die bürgerlichen Christlichsozialen mancher Orte müs sen ein sehr schlechtes Gewissen haben, datz sie sich nicht mehr getrauen, einen Wahlkampf unter eige ner Flagge zu führen. Eine Partei, die sich n.cht mehr getraut, einen Wahlkampf unter eigener Flagge zu führen, hat ausgespielt, soü die Flagge herunterholen und das Feld räumen!!! Wenn wir noch ein paar Wahlen unter diesem Zei chen schlagen, dann ist die christlichsoziale Partei er ledigt. denn sie verliert
wird der E s e l s f u ß t r i t t sein. Den Beweis dafür hat der großdeutsche und großmäulige Sepp Strassner aus dem großdeutschen Parteitag am 1. April d. I. in Innsbruck gegeben. Er sagte: „Wir haben im vorigen Jahre . . . nach reiflicher Ueber- legung . . . unsere Zustimmung zur Bildung der Ein heitsliste gegeben. Ausschlaggebend war für uns die Tatsache, daß wir in nationaler und kultureller Be ziehung keine Opfer zu bringen hatten . . . Die christ- lichsoziale Partei wird gut Lun. sich für die Zukunft einer vernünftigen Lösung gewisser
kultureller Fragen nicht zu verschließen." Haben wirs gehört und gelesen? Diese Worte sollte sich jeder hinter den Spiegel stecken, vor allem der, der die Verantwortung trägt, daß wir in unserem Oester reich zu einer solchen Kuddelmuddelpartei, genannt Einheitsliste» gekommen sind, unser Bundeskanzler und Prälat Dr. Seipel. Wenn der Weg so weiter geht, dann ist dieser Mann der Totengräber der Partei. Vielleicht erschrickt mancher, wenn er diese Worte liest. Ich stehe sie aber nicht um, ich weiß
, mancher ernste Politiker denkt so wie ich, aber zu sagen ge trauen sie sichs nicht, weil es auch in der Politik einen Fetischismus gibt, eine Götzenanbetung. Diese Götzen anbetung wird aber mit einem Katzenjammer der Partei enden, die sich dieser Abgötterei hin gibt. Wir christlichen Arbeiter müssen vor allem die For derung erheben: Wenn dis chrrstttchsozlale Partei mit unserer Gefolg schaft rechnet, mutz sie gründlich abrücken von der Bettgemeinschast mit den Nationalen aller Schat tierungen
nur bei der Einheitsliste das Heil, die Rettung vor dem Bol schewismus. Sie sind geblendet, sehen nur eine Ge fahr, den Sozialismus, alles andere wird übersehen, verkannt wird dabei das Wesen und die Wurzel des Marxismus. Wenn unsere Partei nur im Kampf ge gen Rot das Allheilmittel sieht, dann mutz sie geistig schon sehr arm geworden sein. Durch unfruchtbare Kritik wird der Sozialismus nicht überwunden, wir besiegen ihn nicht, indem wir uns m i t d e n wütend sten Verfechtern des Kapitalismus an einen Tisch setzen