. l( 21-60. Einzelnummern in Innsbruck u. auswärts 10 h. — Deutschland Monat K 2 — merteli. K 6.—, Halbs. K12.—. — Schweiz u. übr. Ausland: m. K 2.50, vj. K 7.50, Hs. K15.—'. SLr. 223 Innsbruck, Donnerstag, 26. September 1912 20. Zahrg. Die Morgige MchwahL. Innsbruck, 26. September. Morgen wird entschieden, ob das politische Erbe des auf so tragische Weise verunglückten Genossen Stlberer der Partei zufällt, die seine Leiche in der infamsten Weise geschändet, oder ob unsere Partei im Besitze des Mandates bleibt
. Ausschlag in der Stichwahl geben die Deutschnationalen und die tschechischen Separatisten, also zwei Elemente, die keinen wie immer gearteten Berührungspunkt ha ben, und um deren Gunst gleichzeitig zu werben, nach allen logischen Begriffen für die christlichsoziale Parte: ein Ding der Unmöglichkeit sein sollte. In dessen bringt diese Partei auch dieses Kunststück fer tig: sie geht den Deutschnationalen um den Bart und streichelt den Separatisten die Wangen. Beide, unversöhnliche Gegner
, werden in der gestrigen „Reichspost" und im „Deutschen Volksblatt" und durch Flugblätter beschworen, ihre Stimmzettel auf den christlichsozialen Kandidaten Prohaska zu ver einen. Wobei sich diese demaaoaische Var-toi nnr w KunftfMck verlier,' den Deutsämationalen und den Separatisten vorzureden, daß die Wahl des christ lichsozialen Kandidaten in ihrem ureigensten Inter esse liegt. Den Deutschnationalen wird nämlich be teuert, das; die christlichsoziale Partei eine unent wegt deutsche Partei
Viel seitigkeit, die mit voller Berechtigung Anspruch er beben kann, daß der christlichsozialen Partei die Eigenschaft zuerkannt werde, die bisher nur ge sinnungslosen Zeitungsschmöcken allein zur . ^ier" gereichte: Ich kann schreiben links, ich kann schrei ben rechts! Die christlichsoziale Partei will deutsch national und tschechenfreundlich in einem Zuge sein. Schade, daß bei der Wiener Wahl nicht auch Slowenen, Italiener, Ruthenen und Slowaken in Betracht kommen. Die christlichsoziale Partei hätte gewiß
auch für alle diese Nationen ein warmfühlen des Herz entdeckt. Um Stimmen und Mandate zu ergattern, heuchelt die christlichsoziale Partei in je der Gesinnung. Besonders aufmerksam werden natürlich die Deutschnationalen behandelt, denen die Christlich sozialen einreden, daß sie mit ihrem Eintreten für Herrn Prohaska auch noch ein Geschäft machen. Sie spielen auf den Neutitscheiner Wahlbezirk an, in welchem bekanntlich am Montag die Stichwahl stattfindet, und sagen, daß es für die Christlich sozialen