sein, wo wir eine große Fraktion sind in dem Parlamente, das Oester reich ganz neu gestalten soll. Auch da werden wir unseren Mann zu stellen wissen, in ruhiger, bescheidener Arbeit, ohne Prahlerei und Groß mäuligkeit, aber fleißig. Wir sind eine Partei der A r b e i t e r und auch eine P artei der Arbeit. (Allgemeiner, stürmischer Beifall.) Es war mir ein Bedürfnis das zu sagen, weil die gesamte Presse die Hände über den Köpfen zusammenschlägt und fragt: „Was soll das werden? So viel Sozialdemokraten im Parla ment
. Wir Sozialdemokraten sind nicht ausgezogen in den Wahlkampf, wie die Chriftlichsozialen unter dem Ruse: „Wir sind eine Reichspartei, wir wollen ganz Oesterreich er obern! Wir werden die allerstärkste Partei und am Tage nach der Wahl werden alle Parteien um unsere Gunst buhlen!" Wir Sozialdemokraten haben nichts anderes getan, als gearbeitet, ruhig gearbeitet, und nicht bloß für die Wahl, sondern jahrelang früher, bevor man überhaupt noch daran denken konnte, daß sich diese Arbeit einmal umseten wird in Stimmen
und Mandate. Wir haben auch niemals die Flinte ins Korn geworfen, auch hier in Wien nicht, und auch in der Zeit, wo die christlichsoziale Partei hier so fest saß. Auch damals haben wir gewußt, daß das Volk nicht dumm und borniert, daß sich die Arbeiter schaft nicht durch falsche Schlagworte, Lügen, Ver leumdungen und lächerliche Versprechungen ver führen läßt. Wir wußten: es gibt einen Hort der Freiheit auch hier im schwarzen Wien und das ist die Arbeiterschaft. (Stürmischer Beifall.) Wir waren früher
Parteien eine Gegenleistung zu verlangen. Wenn die Herren gewissenlos genug sind, christlichsözial anstatt sozialdemokra tisch zu stimmen, so sollen sie sich den Strick selber utn den Hals legen; wir handeln als freie Männer nach unserer Ueberzeugung für die Frei heit. Wir werden der Deutschen Volkspartei, die eine antiklerikale Partei ist, ihre gesamte Mann schaft hineinexpedieren, Seine Exzellenz den Herrn Eisenbahnminister an der Spitze. (Leb hafte Heiterkeit.) Dasselbe wird bei einer Reihe
, wenn es die schlimmsten Anschläge der klerikalen Partei abzuwehren gilt." Stürmischer Beifall folgte der Rede unseres Genossen in der Versammlung, ein freudiges Echo wecken diese Ausführungen in der Provinz. Ja, es soll vorwärts gehen, es soll gearbeitet werden, damit alle jene, die ihre Hoffnungen auf die Sozialdemokratie gesetzt haben, mit uns rüstig weiter arbeiten, damit endlich glückliche Völker ein glückliches Reich bewohnen mögen. Die Parteigenossen des Wahlkreises Innsbruck II machen wir aufmerksam