„Regie" klappt und daß eine routinierte „Trklik" über die Schwierigkeiten des politischen Alltags Hin weghilst. Funktionieren Parteiapparat. Regie und Taktik, so gibt myn sich damit zufrieden und hofft, bei den nächsten Wahlen vom gleichen Glück begünstigt zu sein. Hierin dürften sie jedoch, wenn nicht bald eine Wandlung zum Bessern erfolgt, große Enttäuschungen erleben. Gewiß haben die Abgeord neten manches zu ihrer Entschuldigung vorzubringen. So die Tatsache, daß unsere Partei
die Wahrheit zu sagen, und das flitb die Wähler selbst. Ein jedes Volk hat jene Führer, die es verdient, oder: wie der Wähler, so sein Abgeordneter, bezw. die Partei. Tie ganze Kritik des „Arbeiter" wird erfolg los sein, vielleicht das Gegenteil an Wirkung aus- lösen, wenn es nicht gelingt, das Gros der christlich- sozialen Wähler mehr christlich und mehr sozial ge sinnt zu machen. Heute sind sie es noch nicht. Jeder, der den Verlauf der Wählerversammlungen beobach ten- konnte, wird die Erfahrung gemacht
sich in der Erörterung der Lohn- und Gehaltsfragen erschöpfen — wenn zwar bei ihnen vielfach die wirkliche finanzielle Notlage dies begreif lich erscheinen läßt -- für die Bestrebungen der Ar beitervereine jedoch das ganze Jahr keine Zeit und kein Verständnis aufbringen können. Fürwahr, kein Stand innerhalb der großen christlichsozialen Partei hat Grund, dem einen oder anderen etwas vorzuwer fen; sie haben alle Butler am Kop'e und sotten nicht wogen, an die Sonne zu geben. Wenn deshalb auf dem Parteitag
, in der Partei überhaupt der Punkt „Reform" auf die Tagesordnung gehört, so in der erweiterten Form: „Reform an Haupt u n d Gliedern", „Cteunffenserforfcfmna oben und unten", — . Politische Rundschau. Oesterreich Der christttchsoziale Parteitag ist aus ganz Oester reich sehr gut besucht. Neben den alten, bewährten Parteiveteranen sieht man diesmal besonders das jüngere Element stark vertreten. Soweit bisher er sichtlich, verspricht die Tagung recht eindrucksvoll und für die ganze christlichsoziale Bewegung
. Ein Erfolg die ser Bestrebungen ist dermalen kaum zu erwarten. Die englische Regierung hat Vertreter von Deutsch land. Frankreich, Belgien und Italien zu einer Ar beitszeitkonferenz nach London eingeladen. Die serbischen Sozialisten haben sich gespalten. Es hat sich eine neue sozialistische Partei gebildet. Die SowseLregierung hat den Metropoliten P e t e r, Nachfolger des berühmten Patriarchen Tichon, ins Ge fängnis geworfen mit der Beschuldigung, daß er anti- bolschewistische Propaganda trieb