5 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
History
Year:
1928
¬Die¬ Fugger : Geschichte eines deutschen Handelshauses.- (Deutsche Volkheit ; [61])
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FGSH/FGSH_58_object_3939003.png
Page 58 of 95
Author: Brandt, Otto Hermann / dargest. von Otto H. Brandt
Place: Jena
Publisher: Diederichs
Physical description: 79 S. : Ill.. - 1. bis 10. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Fugger <Familie> ; z.Geschichte
Location mark: 890
Intern ID: 166206
Philipp von Hessen war gegen die Fugger erbittert und Wollte sie als offene Feinde behandeln. Er drohte : „Die Kugger müssen Geld leihen, oder ich Mjll ihnen Dberndsrf auf den Grund abbrennen und schlei fen.' Dreimal Wurde versucht, von Anton Geld Zu erhalten, doch je desmal vergeblich. Er schrieb: er besitze keim Barschaft, die er den Schmalkaldischen leihen könne; eine ihm vom König von England zu rückgezahlte Geldsumme, die bei weitem nicht so groß sei, als behaup tet Verde, müsse

er zur Abzahlung von Schulden, verMenden; Was sonst eingehe, zur Erhaltung seiner Familie. Tatsächlich versagte er sich nur aus politischen Gründen den Schmalkaldenern, und der Krieg war entschieden, ehe er begonnen hatte. Indiesm Monaten ruhtedie Sache des Raisers und damit des Katholizismus in Antons Hand. M den gewaltigen Rüstungsdarlehen Antons lag das Schwergewicht, und wenn dann andere halfen, immer blieb Karl auf das machtige Haus angewiesen. Nicht minder entscheidend hat Anton durch Ableh nung

der schmalkaldischen Forderungen gewirkt. Darauf baute er wohl, nachdem ganz Oberdeutschland ohne Schwertstreich Karl zuge fallen war. Als Ulm sich Anfang Dezember unterworfen hatte, wurde Augsburgs Lage bedenklich. Da griff Anton ein. Weil Augsburg fast wehr die Interessen der Fugger als die des Schmalkaldischen Bundes gewahrt hatte, wollte er jetzt zum Dank vermitteln. Diese Zeit stellte hohe Anforderungen an die Entschlußkraft und die geschäftliche Klug heit Antons. Geschickt steuerte er durch alle Klippen

, aber das kostete so viel Nervenkraft, dag er am Ende erschöpft und krank war. Denn die Vermittlung war schwerer als er gedacht. Karl sah die Unterwer fung Augsburgs nicht nur im wirtschaftlichen Sinne, sondern auch in politischer Beziehung als wichtig an. Ihr Abfall hatte feinem An sehen geschadet, und deshalb dachte er an eine strenge Bestrafung. Viel Mühe kostete es Anton, den Kaiser von der harten Forderung einer be- ^ dmWngslosen Unterwerfung abzubringen. Mehrmals erlangte er beim - Kaiser Gehör, auch tat

er vor ihm einen Fugfall, aber erst spät er reichte er eine Milderung der Forderungen. Statt der Auslieferung des Landsknechtführers Schärtlin begnügte sich der Kaiser mit dessen Ausweisung, und die Buße wurde von 20s oso Dukaten auf zso 000 herabgesetzt, wovon Anton ss 00s als unverzinsliches Varlehen zur Verfügung stellte. Schließlich besetzten nur soso deutsche Knechte die Stadt. Mit be«undernsWertem Eifer hatte sich Anton für seine Vaters stadt eingesetzt und anstrengende Ritte unternommen, ohne immer den Dank

1
Books
Category:
History
Year:
1928
¬Die¬ Fugger : Geschichte eines deutschen Handelshauses.- (Deutsche Volkheit ; [61])
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FGSH/FGSH_56_object_3938999.png
Page 56 of 95
Author: Brandt, Otto Hermann / dargest. von Otto H. Brandt
Place: Jena
Publisher: Diederichs
Physical description: 79 S. : Ill.. - 1. bis 10. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Fugger <Familie> ; z.Geschichte
Location mark: 890
Intern ID: 166206
Auch von der anderen Seite sicherte sich Anton durch einen kaiser lichen Freibrief, der, für Kriegszeiten unerläßlich, Beamte, Untertanen, Güter und vor allem den Handel schützte. Wohl schon damals mag in ihm der Gedanke gekeimt haben, zwischen beiden Parteien zu Ver mitteln. Deshalb war er für gute Nachrichtenübermittlung besorgt. Der Briefwechsel in Oberdeutsch land ging über München, wo Georg Kugger «eilte, «eil die Wege im bayrischen Gebiet am sichersten wa ren. Auch mit Augsburg Wurde

, wenn schon Vorsichtig, der Brief- verkehr aufrechterhalten. Oft waren die Briefe chiffrierender es wur den Decknamen gebraucht, sobiMANon..Uo llinge r^.Kürsürft Jo hann Friedrich „Bretzelbauch' und Augsburg „Wemberg'. Da wollte es der Aufall, dag Schärt lins Reiter einen Fuggerfchen Boten mit chiffrierten Briefen aus dem kaiserlichen Lager an Anton abfingen. Das war Anton um so unangenehmer, als den Augsburgern die Ge- Heimschrift zu entziffern gelang, und so bemühte er sich, wenn auch vergeblich

, mehrfach, die Originale zurückzuerhalten. Bei Kriegsbeginn hatte Anton in Augsburg seine „Handlung nie dergelegt', Papiere und Sitz nach Schwaz, verlegt und den Zahlungs verkehr über'Nürnberg geleitet. Naturgemäß waren die Verbindungen gestört, zumal in den Gebieten der Schmalkaldener der kaiserliche Frei brief kejne Geltung hatte, à war ein Glückszufall, daß keine der Fuggerschen Faktoreien im kaiserfeindlichen Gebiete lag, so daß Berg- Merksbetrieb und Vechselverkehr fortdauerten. Mit starken Kräften

wurden die Fugger von Karl und Ferdinand in Anspruch genommen, und scheinbar mühelos entledigten sie sich der gewaltigen Verpflichtungen. Nicht weniger als boo oso fl. gaben sit in den Monaten Juni und Juli jS4ö an beide, ohne ihren Kredit zu erschöpfen. Doch die Sorge vor den riesenhaften Verbindlichkeiten er griff Anton, zumal bei der ungünstigen Tage des Geldmarktes an Rückzahlung lange nicht zu denken war. Als er aber Minhalt tun wollte, war er den kaiserlichen Beamten gegenüber schon nicht mehr

Herr der Entschlüsse. Was nützte es, wenn Granvella bemerkte, aus die Fugger sei allein Verlaß! Wenn Anton auch dem Kaiser äußerst« Erschöpfung zeigte, er mußte doch Anfang des Jahres ZS47 noch mals -so ooo fl. opfern. Aus seinen Briefen klingt die düstere Sorge, daß er sich „hart entblößet' habe, und die Sorge, daß die Firma durch die Macht der Umstände gezwungen werden könnte, die soliden Grund- lagen zu Verlassen; das alles .ließ in ihn, den Gedanken an eine all mähliche Auflösung der Arms

2
Books
Category:
History
Year:
1928
¬Die¬ Fugger : Geschichte eines deutschen Handelshauses.- (Deutsche Volkheit ; [61])
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FGSH/FGSH_53_object_3938991.png
Page 53 of 95
Author: Brandt, Otto Hermann / dargest. von Otto H. Brandt
Place: Jena
Publisher: Diederichs
Physical description: 79 S. : Ill.. - 1. bis 10. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Fugger <Familie> ; z.Geschichte
Location mark: 890
Intern ID: 166206
Ramine aus Weißem Mchstätter Marmor, reiches Getäfel aus kost baren fremden Holzem und prunkvolle vergoldete Decken gefielen ihm ebenso Wie ein wundersamer Irrgarten, aus dessen verschlungenen Windungen man sich nur schwer herausfand. Mit seinem Reichtum unterstützte Anton Kunst und Wissenschaft. Einheimische Meister, Wie Hans Durgkmair, Christian Amberger, Waren für ihn tätig; Tizian Wurde hochgeehrt, als er bei ihm Karl V. malte, und noch heute hän gen seit jenen Tagen vier Tiziane

im Fuggerhaus. Tüchtige Studenten Wurden aus seine Rosten zur Universität geschickt, Gelehrte von ihm beschäftigt, und manches kostbare Buch Wanderte in die Bücherei, die auch er vergrößerte. Am steigenden Glanz des Hauses offenbarte sich der Wohlstand der Firma. So schnell jedoch Wie in dem Jahrzehnt vorher ging der Aufstieg der Fugger nicht, und die Zeit müheloser Gewinne War vorüber. Ans ton hatte mit seinen Brüdern einen neuen Vertrag geschlossen. Wenn auch nunmehr das Unternehmen „Raimund, Anton

und Hieronymus Fugger' hieß, in Wirklichkeit War Anton der einzige Leiter. Aus dem ungarischen Handel suchte er zu retten, Was Zu retten ging. Und als die Betriebe nicht mehr so geWinnbringend Wie früher arbeiteten, gab er zs4ö den ungarischen Bergbau auf. Den Habsburgern gegenüber war er mit der Pachtung in Spanien festgelegt, die manche Ver drießlichkeit brachte. Der Kaiser Wie sein Bruder Ferdinand kamen mit immer neuen, oft hohen Forderungen. Trotzdem verlor Anton einH Zeitlang seine einflußreiche

3
Books
Category:
History
Year:
1928
¬Die¬ Fugger : Geschichte eines deutschen Handelshauses.- (Deutsche Volkheit ; [61])
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FGSH/FGSH_60_object_3939009.png
Page 60 of 95
Author: Brandt, Otto Hermann / dargest. von Otto H. Brandt
Place: Jena
Publisher: Diederichs
Physical description: 79 S. : Ill.. - 1. bis 10. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Fugger <Familie> ; z.Geschichte
Location mark: 890
Intern ID: 166206
sich der Raiser in Innsbruck auf; um der Gefangennahme zu entgehen, floh er über die Alpen an die entlegene Grenze seines Reiches, nach Villa ch. Mit ihm Anton Zugger, den er nach Innsbruck berufen hätte^Niemand wollte dem Herrscher Geld leihen, und die oberdeutschen Städte standen auf selten des Gegners. Da sprang Anton ein und rettete Karl. Ohne die Fugger hätte der Raiser weder Geld noch Truppen gehabt, und bedingungs los hätte er sich den Forderungen der Fürsten in Passau beugen müs sen. Va die Neffen

es ablehnten, streckte Anton auf eigene Rechnung 40s 000 Dukaten vor. Dieses riesige Darlehen erschwerte nicht nur die Abwicklung der Geschäfte, da es ausschließlich auf Spanien verwiesen War, sondern gab auch bei dem hohen Risiko den nur mäßigen Ge winn von Z2°/o. Dann warf der Krieg Karl s V. mit Frankreich alle Berechnungen über den Haufen, da der Raiser immer neue Geldmittel verlangte, so daß die Fugger sie nicht aus eigenen Beständen entneh men konnten, sondern zu diesem Zweck Geld aufnahmen

. Sorgenvoll klingt es aus den Briefen Antons, zumal schwer Gelder aus Spanien zu ziehen und die Staatseinkünfte bereits auf lange Jahre hinaus ver setzt waren. „Ist fürwahr der kaiserlichen Majestät großer Schaden, daß die will Rrieg führen und das Geld auf Finanz aufnehmen; es sollte diesen großen Herren bittig die Lust zum kriegen vergehen.' Schon um MS hatte der Faktor zu Antwerpen, Matthias Oertel, große Summen geliehen, und um die gleiche Zeit machte es Anton Mühe, einen Posten von Zo 000

4