. Zur inneren Lage. In der „Montagsrevue' vom 38. Juli lesen wir nachfolgenden Leitartikel: Die staatsrechtliche Partei in ihren beiden Fraktionen, den Czechen und Feu- calen, ergreift jeve Gelegenheit, sich dem Grafen Taaffe zu nähern und ihm ihre Propositionen zu x-chen. Insoweit sich diese auf die staatsrechtliche Stellung Böhmens beziehen, sind dieselben schon jetzt nur zum Theile discutabel, aber es unterliegt keinem Zweifel, daß sie, wenn Graf Taasse geneigt wäre, wirklich in Verhandlungen einzutreten
mit der staats- echllichen Partei pactirte. sich zu derselben schlagen M jene Majorität herstellen würden, welche um den Lreis von „autonomistischen', richtiger gesagt, söde- Mtischen Concessionen allerdings das Wehrgesetz und üs Budget votiren und die Delegationen ganz nach Wunsch zusammensetzen würde. Bestände also die Aufgabe des Grafen Taasse nur «in, diese Dinge fertig zu bringen, so könnte er We schon triumphireud verkünden, sein Werk sei ge- Aber darf man vom Grafen Taaffe nicht ^aussetzen
in den Zeitungen — daraus möglichst viel Capital, indem sie ihr Bündniß, die bedingungslose Hingebung an ihre Anschauungen als die einzige Rettung hinstellen. Doch auch dieses Manöver ist nicht geeignet, den Grafen Taaffe in feinen Absichten zu erschüttern. Es ist wahr, die Czechen, die Polen, die Rechtspartei, die Feudalen, die Fortschrittspartei haben ihr: anerkannten Führer und eine Auseinandersetzung mit ihnen kann als eine Verständigung mit der Partei betrachtet wer den. Nicht so verhalten sich die Dinge
nicht Schiffbruch leiven. Wenn nöthig, muß die Organisation dieser Partei der Neubildung des Ministeriums vorausgehen. Das schwerste Uebel des österreichischen Parlamen tarismus liegt darin, daß die Opposition immer ge neigt ist, die Regierung zu stürzen, daß sie sich aber niemals dazu entschließt, an deren Stelle die Geschäfte zu übernehmen. So geschah es wiederholt unter dem Ministerium Auersperg, als man die Verfassungspartei in einem gewissen Sinne noch als eine einheitliche bezeichnen konnte. Es mußte
zum Besuche des deutschen Kaisers hier eintreffen soll. ^ In einem „Opposition' überschriebenen Artikel der „Montagsrevue' vom 28. Juli lesen wir folgen den bemerkenswerthen Passus: „Wenn man das Pro gramm des Grafen Taaffe in ein einziges Wort zu sammenfassen wollte, so könnte man es dahin defi- niren, daß er das Ansehen des Parlamentes wieder herstellen möchte. Dieser Erfolg setzt eine große Arbeit voraus, er erfordert eine Regierung mit einem posi tiven Programme und eine große geschlossene Partei