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Author:
Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place:
Bozen
Publisher:
Verl.-Anst. Athesia
Physical description:
623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language:
Deutsch
Notations:
Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading:
g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark:
III A-32.499
Intern ID:
525775
. Im Streitbeilegungsdekret König Hein richs II. aus den Jahren 1002-1004, mit dem die Grenzen zwischen den Gauen Pustrissa und Norital festgelegt wurden, sind die ältes ten ladinischen Bezeichnungen wie Gaidra, Petra Vanna und Petrasicca zu finden. Im Jahr 1039 schenkte Graf Volkhold von Lurngau seine Besitzungen in Enneberg, womit ursprünglich noch das ganze Gadertal gemeint war, dem Benediktinerinnenkloster Sonnenburg bei St. Lorenzen. In der Schen kungsurkunde ist bereits von Häusern und Scheunen, Wiesen und Wäldern
, Äckern und Mühlen und sogar von einer Kirche die Rede, die in Pfarre gestanden haben soll. Im Sonnenburger Urbar, einer Art Auf listung der Besitzungen des damaligen Non nenklosters, aus den Jahren 1296 und 1315 werden in Enneberg bereits 4 Meierhöfe, 7 Mühlen, 4 Schwaighöfe und 39 Zinshöfe auf gezählt, die den Nonnen von Sonnenburg ei nen Teil ihrer Erträge abliefern mussten. In Welschellen besaßen die Nonnen zur selben Zeit 20 Höfe, weitere 24 „zinsten" nach Thurn an der Gader, wo der Bischof
von Brixen die Oberhoheit innehatte. Über diese Baulichkeiten hinaus gab es noch andere sogenannte Lehen und Höfe, die anderen Herrschaften untergeben und zins pflichtig waren. Schätzungsweise bestanden Ende des 13. Jahrhundertes auf dem heutigen Gemeindegebiet wenigstens 110 größere oder kleinere landwirtschaftliche Betriebe, die ih ren Lehensherren (Nonnen von Sonnenburg, Bischof von Brixen, Vogtei, Pfarreien) einen Großteil ihres Ertrags abliefern mussten. Auch adlige Familien hatten ihre Ansitze
und Besitztümer auf Enneberger Gebiet, wie die Brach zu Asch mit ihrem legendären Hel den Franz Wilhelm, die Edlen von Englmor und die Ritterfamilien zu Rost in St. Vigil, die mehrere bischöfliche Hauptleute von Andraz und Thurn an der Gader hervorbrachten. Äbtissin Verena und Bischof Nikolaus von Kues Unter den rund 40 Äbtissinnen des Klosters Sonnenburg, die von 1039 bis zur Säkularisie rung im Jahr 1785 dem Nonnenstift vorstan den, ist ohne Zweifel Verena von Stuben, die von 1442 bis 1470 die Geschicke