Beiträge zur Geschichte Bozens im 16. Jahrhundert.- (Schlern-Schriften ; 33)
im ,,Stadt- und Landgericht Gries und Bozen' aufgegangen. Der Wirkungskreis des Rates der Stadt 1 ) Martin Perger ersucht um eine Ergotzlichkeit, ,,wegen der Posten, die er zur Zeit der La gerung des K. M. Kriegsheeres zu Meran hin- und hergeführt habe' (M 1551, 680). 2 ) Suppl. Pergers um eine Hilfe, wegen seiner Sljälir. Dienste, „darin er besonders zur Zeit der Bauernempörung viel gefährliche Postritte gemacht' (MaH 1568, 31). 3) MaH 1547, 369; CD 1551, 119; EB 1561, 735; EB 1587,151; EB 1561, 735
weiter zu geben und über alle Eingänge und Ausgänge Buch zu führen 3 ). Später wurde der Pöstverkehr auch den Privatpersonen, besonders Kaufleuten, zugänglich gemacht 4 ). Doch stellten sich dabei in Bozen zahlreiche Unzulänglich keiten ein. Der Postbote hatte einen festen „Lidlohn' 5 ) von 112 Gulden, wofür er den ganzen amtlichen Verkehr zu besorgen hatte. Da er aber von den Privatpersonen meist für die Beförderung ihrer Briefschaften ein Trinkgeld erhielt, ließ er die kaiser liche Post so lange liegen
, bis andere dazukam 6 ), oder er forderte auch für die Amts post von den betreffenden Amtleuten Trinkgelder 7 ). Überhaupt suchten die Post verwalter aus ihrem Amte möglichst viel herauszupressen. Als der Postbeamte 1591 gerügt wurde, weil er die nötige Anzahl von Postpferden nicht hielt, entschuldigte er sich damit, daß die Leute, die bis Bozen mit der Post herunterkämen, dort von Flößern oder Leuten, die „Lehensrosse' hielten, weiterbefördert würden, sodaß ihm das Postgeld entzogen werde, und forderte
, daß solche Leute gezwungen werden sollten, die Post zu benützen 8 ). Städtisches Gemeindewesen. 1. Der Rat. Die Zersplitterung in den Bozner Gerichtsverhältnissen 9 ) war auch für die städ tische Selbstverwaltung von großer Bedeutung, da sie die Ausbildung eines eigenen städtischen Gerichtsbezirkes verhinderte 10 ). Die Ratsprivilegien, die Bozen im 14. und 15. Jahrhundert erhalten hatte, waren sehr spärlich 11 ). Das bischöfliche Stadtgericht war mit dem Übergang an den tirolischen Landesfürsten überhaupt