► sind die zwei Seiten einer Medaille, ein ungleiches Gespann zwar, aber wie Yin und Yang miteinander ver flochten, Mächte ohne klare Abgrenzung. Dass in allen Regimen, ob faschistischen oder kommunistischen Zu schnitts, Parteien die Medien kontrollieren, heißt nicht, dass im umgekehrten Fall Demokratie herrscht. Im Ge genteil. Bei uns in Südtirol hält sich eine Zeitung eine „Partei“, wie Insider stolz verkünden, und dieses Sys tem nennen wir „Südtiroler Erfolgsmodell“. Gibt es in Europa
eine Partei, die so lange, so unangefochten an der Macht Viel häufiger waren und sind die Südtiroler Politi ker die Beute der Absichten jener Zeitungsmacher, die Meinung, Geschäft und Politik zugleich machen wol len. Wen und was missbrauchen sie nicht für ihre Ma chenschaften? Und diese ihre Methoden der Bevormun dung stärkt sie sogar. Auf Kosten aller, der Schwachen und der Stärkeren. Zu ihrem Kalkül gehören vor allem die zu kurz Gekommenen, deren Hüter sie zu sein vor geben. Um ihre Hoffnung
und Schwäche ausnutzen zu können. Dabei behaupten sie immerzu, dem Land, den Leuten und der Wahrheit zu dienen. Ihr Lohn am En de: Ein Land nach ihrer Vorstellung; ein Volk, das ihnen vom Blatt liest; Leute die sie manipulieren können; eine „Wahrheit“, die nur ihnen gehört. ist wie unsere „Partei“? Die zweite Kraft nun, die „Partei“, die unser deutsch sprachiges Südtirol zusammenhält-eine Sammelpartei, eine Ständepartei, die Volkspartei -, ist seit jeher Regie rungspartei. Sie schluckt alles und verträgt
viel. Nicht aber die „Zeitung“, mit der sie sich die Macht teilt. Die Brüder wissen zu trennen, was sie „Partei“ und „Zeitung“ schul den. Beide müssten sonst an Macht abgeben. Gibt es im alten Europa eine Partei, die so lange, so unangefochten an der Macht ist wie unsere „Partei“? Diese Dauer könnte auch positiv gesehen werden, als Ausdauer. Allerdings nur, wenn mit dem Erfolg der Südtiroler Autonomiepolitik das Ende der Geschich te gekommen wäre. Aber wie Erfolge in der Vergan genheit vielfach durch Zufall
ge gen die „Zeitung“ und im Ringen mit der „Partei“ um die Autonomie aller Menschen in Südtirol bemühten. Das kam nur leider selten vor. Abhängigkeit. Das ist der eine Teil ihrer Politik. Der zweite gilt dem Erhalt der Seilschaft. Ihr Tun ist immer Macht politik, die zwei Ziele gleichzeitig verfolgt: Medienmacht und gute Geschäfte. Wie gekonnt dieses Spiel mit Ab hängigkeiten aufrechterhalten wird, ist sensationell. Wer wäre in Südtirol nicht von der „Zeitung“ abhän gig? Alle, die etwas zu sagen