¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Author:
Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place:
Bozen
Publisher:
Auer
Physical description:
331 S. : Ill.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
g.Bozen <Dekanat>
Location mark:
II 5.562/1
Intern ID:
105512
Die geistlichen Spiele in Bozen. 13 Lehre annehmen sollte ohne Rücksprache mit dem Bischöfe.' Kein Pfarrer durfte Gesellen annehmen oder entlassen ohne Wissen des Stadtrates, der auch die Stolagebüren festsetzte. Der Messner durfte für dreimaliges Läuten nur 5 Kreuzer nehmen und wer selber läuten wollte, zahlte an denselben nur 3 Kreuzer. Fiel ein moralisches Gebrechen im Psarrhause vor, so'' schritt der Stadtrath ein und strafte den Pfarrer mit Verweis und Geldbuße. Der Stadtrath nahm
es sich auch heraus, die Feiertage in Bozen zu bestimmen und zwar, wie es wieder scheint, ohne vorläufiges Ein vernehmen mit dem Bischöfe. Demnach wurden gefeiert alle Sonn tage, die vier hochzeitlichen Tage der seligsten Jungfrau Maria, die 12 Botentage, Weihnachten, Ostern, Auffahrt, Gottesleichnam und Vigilifest. An diesen Tagen durfte kein Laden offen, keine Ware feil sein. Nur während der Hauptmärkte können auch an solchen Tagen ehrbare Geschäfte gemacht und Esswaren feilgeboten werden, aber erst
B. Wie Bozen von Erdbeben, nament lich in den Jahren 1331 und 1348 heimgesucht wurde, so wüthete in letzterem Jahre auch der sogenannte „schwarze Tod', und zwei mal rafste in den Siebzigerjahren des 15. Jahrhunderts die so genannte „französische Krankheit' viele Menschen weg, unter anderem alle Priester und Ordensgeistlichen bis aus 7 Dominicaner, welche mit lobenswertem Eiser den Kranken beistanden. Hierauf solgte die Pest, welche 1501 schrecklich wüthete, nur die Gärbergasse blieb verschont