auf ein Mißverständniß zurückzuführen ist. Der Gefertigte sieht sich daher veranlaßt, diesen Be schluß sammt dem auf die Partei Bezug habenden Inhalt dieses Aufrufes zu widerrufen, weshalb für die gewerkschaftlichen Organisationen nur lediglich die für dieselben entfallenden Aufgaben der Beachtung i empfohlen werden. j Der Vertrauensmann: Johann Scheich. Lik Amkaltn. äic Liberale» >i»b—bie Jenen“. Die Gründung einer neuen Partei, die sich den hochtönenden Namen „Deutsche Volkspartei" beilegt, macht unseren derzeit
noch bestehenden zwei großen Parteien in Tirol, den Klerikalen und Liberalen große Sorgen und scheint besonders letzteren schwer im Magen zu liegen. Daß die Gründung dieser neuen Partei, mag sie was immer für Bestrebungen ver folgen, mag sie sich selbst das unerreichbare Ziel ge steckt haben: „Alle „Teitschen" unter einen Hut zu bringen", von dem „wohlerworbenen Besitzstände" dieser zwei Parteien, insbesondere der Liberalen, so manche Scholle abbröckeln wird; dies liegt auf der Hand, da dieser Prozeß
sich ja auch schon in Tirol zu vollziehen begonnen hat. Darum werden auch die Klagelieder in einem länger» Artikel des „Tiroler Tagblatt" verständlich, von der Umgehung der libe ralen Partei, da man an die Gründung dieser neuen Partei zu schreiten gedenke, ohne ihre Vertrauens männer beizuziehen. Das freilich berührt schmerzlich und thut weh. Nicht genug an dem, daß die große (?) liberale (?) Partei für den gegenwärtigen Minister präsidenten „Luft" ist, d. h. von demselben über die Achsel angesehen
wird, also für ihn sozusagen einfach j nicht existirt, wendet sich auch die Jungmannschaft ihrer deutschen Stammesgenossen mit Abscheu von ihr. Die Sünden dieser liberalen Partei sind zu groß, als daß an ein vernünftiges Zusammengehen mit dieser auch nur zu denken ist. Die Phrase von dem wohlerworbenen Besitzstand, ihre Stellung gegen die Taaffeffche Wahlreform und ihre Haltung in der Koalition, wie nicht minder die ihrer korrumpirten Blätter, die sich in letzter Zeit besonders durch Todt- schweigen der Ungesetzlichkeiten
, des Terrorismus und der Grausamkeiten bei den galizischen Landtagswahlen gezeigt hat, hat diese Partei in den Augen jedes an ständig Denkenden gerichtet und ihre Verwunderung über die Jgnorirung, die ihr allseits widerfährt, ist eigentlich recht kindlich-naiv. Wenn das Verschweigen des ungesetzlichen Vorganges bei den galizischen Land lagswahlen auch beinahe sämmtlichen übrigen bürger lichen Blättern gemeinsam ist, so läßt sich das mit der Tendenz dieser Blätter entschuldigen und in dem Bestreben, dem damals