hinabsinkt und wir russische Verhältnisse bekommen. Denn eine noch größere Entwertung der Krone ist unweigerlich die Ka tastrophe der Volkswirtschaft, die Katastrophe der Industrie und der Zusammenbruch des gan zen Staatsapparates und führt unweigerlich zu einer Mastenhungersnot, wie sie gegenwärtig in einigen Teilen von Rußland wütet. Angesichts dieser, furchtbaren Situation hat, wie wir glau ben, jede Partei, jede Zeitung, ja jeder denkende Mensch die Pflicht, alles daranzusetzen, damit dem drohenden
Verhängnis vorgebeugt werde. Allein, die allerchristliche Regierung, die wir jetzt haben, läßt fatalistisch den Karren laufen und die christlichsoziale Partei, der die Bevölkerung iu den Oktoberwahlen des vorigen Jahres die Lei tung unseres Staates anvertraut hat, steckt vollends den Kopf in den Sand. Bei der voll-» ständigen Untätigkeit dieser Partei hat man ge radezu das Gefühl, als ob ihr det Zusammen bruch Oesterreichs nicht unerwünscht wäre, weil dann die Banden der Habsburger, die Friedrich
im Burgenland gesammelt hat, mit der Ueber- wältigung unserer Republik leichtere Arbeit hät ten. Sicher ist zumindestens, daß der legitimisti- sche Flügel der christlichsozialen Partei es gerne sieht, wie das Elend wächst, weil er glaubt, daß die ungeheure Not die Pläne der Schwarzgelben fördert. Es ist notwendig, vor aller Welt festzustellen, daß die christlichsoziale Partei, die Siegerin in den Oktoberwahlen, gänzlich versagt und daß sie infolge ihrer Untätigkeit für das wachsende Elend
, unter dem das Volk seufzt, voll und ganz die Verantwortung zu tragen hat. Die von den Psäsflein irregeführien Frauen ersehen jetzt, was ihnen der christlichsoziale Wahlsieg gebracht bat: einen Mehlpreis von 180 Knorren per Kilo und einen Fettpreis von 1000 Kronen Per Kilo gramm. Das ist die Auswirkung des christlich- sozialen Sieges! Wäre die Zeit nicht zu ernst, dann könnten wir uns mit dieser Feststellung begnügen. Aber in der furchtbaren Situation, in der wir leben, kann das Volk der Partei
, die durch gleisnerische Versprechen die Macht im Staate an sich gerissen bat, nicht gestatten, langer untätig dem Scharrd- treiben der Börse und der Spekulanten zuzu schauen. Die Regierungsparteien und die Regie rung müssen handeln; sie dürfen keine Stunde i versäumen, denn jede Stunde ist für das SBoIf; eine Vermehrung des Elends und der Not. Un-^ sere Partei hat durch ihren Finanzplan den Weg, aus dem Sumpf gezeigt und für alle Parteien,' die willens sind, dem unvermeidlichen Zusam menbruch ein Ende zu setzen