sich ein Mandat zu holen in einem Vertrage, dessen jeder Paragraph eine wahre Pulvermine, um den Frieden in die Lust zu sprengen,' enthalte. Der Vorwurf des Grafen Hohenwart, daß es der Partei, welche Geld aufgewendet, um nothleidende Eisenbahnen und Firmen zu stützen nicht gezieme, sich über die Kosten der Occupation zu beschweren, treffe alle Parteien, denn alle tragen Schuld an der Epoche des angeblichen Aufschwunges und wirklichen Schwindels. Sodann wendet sich Redner gegen die Bemerkung HohenwartS
diejenige Partei, der vor Allem daran gelegen sein soll, daß an den bestehenden In stitutionen und Verhältnissen nicht gerüttelt werde, dieser Rede in etwas zu übereilter Weise ihren vollen, ungetheilten Beifall in wahrhaft demonstrativer Weise spendete, ohne zu bedenken, daß gerade diese Rede in mehr als einer Hinsicht geeignet ist, die besagte Partei in ein schiefes Licht zu bringen. Der geehrte Leser wird gewiß errathen, daß wir die Rede des aus dem galizischen Großgrundbesitze gewählten Abgeordneten
aber die unbeschränkte Acceptirung von Seite der V e r« fassungspartei hätte finden sollen. Der Abg. Hausn er sprach von der Theilung Polens wie von einem vollzogenen Länderranbe und knüpfte daran weitere Betrachtungen. Nun kann man wohl einem Polen eine derartige Sprache ver zeihen, kann über di-selbe ein Auge zudrücken, die Verfassungspartei sollte es sich aber doch zweimal überlegen, einem derartigen Ausspruche ihre vollste Zustimmung angedeihen zu lassen. Oder hält die eben besagte Partei die Vorgänge, deren
letzter Act vor mehr denn 83 Jahren vollzogen wurde, wirklich für einen Länderraub und sieht infolge dessen unseren Monarchen als den illegitimen Herrscher eines Theiles von Polen an? Wir können dies absolut nicht von einer Partei glauben, die sich um die Monarchie so große Verdienste erworben hat; wir können dies nicht glauben, weil wir wissen, daß die Männer dieser Partei zu loyale Staatsbürger sind, als daß sie neue Angrisse ans Theile unseres Staasganzen provociren wollten. Wir können daher
nur glaul-e», daß sich die mehrgenannte Partei von den Ausführungen des Red ners momentan überrumpeln ließ, denn es muß hier noch ein Moment, das dafür spricht, daß die Ver fassungspartei mit dem Abg. Hauöner im Grunde nicht einer Meinung sein kann, in Betracht gezogen werden. Die Verfassungspartei ist es, die, wie bekannt, bei jeder Gelegenheit und, wie die Protokolle der Früh- jahrS-Sitzungen der Delegationen nachweisen, beson ders in diesen ParlamentS-Ausschüssen ein inniges Zusammengehen