der Wahlkomproiniffc vorgelegt. So sehr ich die Dklegiertcnlon'ei enz der Vor steher hochschätz?, so werden Tie es m'.r doch nicht verargen, wenn ich sage, das; „das katho lische Tiroler Volk' in Innsbruck und Sterzing gewiß ebenso vertreten war wie in dieser Delegiertenkonferenz, ES ist eigentlich auch ganz falsch, wenn Sic, geehrte Herren, von einer „auswär tigen' Parteileitung sprechen, Tie Sache verhält sich vielmehr so: die chrifilichfoziale Partei hat zwar seinerzeü aicher Tirol in der Reichshaupistadt Wien
, in dieser Hochburg des Judenliberalismus, den Anfang genommen; heute aber ist sie nicht mehr weder eine Wiener, noch eine Niedcröstcrrcicher, sondern eine Reichkpartei, die sich über ganz Deu'.sch- österreich, ja, wenn man von der nationalen Stellungnahme a!.siehl, über alle Kron länder unseres Staates erstreckt und erst jüngst hat sich in Jstrien eine italienische christ^ lichsoziale Partei gebildet, die sich ausdrücklich als Teil der großen christlichsozialen Reichs pari ei betrachtet. Sie sehen gewiß
ein, meine Herren, daß eine solche ReichSpariei eine Lei tung braucht, und daß, wenn die Partei stark sein und etwas leisten will, sie mit dieser Leiiung recht innig zusammenhängen muß, und daß deshalb noch durchaus nicht von .Kom mando' oder „Bevormundung' gesprochen werden darf. Auch dürfen Sie, weit diese Leitung in der Hauptstadt des Reiches ihren Sitz hat, selbe noch nicht eine .auswärtige' nennen, sonst kämen Sie am Ende gar noch dazu, die Ministerien dcs Reiches oder gar den Monarchen
als etwas Auswärtiges zu be trachten. Darin liegt eben für die christlich- soziale Partei ein guter Teil ihre Stärke und Bedeutung, daß sie eL verstanden hat, sich zur Reich Spartet durchzuarbeiten und was dazu gehört, eine Zentralleitung, zu schaffen, was bei der konservativen Partei leider nicht der Fall ist. Und wenn ich Ihnen nun ein Partei- geheimniL verraten dars, so ist den konserva tiven Führern in Tirol gerade das so im Wege, daß unsere Christlichsozialen zur Reichs partei gehören. Sie möchten
aber noch mehr. Sie streben an, daß überhaupt nur mehr eine christlich-! Partei im L inde und im Reiche sei, wie eS im italienischen LandcSteile und schon vor mehreren Jahren im benachbarten Vorarlberg gelungen ist; das katholisch den kende Volk soll in der christlichsozialen Partei vereint aufgenommen werden. Daß dadurch der Friede noch viel mehr gesichert würde, als wenn beide Parteien nebeneinander exi stieren, liegt doch auf der Hand. So sehr ich begreife, daß die Konservativen als Partei