sie doch als erste Pflicht betrachten? Ohne Zweifel würden sich dann auch noch andere Menschenfreunde finden, die ihr so wohlthätiges Bemühen unterstützen. UebrigenS läßt gerade wieder diese Gossen-Kalamität nicht ver- VS8 kennen, wie wiZnschenSwerth ein landwirthschaftlicher Berein auch in dieser Gegend wäre! BZl'en. (DieStimmnng inBöhmen.) Von einem mit den Verhältnissen in Böhmen wohloer- trauten, der liberalen deutschen Partei angehö- renven Korrespondonten erhält das „Fremden-Blatt' folgende Mittheilungen
ist. DaS Volk will Autonomie, verlangt unbedingte Freiheit in Ausübung seiner nationalen Eigenart, wäS ihm indeß das Ministe rium ebenso gerne gewähren will, wie die Deutschen, eine in egoistischem Streben verrannte Partei aus genommen, ein ähnliches Streben erklärlich finden. Auch hat die Verbindung mit dem Fsudal-Avel, von der man sich Außerordentliches versprach, wie man bereits einfleht, den czechischen Führern beim Volke eher geschadet als genützt. Die „Herren' wollen die „Diener' benützen
, welche, AuSnabmen natürlich ausgenommen, im Allgemeinen allen SuperioritätSgelüiten ferne sind, wollen den Ezechen bereitwilligst allen Schutz ihrer Nationalität ebenso zugestehen, wie sie ihn selbst wünschen; sie wollen gleich den Czechen den größtmöglichsten Grad staatlicher Autonomie. Die Vorbedingungen einer Verständigung sind also ebenso vollständig gegeben, wie die Rückkehr fried licher, ruhiger Zustände auch von den Deutschen lebhaft gewünscht wird. Die Deutschen haben de« halb die Verhandlungen in Prag
- sung gefährdet werden könnte, als daß sie j tzt, nachdem sie gründlich widerlegt sind, sofort ihren Irrthum einzugestehen, den Muth und die Aufrich tigkeit besäßen. Und doch entehrt eS Niemand, eln- zugestkhen, daß man geirrt. Das deutsche Volk aber ist über diese Kundge bungen sichtlich beruhigt und erfreut, wünscht, das Ministerium in seiner Aktion unterstützt zu wissen, eine Stimmung, über welche sich die Verfassungs partei nicht täuschen soll. ZWien, 2. Juni. Die Statthalter haben, ent
sprechend einer Weisung des Ministeriums, an die Bezirkshauptmänner die Mittheilung und Auffor derung ergehen lassen, dieselben mögen sich bei den bevorstehenden Wahlen vollkommen objektiv verhalten und in keiner Weise eine Beeinflussung süc diese oder jene Partei ausüben. ^— Für die Bevölkerung SüdtirolS wird, nach der Mittheilung eines Korrespondenten der „Bo- hemia', im administrativen Wegs eine besondere Concession vorbereitet. Es ist nämlich die Errich tung von Lehrkanzeln mit italienischer Sprache