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Archivio Letteratura
Categoria:
Interview
Anno:
26.07.2007
Lucio, der sudtirolese
Sommergespräch: Rai-Journalist Lucio Giudiceandrea über heimatlose Italiener, "disagio", die Versäumnisse der Schule und das Missverständnis der Grünen
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Autore: Dall'Ò, Norbert
Data: 2007.07.26
Fonte: ff – Das Südtiroler Wochenmagazin, Nr. 30, 22-25
Tipo d'articolo: Interview
Partecipanti: Giudiceandrea, Lucio
Organizzazioni: Zett
Parole chiave: Politik; Gesellschaftkritik
Mappa degli autori: Giudiceandrea, Lucio
Segnatura: 0296_011
%Vielleicht kommt es pt einer Selektion.“ Lucio Cffdic^ndrea beimff-Sommergesprächin der Bar „Romagnolo “ am Bozner Matteottiplatz ‘ ^ 4^ - Lucio, der sudtirolese Sommergespräch: Rai-Journalist Lucio Giudiceandrea über heimatlose Italiener, „disagio“, die Versäumnisse der Schule und das Missverständnis der Grünen. ff: Gesetzt den Fall, Sie wollten sich politisch betätigen. In welcher Partei würden Sie das machen? LUCIO Giudiceandrea: In einer Partei, die es leider noch nicht gibt. Man müsste

sie erst gründen. ff: Um Himmels willen! Noch eine Par tei? Giudiceandrea: Ja, eine Partei für Italiener, die nicht Bauchweh haben. ff: Die nicht was haben? Giudiceandrea: Bauchweh. Es gibt auf italie nischer Seite keine Partei, die ihre Wurzeln in Südtirol hat und die voll hinter der Auto nomie und hinter unserem Land steht. Eine solche Partei gibt es bislang leider nicht. Die Italiener haben bis heute nicht wahr genommen, dass die Situation in Südtirol 26 - 7 -- 04 „Die meisten Italiener ha ben

ein Problem mit dem Autonomiestatut, also mit der Verfassung Südtirols. Und das ist ein großes Problem für dieses Land. “ grundlegend anders ist als im restlichen Italien. Und dass es schon allein aus diesem Grund eine Partei braucht, die Ausdruck dieser Realität ist und nicht ein Ableger ir gendeiner gesamtstaatlichen Partei. ff: Also sind auch Sie für eine Sammel partei der Italiener? Giudiceandrea: Wenn Sie sie so nennen wollen, ja. Allerdings der Italiener ohne Bauchweh. Darauf bestehe

ich. Denn dieses Gejammer halte ich nicht mehr aus. ff: Sie meinen den Disagio. Giudiceandrea: Ich meine eine Haltung, die der Autonomie und unserer Heimat grund sätzlich skeptisch, vielleicht sogar feindlich gegenübersteht. Ich finde, wir haben es we niger mit einem politischen als vielmehr mit einem kulturellen Problem zu tun. Deshalb sage ich, es braucht eine Partei, die voll hinter dem System steht. Ein System, das zu verbessern und zu perfektionieren ist, das aber prinzipiell okay ist. Und gleich zeitig brauchen

wir eine Partei, die der Mär widersetzt, dies sei eine unterentwickelte Ecke Europas. ff: Wie groß wäre denn Ihre neue Par tei? Der Eindruck ist, dass nur wenige 22 No.BO / 200?

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Archivio Letteratura
Categoria:
Auszug
Anno:
18.09.2003
Seilschaft ohne Ende
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Autore: Messner, Reinhold
Data: 2003.09.18
Fonte: ff – Das Südtiroler Wochenmagazin, Nr. 38
Tipo d'articolo: Auszug
Opera presentata: Martin, Hans-Peter (Hg): Wollen täten´s schon dürfen. wie Politik in Österreich gemacht wird
Mappa degli autori: Messner, Reinhold
Segnatura: 0617_015
► sind die zwei Seiten einer Medaille, ein ungleiches Gespann zwar, aber wie Yin und Yang miteinander ver flochten, Mächte ohne klare Abgrenzung. Dass in allen Regimen, ob faschistischen oder kommunistischen Zu schnitts, Parteien die Medien kontrollieren, heißt nicht, dass im umgekehrten Fall Demokratie herrscht. Im Ge genteil. Bei uns in Südtirol hält sich eine Zeitung eine „Partei“, wie Insider stolz verkünden, und dieses Sys tem nennen wir „Südtiroler Erfolgsmodell“. Gibt es in Europa

eine Partei, die so lange, so unangefochten an der Macht Viel häufiger waren und sind die Südtiroler Politi ker die Beute der Absichten jener Zeitungsmacher, die Meinung, Geschäft und Politik zugleich machen wol len. Wen und was missbrauchen sie nicht für ihre Ma chenschaften? Und diese ihre Methoden der Bevormun dung stärkt sie sogar. Auf Kosten aller, der Schwachen und der Stärkeren. Zu ihrem Kalkül gehören vor allem die zu kurz Gekommenen, deren Hüter sie zu sein vor geben. Um ihre Hoffnung

und Schwäche ausnutzen zu können. Dabei behaupten sie immerzu, dem Land, den Leuten und der Wahrheit zu dienen. Ihr Lohn am En de: Ein Land nach ihrer Vorstellung; ein Volk, das ihnen vom Blatt liest; Leute die sie manipulieren können; eine „Wahrheit“, die nur ihnen gehört. ist wie unsere „Partei“? Die zweite Kraft nun, die „Partei“, die unser deutsch sprachiges Südtirol zusammenhält-eine Sammelpartei, eine Ständepartei, die Volkspartei -, ist seit jeher Regie rungspartei. Sie schluckt alles und verträgt

viel. Nicht aber die „Zeitung“, mit der sie sich die Macht teilt. Die Brüder wissen zu trennen, was sie „Partei“ und „Zeitung“ schul den. Beide müssten sonst an Macht abgeben. Gibt es im alten Europa eine Partei, die so lange, so unangefochten an der Macht ist wie unsere „Partei“? Diese Dauer könnte auch positiv gesehen werden, als Ausdauer. Allerdings nur, wenn mit dem Erfolg der Südtiroler Autonomiepolitik das Ende der Geschich te gekommen wäre. Aber wie Erfolge in der Vergan genheit vielfach durch Zufall

ge gen die „Zeitung“ und im Ringen mit der „Partei“ um die Autonomie aller Menschen in Südtirol bemühten. Das kam nur leider selten vor. Abhängigkeit. Das ist der eine Teil ihrer Politik. Der zweite gilt dem Erhalt der Seilschaft. Ihr Tun ist immer Macht politik, die zwei Ziele gleichzeitig verfolgt: Medienmacht und gute Geschäfte. Wie gekonnt dieses Spiel mit Ab hängigkeiten aufrechterhalten wird, ist sensationell. Wer wäre in Südtirol nicht von der „Zeitung“ abhän gig? Alle, die etwas zu sagen

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Archivio Letteratura
Categoria:
Rezension
Anno:
20.05.2000
"Allen ängstlich Schweigenden zum Trotz"
Der SVP-Landtagsabgeordnete Franz Pahl über das Buch "Herrschaft der Fürsten von Hubert Frasnelli
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Autore: Pahl, Franz
Data: 2000.05.20
Fonte: Neue Südtiroler Tageszeitung, Die, 6
Tipo d'articolo: Rezension
Partecipanti: Frasnelli, Hubert
Opera presentata: Frasnelli, Hubert: Die Herrschaft der Fürsten. Macht, Zivilcourage und Demokratie in Südtirol. Wieser-Verlag 2000
Parole chiave: Sachbuch; Politik; Buchpräsentation
Mappa degli autori: Frasnelli, Hubert
Segnatura: 0250_012
, was Leistungen der Arbeitnehmer aber nicht mindert. Zu allzu großem Selbstmitleid gibt es kei nen Anlass. Was hätten dagegen jene sagen können, die - wie Oskar Peterlini oder ich und eini ge andere - ohne jede Verbands-, Partei- oder gar Medienförde rung (die Arbeitnehmer hatten immerhin ein eigenes Mittei lungsblatt und genossen Unter stützung im Rundfunk) - sich po litisch durchsetzen mussten? Oder hat Hans Benedikter je ir gendeine besondere Unterstüt zunggenossen? Wurde er vielleicht nicht gerade deshalb

anderer Meinung. Betrachte ich die Umstände und das Faktum seines Ausscheidens als Mandatar, so bedauere ich dies als Verlust an Qualifikation des Ganzen. Die Sammelpartei hat kei nen Qualitäts-Überfluss. Da die Partei kein Selbstzweck ist, son dern einen Dienstzweck für Südti rol erfüllen muss, ist das bedauer lich. Und weil das so ist, weil das Land und seine Leute wichtig sind, kann, soll und muss der demokrati sche Diskurs über die Grundsatz fragen Südtirols geführt werden. Auch wenn das nur noch relativ

in teressiert und die Aufforderung dazu als lästig empfunden wird. Die demokratisch harte, aber menschlich faire und in der Form verbindliche Kritik muss ohne An sehen der Person geführt werden. Leistungen erkenne ich an. Für Unterwerfungsgesten gegenüber der Meinungswalze der Partei mehrheit bin ich nicht zu haben. W ie politisch zutreffend, menschlich gerecht und sachbezogen ist das Buch des früheren SVP-Mandatars Dr. Hubert Frasnelli? Kann es als aufschlussreiches politisches Lehr buch oder eher

und m. E. auch in einigen an deren südtirolpolitischen Fragen wie selbstredend auch bezüglich der Machtausübungspraxis.) Aber jede Kritik muss gebührend Raum auch für die verdiente Aner kennung jener Bereiche und Ver haltensweisen lassen, die man für gut befindet. Z.B. würde ich bei al ler Kritik anmerken, dass ich Dr. Durnwalder grundsätzlich für sehr kompetent halte, für einen erfolg reichen Manager, einen wahlpoliti schen Erfolgsmotor für die Partei. Auch für hilfsbereit gegenüber vie len einfachen Leuten

. Was ich an seiner Politik - oder an jener der Parteiführung - für falsch halte, kritisiere ich in fairer Form öffent lich gemäß meinem demokrati schen Wählerauftrag. Ich fühle mich zuerst meinem politischen Ge wissen und meinen Wählern und dann erst der Partei verantwort lich. Was die von Hubert Frasnelli kritisierte Verbindung von politi schem Amt und Medienmacht be trifft, so muss man - aus grundsatz demokratischer Haltung heraus - einräumen, dass auch ein Medien vertreter Recht auf politische Betätigung

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Archivio Letteratura
Categoria:
Auszug
Anno:
18.09.2003
Seilschaft ohne Ende
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Autore: Messner, Reinhold
Data: 2003.09.18
Fonte: ff – Das Südtiroler Wochenmagazin, Nr. 38
Tipo d'articolo: Auszug
Opera presentata: Martin, Hans-Peter (Hg): Wollen täten´s schon dürfen. wie Politik in Österreich gemacht wird
Mappa degli autori: Messner, Reinhold
Segnatura: 0617_015
sen sich ja auch nicht mit den politischen Machthabern absprechen. Also schießen sie aus der Hüfte. Ganz nach Gutdünken. Es betrifft ja zuerst ihre Leser und nicht die Wähler der „Partei“. Letztere auf Linie zu bringen steht ihnen frei und kostet Aufmerksamkeit, Gesetzesände rungen, Lobreden. Alles legal. Im Machtpoker spielen auch in Südtirol keine Stümper. Was an Schützenswer tem hat der Chef der Bozner Heimatpfleger nicht alles verdammt, um Stadtrat zu werden? Eine Farce! Welch billiger

Scherz. Die „Zeitung“ wollte es so und der Lau benkönig wurde zum politischen Star mit Widersprü chen, Hetze gegen ein Museumsprojekt, das er als Hei matpfleger hätte verteidigen müssen. Die Zeitung darf alles: Projekte niedermachen, die Kan didatenliste der „Partei“ für die nächste Landtagswahl auf die Bühne heben, Direktoren aussuchen und Mei nung machen. Erfolge werden nach Belieben herbei-, Ideen hoch- und unliebsame Personen niedergeschrie ben. Man nennt es Medienpolitik. Kein Mandat

ohne den Segen der „Zeitung“, keine Landesregierung ohne Aus gleich der Machtinteressen von „Partei“ und „Zeitung“. Südtirol hat nur deshalb stabile politische Verhältnis se, weil die Südtiroler deutscher Muttersprache von der „Zeitung“ immerzu angehalten werden, die „Partei“ zu wählen, deren Wähler sie bedient. Und diese „Partei“ hat logischerweise ein Interesse daran, dass ihre Wäh ler diese „Zeitung“ lesen. Dass die Zeitungsleser alle fünf Jahre zu mehr als 80 Prozent die eine Partei wählen

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Categoria:
Essay
Anno:
01.01.2001
Wer sind wir? Was sind wir?
Betrachtungen zum Wandel der Süd-Tiroler Identität (1. Teil)
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Autore: Riedmann, Gerhard
Data: 2001
Fonte: Südtiroler Nachrichten
Tipo d'articolo: Essay
Mappa degli autori: Riedmann, Gerhard
Segnatura: 0826_074
EINE GLÄNZENDE VORSTELLUNG OHNE INHALTE Es ist wirklich seltsam, was sich am 24. November im Kursaal in Meran abgespielt hat. Da hält die im Lande regierende Partei, die alle Hebel der Macht in der Hand hat, ihre Landesversammlung ab, ohne dabei über kon krete politische Prägen zu sprechen und zu debattieren. Im Vordergrund der Veranstaltung stand die glänzende choreographische Inszenierung, bei der man an Aufwand und Kosten nicht gespart hatte. Obmann Brugger gab seinen eher farblosen

Rechenschaftsbericht ab, dann herrschte politische Funkstille. Die übrige Zeit wurde von den Referaten ausländischer Gäste ausgefüllt, die sich mit allgemeinen Themen beschäftigten und die mil de Stimmung eines Bildungsseminars verbreiteten. Wo aber war die Basis? Wo waren die über 800 Dele gierten, das Sprachrohr der 60.000 Mitglieder dieser mächtigen Partei? Nun, sie waren alle da, sie klatschten brav bei den vorgesehenen Pointen; wenn die Lange weile sie übermannte (was häufig der Fall war), verzo gen

sie sich ans Büfett, verzehrten den von der Partei ge spendeten Imbiß und kehrten dann allmählich wieder in ihre Heimatdörfer zurück. Mehr hatte die Regie dieses Landeskongresses für sie nicht vorgesehen und offen sichtlich waren sie mit dieser Statistenrolle zufrieden. Welcher politische Stellenwert der Landesversammlung der SVP derzeit zukommt, haben übrigens in recht deut licher Form zwei maßgebende Politiker der SVP demon striert: der LH Durnwalder und der Europaparlamenta rier Ebner. Durnwalder

erschien erst am Nachmittag und Ebner sparte sich überhaupt den Auftritt. Beide wußten, daß hier ohnehin nichts passieren würde. Die Partei ist ein Anhängsel der Landesverwaltung, mehr nicht. Das bedeutet, daß die politische Willensbildung von der Landesregierung ausgeht, in der wiederum die Figur des LH Durnwalder dominiert. Das ist aber eine Pervertie rung der Demokratie, denn die Landtagsabgeordneten werden wohl vom Volke alle fünf Jahre gewählt, aber die Partei, die sie aufgestellt hat, müßte

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Archivio Letteratura
Categoria:
Interview
Anno:
08.10.2003
"Ein Verstoß gegen das Leben"
Der Brixner Historiker Hans Heiss soll den Grünen das verlorengegangene liberale Bürgertum zurückgewinnen. Ihn selbst stört an den politischen Verhältnisse am meisten, die "Unabänderlichkeit" der SVP-Herrschaft, die auf der Südtiroler Gesellschaft lastet. Bei der Wahl gibt er sich gute Außenseiterchancen
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Autore: Schwazer, Heinrich
Data: 2003.10.08
Fonte: Tageszeitung, Nr. 203, 4
Tipo d'articolo: Interview
Partecipanti: Heiss, Hans
Parole chiave: Politik
Mappa degli autori: Heiss, Hans
Segnatura: 0347_016
diese Vorherr schaft der Volkspartei wie ein un abänderlicher Klos auf der Ge sellschaft. Und es gibt kein natio nales Gegengewicht, wie in Deutschland oder Österreich, wo es auch Rote Regierungen gibt. Wir sind absolut auf eine Partei fixiert und das ist ein Verstoß ge gen das Leben. Das Leben lebt immer vom Neuaufbruch, von dem, was sich öffnet und genau das vermisse ich in Südtirol und dagegen wehre ich mich mit mei ner ganzen Energie. Die SVP kontert auf solche Kri tiken meist mit dem Hinweis, dass

sie schlicht die beste Partei für Südtirol sei und deshalb von den Leuten gewählt werde Die SVP ist die beste Partei, wenn es darum geht, ihre Macht zu erhal ten. Sie hat viele fähi ge Leute, aber auch eine hohe Zahl an Nullnummern und Profiteuren, die einfach mit schwimmen. Diesen Nullnum mern möchte ich eins vors Schienbein geben. Mein Wunsch ist es, dass in der Politik Transpa renz und Kompetenz wieder wichtig werden. Die SVP hat große historische Verdienste, aber sie braucht dringend einen Dämpfer

, ohne dabei fi nanzielle Vorteile zu gewinnen, insofern ist es mir auch ein fami liäres Anliegen. Mein Ziel ist es, die bürgerliche Mittelschicht an zusprechen, die vor den Grünen als Birkenstock-Partei und ewige Oppositionelle eher die Nase rümpfen. Im Wahlprogramm der Grünen ist der Text von Reinhold Mes sner “Seilschaft ohne Ende”zi tiert. Können Sie diese Attacke in ihrer ganzen Schärfe unter schreiben In einer kleinen regionalen Ge sellschaft wie Südtirol ist der Hang zu Seilschaften natürlich

sehr ausgeprägt. Südtirol ist in vieler Hinsicht keine offene Ge sellschaft, sondern eine, die sehr stark über Verwandschaftsbezie hungen und andere Netzwerke funktioniert. Das kann ein Vorteil sein, aber hierzulande haben sich viele Seilschaften auf eine Weise ineinander verkoppelt, dass mir ZUR PERSON Name: Hans Heiss Partei: Die Grünen Herkunft: Brixen, 1952 Beruf: Historiker, Vizedirektor des Südtiroler Landesarchivs, Mitgestalter der Südtiroler Museumslandschaft „Ein Verstoß gegen das Leben“

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Archivio Letteratura
Categoria:
Auszug
Anno:
18.09.2003
Seilschaft ohne Ende
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Autore: Messner, Reinhold
Data: 2003.09.18
Fonte: ff – Das Südtiroler Wochenmagazin, Nr. 38
Tipo d'articolo: Auszug
Opera presentata: Martin, Hans-Peter (Hg): Wollen täten´s schon dürfen. wie Politik in Österreich gemacht wird
Mappa degli autori: Messner, Reinhold
Segnatura: 0617_015
litiker allein schon das Ignoriertwerden. Wer ohne Bild erscheint, ist abgestraft. „Partei“ und „Zeitung“ pokern also ständig um An teile an der Macht. Zwischen den Reihen im Zeitungs- Clan stehen sie dicht geschlossen und die Parteisolda ten dahinter. Alle halten zusammen. Denn zusammen, in ihrer Summe nur, die „Partei“ gedeckt von der „Zei tung“, bleiben sie obenauf. Den Schlüssel im Machtspiel hält die „Zeitung“ in der Hand. Denn um Zögern als Er folg und Überbürokratisierung als „Freiraum

dafür, wie in Südtirol Demo kratie funktioniert. Die heutige Situation jedenfalls - Machtmissbrauch, Dorfkaisertum, Gemeinde- und Landesfilz - wäre ein gu ter Grund für Veränderungen. Auch das Sichanschweigen der Sprachgruppen. Bisher ist Südtirol ja nur in der Pro - paganda der „Partei“ die Brücke zwischen italienischem und deutschem Sprachraum. Es besteht also Handlungs bedarf. Die Ladiner sind jene Minderheit, die alle gerne wären und für die kaum etwas getan wird, die Italiener in Südtirol

oder entmutigt, fiebern diesem Neuen entge gen. Und wenn sie sich ihre Welt selbst erfinden müs sen. Jeder Student ein möglicher Südtirol-Veränderer! Dieser Veränderungswille, von dem die gestrigen Pro blemträger nichts wissen können, wird das Land mor gen aus seinen Fesseln befreien. Eine „Zeitung“, die Po litik statt Information betreibt, und eine „Partei“, die mit der Streitbeilegung zwischen Österreich und Italien als Sammelpartei (ohne Italiener) überholt ist, müssen in frage gestellt werden. Gier

sind sie offensichtlich unersättlich. In ihrem Gespür für Unterwürfigkeit bestimmen sie so Politik und Meinung. Eine Familientradition? So vertun sie jeden falls ihren Auftrag. Auch die Zukunft des Landes? Nein, mir ist trotzdem nicht bange. Statt der Ah nung, zur falschen Zeit gelebt zu haben, trägt mich der Anspruch, die „Zeitung“ nicht oder richtig zu lesen. Und immerzu meine Meinung zu sagen. Die „Partei“ wird sich anders ausrichten, wenn es alle tun. Und jene, die heute noch Macht und Mittel haben, alle Kritik

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Archivio Letteratura
Categoria:
Essay
Anno:
01.03.1979
Kleiner Versuch über Schmutz oder Wie halte ich meinen Steingarten sauber?
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Autore: Locher, Elmar
Data: 1979.03
Fonte: Fahrende Skolast, Der – Mitteilungsblatt der Südtiroler Hochschülerschaft
Tipo d'articolo: Essay
Mappa degli autori: Locher, Elmar
Segnatura: 0500_001
empfindet. 5. Was David nicht wollte, wohl aber auch könnte, war: den Kapitalis mus in wohlgesetzten Sätzen mit Se mikolon und Anakoluth zu überwin den, das revolutionäre Subjekt nur so über die Zeilen zu hetzen und es end lich, zwar etwas atemlos, aber immer noch kampfstark, die dekadente Bor- geoisie in spontanen und mächtigen Arbeiterkämpfen endlich zu Fall brin gen zu lassen. 6. Zuwider ist uns die Vorstellung des Zuchtmeisters, der nach wie vor glaubt, Aufgabe der Revolutionäre sei es, eine Partei

, so soll sich das ge fälligst klären und zu einer Gesamt schau der Verhältnisse kommen und das Einzelne mit dem Gesamten dia lektisch verbinden. Sozialisation von oben geführt durch die Vermittlungs instanzen der je verschiedenen Partei en und Verbände, die das Unklare erst noch zu filtern hätten. 8. „Lenin hatte die Partei als eine Organisation verstanden, die seismo- graphisch die wirklichen Lebensinter essen der unterdrückten Klassen er faßt. Wenn es überhaupt eine Instanz für das Proletariat gibt, die den Dschungel

von ideologischen Überfrem dungen, von abgelenkten Interessen durchdringt und die wirklichen Le bensverhältnisse aufnimmt, dann soll ten es nach Lenin die proletarische Par tei und die von ihr angeleiteten Mas senorganisationen sein. Doch die De formation dieser Partei bewirkt das Gegenteil." . . . daß sich die wirklichen Lebensin teressen der Arbeiter als zusammen hängende, das heißt politische Interes sen nur explosionsartig äußern und nur durch Konfrontation mit dem Staats- und Parteiapparat in die Par tei

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Archivio Letteratura
Categoria:
Interview
Anno:
02.05.2013
Südtiroler Opposition
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Autore: Mair, Georg
Data: 2013.05.02
Fonte: ff – Das Südtiroler Wochenmagazin, Nr. 18, 22-24
Tipo d'articolo: Interview
Parole chiave: Interview
Mappa degli autori: Kronbichler, Florian
Segnatura: 0442_059
? Er hat von ihm verlangt, der alten Form der Regierungsbil dung und der Entscheidungsfindung zu folgen, in einer völlig neuen Lage. Bersani hat gesagt: Schick mich ins Parlament, und ich werde eine Mehrheit und eine Regierung finden, aber ich kann sie dir vorher nicht präsentieren. Napolitano war da gegen - er war immer schon ein Gegner von Reformen, ob wohl er als Reformer gilt. Napolitano, selbstverliebt, steht für das System, er war im PCI, in der Kommunistischen Partei Ita liens, ein Rechter, aber solange Moskau

und die Sowjetunion ein sicherer Bezugspunkt war, war er ein Moskaumensch. Warum will er unbedingt Silvio Berlusconi mitregieren lassen? Napolitano hat in den vergangenen Jahren Berlusconi immer die Stange gehalten, auch aus seinem Verständnis von einem nationalen Konsens heraus. Ich kann mir nur denken, dass Na politano schlechte Erfahrung mit seiner Partei, dem Partito de mocratico, gemacht hat und die Linke nicht für regierungsfä hig hält. Er ist die Verkörperung des Konsenses - ich gebe ihm übrigens recht

, wenn er sagt, dass es in Italien keine Kultur der zivilen Konsensfindung gibt, jeder Versuch wird sofort als „in cuoio“ verächtlich gemacht. Napolitano will auch keinen Mi nisterpräsidenten, der von unbeschränkter Haftung ist. Das ist auch die größte Gefahr für Enrico Letta, den designierten Mi nisterpräsidenten: dass der Staatspräsident ihm nicht gestattet, sich zu entwickeln. Napolitano zerstört seine eigene Partei? Er empfindet sie nicht mehr als seine Partei. Wir würden jetzt leicht zehn ehemalige

Größen des PD finden, die heute ihre Freude daran haben, die Partei zu quälen. Aber hat Napolitano nicht recht, wenn er sagt, die Parteien müssten sich bewegen, miteinander reden? Er hat recht mit seiner Schelte, aber er hat alle abgewatscht, fast zu gleichen Teilen. Und alle gescholten, ist niemand ge scholten. Er hat recht, gegen die Verteufelung des Miteinan der-Redens über die Lager hinweg aufzutreten. Die alten Par teien gibt es in Italien nicht mehr, geblieben sind aber die alten ideologischen

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Archivio Letteratura
Categoria:
Interview
Anno:
01.01.1994
Die fröhliche Unzufriedenheit
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Autore: Kronbichler, Florian ; Mair, Georg
Data: 1994.01
Fonte: ff – Das Südtiroler Wochenmagazin, Nr. 14, 38-41
Tipo d'articolo: Interview
Partecipanti: Zoderer, Joseph; Staffler, Franz; Schütz, Laura; Denicolò, Guido
Parole chiave: Politik
Mappa degli autori: Zoderer, Joseph 2
Segnatura: 1138_016
dieser Parlamentswahlen und welche Befürchtungen und Hoffnungen sie damit verbinden. FF: Was erschreckt oder über- rascht Sie am Ausgang dieser Parlamentswahlen? Wie ist Ihre Gemütslage verglichen mit der Börse von gestern? Laura Schütz: Ich muß voraus schicken, daß ich im November von mehreren Seiten um eine Kandidatur gefragt worden bin. Ich habe mich geweigert, weil es keine Partei gibt, die meinen Vor stellungen entspricht. Wem haben Sie sich verwei gert? Schütz: Beiden Blöcken. Die Par tei, die mir entspricht

. Denicolò: Ich bin nur über eines wirklich unglücklich: Daß es keine klaren politischen Sieger gibt. Das ist das einzige, was ich mir von die sen Wahlen gewünscht hätte. Was haben Sie gewählt? Denicolò: Ich habe nicht Berlu sconi gewählt und mich noch ein mal zu einer klassischen linken Wahl durchgerungen, obwohl ich lieber eine solide liberaldemokrati sche Partei gewählt hätte, die mir glaubhaft verspricht, die öffentli che Verwaltung zu reformieren, die Trennung von Politik und Ver waltung

durchzuführen und ein bißchen Ordnung in die Gerichts barkeit zu bringen. Diese Partei war nicht da. Ein Mann, in den ich viele Hoffnungen gesetzt habe, Mario Segni, ist bis zu den Wahlen stark zurückgefallen. Statt eines klaren politischen Siegers haben wir eine Allianz als zahlenmäßigen Sieger, die eine Totgeburt ist. Staffier: Was Neuwahlen innerhalb des Jahres zur Folge haben kann. Herr Denicolò, wäre Ihnen als einem, der dieses Lager nicht gewählt hat, lieber, wenn der sogenannte „Polo della li bertà

vor, zwischen und nach den Wahlen. Frau Schütz, kann man von Ih rer Kundschaft sagen, daß sie die Wähler sind, die jetzt auf geräumt haben? Schütz: Die jungen italienisch sprachigen Südtiroler hier in Bo zen reagieren ein bißchen anders als auf nationaler Ebene. Sie ha ben dieses nicht näher bezeichne- te Gefühl, benachteiligt zu sein, und es ist völlig klar, was sie wählen: MSI, weil die Partei ein starkes Gefühl der Zugehörigkeit vermittelt. Eines ist ganz klar: Die jungen Leute können die alten Gesichter nicht mehr

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