ertheilte um 1 / a 10 Uhr abends dem Referenten Dr. Eder aus Wien zum 2. Punkte der Tagesordnung „Die Lage der Eisenbahner" das Wort. Der Herr Doctor beehrte, wie wir hören, auf Veranlassung des Landtagsabgeordneten Dr. Schöpfer aus Brixen die Alpenländer mit seine« Besuche, um sich insbesondere den verstockten Eisenbahnern zu widmen und dieselben davon überzeugen, daß nur die christlich- sociale Partei die alleinglücklichmachende sei. Seine Ausführungen zur Organisation waren sehr mangelhaft
und die es noch nicht sind, werden es, wenn sie helle Augen im Kopfe haben nnd einen Ver gleich zwischen der christlich-socialen und der social demokratischen Partei ziehen, in Kürze werden. Der Herr Doctor beliebte auch über das Großcapital zu donnern, aber nur über das jüdische, das — christ liche Capital, und auch da befinden sich Millionen, ja ungezählte und ©ft tobt liegende Millionen von Gulden — lies der Herr Doctor ganz beiseite. Gegenüber den riesigen Einkünften der Fürsterzbischöfe, Fürstbischöfe, Prälaten, Klöstern, Kirchen, versagt
, die dieselbe in ihrem Programm hat, dienen nur als Köder, das bewies ja diese Partei bei der Auflösung der Eisenbahner-Orga nisationen durch ihre Halbgötter Axmaun, Krek und Consorten, die im Parlamente die Auflösung der Organisation mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln gut hießen, indem sie zwar sagten: „Nur aus dem Grunde weil die Organisation auf socialdemokra tischen Standpunkte stand", sich aber dabei dachten: „Bleibt die Organisation aufgelöst, so bekommen wir dieselbe in die Hände
." Daß sich aber diese sogenannten Volksvertreter da sehr geirrt haben, hat Herr Dr. Eder ja bereits selbst zugestanden. Denn wird den Christlich- Socialen eine Organisation bewilligt, dann kann sie den Socialdemokraten nicht verweigert werden. Wer dann mehr Mitglieder haben wird, das können wir ganz ruhig abwarten. Dr. Eder sprach weiter von den Segnungen des 12-Stunden-Arbeitstages bei den Eisenbahnen, sagte aber nicht, daß dieser kleine Theil von den angestrebten Reformen nur der socialdemokratischen Partei, deren Presse
, insbesondere aber dem Eisenbahnercongreß und dem Fachblatt „Der Eisenbahner" zu danken ist. Ihre Partei als auch „Das Signal" haben sich sehr wenig oder gar keine Mühe gegeben etwas zum Wohle und Nutzen der sämmlichen Eisenbahner zu thun, und wir sollten einer Partei die nur Gutes und Edles im Auge hat, den Rücken kehren und uns einer Partei, die ihre Reformen nur auf dem Papiere hat und selbe nicht verwirklichen will, zuwenden, Nein, Herr Doctor! Dr.Eder besprach auch die Unfallversicherungs- An st alt