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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 8
Data: 09.03.1877
Descrizione fisica: 8
, um für ihre „eigen thümliche- Politik Propaganda zu machen. Wohin das führt, hat die Erfahrung sattsam bewiesen. Wie soll der katholische Geist eines Volkes die Freiheit begründen, wenn er selbst unfrei in den Banden der Parteidisziplin liegt? Und wie soll dieser katholische Geist das Recht Aller schützen, wenn das Interesse der Partei, welcher das Volk dient, die oberste Richt schnur seines Handelns ist? Dazu ist es thatsächlich schon gekommen, das aber auch ist die Hauptursache der allgemeinen Entmuthigung

, jener apathischen Re signation, die auf allen unseren Verhältnissen liegt und erst aufhören wird, wenn daS Gefühl der Zu rücksetzung und Rechtlosigkeit aufhört, die freie Ent faltung der BolkSkiäfte zu lahmen. Darüber darf man sich durchaus keiner Täuschung hingeben; ge regelte Freiheit und Recht sind die Bedingungen, von welchen daS Gedeihen des Volkswohles und der soziale Fortschritt abhängt. Ein Parteirecht ist kein Recht, sondern doppeltes Unrecht, und wenn die Führer der Partei, wie eS jetzt täglich

geschieht, der freien Meinungsäußerung in den Arm fallen, sobald ihr Schwert Jemanden aus ihrer Umgebung treffen könnte, so fühlt sich Niemand mehr sicher, der nicht zu einer solchen Partei gehört. Es gibt deß wegen auch kein Reckt gegen den Willen eines sol chen parteiisch geleiteten VolksgeisteS. Der Wille desselben ist selbst nicht frei, und wenn er, dessen heiligste Pflicht es ist, das Recht Aller, nicht blos Einzelner zu schützen, dessen Ausübung hindert, so thut er es gezwungen durch die Aufforde

rung des Partei-Interesses und der Selbst, erhaltung der Partei, für die sie Stellung genommen hat. Die Führer der Partei wollen Führer bleiben, und die Partei fürchtet, daß mit ihrer Herrlichkeit auch die eigene ein Ende habe. Die schmutzigeWäfche der staatsrechtlichen Opposition, die sich der Mitwir- kung des katholischen Volkes beständig rühmt, darf also nicht an die Oeffentlichkeit kommen, daher das Toben und Wüthen, Fälschen, Lügen und Heucheln der offiziösen Blätter jener Partei

, wenn eine unbe rufene Stimme aus dem Volke die Schäden und Ge brechen dieser Partei schonungslos aufdeckt. DaS ist eine Zwangslage, über welche selbst der ehrlichste Mann in der eigenen politischen Partei nicht mehr Herr werden kann. Der Führer der Partei muß das Recht deS politisch anders Denkenden beugen, ob er will oder nicht will, er muß Dinge geschehen lassen und mit seiner Autorität denken, gegen welche sich seine Ueberzeugung hoch aufbäumt. Selbst der gerech te st^-Ä^rmv^tß als Parteimann thun

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Volksblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 25.10.1871
Descrizione fisica: 8
IX. in seinem Schreibe« vom S. Dezember 1SSS an den Skedakteür des TttolerVolkSblatteS. ZV. <x.) Jahrgang. Bozeu, Mittwoch, den 25. Oktober. 1871. Die nationalkath olische Partei in Welschtirol. ' ^.e. Die Landtagssession für Tirol ist vorüber und wir haben alle Ursache mit den Resultaten derselben vollkommen zufrieden zusein. Es war das erste Mal, daß im Tiroler Landtage auch das Volk von Welschtirol eine Vertretung hatte; .8 katholische Abgeordnete aus Welschtirol erschienen im Jnnsbrucker Landtagssaale, nahmen

zu können, so daß es klar ist, daß die ganze födera listische Haltung derselben ihnen nicht genehm war. Das find die Ab geordneten, welche sich katholisch-national nennen; über diese Partei und deren politische Berechtigung glauben wir unsern Lesern Einiges mittheilen zu sollen. Es sei ferne von uns. daß wir irgendwie Streit erregen wollten, wir glauben ganz im Gegentheil, es lasse sich die Frage ruhig erörtern. Katholisch-nationale Partei? Was ist das für ein Ding? Wir müssen darauf antworten: Es ist ein Unding

. Diese Partei vertritt in kirchlicher Beziehung allerdings das Recht und die Interessen der Kirche in politischer Beziehung, jedoch nur die vermeintlichen Interessen (nichtdieR.eHte) der italienischenNationalität in Tiroll Hierin jedoch liegt ein falscher Grundsatz; denn wer ernstlich in religiöser Beziehung das Interesse der Wahrheit, d. h. der katho lischen Kirche vertritt, muß folgerichtig im öffentlichen, politischen Leben die Sache deS Rechtes, und die allein vertreten. Oder wird man es glaublich

in der Moral und das Recht in der Politik gehören zusammen. Mit Recht sagt daher ein berühmter Bischof Deutschlands, daß jede politische Frage im Grunde auch eine religiöse fei; denn sie sei eine Frage des Rechtes. Daraus solgte nothwendig, daß es unmöglich sei für einen klaren und zugleich konsequenten Politiker, zugleich auf der einen Seite die wahren Inter essen der Religion zu vertreten, ohne auf der andern einzustehen für das Recht. Es kann deshalb eine katholische Partei wohl auch die Interessen

ist etwaS geschichtlich gewordenes, etwaS auS dem Volke herausgewachsenes, daS Verhältniß des Einzelnen zum Ganzen, des Kronlandes zum Staates zum Nutzen des Ganzen und zum Schutze des Einzelnen, wie eS sich gebildet hat. im Verlaufe der geschichtlichen Entwicklung eines? Staates, eines Landes oder eines Volkes. — Diese Wahrheit hat in den letzten Jahren während der großen Verfassungskämpfe in unserm Oesterreich immer mehr an Boden gewonnen, und wir können sagen, die Partei katholischer Politiker

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 8
Data: 18.03.1875
Descrizione fisica: 8
der Stadt Trient ist ein sehr erfreuliches. Von 493 Wählern erschienen 305 Botanten, und diese haben mit der Abstinenz - Politik gründlich gebrochen; denn anstatt der von der national-liberalen Partei als Kandidaten vorgeschlagenen NeichLrathS-Abgeordneten Dr. Venturi und Dr. Marchetti wurden Bürger meister Consolati mit 231 Stimmen und Dr. Element! mit 224 Stimmen gewählt. Dr. Ven- nri erhielt 72 und Dr. Marchetti 63 Stimmen. Der „Trentino' bezeichnete die Wahl der der national» liberalen Partei

angehörenden Reichsräthe in den Landtag als ein Vertrauensvotum, das den selben die Wählerschaft schuldig sei. Wenn diese Wahl nach dem „Trentino' wirklich so aufgefaßt werden muß, so hat die erste Stadtgemeinde Wälsch- tirols der national, liberalen Partei ein sölenneS Miß trauensvotum ertheilt. Die Orte Mezzo lo m b ard o, EleS ic. wählte« den von der nationalen Partei vorgeschlagenen Kandidaten Dr. C. Vertagn olli und ebenso die Orte Borgo, Levico :c. Dr. Mendini. In Niva wurde ein gedruckter Auf ruf

an die Wähler verbreitet, in dem aufgefordert wird, an der Abstinenz - Politik auch ferner fest zuhalten und nnr eine» Mann zu wählen, der die Gewähr bietet, nicht im Landtage zu erscheinen, und wird zu dem Zwecke, obwohl von der nationalen Partei Baron S. Cresseri als Eandidat vorgeschlagen wurde, Genieinderath Eanella, ein politisch extrava ganter Mann, der wegen politischer Umtriebe wieder holt verhaftet worden ist, empfohlen. Dieser Aufruf ist gezeichnet von den Herren Zaniboni, Michelini

? So ganz unrichtig scheint die Fol gerung nicht zu sein. Trient, 12. März. Mit Frenden begrüßen wir im Interesse unserer städtischen Verwaltung den Auegang der Ergänzungöwahleu für den Gemeinde- rath, in aller! drei WahlkoUegien siegle die Partei des Bürgermeisters Grafen Eonsolali anf die glänzendste Weise, nnd die Partei der Nationalliberalen hat eine solche Niederlage erlitte», wir sie noch am Vor abende der Wahlen im 3. nnd 2. Wahlkörper gar nicht ahnte, rechnete dieselbe gerade in diesen beiden

Wahlkörpern siegreich hervorzugehen. Der AnSgang der Wahlen in diesen beiden genannten Wahlkörpern hat die national-liberale Partei derart erschülte:t, daß sie im ersten Wahlkörper gar nicht mehr am Kampf plätze erschien, sondern resignirt dein siegenden Gegner das Schlachtfeld überließ. Der Gemeinderath besitzt jetzt eine compakte Majorität von L5 Ttimmen, gegen welche die noch im Gemeinderathe gebliebenen 5 'Na tionalliberalen nichts auszurichten vermögen. daher auch der seit mehr als eiuem Jahr

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Der Bote für Tirol
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Pagina 10 di 12
Data: 12.08.1876
Descrizione fisica: 12
von jeder Persönlichkeit' er (nämlich der Bote) den Kampf führt; wir thun eT lediglich in der Absicht, um unsern Lesern stets vor Augen zu halten, daß nur Herr Jchly, und nicht etwa ein Anderer, so sinn loses Zeug in die „Neuen Tiroler.Stimmen' hinein drucken lassen kann. Die Anschauungen des Herrn Jehly betreffs der deutsch-konservativen Partei siud ganz eigener Zlrt und sehr charakteristisch für die Person selbst. Daher muß eS sich Herr Jehly schon gefallen lassen, daß wir den sichern Herrn

unS eingesallen war, uns für die neue noch gar nicht bewährte Partei zn begeistern; wir reserirten einfach und stellten einen Vergleich an mit der Gedanken losigkeit gewisser österreichischer Konservativer.' Also Herrn Jehly ist eS nicht eingefallen, sich für die neue Partei zn begeistern, als er in Nr. 166 (Beilage) den Satz anSfprach: „Dieses Programm kann und soll von den Konservativen aller Länder äugen ouliuen und ausgcsjihrt werden. Herr Jehly hat demnach diesen Satz damals gedankenlos hin geschrieben

. Darf ein solcher Mensch nach solchem Borgehen gegen Andere den Borwurf der „Gedanken losigkeit' erheben? Herr Jehly! Worin bestand denn der angestellte Vergleich zwischen der Gedankenlosigkeit gewisser österreichischer Konservativer und zwischen dem dentsch- konscrvativen Programm iu ihrem Referat über diese Partei? Zu einem Vergleiche des einen Programms gehört nach unserer Ansicht (doch wir verstehen das Alles nicht) zum Wenigsten die Gcgenübcrstellnng des Programms der gewissen österreichischen

Konserva tiven. Herr Jchly hat aber gar leinen Vergleich ge macht, sondern in seinem harmlosen Referat einfach das Programm der eiuen Partei den Andern zur An nahme und Daruachachtuug empfohlen. Da weist also Herr Jehly in Nr. 173 auf eine That in Sir. 166 hin, von der er sich in dieser Nummer noch gar nichts einfallen ließ. Herrn Jehly empfehlen wir in der Zukunft einen Vergleich anzustellen zwischen seiner eigenen Gedankenlosigkeit nnd zwischen dem Programm, dessen „Art uud Weise der Ausführung

, daß die „Germania' an die deutsch-konservative Partei Forderungen stellt, welche sie von ihrem katholischen Standpunkte ans stellen mnß, die aber gerade die ueue Partei niemals er füllen wird. Angesichts dieser von den N. T. St. nbergangenen Postulate sind wir in der Lage, dem Herrn Jchly zn antworten, daß er wohl die „Ger mania' wörtlich citirte, so weit sie mit seiuer per sönlichen Ansicht: „Dieses Programm kann und soll von den Konservativen aller Länder angenommen und ausgeführt werde»,' nicht in gar

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 8
Data: 01.09.1874
Descrizione fisica: 8
waren, die un ruhigen Nachbarn jenseits des Rheins zu schlagen. Gewiß würde es solchen Aufrufen von Seite der ^.eigenen Partei an der lautesten Bewunderung nicht ^fehlen, denn jeveS Machwerk, das einer Partei schmeichelt, wird ja von dieser als ein Meisterstück der Weisheit und Charakterstärke bejubelt und ge- priesen. — Am meisten Freude über die steigende innere Zerklüftung in Deutschland werden aber jeden falls die Franzosen haben: sie finden, wenn es je einmal zum „Rachekrieg' kommen sollte, einen wohl

würde, da die in diesem Lande eingenommenen Gelder einzig und allein wieder für das Wohl dieses Landes verausgabt würden, was durch einen in Trient tagenden Landesausschuß, der aus praktischen Männern gebildet ist, die das Land genau kennen, leichter geschehen kann, als von Män nern, die das Land nur selten besucht haben. Da die liberale Partei, welche die große Majorität des ReicbSratheS bildet, die einzige Partei ist, die nach ihren auf den Staatsgrundgesetzen beruhenden Prin zipien gezeigt habe, einem Bestreben, taö

durch dieselben Grundgesetze berechtigt erscheint, nicht ent- gegentreten zu wollen, und weil diese ^Partei allein die Allmacht der Provinziallandtage verwirft, die von den anderen Parteien in Oesterreich angestrebt wi.d, so erklärte Dr. Venturi eö für eine Noth wendigkeit der Abgeordneten dieses LandeStheileS, sich fest und aufrichtig der liberalen Partei des Reichörathes anzuschließen» die, indem sie die indi viduelle Freiheit beschützt wissen will, grundsätzlich auch eine Gegnerin ist der Einmengung von Politik

in Sachen, wo eben die Politik ferne bleiben soll, eine Partei, die zur Devise hat. Jedermann in der Ausübung der ReligionSpslichten, was immer für einer Religion er angehören mag, zn beschützen. Auf die konfessionellen Gesetze übergehend, wegen welcher die liberale Partei als diejenige bezeichnet wird, welche die katholische Religion zu untergraben ge sonnen sei, fordert Venturi Jedermann auf, mit den Gesetzen an der Hand nur Eine Stelle darin vor zuweisen, welche gegen die Dogmen unserer Religion

lautet. In Predazzo schloß der Abg. Venturi seine Neve mit dem Bemerken, daß der verfassungstreuen Partei, trotz der Verleumdungen der Gegner, sich jeder katholische Christ ohne Furcht, sowie auch jeder Bürger anschließen kann, da diese Partei nach ihrem Programme inner dem Rahmen der StaatSgrund- gesetze die nationale Individualität anerkennt, gleich zeitig danach strebt, die individuelle Freiheit und den bürgerlichen Fortschritt zu fördern und den Bürger beschützt in der Ausübung seiner Pflichten

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 8
Data: 25.11.1879
Descrizione fisica: 8
betont würd?, daß man die Wehrfrage nicht als Partei-Angelegenheit auffasse, sondern bereit sei, dieselbe vom Standpuncte der ReichLinteressen zu behandeln, ist in den Berichten über die Clubver bandlungen und die Berathungen des ExecutionS- comito'S immerfort nur die Rede von dem Partei- Interesse. Um einen gemeinsamen Beschluß der ge- sammten Verfassungs-Partei zu erzielen, erklärt man sich von allen Seiten zu Concessionen, ja selbst zu „Opfern an seiner Ueberzeugung' bereit; aber davon

, daß man gewillt sei, den Partei-Anschauungen z» Gunsten der Interessen des Reiches Schweigen zu gebieten, ist nichts zu vernehmen. Statt darauf be dacht zu sein, in einer Frage, deren eminent inter nationale Seite von Niemanden verkannt werden kann, einen möglichst einstimmigen Beschluß des ganzen Hauses, eine einmüthige Manifestation aller Parteien zu erzielen, concentrirt man wenigstens in einzelnen Kreisen der BerfassungS-Partei seine Hauptkraft dar auf, das Zustandekommen einer Zweidrittel-Majorität

der Vasallenschaft Oesterreich-Ungarns das Wort. Die Entente, die uns mit Deutschland verbindet, würde aushören, die Bundesgenossenschast gleichberechtigter Mächte zu sein, wenn Oesterreich- Ungarn, statt sich auf ein starkes Heer stützen zu I könneq., alAW auf die freundschaftliche Gesinnung seines Äl«iifeü>angewiesen wäre. Die „Presse' gedenkt der Bemühungen der Mino rität gegen das Wehrgesetz und bemerkt: Die Ver- fassungS-Partei strebt nach einem imponirenden ge meinsamen Beschlusse. Es soll, wie die meisten

Or gane der Opposition predigen, die Einigkeit der Partei auch in dieser wichtigen Frage vor aller Welt bekun det pzerden. WaS ist aber heute die Versassungö- Partei, wenn sie nur auf jene parlamentarischen Ver treter sich stützt, die im Abgeordnetenhause Sitz und Stimme haben? Nicht in diesem Hanse, sondern im Herrenhause liegt heule das politische Schwergewicht der Verfassungs-Partei. Dort ist jetzt die geistige Führung der Partei concentrirt, dort hat die Partei auch die factische Majorität

ihrer Gesinnungsgenossen im Un terhanse und zwischen ihrer eigenen loyalen Ueber zeugung, welche in dieser Angelegenheit vor jeder Partei-Anschauung unanfechtbar feststeht? Wie nun, w-nu dciS Wehrgesetz im Herrenhause durch die Ma jorität der verfassungstreuen Mitgli-der zur unver änderten Annahme gelangt, während es im Abgeord netenhause durch die ablehnende Haltung der ver fassungstreuen Vertreter nicht zu Stande käme? Wie stünde es dann mit der öffentlichen Kundgebung der gesammte» VersassungS-Partei

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 8
Data: 30.04.1875
Descrizione fisica: 8
auch an ihren nördlichsten Stammesbrüdern nicht spurlos vor übergehen konnten. Dieser Fehler seitens der Leiter unseres Gemeinwesens, dieser Einflüsse von Außen geschieht hier nur Erwähnung, um die Thatsache zu erklären, daß wir in dem italienischen Landestheile einen Boden finden, der, schon unterminirt, jedem Wühler ein leichtes Spiel bot. Daß diejenigen, die sich diesen Zustand zu Nutzen machen wollten, es nicht spar- ten, ihn auszubeuten, haben die Thatsachen gezeigt. Es bildete sich hier eine Partei

, welche allen polizei lichen Maßnahmen zum Trotze prächtig im Trüben zu fischen, aus allen den unzähligen Mißgriffen von Oben zu ihren Parteizwecken Kapital zu schlagen wußte und unverholen auf ihr Endziel, Jtalienisch- Tirol von Oesterreich zu trennen, lossteuerte. Bald hatte diese kühne rührige Partei alle die Fäden in den Händen, welche dazu dienten, ihr die Macht und den Einfluß zu verschaffen, welche die Umstände ihr ge statteten. Bald war keine Stadt, keine größere Ort- schaft im Lande

, welche sich nicht in den Handen dieser Partei, der Itslianissiwi befand, denn alle die einflußreichen Stellen, sei eS in den Ge- meindevertretungen, sei eS in den Vereinen und Ge- »ossenschaften, waren ausschließlich von ihnen besetzt, jeder, der nicht ihren Grundsätzen huldigte, wurde als ein schlechter Patriot, ja geradezu als ein Schuft hingestellt, wurde als untauglich und schwachköpfig geschildert, lächerlich gemacht und so von jedem öffent lichen Amte und dem damit verbundenen Einflüsse » priori ausgeschlossen

und erfuhr Verdrießlichkelten jeder Art; e» wurde ein solcher Terrorismus aus geübt und zugleich der Hang und die natürlichen Hinneigungen des wälschtirolischen Volke« so geschickt ausgebeutet, daß man schon Mode halber Alles mit machen mußte, wollte man nicht als ein ganz be schränktes Menschenkind gelten; gehörte ja doch selbst verständlich die ganze Intelligenz dieser Partei an. Rechnen wir auf der andern Seite Polizeivexalionen jeder Art, ja jedem Rechtsgefühle hohnlachende Jnter- nirungen hinzu

, so wird man es begreiflich finden, daß der Wellenschlag der hochgehenden Wogen der siegreichen italienischen Revolution auch in den Thä lern unserer heißblütigen wälschen Landesbrüder recht starken Widerhall fand. ES kam so die neue Aera und da» Landesstatut. Wer den Muth hatte, der herrschenden Partei zu trotzen, begrüßt- sie mit Freuden. Sie bot zwar wenig, herzlich wenig für das ita lienische Tirol. Eine eigene Vertretung, wie dem winzigen deutschen Vorarlberg, war jenem nicht ge gönnt, die Zahl der Abgeordneten

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Der Bote für Tirol
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Pagina 2 di 6
Data: 08.03.1875
Descrizione fisica: 6
Tagesordnung der Antrag steht, ein Vertrauensvotum an den Handelsminister Dr. BanhanS zu richten. - — 5. März, Nachts. Von einer impo- santen Menschenmenge begleitet erschienen an 500 Polytechniker und Hörer der Universität vor den Lokalitäten des Klubs der liberalen Partei, um der Regierung und der neu konstituirten Partei einen Fackelzug zu bringen. Derselbe hat für das ganze Land Bedeutung, indem die Jugend sich statt der äußersten Linken der gemäßigten liberalen Partei zu wendet. Unter ununterbrochenen

Eljenrufen des Publikums begrüßte ein Universiiätöhörer die Re- gierung und die vereinigte Partei. Am großen Bal kon erschienen mit Ausnahme des erkrankten Mi nisterpräsidenten sämmtliche Minister und eine be deutende Anzahl von Abgeordneten mit dem greisen Ghyczy an der Spitze. Koloman TiS;a dankte un ter stürmischen Eljenrufen. indem er besonders her vorhob, daß er diese wichtige Thatsache als der Parteivereinigung geltend begrüße. Anch Finanz minister Szell sprach unter lebhaftem Beifalle und dankte

für die freundliche Ovation, indem er die Hoffnung auSsprach, daß die Jugend die Resultate der jetzt erfüllten Pflicht dereinst genießen werde. Pesth» 4. März. Wie „Pesti Naplo' meldet, soll der Minister des Innern, Koloman TiSza, ge sonnen sein, seinen Staatssekretär den Reihen der Deakisten zu entnehmen. Das Blatt meint, dies würde nur die seit gestern in der Deak-Partei um geschlagene günstige Stimmung der Regierung gegen über fördern. Die Animosität schwinde, eine freund- liche Stimmung greife Platz

und es sei immer mehr Aussicht, daß die neue Partei die Garantie einer ersprießlichen Entwicklung bieten werde. Die „Pesther Korrespondenz' schreibt: Die Wirkung der gestrigen gemeinsamen Konferenz beider großen Parteien und der so imposant vollzogenen Fusion und Konstitui- rung der liberalen Partei ist eine außerordentliche und allseitig fühlbare. Unter dem Eindrucke dieser Konferenz hielten heute die Anhänger des Grafen Lonyay eine Berathung, welcher auf Ansuchen der Partei Lonyay beiwohnte

. Einige dreißig Abgeord nete waren erschienen, ebenso viele abwesende Abge ordnete erklärten brieflich, den Beschlüssen der Partei sich in jeder Hinsicht anzuschließen. Graf Lonyay führte ans, daß er zwar das Finanzprogramm der neuen Regierung nicht billigen könne, sowie er die von der Regierung bezüglich der nächsten Agenden aufgestellte Reihenfolge nicht für richtig hält. Er halte es aber deßhalb nicht für nothwendig, eine be sondere Partei zu bilden. Er werde der neuen Partei zwar nicht beitrelen

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 26.06.1873
Descrizione fisica: 4
, ist er ge eignet auch unser Interesse in Anspruch zu nehmen. Aus diesem Grunde bringen wir denselben seinem ganzen Inhalte nach und können nicht umhin, ihn der Beachtung unserer L<ser besonders zu empfehlen. Es ist nicht zu verkennen, daß seil ein paar Jahren im italienischen Theile Tirols ein Umschwung zum Besseren eingetreten ist, der sich insbesondere jetzt durch die eifrige Agitation für die Beschickung des RcichsrothtS zu erkennen gibt. Die nationale Partei WälschtirolS, welche schon im Jahre 1848 festge

schlossen auftrat und sich ganz ihren Anführern hin gab, zielte nach Vereinigung mit Italien. Alle ihre Bestrebungen nach der einfachen Trennung von Tirol und Erlangung der Autonomie konnten nur alSSchein- wanöver angesehen werden, um auf politischem Felde «inen taktischen Vortheil zu erlangen. Dies erwiesen M Genüge die von dieser Partei im Mai 1848 an Karl Albert in Valeggio und im Juni 1859 an Vic tor Emonuel in Mailand überreichten Adressen, in welchen darauf hingewiesen wurde, „daß der Brenner

die Grenze Italiens bilde.' Aehnliche Adressen wur den von dieser Partei auch währ>nd des Krieges im Jahre 1866 an den König von Italien und Garibaldi gerichtet. Doch auch nach dem Kriege deS Jahres 1866 hatten die Anführer der nationalen Partei ihre Hoffnungen auf eine baldige Vereinigung des Tren tino mit Italien nicht aufgegeben, denn sie wann eifrigst bemüht, in diesem Sinne die Agitation im Lande wachzuhalten. Man rechnete nemlich darauf, der nächst folgende Krieg werde die Erfüllung der eigenen

Wünsche bringen. Von dieser Hoffnung beseelt, rtfu- sirten daher die Häupter der nationalen Partei die ihnen im Juli 1869 von einem bervorragenden Par lamentsmitgliede der deutschtirolischen clericalcn Partei, das zu diesem Zwecke eigens Dient und Rooeredo besucht hatte, gemachten Anträge, im Tiroler Land tage zu erscheinen, wo die clericale Paitei, um stets der Majorität sicher zu sein, für die Trennung des Trent no von T rol zu stimmen zusagte. So kam das Jahr 1870 und der deutsch-französi sche

zu glauben. Erst nach den Schlachttagen bei Metz ließ man etwa» den Kopf hängen, und nur mit der Capitulation bei Sedan und der Gefangenschaft Napoleons, des Ober- ProtectorS des NationalitätS-Princ ps, wurden die Hoffnungen, die Trentiny-Frage im Sinne der Jta- lianisfimi gelöst zu sehen, begraben. Wir sagen be graben, weil selbst die alten Führer der nationalen Partei nach Sedan zugaben, sie würden die Vereini gung deS Trentino mit Italien nicht mehr erleb n, und nur zum eigenen Troste stellen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 6
Data: 06.02.1877
Descrizione fisica: 6
. An die Auflösung des Landtages an- knüpfend führt derselbe aus, daß dic kirchliche Leitung deö ganzen Landes, nicht nnr der Diözese, ihren Sitz im fürstbischöflichen Palais zu Brixen l>at, indem der hochwürdigste Fürstbischof Vinzenz Gasser auch auf die übrigen Diözesen des Lan- deö einen bedeutenden Einfluß übt; aber auch die politische Führung — der durch die LanrtagSmajorität vertretenen Partei deö Landes nämlich — ist dort zu suchen, indem die AdelSpartei SüdtirolS, welche im engen Anschluß

an die böhmischen Deklaranten han delt und mit denselben gemeinsam vorgeht, den Fürst bischof Gasser vollständig und durch denselben die LandtagSmajorität beherrscht. Der Fürstbischof hat der staatsrechtlichen Partei längst seine volle Unterstützung zugesichert und hält dieses Versprechen in vollem Maße. Durch den großen Einfluß, welchen er in unbeschränktem Maße genießt, übt er zugleich auch zu Gunsten der politischen Partei, die über seine Dienste gebietet, einen Einfluß aus, welcher für die Geistlichkeit

ein, ist aber zum Schweigen vcr- uitheilt. Das gleiche Verhältniß wallet auch in der Bevölkerung ob, denn auch die konservative Presse ge horcht unbedingt dem Einflüsse des FürstbischosS, was sich wohl leicht erklärt, wenn man bedenkt, daß sie von jungen Geistlichen geleitet wird. Diese Einflußnahme auf die politische!, Verhältnisse von Seiten des Fürstbischofs von Brixen hat die Folge, daß die katholische Partei, die katholischen Be stiebungen, die katholischen Interessen der Bevölkerung Tirols ailf das Innigste

und Unzertrennlichste mit d.'n Interessen und Bestrebungen der politischen und slaats- rechuichsn Partei, welche mit der staalSrechtl. Opposition der czechischen Deklaranten in Böhmen Arm in Arm geht, vermengt werden. Diese Vermischung gebt so weit, daß jeter. auch der untadelhasteste Katholik sofort als „nicht niehr katholisch' in Wort und Schrift mit voller Namensnennung oder indirekt im Geheimen in Privat^irkeln. bestimmt oder andeutungsweise bezeich net wird. Diese Vermischung geht so weit, daß eS ganz wohl

Landes- presse zur Besöiderung ihrer politischen Zwecke auch die schon so oft konstatirten Mittel der Lüge. Ver leumdung und Verdächtigung des Gegners nicht scheut; daß von derselben als katholisch empfohlene Presse Thatsachen, welche sür jeden Katholiken wichtig sind, geflissentlich verschwiegen werden, wenn sie der poli- l. n«?.'. tischen Partei, welcher sie dient, nicht in den Kram ' ' - Passen; daß aber diese selbe Presse sich nicht scheuet. ' ^ die Bundesgenossenschaft gewisser Blätter zur Schau

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 8
Data: 20.12.1880
Descrizione fisica: 8
. Bozen am 15. Dezember 1380. Für den Ausschuß der Advokatentammer der Präsident: Dr. Karl v. Hepperger. Äich tamtlich ^ r Ll) eil. Politische Tages - Chronik. Inland Innsbruck, 20. Dezember. » Zur parlamentarischen Lage schreibt einer unserer Wiener Berichterstatter unterm 17. De zember : „Das Vorgehen der liberalen Partei in der Debatte über das provisorische Budgetgesetz wird von allen ruhig denkenden Kreisen des In- und Auslandes scharf kritisirt. Außer einer verhältniß mäßig geringen Anzahl

Parlament tarischen Kampfmittel Gebrauch gemacht und damit infolge der geringen Bedeutung der Vorlage eine parlamentarische Waffe abgestumpft hat, dcr man sich nur im äußersten Falle bedient. Das Ausland erkennt also die Gefährlichkeit des Vorgehens dcr liberalen Partei und eiu angesehenes Berliner Blatt, die „Nationcil-Zritung', kommt bei seinen Betrach- tnngen zu einem nichts weniger als für die liberale Partei günstigen Resultat. Sie sagt: „DaS ist das Eigenthümliche der österreichischen Zustände

, daß jede Partei ihren ganzen Scharfsinn darauf konzentrirt, wie sie einem gegnerischen Ministerium ein Bein stellen will, und daß sie so wenig Zeit hat, darüber nachzudenken, was sie selbst thnu will, wenn sie zur Regierung kvmmt und wie sie vie gebotene Gelegen heit ausnützen will. Daß die liberale Partei in Deutschland anders verfahren hat. daß sie Maßregeln, deren fachliche Beiechtigung sie anerkennt, jedem Ministerium bewilligt, daz ist es, was ihr von Seite der überlegenen Freunde in Oesterreich

viel Mitleid und Spott eingetragen hat. Wir wollen heute da rüber nicht rechten; die liberale Partei hat hüben und drüben keine Seive gesponnen. Vor den Augen aber liegt die Thatsache, daß die deutschliberale Partei in Oesterreich vor einem gewaltigen Zersetzungspro- zesse steht; eine Bewegung, welche mit' unseren agra rischen eine gewisse Aehnlichkeit hat, ' hat sich in den deutschen Kronländern erhoben und die Bauern fassen in ihren Versammlungen Beschlüsse, ans denen her vorgeht, daß sie weder liberal

, noch klerikal sein wollen, sondern ihre eigenen Interessen sördern. Die Frage, ob die Bndgetvclweigerung ein sormell zu lassiger oder unzulässiger Akt ist, ist wahrlich nicht diejenige, um welche sich Alles dreht, sondern die. ob eine Partei, die keine konkreten Ziele hat, die über den materiellen Inhalt der von ihr durchzu führenden Maßregeln kein Programm hat, sondern deren Bestrebungen sich in einem konstitutionellen Formalismus erschöpfen, auf die Dauer lebensfähig bleibt. Der Parteilag in Linz

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Pagina 1 di 8
Data: 03.11.1874
Descrizione fisica: 8
. „Die Ungereimtheit zu betonen, setzt der Korrespondent der „A. Z.' bei, mit vollem Bewußt- sein zu der Aufstellung einer illegitimen Vertretung mitzuwirken (wie jener protestirende Abgeordnete durch die Betheiligung an der Wahl des Ausschusses ge- than) hielt er nicht einmal für nöthig.' — Somit muß sich das „Vaterland' mit dem Troste begnügen, daß „eine Fraction (!) im NeichSrath so denkt, wie Dr. Graf gesprochen hat.' Darin liege ein für die föderalistische Partei tröstliches und für dic Verfassungstreuen

über die Aufgabe der s. g. positiven gemäßigten Partei in Wälschtirol, berufen wir uns auf die Trieutner Correspondenzen in Nr. 246 und 243, sowie auf die Redaktions-Bemerkungen in den Nr. 246 und 249 unseres Blattes. Da jedoch der Herr Correspondent diese unsere Bemerkungen nicht beachtet zu haben scheint, so können wir nicht umhin ihm zu Gemüthe zu führen, daß es doch gar zu naiv ist, in der Benennung Trentino gar nichts als einen harmlosen Namenswechsel, der nun einmal gang und gebe ist, zu finden

, während doch alle Welt weiß, daß dies gleich nach 1848 die Parole der Itnlianissimi ward und noch ist, wie eS daS Wüthen der Organe dieser Partei bei der Berührung dieses Punktes im Landtag deutlich zeigt, und trotzdem der Erfinder des Trentino und seine Genossen im Neichsrathe eS nicht gewagt haben, in ihren Anträgen für Wälschtirol von dieser Lieblingsparole auch nur eine Andeutung zu geben, es also doch baarer Unsinn ist, den Landtag, der zunächst berufen ist, die Integrität des Landes zu wahren, darüber

der Parteien nicht kennt, und die sich von einer Einseitigkeit der Beurtheilung nickt frei zu halten vermag, welche auf vorgefaßte Ansichten beruht. Aehnliche Beurtheilungen der Verhältnisse unseres Landestheiles von einem fremden einseitigen Standpunkte aus traf man in früheren Zeiten mehr denn einmal in den Spalten des „Boten' wieder gegeben, solche Ausführungen wuiden von der l>ie- sigen gemäßigten Partei als der guten Sache nur Schaden bringend bedauert; die extreme Partei hin gegen ermangelte

, seine, in meinen, dem wahren Sachverhalte möglichst entsprechenden objek tiven Sinne gehaltenen Correspondenzen an Ihr ge ehrtes Blatt zu senden. Denn, wie gleich unten ge zeigt wird, befinden sich unsere verschiedenen Partei stellungen schon seit längerer Zeit in einem Stadium der Verschiebung und Annäherung, und da taugt es schlecht dazu, durch Vermehrung von Reibung die Annäherung zu erschweren. Eine solche Reibung, eine peinliche Erregung der Gemüther jeder Partei hergeben will, seine Angehörigen, die nicht mehr

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 8
Data: 01.12.1879
Descrizione fisica: 8
ist, unter den jetzt obwaltenden Verhältnissen unverändert aufrecht bleibe. Die Majorität der liberalen Partei in Ungarn behandelt diese Frage vorweg als eine Machtfrage, aber nicht als eine Machtfrage der Partei, sondern als eine Machtfrage des Reiches. Aber in dem sie diesen Standpunct als den allein maßgeben den festhielt, kräftigte sie auch ihre eigene politische Stellung. Die Majorität von 47 Stimmen, welche das Wehrgesetz votirte, constatirte von Neuem die Regierungsfähigkeit der liberalen Partei

und des ihr entstammenden Ministeriums Tisza. Von Seite der deutsch-liberalen Partei hat man sich dahin geeinigt, Vorerst für eine Reduction deS Präsenzstandes von 255.000 auf 230.000 Mann, jedoch für die Ver längerung auf zehn Jahre zu votiren, eventuell jedoch die Bewilligung des Gesetzes nur auf drei Jahre zu beantragen. Die Vertreter der deutsch-liberalen Partei wollen somit ihren Wählern gegenüber das öffentlich und wiederholt eingegangene Engagement ein lösen, daß sie, die Gewählten, eine Herabsetzung deü

HeereSaufwandeS anstreben werden. Wir suchen, wie wan sieht, die leitenden Motive der Partei in dieser Frage nicht in dem consequenten Bemühen, der jetzigen Regierung eine tendenziöse Opposition zu machen, son dern in der politischen Geschichte der Partei und in den persönlichen Ueberzeugungen ihrer Vertreter. Wir achten diese Geschichte und diese Ueberzeugungen. Nur waren und sind wir stets der Meinung, daß die Situation der Welt und unserer Monarchie sich nie mals nach den Traditionen und Ueberzeugungen

einer Partei wenden lasse, sondern, daß die staatsmännische Einsicht und Klugheit jeder Partei gebieten, ihre Ac> tion nicht nach früher eingenommenen Standpuncten einzurichten, sondern nach der Natur der factischen und im gegebenen Momente einzig bestimmenden Ver hältnisse. Die deutsch-liberale Partei im Abgeord netenhause hat nur deu momentanen Effect im Auge und auch dieser wird in seiner Schwäche sehr rasch durch das Verhalten im Herrenhause dahinschwinden. Die parlamentarische Situation

Ueber zeugung dieser. anerkannten .„Staatsnothwendigkeit' unterzuordnen, weil die momentane Einigung der Clnb- ' beschlüsse höher steht als die StaatSnothwendizkeit und als .die politische Zukunft der liberalen Partei in Oesterreich.' —Das „W.Extrablatt' schreibt: „Wir gestehen, daß wir die Wehrgesetzfrage von allem An fange her als eine eminent technische, als eine Frage der Fachwissenschaft aufgefaßt haben, über welche zu nächst den Fachmännern das Wort gebührt. Als eine politische Frage erscheint

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Der Bote für Tirol
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Pagina 2 di 6
Data: 27.02.1873
Descrizione fisica: 6
zur angesprochenen Trennung vom Tiroler Landtage füh ren müßten. — Der im Abgeordnetenhause von der Regierung eingebrachteWahlreformgesetzentwurf wurde daher mit Ausnahme der Anhänger der „Voce Cät- tolica', zu welchen wir auch unsere wenigen Föde ralisten zählen, die sich nach der altczechischen Partei richten, allgemein mit Freuden begrüßt, wenn auch der „Trentino', Organ der national-liberalen Partei, eS dabei nicht unterlassen hat, hervorzuheben, daß man auch bei der Vertheilung der Deputirten

und Eintheilung der Wahlkollegien den deutschen Theil Tirol bevorzugt habe. — Zu der freudigen Auf nahme, welche hier die Wählreform gefunden, hat aber besonder« die „Neue Freie Presse' vom 20. d. beigetragen, indem da« Haüptorgan der verfassungs treuen Partei den liberalen WSlschtirolern die Auto nomie dieses Landestheiles in Aussicht stellt. Die „N. Fr. Presse' brachte diese Aussicht zum Aus drucke in einer Erwiederung aus einen im ..Tren- tino' an» 15. dS. enthaltenen Artikel, mit welchem das Organ

der wälschtiroler national-liberalen Partei die derselben von der „N.Fr.Presse' gemachteWar «ung, vie separatistischen Bestrebungen nicht zu über spannen und ein Zusammengehen mit der Verfassung«, treuen Panel nicht unmöglich zu machen, mit der Darstellung, wa» die National-Liberalen hier unter Separatismus verstehen, entgegnete^ Die meiste« Leser des „TkvlerBsteri' lesen auch He „ R. Fr, Presse «, und somit glauben wir uä« enthohei^ den/gedachten Artikel der „Ni Fr. Presse», der hier von allen libe ralen

zu suchen haben, um die Erfüllung unserer mäßigen nationalen Bestrebungen zu erlangen.' — Das „Nuovo Giornale del Tientino'. in welchem Abb6 Baron a Prato in Folge eines Trauerfalles in fei- ner Familie seit einige« Tagen nicht thätig sein konnte, hat hierüber sich noch nicht ausführlich ge äußert und beschränkt sich nur, die von der „N. Fr. Presse' in Aussicht gestillte Beurtheilung der hie sigen Verhältnisse im AeichSparlamente ohne jede Voreingenommenheit von Seite der konstitutionellen Partei

mit Freude zu begrüßen, in der zuversicht lichen Erwartung, daß auf diese Art schon das Er- langen der Autonomie Wälschtirols sichergestellt er Der in Rede stehende Artikel der „N. Fr. Pr.' lautet: „Wir haben vor Kurzem Anlaß genommen, unS über die Bestrebungen in is-üdiirol auszusprechen. Gegen unsere Auslübrungen führt nun das Trentino, daö Organ der »Locielä nsrionals liberale, also der extremen Partei, nicht so sehr eine Polemik, als eS sich vielmehr dagegen zu vertheidigen sucht. Vor Allem verwahrt

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Volksblatt
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Pagina 1 di 6
Data: 03.09.1873
Descrizione fisica: 6
IX. i» seine« Schreib«» > «om ». Dezember lvos au den Redakteur de» Tiroler Volkkblatte». VI. (XII.) Jahrgang. Bozen, Mittwoch, 3. September. 1873. WahIbetra chtu n g e n. Nach den traurigen Bildern, welche die Patrioten von Tirol im letzten Artikel an sich vorüberziehen sahen, wenden wir Ms jetzt zu freudigern. Wir haben dort die liberale Partei geschildert, wie sie ist, nicht wie wir sie uns denken ; sondern wie sie sich in ihren Reden und Handlungen selbst gekennzeichnet hat. Es wird jedem klar denkenden

Partei mit allen erlaubten Mitteln einzustehen und insbesondere bei den Wahlen seine Stimme solchen Männern zu geben, welche vermöge ihrer Grundsätze Vertheidiger der Wahrheit des Rechtes und der Redlichkeit sind. Darum fordert unser hochverehrter Fürstbischof: „Wählet Männer, welche den Muth haben, offen und frei ihre Achtung vor dem hl. Vater zu bezeugen, die Lehren der Kirche zu bekennen und ihre Gebote zu beobachten. Wählet Männer, welche in den Fragen, die das Verhältniß zwischen Kirche

liegt schon im Namen. So ist eine österreichische Partei, also nicht wie unsere Gegner eine nationale, nicht eine deutsche Partei, nicht eine czechische, nicht eine polnische, nein, kein österreichischer Bürger ist ausgeschlossen; das ganze schöne Reich mit allen seinen Völkern und Sprachen umfaßt sie, ja 'die „engherzigen und fanatischen' Ultramontanen haben nicht einmal Andersgläubige ausgeschlossen; nicht allein Katholiken, auch- Protestanten sollten Mitglieder dieser Partei

sein können, wenn sie das zweite wollen, was in diesem Namen ausgedrückt ist, das Recht. Denn die österreichische Partei ist eine Rechtspartei. Nichteine Partei, welche um jeden Preis für sich die Herrschast will, nein, eine Partei, welche mit allen erlaubten Mitteln die Herrschaft des Rechtes anstrebt, eingedenk des Grundsatzes: ^ustitig. tunäa- wevtum reAnorum. (Die Gerechtigkeit ist die Grundlage der Reiche.) Wohl wissend, daß leider heutzutage zwischen Gesetz („Verfassung') und Recht, zwischen Gesetzlichkeit

und Rechtlichkeit häufig ein sehr großer Unterschied obwaltet, hat diese Partei sich nicht für irgend ein Gesetz oder eine Verfassung gebildet, sondern als Vorkämpferin des 'Rechtes.^ Dadurch ist sie auch den übrigen Parteien weit voraus in der Beständigkeit; denn während wir bei unsern liberalen Ver fassungsschwärmern sehen, daß sie trotz ihrer Gesetzlichkeit und Ver fassungstreue heute für diese Ordnung und morgen für die entgegen gesetzte begeistert sind, ist der Begriff des Rechtes wi? der Wahrheit

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 8
Data: 04.08.1876
Descrizione fisica: 8
, und waren neugierig, ob der blonde Knabe gleich der Katze zuletzt wieder auf die Füße auffalle, orer ob er auf dem Bauche in den Sand zu liegen komme. Und richtig, da steht er auf feine« Füßen, tie freilich etwas wanken und schlottern. Wir wollen das gleich nachweisen. Er sagt Eingangs seiner gediegenen (?) Abhandlung über die genannte Partei wörtlich Folgendes: „WaS vie deutsch-konservative Partei angeht, so bemerken wir, daß das Organ der preußischen Protestanten in Tirol sammt seinem Redakteur Schumacher

und seinen offiziösen Korrespondenten davon gar nichts verstehen.' Am Schlüsse seiner wirklich eifervollen Reinwaschung schreibt er bann: „WaS sich eigentlich der „Bote' selbst über die neue Partei denkt, erfahren wir auch jetzt noch nicht; wir bleiben daher bei der Ansicht, vaß sich der „Bote' überhaupt nichts denkt.' Wir müssen die Begierde und die Bemühungen des Herrn Jehly, die Ansichten von Personen über eine Sache, die von derselben nichts verstehen und überhaupt nichts denken, in Erfahrung zu bringen, hiemit

sprüche zu gerathen. Zum Belege in seiner muster gültigen Vertheidigung der konservativen Protestanten in Deutschland führt Herr Jehly auch den „durch und dnrch katholisch gesinnten Schuselka« in» Ge. fecht, der „in feiner »Reform' das Programm der neuen Partei sehr belobt und von der Durchführung desselben die Beilegung des gegenwärtig Deutschland <erkliistenden Kampfes hofft.' Warum führt uns nun Herr Jehly den durch und durch katholisch ge sinnten Protestanten Schuselka an und beruft

; wir erlauben unS aber im Hinweis ans' diese Thatsache, sämmtliche Tiroler zn fragen, wie schlecht mußte eö mit der vollständigen Organisation und der katholischen Grundlage der „Rechtspartei' in Oesterreich bestellt sein, daß sogar die extrem rechtsparteilichen „Tiroler Stimmen' die Leere ihrer eigenen Partei erkennen, und nm einem dringenden Bedürfniß abzuhelfen, sich heute heiser schreien, indem sie ihre Mannschaft auf ruft, dieses unvollständige Programm, das keine katholische, sondern eine bloß

christliche und kon servative Basis hat, auSnahmS- und bedingungslos anzunehmen. Wir begreisen nicht, daß Herr Jehly angesichts der tiefempfunvenen Ohnmacht in der eige nen Partei noch vom Schwindel der „Reichöpartei' reden kann. UnS scheint, vie Deserteure auS den Reihen der Rechtspartei haben eine viel schnellere FassungSgabe, als der Stimmenredakicnr und Genossen, denn diese Ausreißer haben schon vor ein Paar Iah ren die Haltlosigkeit des rechtsparleilichen Programms erkannt, und deßhalb strebte

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Der Bote für Tirol
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Pagina 2 di 6
Data: 08.01.1873
Descrizione fisica: 6
gend, denn er war, jedenfalls aus Schamgefühl, in der betreffenden Sitzung nicht erschienen, obwohl man ihn zur selben Zeit ganz munter im Städtchen ge sehen haben will. Immer wieder muß ich auf den politischen In differentismus unserer Bevölkerung zurückkommen, der leider eine gar zu traurige Rolle spielt. Wäh rend in den nächsten Wochen schon neue Gemeinde- rathswahlen stattfinden sollen, und natürlich die klerikale Partei fest und geschlossen an die Wahl- urne treten wird, hören wir immer

noch nicht, daß die an Zahl weit überlegene liberale Partei die nöthigen Schritte gethan habe, um einer Stimmenzersplitte rung oder Stimmenenthaltung ihrer Kämpfer vorzu- S4 beugen. Zwar erschien ?» der hiesigen „Borarlber- ger LandeSzeitung' ein Aufruf an die Liberalen zu festem Zusammenhalten !c., allein möglicher Welse wird «uch er seine Wirkung verfehlen. Nach den Vorgängen der letzten LandtagSfession sollte Bregen; eine Ehre darein setzen, durch liberale Wahlen in nerhalb feines SchooßeS feinen Widerwillen

gegen dieses Treiben offen zu zeigen. WaS kann man aber hoffen, wenn der politische JndifferentiSmu» so starke Wurzeln geschlagen hat, daß ohne einen „ein flußreichen' Führer Niemand sich getraut, selbststän dig vorzugehen. Und gerade eines solchen Führers scheint die Partei jetzt bar zu sein. Mit dem Bau einer Molken-Kuranstalt auf dem „Pfänder' gehe es nun flott vorwärts. Hätte man die außerordentlich milde Witterung, deren wir uns fortwährend erfreueu, voraussehen können, so würde der Bau

nach und nach auf die anderen Länder Oesterreichs verpflanzt worden ist. Der Vortragende ging daran, ei» Bild der heuti gen Parteiverhältnisse in Tirol zu entwerfen. „Die klerikale Partei, wie sie heute besteht, hat sich erst im Jahre 1361 gebildet. Als in diesem Jahre ein neuer Frühling ins Reich zog, da gelobte sich die tirolische Bauernschaft weder einen Geistlichen noch einen Beamten in den Landtag zu wählen, und sie hat Wort gehalten. In den ersten Sitzungen des Landtages waren die Klerikalen in der Minorität, in der dritten

Nerven sich allmälig abstumpfen würden; sie entdeckten daher das hundertbändige lirolische Landesrecht und wandelten sich um in eine föderal!- stische Partei. Dr. Wildauer schildert sodann die Zusammen setzung der klerikalen Partei, die Führer und die Gefolgschaften. Letztere bilden insbesondere die Bauern; der Bauer hat aber keine innere Wärme; was er thut, thut er nur passiv; einen Beleg hie- für bilde die letzte Wahl in Greuter'S Wahlbezirk: von 1115 Wahlberechtigten erschienen zur Wahl

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Der Bote für Tirol
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Pagina 2 di 6
Data: 15.03.1881
Descrizione fisica: 6
staatserhaltende Partei und macht sich Handlungen schuldig, die weder den einen noch den andern Titel rechtfertigen. Was das dem Staate und der Partei frommen soll, ist ein Räthsel, dessen Lösung selbst den großen Geistern der Partei nicht leicht sein dürfte. Wäre der Verfaffungsgedanke nicht so sehr in Fleisch und Blut der Bevölkerung übergegangen, er müsste wahrhaftig durch derartiges Handeln er- schüttelt werden. So aber wurzelt er nach wie vor fest in dem Herzen des Volkes, aber man bricht

den Stab über die Thaten einer Partei, welche Oester reichs beste Männer bloß deshalb stürzt, weil sie sich ihrem Terrorismus nicht fügen. So wie seinerzeit das Cabinet Aucrsperg, die Minister Dr. v. Stremayr, Baron Korb und Baron Horst dem Anstürme der Verfafsungspartei gewichen sind, so ist dies nun auch der Präsident des Ab geordnetenhauses, Graf Coronini. Die höchste Ehren stelle, welche das Haus zu bieten hat, hatte für ihn angesichts der Schmähungen. Verdächtigungen und Beschuldigungen, denen

Juristen der Verfassungs partei beider Häuser eingeholt hatte, konnte die ge hässigen Ausfälle, denen er in der letzten Zeit aus gesetzt war, um so weniger ruhig hinnehmen, als sie von der Partei ansgiengen, der er angehörte. Zu dem hatte man ihm zugemuthet, er solle als Präsi dent nicht nach den Gesetzen, nicht vollkommen un parteiisch handeln, sondern nur nach den Dictaten der Partei. Diese Zumuthung allein, nach der der ganze Parlamentarismus sä absuräum geführt würde, war derart verletzend, dass

? Es zeigt zum mindesten, dass die Aus fälle der Partei gegen den Grafen Coronini unüber legte waren, und dass man jetzt einsieht, wie sehr man gefehlt hat. Derartiges ist aber nichts weniger als geeignet, das Anfehen der Partei zu fördern. Die Verfassungspartei pflegt über ihre Zurück drängung, über Unterdrückung des Deutschthums, über die Besetzung hervorragender Posten durch Männer, die der Gegenpartei angehören, zu klagen, und wer ist schuldig, wenn die höchste parlamen tarische Ehrenstelle

der Verhandlungen vollauf Genüge geleistet hat und bezeichnet die Thatsache, dass er von der eigenen Partei moralisch gezwungen worden ist. seine Stelle niederzulegen, als ein un günstiges Zeugnis des sittlichen Wertes dieser Partei. Auch die meisten der der Linken des Abgeordneten hauses nahestehenden Organe können nicht umhin, den Schritt des Grafen Coronini zu bedauern; dies gilt vor allem von der „Wiener Allgemeinen Zeitung' die von ihm sagt, dass er bestrebt war, auf dem Präsidentenstuhle unparteiisch

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 10
Data: 20.03.1875
Descrizione fisica: 10
Johann Rapp, frei. Mit der Mandats-Niederlegung Rapp'S dürfte die Fahnenflucht der tirolischen Ab geordneten als abgeschlossen zu betrachten sein; es find nämlich diese Vier gerade diejenigen tirolischen Abgeordneten, welche sich nur durch ihre feudalen Marotten bisher öffentlich bemerkbar gemacht haben. ^ Innsbruck» 19. März. Wer die Wahrheit aus Parteiblättern erfahren und aus ihnen die Ge schichte studiren wollte — der wäre übel daran. Zum Beweise können wieder die Berichte der Partei blätter

über die jüngst vollzogenen LandtagSwahlen in den czechischen Landgemeinden Böhmens dienen. So schreibt das Organ der „Altczechen^, die Prager „Politik', hierüber wie folgt: „PaS Resultat der LandtagSwahlen in den Landgemeinden-Wahlbezirken ist abermals ein glänzender Sieg der nationalen Partei . . . . Von 42 Kandidaten der nationalen Partei wurden 41 mit erdrückender Majorität ge wählt.' Nun erzielten aber, wie die genau gezählten Resultate dieser Wahlen klar bezeugen, an vielen Orten die s. g. Jungczechen

einen Sieg der nationalen Partei nennen. Trient» 17. März. Die gemäßigte öster reichisch-freundliche Partei der Stadt Trient hat heute bei den Wahlen zum Innöbrucker Landtage einen bis her ungeahnten Sieg erfochten. Die beiden Candi- daten dieser Partei, die ebenfalls als gut verfassungs treu zu bezeichnen sind. Gras Ferdinand Consolati, Bürgermeister und lebenslängliches Herrenhauvmit- glied, und der k. k. KreisgerichtSralh Dr. Carl Element! wurden trotz aller Agitationen und Beein flussungen von Seite

ge wesenen Partei in Wälschtirol der Bevölkerung un angenehm zu werden beginnt. Von den k. k. Herren Beamten hat beinahe keiner an den Wahlen sich be theiligt, und allgemein zweifelt man, daß die Heuer vom vlrelltiuo^ bezeichneten Kandidaten auf dem Landtage sich einfinden werden, aber dann scheint auch für die Zuknnft so viel gewonnen zu sein, daß die Bevölkerung sich selbst ihre Kandidaten aussuchen wird und >war solche, welche zum Voraus versprechen und sich verpflichten, ihr Mandat auch auszuüben

die Erkenntniß erlangt hatte, daß man ihnen nur vorspiegle, daß die in Vorschlag ge brachten Kandidaten daö Mandat wirklich ausüben würden. Bei der Wahl der Landgemeinden vom 15. d. Mts. schien auch der Sieg denjenigen zuzufallen, welche den Landtag zu beschicken fest Willens waren, und die national-liberale Partei erkannte selbst ihre gefährliche Lage und mußte somit die ganze Thätigkeit anspannen, um ihre Kandidaten durchzusetzen. Der eine versicherte, daß sie dieseSmal ganz sicher auf den Landtag gehen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 6
Data: 14.01.1879
Descrizione fisica: 6
dies in der Beurtheilung der Verdienste des Ministeriums AuerSperg. So sincen wir im „Pest. >.'loyd' eine Wiener Correfpon- denz, die über die Stellung der Regierung zur Ver fassungspartei sehr treffende Bemerkungen enthält. Wir entnehmen derselben Folgende?^ „Es wäre eine Ueberschätzung der staatsmännischen Qualitäten der Mitglieder des Ministeriums AuerS perg, wenn man sie als die einzigen Regierungsfähigen in der Partei ausgeben würde, aber die bürgerlichen Tugenden der Loyalität, der Aufrichtigkeit und Gerad heit

, die sie bewährten, haben dje g^nze VerfassungS? Partei vork rehabilitirt, wo sie der RehädiUlirung sehr bedürftig war. Man muß auch zugeben, daß dies Cabinet der Partei und dem Staate durch die Ein führung der directen Wahlen Dienste geleistet hat, die die Häupter der Partei, zur Zeit, als sie am Ruder waren, nicht nur nicht leisten konnten, sondern auch aus übertriebenen Paragraphen-Scrnpeln nicht leisten mochten. Die Männer dieses Ministeriums haben harte Arbeiten hinter sich, an denen auch die stärkste Kraft

sich aufreiben mußte. Aber bei alledem ist eS unrichtig, was heute als ein verfassungsmäßiges Dogma von Mund zu Mund weiter gesagt wird, daß dies Ministerium sein Programm verlassen, die Partei preisgegeben habe. Allerdings stand das Cabinet mit der Partei nicht in so innigem Contact, wie das anderwärts gute Gepflogenheit ist. Aber wer trug die Schuld hieran, das Ministerium oder nicht viel mehr jene Pari ei, die bei ihrer C onstituirung in Clubs nichts Eiligeres zu thun wußte, als die Minister

aus den Parteiversammlungen und Berathungen förmlich auszuschließen? Die Minister der Krone wurden Gäste in jener Partei, deren hervorragendste Vertrauens männer sie waren. Trotz alledem hielt das Mini sterium aus und leistete der Partei Dienste, die diese nur widerwillig annahm. Endlich, nachdem das Cabinet das schwerste Stück der Arbeit gethan, nachdem es den Ausgleich mit Ungarn geschlossen hatte, demissio- nirte es, nicht etwa weil es des Vertrauens der Krone verlustig geworden, sondern weil eS seine Aufgabe er füllt

glaubte und der Partei Gelegenheit geben wollte, ihre Regierungsfähigkeit durch ein neues Cabinet zu erweisen. Die Gelegenheit wurde auch thatsächlich geboten, aber hat die Partei sie zu nützen verstanden? Mit nichten. Und wenn heute im Abgeordnetenhause den Volksvertretern gegenüber noch immer eine Re gierung sitzt, die keine ist, die keine Erklärungen ab zugeben, kein Programm aufzustellen vermag, so hat an dieser trüben Erscheinung die VerfassunzSpartei in ihrer Zerfahrenheit und Negation

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Volksblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 18.05.1878
Descrizione fisica: 8
vor der Kriegserklärung. Rußland ist in einer Sack gasse, aus welcher es nur mit Kanonen einen Ausgang eröffnen kann.' Schuwaloffs Sendung soll Rußland eine Handhabe bieten, um alle Friedensversuche als gescheitert hinzustellen und England zu rascherer Kriegserklärung zu nöthigen. CorrespmdenM. ? Meran, 15. Mal. (Die Gemeinde-Wahlen.) Die Wahlen für die Vertretung Unserer Stadtgemeinde sind zu Ende. Man war auf den Ausgang der heurigen Wahlen aus mehrfachen Gründen sehr gespannt. Die konservative Partei hatte schon

geraume Zeit vor der Wahl um eine Vereinigung herzustellen der fortschritt liche» und verfassungstreuen Partei einen billigen Kompromiß ange boten. Die verfassungstreue Partei nahm dieses Entgegenkommen gerne an, weil man wohl auch auf der fortschrittlichen Seite mit der bisherigen Gemeindewirthschaft nicht recht zufrieden fein konnte. Man war beiderseitig bereits einig in der Aufstellung der Kandidaten für die Gemeindewahl. In letzter Stunde aber scheiterte der angestrebte Kompromiß

, als es sich handelte, die aufgestellten Kandidaten in die einzelnen drei Wahlkörper zu vertheilen. Die Schuld daran liegt nicht konservativer, sondern auf liberaler Seite, well diese Partei im ^ Wahlkörper Persönlichkeiten durchsetzen wollte, welche bei der Mehrzahl der Wähler des III. Wahlkörpers durchaus nicht beliebt und populär, sondern im Gegentheil sehr unbeliebt sind. Die'konser vative Partei konnte dieses Verlangen der Fortschrittlichen und Ver- Wungstreuen unmöglich annehmen, ohne sich selber

und ihre eigenen wndsätze aufzugeben und ohne unter den eigenen eine mögliche paltung und Begriffsverwirrung zu verursachen. So mußte also M ^estrebte Kömpromiß scheitern, weil die liberale Partei im Wahlkörper unmögliche Persönlichkeiten kandidiren wollte.« Die niervative Partei hat das Scheitern des Kompromisses .' nicht zu auern, indem sie ohne Kompromiß mehr erreichte. Jede Partei M t? selbstständig zu Werke, stellte ihre Kandidaten auf und katk^'s ^ Wahlkampfe. Gewiß ist, daß die konservative Mel

^ürgerpartei bei aller Thätigkeit keine illoyalen und ille- rübw , ^ iu Anwendnng brachte. Ob die Gegner sich dessen fvrtsck' ^''^ Wir wollen schweigen. Aus großen Plakaten der ^eschick^ verfassungstreuen (?!?) Partei mußte Jeder, der die lesen u ^ ^ Kompromisses und sein Scheitern nicht wußte, herauS- schchen nl ^ ^ Meinung kommen, wie es auch thatsächlich ge- dez ^ die konservative Partei die Schuld trage am Scheiter» koyserh^^^es. Es war daher ein M der Nothwehr, daß die .^. ^ ^tholische Bürgerpartei

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