Andree Hofer : geschichtliches Trauerspiel in fünf Aufzügen
Schmerz. Er sieht des Nachbars Haus in Flammen und grollt, daß ihm dadurch die süße Ruhe gestört wurde, m K aiserliche Hoheit! Eine bittere Nachricht schickt man gern durch einen Freund, den der Unglückliche liebt; dieBotschast wird dadurch minder hart, weil der schwer Betroffene sieht, wie sehr der Verkündende mitleidet. Johann. Gewiß, gewiß, ich leide sehr. Hormayr. Und Zu aller Verlassenheit noch der grau same Umweg, daß die Nachricht über Ungarn nach Tyrol geht. Schon am 14. wurde
der Friede abgeschlossen, heute ist der 21. Bis die Nachricht.Ew. Kaiserlichen Hoheit nach Tyrol kommt, ist mindestens der 30. Wie viel unschuldiges unnützes Blut wird noch unterdessen vergossen. Das hätte Se. Majestät bedenken müssen. Johann lscharf, gemessen). Sie reden von Ihrem Kaiser und zu seinem Bruder. Ich hätte Ihnen mehr staatsmännischen B lick, ich will ni cht sagen Liebe zu getraut, um zu erw ägen, daß die Handlungen eines Fürsten nicht mit Ihrem Stundm und Alltagsmaße gemessen werden dürfen
. Es sollte mir leid thun, wenn engbrüstige Wallungen Ihnen den raschen Athem in Ihrer diplomatischen Carriere benehmen könnten. Hormayr. Ich war weit entfernt... Johann (Mfallmd). Gewisse rothwangige Schwärmereien sind als Stimmung in ihrem Rechte, aber merken Sie sich: nur wer das Feuer in seiner Hand hält , kann es entzünden, wo es frommt; wer aber selber lichterloh brennt, der ist nicht Herr des Feuers. Hormayr. Kaiserliche Hoheit verzeihen gnädigst, wenn der augenblickliche Affekt mich hinriß