhundert erhalten hatte, waren sehr spärlich 11 ). Das bischöfliche Stadtgericht war mit dem Übergang an den tirolischen Landesfürsten überhaupt

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Category:
History
Year:
1936
Beiträge zur Geschichte Bozens im 16. Jahrhundert.- (Schlern-Schriften ; 33)
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Page 59 of 74
Author: Braun, Heinz / von Heinz Braun
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VIII, 66 S.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. VII - VIII
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1600
Location mark: II Z 92/33
Intern ID: 104634
und Gewerbe treibenden auch hier die ihnen unangenehmen Fremden auszuschalten. So beschwer ten sich die Schuhmacher und Hutmacher über die lästige Konkurrenz 11 ). Im Jahre 1582 beklagten sich die tirolischen Städte gemeinsam, daß zahlreiche „Welsche, Juden, Niederländer und Meißner als Krämer und Hausierer ihr Gewerbe trieben und *) So erklärte die Regierung, Bozen sei eine große Handelsstadt, „da Kauf- und Gewerbsleute lieber in einer nicht selbst Gewerbe und Eigenhandel treibenden Stadt handeln' (MaH

haben sie nicht gehabt. Neben diesen drei ordentlichen bestand noch der Corporis- Christi-Markt, der als Konkurrenz gegen die alten Meraner Pfingstmärkte entstan den sein soll 5 ). . Die Berufung des Marktes, d. h. seine öffentliche Ankündigung und die Bekannt gabe der Marktvorschriften besorgte der Landrichter als Stellvertreter des Gerichts- herrn 6 ). Im Jahre 1558 aber ordnete die Regierung, nachdem darüber ein Streit mit der Stadt ausgebrochen war 7 ), „aus Gnade' an, der Landrichter möge am Schlüsse

seiner Berufung noch gebieten, daß jeder den Satzungen und Ordnungen des Rates zu Bozen bei Strafvermeiduiig gehorsam sein solle 8 ). Die Marktberufung selbst hat aber stets der Landrichter ausgeübt 9 ). Der Markt begann sogleich nach der öffentlichen Berufung mit dem Geläute der großen Glocken der Pfarrkirche und endigte ebenfalls mit dem Läuten dieser Glocken. Während dieser Zeit konnte — im Gegensatz zu den Wochenmärkten — jedermann frei kaufen und verkaufen 10 ). Wohl suchten die einheimischen Kaufleute

1579, 248); - vgl. Huter 12/13. a ) M 1584, 319. 3 ) EB 1584, 97 ; nach dem Privileg der Erzherzogin Claudia 1635 wurde er dann auf den ersten Wochentag nach Maria Geburt verlegt (Bückling 13). 4 ) Es sei „nicht nur ihnen, sondern dem ganzen Land zu Nutz und Vorteil da die Güter in Ruhe auf die anderen, Frankfurter und Nürnberger Messe, Leipziger, Hamburger und Linzer Markt geliefert werden könnte' (M 1598, 15B9). s h Bückling 12 — 1573, beschwerte sich die Stadt Meran über seine Abhaltung, wurde

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Category:
History
Year:
1936
Beiträge zur Geschichte Bozens im 16. Jahrhundert.- (Schlern-Schriften ; 33)
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Page 65 of 74
Author: Braun, Heinz / von Heinz Braun
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VIII, 66 S.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. VII - VIII
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1600
Location mark: II Z 92/33
Intern ID: 104634
von Augsburg an die Stadt Bozen, damit sie ihnen bei dei Regierung freies Geleite zum Markte sichere, was auch tat sächlich gelang 9 ). Selbst in der Behandlung der Güter und Guthaben der Schmal kaldener zu Bozen erkennt man das Bestreben der Regierung, auch die feindlichen Kaufleute möglichst zu schonen, damit man sie nachher wieder an die Bozner Märkte ziehen könnte. Man forderte vom Landrichter ein genaues Verzeichnis aller feind lichen Personen und ihxer Güter und ließ die Güter inzwischen wohl

an Lebensmitteln im Lande — zu spät kam, wurde wenigstens die Menge der Soldaten, die in Bozen gemustert werden sollte, auch auf Meran und Tramin aufge teilt 3 ). Trotz strengen Befehls, die armen Untertanen des Landes nicht zu beschweren, hausten die 4000 Landsknechte zu Bozen wie im Feindesland, erbrachen Häuser und Keller und verjagten die Bewohner, sodaß die Bevölkerung die dringendste Bitte an den Kaiser richtete, für die Verpflegung der Truppen selbst zu sorgen 4 ). Tatsächlich ließ die Regierung

im Jahre 1552, als spanische und italienische Soldaten durchzogen, Wein und Getreide zu ihrer Verpflegung nach Bozen bringen 5 ). Als im Jahre 1546 der schmalkaldische Krieg ausbrach 8 ), wurde der Bozner Ägydi- markt wegen der zahlreichen Gewerbsleute aus Italien und umliegenden Ländern wie gewöhnlich berufen. Doch sollten auf ausdrücklichen Befehl des Kaisers die ,,schmalkaldisehen Personen' ausgenommen sein 7 ). Am gleichen Tage, an dem dieser Befehl ausging 8 ), wandten sich die Kaufleute

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Category:
History
Year:
1936
Beiträge zur Geschichte Bozens im 16. Jahrhundert.- (Schlern-Schriften ; 33)
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Page 64 of 74
Author: Braun, Heinz / von Heinz Braun
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VIII, 66 S.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. VII - VIII
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1600
Location mark: II Z 92/33
Intern ID: 104634
den Markt. Der Niedergang Italiens konnte natürlich an Tirol, dem Vermittler zwischen Süd und Nord, nicht spurlos vorübergehen. Auch im LandtagsaBschied von 1569 hieß es, „daß der Handel durch das Land im Niedergange begriffen sei' 2 ). Ein Jahr später klagten die Stände, daß zahlreiche Gewölbe zu Bozen leer seien, die früher alle an Kaufleute vermietet gewesen wären 3 ). Als die stärksten ff Hemmungen des Bozner Marktes und des tirolischen Handels überhaupt sind im 16. Jahrhundert die großen Kriege

, das Bandenunwesen im Süden des Landes, die : zahlreichen Seuchen in verschiedenen Städten und Ländern und die Quertreibereien der venezianischen Konkurrenz zu nennen. Die Venezianer bedienten sich meist : der Krankheiten im Norden oder Süden als Vorwand, um den Boznern Schwierig keiten zu machen. Im unmittelbaren Kriegsgebiete lag Bozen zwar im 16. Jahrhundert nie. Trotzdem litt es schwer an allen Kriegsläuften der Zeit. Denn es war Durchzugsstadt nach den italienischen Kampfplätzen und auch Kriege

, die im Deutschen Reiche geführt wurden, beeinträchtigten seinen Handel, weil sie zahlreichen Kaufleuten den Besuch der Märkte unmöglich machten. Als im Jahre 1526 Georg von Frundsberg in Deutsch land für den italienischen Krieg Landsknechte anwarb und zahlreiche lutherisch Gesinnte zum Kampfe gegen den Papst unter seine Fahnen eilten 4 ), wurden ihm die Städte Bozen, Meran und Trient als Sammelplätze angewiesen 5 ). Auf eine Anfrage erklärte damals die Regierung, der Bozner Markt brauche nicht offiziell

verkürzt zu werden, da er doch von selbst zu Ende sei, wenn der Truppenzug beginne 6 ). Daß sie alles tat, den Handel zu erhalten, beweist, daß italienische Kaufleute, die ihre Tücher nicht Verkauften, aufgefordert wurden, ihre Waren ruhig bis zum nächsten Markt in Bozen liegen zu lassen, da man sie auch im lalle eines Krieges nicht als feindliches Gut beschlagnahmen werde 7 ). Als im Jahre 1529 der Musterplatz für die nach Italien bestimmten Truppen von Meran nach Bozen verlegt wurde 8 ), stand

ebenfalls der ganze Verkehr still. Ein Adeliger berichtete, alle Kaufleute zu Bozen J ) S. S. 53, 55. 2 ) Hirn 1, 422. 8 ) Ebenda, 4 ) Egger 2, 122. *) Simeoner 270. •) CD 1526, 303. ') CD 1526, 304. «) CD 1529, 468.

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Books
Category:
History
Year:
1936
Beiträge zur Geschichte Bozens im 16. Jahrhundert.- (Schlern-Schriften ; 33)
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Page 13 of 74
Author: Braun, Heinz / von Heinz Braun
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VIII, 66 S.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. VII - VIII
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1600
Location mark: II Z 92/33
Intern ID: 104634
auf ihre Seite ziehen, um allenfalls die Verantwortung mit ihnen teilen zu können. Der Rat der Stadt erreichte für den Augenblick ein strenges Plünderungsverbot und hoffte wohl, die Beute später den Eigentümern wieder zustellen zu können. Doch wurde sie auf Drängen der Plünderer verkauft und der Erlös zwischen Bauern und Städtern geteilt. Als dann, die Klagen gegen die Plünderer um Schadenersatz ver handelt wurden — für die Unruhen selbst hatte der Landesfürst Amnestie gewährt — kamen

sein 3 ). Auch die Sittlichkeitsverbrechen 4 ) waren in Tirol stark verbreitet. So fand die tirolische Kammer, daß der Ehebruch in den Landgerichten Bozen und Meran immer mehr zunehme, da die Mandatstrafen zu gering seien 5 ). Solche Verbrecher sollten künftig sogleich das erste Mal zu 8 Tagen Gefängnis verurteilt werden. Bis dahin (1571) hatte man meist 10—50 Gulden Strafe gegeben. Als der Landrichter im Jahre 1535 gegen einige leichtfertige Personen mit Gefängnis vorging, sich die Geschwore nen aber weigerten, höhere Strafen aufzulegen, wandte

an F. D. 27. 7. 1531). =) AM 1531, 376. 3) AA II (3. 8. 1529). 4 ) Janssen 8, 442. E ) EB 1571, 233. *) BT 1535, 30. 7 ) EB 1551, 527. 8 ) Him 1, 513. So wurde eine leichtfertige Wirtin aus Bozen entfernt (CD 1543, 55). Daß aber später noch Geldstrafen vorkamen, beweist ein Gesuch, des Fruchtmeisters „um 150 Gulden Strafe, so Zacharias Widmann von Bozen wegen Ehebruch zahlen muss' (MaH 1586, 194). ») CD 1569, 238, 245. 6

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Category:
History
Year:
1936
Beiträge zur Geschichte Bozens im 16. Jahrhundert.- (Schlern-Schriften ; 33)
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Page 9 of 74
Author: Braun, Heinz / von Heinz Braun
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VIII, 66 S.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. VII - VIII
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1600
Location mark: II Z 92/33
Intern ID: 104634
sich der Pfarrer de Jeronimis, daß das ganze junge Volk in und um Bozen erst in der Osterwoche zur Beicht käme, weshalb die Priester es unmöglich gehörig belehren und unterweisen könnten 4 ). Auch hier suchte die Regierung durch Gesetze abzuhelfen. Um die Gläubigen zur Beichte anzuhalten, führte man „Beicht register' ein, die der Pfarrer anzulegen 5 ) und dem Landrichter zu übergeben hatte, der darüber der Regierung Bericht erstattete, Anfangs waren diese Register überhaupt nur Verzeichnisse

waren 10 ). An die übrige Bevölkerung wandte man sich durch die Vermittlung des Landrichters 11 ). Aus den Entschuldigungen, die daraufhin einliefen, ergibt sich ein interessanter Beleg für die Leidenschaftlichkeit, die damals herrschte. Fünf Bozner Bürger erklärten, allein gegenseitiger Feindschaft halber nicht zur Beichte gegangen zu sein 12 ). Denn auch Streitigkeiten rein rechtlicher Natur (Erbschafts- *} „Wir erfahren, daß zu Bozen und Meran viel gegen christliche Ordnung gehandelt wird und die Obrigkeiten

daselbst nicht Eifers sind, solch christliche Ordnung zu erhalten.' An, den Lan deshauptmann (CD 1553, 234.) 2 ) Him 1, 167 ff. 8 ) „Aus Landrichters Schreiben ersehen, wie etliche Personen zu Bozen mit Kommunion und Beichte ... seit 5 und mehr Jahren sich ungehorsam erzeigt' (CD 1585, 150). 4 ) Daraufhin befahl die Regierung, daß „sich das junge Gesinde zeitlich und vor Mittfasten zur Beichte fürdere' (CD 1562, 623). ») Hirn 1, 178. ®) So schickte man 1577 dem Landrichter das Beichtregister zurück

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