. Die bis heute mittag be- kanntgewordenen Wahlrefultate lasten sich dahin znfam- «enfasten, daß die oppositionellen Stimmen ans der Rechten und der Linken stark a n w u ch s e n «nd daß die zahlreichen kleinen Parteien ebenso wie die großen Mittelparteien ein Fiasko erlitten haben. Die Deutsch Nation alen errangen einen bedeu te« den Stimmenznwachs, doch läßt sich bis znr Stunde noch nicht sagen, ob sie als die stärkste Partei ins Parlament einzieheu werden. Rein ziffernmäßig habe« die Sozialdemokraten
von alle« Parteien »je stärkste Einbuße erlitte«, «ach ihnen kommt, »as den Stimmenverlust anbelangt, die Deutsche Polkspar te i. Die Frage, ob die Parteien der großen Soalition (von der Deutschen Bolkspartei über das Zen- tmm mrd die demokratische Partei bis zn den Sozial demokraten j eine genügende Macht ans sich vereinigen «erde«, «m sich gegen die verstärkte radikale Opposition von rechts «ud links dnrchznsetzen, ist bis znr Stunde noch nicht geklärt. Das bisherige Gesamtergebnis. Berlin. 5. Mai. (Wolfs
.) Gegen halb 2 Uhr nachmittags lag vorlänfig folgendes Gesamtergebnis der Reichstagswahle« vor: In den 35 Wahlkreisen dürften nach den bisherigen Berechnungen insgesamt 448 Abgeordnete gewählt sein, davon erhielten die Sozialdemokraten 99 Sitze, die Kom munisten 59, die Demokraten mit dem deutschen Block 25, das Zentrum 61, die Bayrische Bolkspartei 15, die Deutsche Bolkspartei 44, die Dentschnattonale Partei mit dem 1 Vaterländisch-völkischen Rechtsblock 98, die Deutschvöl- kilche Partei
28, die Wirtschaftsvartei 6. die Dentschsoziale Partei 1, der Landbnnd in Thüringen 2, die Deutsch-Han- »oversche Partei 5, der Bayrische Banernbnnd 4, die Landbünde in Württemberg, Baden nnd Hessen 6 Sitze. Da die Reststimmen noch nicht feststeyeu, dürften sich noch geringfügige Veränderungen ergeben. Unter den Gewählten befinden sich: Vom Zentrum: Reichskanzler Dr. Marx, Spahn, Dr. WirtH, Fehrenbach, Bell, Giesberts, Klöckner, Joos. Ulitzka, von der Deut s ch e n Bolkspartei: Reichs außen - minister Dr. Stresemann
Bolkspartei: Emminger- Leicht, Schirmer. Die Ziele der Deutschnationalen. KB. Berlin, 5. Mai. Ein Führer der D e n t s ch na tionalen Partei hat sich aus Grund der Wahlergebnisse ausgesprochen, daß die Dentschnationale« ihre ver stärkte Pofitiou vor allen Dingen dazu benützen werden, innenpolitisch die Macht der Sozialdemokra tie z« brechen nnd außenpolitisch die Annahme des Sachverständigengutachtens durch den Reichs tag zu verhinbern, eine Gefahr, die einerseits infolge der notwendigen