¬Die¬ kirchliche Kunst in Wort und Bild : praktisches, alphabetisch geordnetes Handbuch für Geistliche, Lehrer, Künstler, sowie für Mitglieder des Kirchenvorstandes und des Paramentenvereines
. In allen diesen Darstellungen erscheint der Herr in idealer Abbildung, jugendlich, ohne Bart (Bild 287). Die Künstler des Morgenlandes suchten dann im Anschlüsse an die Worte des 44. Psalms: „Herrlich in deiner Schönheit bist du vor den Kindern der Menschen' ein Bild vollendeter Schönheit zusammenzustellen, dachten sich den Heiland von hohem, schlankem Wüchse, mit weizenfarbenem, leicht ge rötetem Gesichte und hoher Stirn, dun kelbraunen Angen, kräftigen Brauen, etwas langer und gerader Nase, ge scheiteltem Haupthaar, lang
nnd an den Enden gekräuselt, dunkel goldgelb. Nach dieser Beschreibung und alten Bild nissen versuchten byzantinische Künstler ein Bild Christi zusammenzustellen. Zu Rom huldigte man in den Katakomben sowie in den älteren Mo saiken einer kürzeren, nicht so lang ge streckten, bärtigen Gesichtsform, worin nieistens die Stirn zu gedrückt, das Ganze ernst aber oft greisenhaft erscheint. Eine Komposition dieser Art finden wir in St. Paul zu Rom (Bild 2<Z8). Majestätische Bilder des Herrn (Bild
93 f., 211) finden wir im Mittel alter am Gewölbe der Kirchen, am Triumphbogen, auf Triptychen, Al tären, Buchdeckeln, in Miniaturen, Antipendien. Der Herr erscheint in ihnen bartlos und jugendlich oder mit Bild 288, „ì-e beau visu« der Kathedrale zu Reims. einem ziemlich vollen aber nicht langen