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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 14
Data: 27.05.1896
Descrizione fisica: 14
Seite S Die deutsche Linke. Den Austritt der Abgg. Sueß, Wrabetz und späterhin Noske aus der Partei der Vereinigten deutschen Linken haben wir unseren Lesern mit getheilt. Sie haben die Geduld verloren, als mit der Entscheidung der Wiener Bürgermeisterfrage der Linken eine „Ohrfeige' versetzt wurde, welche an Derbheit nichts zu wünschen übrig ließ. Die Genannten sprachen im Donauklub vor einer großen Versammlung, deren wir ebenfalls in letzter Nummer schon kurz Erwähnung gethan

, unter stürmischem Beifall für ein energisches Vorgehen. Sueß entrollte in lehrreicher und interessanter Rede ein äußerst stimmungsreiches, voll Talent, Liebe und Temperament entworfenes Bild des Wirkens der deutsch-fortschrittlichen Partei in Oesterreich, ihrer ruhmvollen Vergangenheit und ihrer großen Anteil nahme an dem mächtigen Verjüngungsprozesse Oester reichs und gab als Grund zum Austritte aus derselben an, daß sich die Partei willig fügte, als die Steuer reform auf die Tagesordnung gefetzt wurde

, indem er der Meinung war, daß die Partei nach allein, was vorgekommen, bei einer Berathung und Ab stimmung über diese Reform nicht hätte willig Assistenz leisten sollen. Der französische Senat hätte in einer auswärtigen Angelegenheit das Kabinet im Stiche gelassen, um seine Unzufriedenheit mit inneren Vorgängen zu dokumentiren. Das goldene Zeitalter des österreichischen Liberalismus sei entschwunden, heute fehle die Initiative, der ideale Wagemuih. die Unbeugsamkeit und das Siegesbewußtem. Such theilte das Wirken

der Partei in vier verschiedene Perioden ein, deren letzte er nach der vieljährigen Defensive gegen den Grafen Taaffe, nach dem Brechen det durch die Koalition versinnbildlichten Waffenstillstandes als eine Art Reserveleistung be zeichnete, indem die Linke als Staatspartei funktionirte, ohne Regierungspartei zu sein, eine Disharmonie, ein logischer Fehler, dessen Obwalten die fortschrittliche Partei als einen ebenso ungerechten, wie schicksals- schweren empfinden mag. Wrabetz erklärte sein Verlassen

der Partei dadurch, daß ihn der mit dem Führer der Anti- liberalen geschlossene Pakt darüber belehre, daß nicht Bedächtigkeit und Opportunismus, sondern nur rücksichtsloses VorwärtSstürmen zum Ziele führe. Die konsequente Mißachtung der Partei hat das Blut einiger ihrer Mitglieder endlich zum Wallen gebracht. So scharfe Worte wie sie Abg. Sueß in seinen weiteren Ausführungen gegen Lneger, und Abg. Wrabetz gegen Badeni gebraucht hat, sind seit langer Zeit nicht aus deutsch.liberalem Munde vernommen worden

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 10
Data: 13.01.1892
Descrizione fisica: 10
Kucuburg und Herr v.Plener haben in den letzten beiden Sitzungen der Bereinigten deut schen Linken Neben gehalten, durch welche die Stellung der dcutschliberalen Partei zu der neuen politischen Lage, sowie die Stellung des Vertrauensmannes der Partei im Eabiuet Taasse mit aller wünschenswerten Klarheit präcisiert worden ist. Man wird dem Führer der Linken das Zeugnis nicht versagen, dass er, so weit eben dies seine Eigenschaft als Parteimnnn ge stattete, die augenblickliche Lage mit nüchterner

und verständiger Objektivität gekennzeichnet hat. Gleich weit entfernt von einer allzu sanguinischen, wie von .einer düstern Auffassuug der Dinge hat er die noch manchenorts genährten Illusionen von einer Partei- Herrschaft der Linken ebenso beseitigt, wie er den Pessi mismus jnier Feinde im eigenen Lager nicht gelten lässt, die sich anscheinend nach den Tagen des un fruchtbaren ParteihadcrS zurücksehnt. Herr v. Plener hat einbekannt und die Partei hat es ausdrücklich ein zwcitcsmal bestätigt, dass

sie angesichts der gegenwär tigen politischen Vage gar nicht anders handeln konnte, als das Anerbieten der Negierung annehmen; ander seits hat er den loyalen Wunsch gcänßcrt, dass infolge des Eintrittes deö Grafen Knenbnrg in das Eabinct die Beziehungen zwischen der Negierung und der Partei frcuudlichcr werden, und dass sich allmählig ein Ver hältnis gegenseitigen Vertrauens herausbilden möge. Diesen Wunsch theilt sicherlich jedermann, der die ge genwärtige Sachlage nur als einen verheißungsvollen Ansatz

zu einer dauernden und völligen Befestigung des innern Friedens betrachtet. Die Erklärungen deö Grasen Knenburg sind geeignet, diese Hoffnungen zu bestärken. Er hat sein Verhältnis gegenüber der Partei und der Negierung mit gewinnender Offenheit und mit einer Loyalität erörtert, welche voller Sym pathien sicher fein darf. Mit besonderem Nachdrucke hat er betont, dass er sich nicht bloß als Parteimann, sondern vor allem als österreichischer Minister fühle. Graf Kueuburg wird foinit, wiewohl er als Ver trauensmann

einer bestimmten Partei ins Cabiuct ein getreten ist, sich nie von einer cinscitig-partciiiiäßigcli, sondern von einer staatlichen Ausfassung der öfscnt- lichcu Angelegenheiten leiten lassen, nnd feine liebens würdige und conciliante Persönlichkeit wnd gewiss mit Erfolg bemüht sein, etwaige Gegensätze auszugleichen. Es wurde in den beiden Sitzungen der Vereinigten deutschen Linken wiederholt uud mit großem Stachdrucke betont, dass die Partei durch den Eintritt ihres Ver trauensmannes in daS Cabinct keineswegs

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 22
Data: 08.12.1895
Descrizione fisica: 22
«r. 147 Mer««r Aett»»s. Einsicht und den vollständigsten Bankerott auf diesem Gebiete andeutet. Ebm so gut hätte man von einer Erhebung des Volksgeistes bei den Wiener Gemeinderathswahlen sprechen können. Der alt klerikalen Partei Tirols, welche sich jetzt ihre Pflege befohlenen durch das ödeste Demagogeuthum ent rissen sieht, kann man die Erwägung entgegenhalten, daß eine Partei, welche das Volk durch Jahrhunderte korrumpirte, keine Berechtigung hat, wehzuklagen, wenn sich die Früchte

dieser korrumpirenden Thätig keit in der vollständigsten politischen Einsichtslosig- keit und Undankbarkeit der Volksmassen zeigen, und daß eine Partei, welche immer darauf bedacht war, dem Tiroler Bauer jede Selbstständigkeit im Denken und Handeln zu uehmen, nicht erstaunt sein darf, in Zeiten, wo Noth an den Mann geht, keinen kernhaften, selbstbewußten Bauernstand vorzufinden, sondern eine denkunfähige und grundsatzlose Masse, welche nicht auf die besten Gründe, sondern auf den lautesten Schreier hört

. Wenn man also die Sachlage nochmals resumirt, so gewinnen wir von dem neuen Tiroler Landtage folgendes Bild. Anstatt der bisher geschlossenen klerikalen Partei werden in der Landstube zwei Parteischattirungen derselben einziehen, zwischen denen ein Kampf unausbleiblich ist. An Stelle der fried lichen volkSwirthschastlichen Thätigkeit werden öde Zänkereien und Stänkereien zwischen den feindlichen Brüdern treten, weil die extreme Partei, welcher es an einem wirthschaftlichen Programm und noch mehr an Arbeitskräften

mangelt, auf diese Aeußerung der politischen Thätigkeit angewiesen sein wird, um ihre Wähler bei Laune zu erhalten. Daß eine solche Entwicklung der Dinge nur eine unheilvolle für das Land sein kann, bedarf keiner weiteren Aus einandersetzungen und muß auch von der liberalen Partei, die auS dieser Zerklüftung des Klerikalismus Nutzen ziehen dürfte, bedauert werden. Für die liberale Partei stellt sich die Sachlage nach drei Richtungen günstig dar. Einnial ist die Zer trümmerung der bisher allmächtigen

klerikalen Partei auch das Ende ihrer bisher rücksichtslosen Allein Herrschaft im Lande. Sodann können Vorgänge, wie sie bei den letzten Wahlen sich abspielten, nur zur äußersten DiSkreditirung des KlerikaliSmuZ über Haupt, insbesondere nur zu einer Minderung des geistlichen Einflusses beitragen. Im Landtage selbst kann die liberale Partei dem gegenseitigen Zer> fleischuugsprozesse der beiden klerikalen Parteien ruhig und mit verschränkten Armen zusehen, zuma sie bei dieser Konstellation dazu bestimmt

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 23.03.1897
Descrizione fisica: 4
N. 66 „Zozner Zeitung' > Südtiroler'^Tagblatt). Dienstag den 23. MSrz 1897. Die nächste ZuKunst. Dir ReichSrathöwahlen sind nahezu beendet und sie gaben kein erfreuliches Bild. Nicht eine fortschrittliche deutsche Volks- Partei ist in verstärkter Anzahl cingczoge.i, sondern die kleri kale Partei hat in allen Provinzen mit Ädsnahine der Su- dctenländer enorme Erfolge aufzuweisen. Sie hat sich den Wählern in den verschiedensten Gestalt.« aufgedrängt, als Gewerbepartei, als christliche Partei

, als christlich-sozi ile Partei, als katholische Bolköpartei und endlich als konservative Partei. Und ^e hat in der That wirkliche und zu beachtende Erfolge erzielt. Sie hat in unserem Lande die Hauptstadt erobert, wo der Zwiespalt im sortschrittlichen Lager ihr den Kampf und den Sieg vorbereitet hat. Man darf diese Wahl in Innsbruck als einen der traurigsten Beweise für die Un- reift unseres politischen Lebens ansehen. Die junge nationale Partei konnte nicht zurücktreten und sich in die Reihen «n- ordnen

, weil sie von dem Programme, das Dr. Kefler ent wickelt hat — sich um einige Nuanzen abhob. Denn wa> heißt daS, Deutschnativnal ober wann man will, Deutschvolk- lich zu fein, eben für Deutschthum und Freiheit in schärferer, pointirterer Weise einzutreten, als es die altgewor dene liberale Partei zuletzt gethan hat. Die Frage der Be kämpfung schädlicher Einflüsse, mögen sie von welcher Seite immer kommen, ist keine Krage, wenn man sie nicht auf eine» einseitigen, ganz unverantwortichen Haß- und Racenstandpunkt zuspitzen

will. W>.r von allen anständigen Leuten in Oest reich ist nicht gegen die Tarnopoler Moral? Aber ist die Tarnopoler Wahl ausschließlich Eigenschaft der Juden? Wcr offene Augen hat und wer die Wahrheit sieht und sagt, wird sagen: nein. Gerade jetzt haben wir Gelegenheit zu setzn!, wie in politischen Parteien, welche sich als Prädikat der ane schließli'chcii Christllchbeilagen, eine besondere Moral geltend zu machen beginnt, welche der Tarnopoler Moral wenig nachläßt: Eine deutschvolkliche Partei muß

doch bei allen ihren Händlungen fragen: Was nützt dem deutschen Volke? Und rs scheint uns. daß die Antwort darauf ganz klar ist. E.ne klerikale Herrschast nützt diesem Volke nicht. Das mußte der Leichtstern einer drntsch-volklichcn Partei sein, die ihre Aus gabe- richtig erfaßt hat. Aber wir wollen heute nicht mehr rechnen und richten. Liegen doch noch andere Beispiele von politischer Verständnis, lostgkeit und Unreife vor. Alle diese Fehler sind den Klerika le« zu Gute gekommen und es wird sich in Oesterreich

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 15.12.1900
Descrizione fisica: 8
Gerte 4. Nr. 145. Samstag, „Brixener Chronik.' 15. December 1900. Jkhrg. XM . loser MahlkMf. DaS Wiener »Vaterland* bringt in seiner Nummer vom 8. December eine „Original- Tvrrespoudenz' aus Südtirol: .Die häßliche Hetze gegen Baron Dr Pauk geht unentwegt weiter in den sogenannten christlichsoeialen Blättern Tirols. Ich sage ausdrücklich: den sogenannten, denn eS muss eonstatiert werden, dass die christlich sociale Partei in Wien sich in diesem Kampfe niemals mit der Schoepfer-Gruppe

wird still schweigend zugegeben. Die Wahlvorgänge in Kältern und besonders in Zwölsmalgreien (siehe letzte „Chronik') sind ja gleichfalls bekannt. War eS nun eine „hässliche Hetze', solche Wahlmittel zu gebrauchen, oder war es der Umstand, dass man all diese Umtriebe unsererseits nicht todtschwieg? Die Naturgemäße Weiterentwicklung im socialen und politischen Leben wird wohl regelmäßig Kämpfe auch innerhalb derselben Partei herbeiführen. Diese Kämpfe müssen ausgefochten werden, wenn rechter Frieden

, was ein für die D'Paulianer ohne Zweifel unangenehmes gerichtliches Nachspiel haben könnte. Auf welcher Seite ist also die „hässliche H-tze'? Stimmungsmacherei beabsichtigen auch die Worte: „Es »uss eonstatiert werden, dass die christlichsociale Partei in Wien sich in diesem Kampfe niemals mit der Schoepfer-Gruppe identificiert hat, im Gegentheile, ziemlich klar ihre geringe Sympathie mit der Kampfesweise dieser Gruppe hat merken lassen.' Es hieße Wasser in den Bach tragen, wenn wir des längeren aus führen wollten

enge an die christlichsoeiale Partei Niederöfterreichs anschließen würden, deshalb muss der Kcil hinein. ES gibt eben auch Regierungseandidaien, welche erfahrungs gemäß nur mit dem Grundsatze arbeiten können: „Entzweie zuerst,, um dann herrschen zu können!' Noch ein anderes Z Früher hieß es von Baron Di Pauli: „Die Wiener Christlichsoe-olen sind für mich. Hier sind Brief und Siegel!' Allein der christlichsociale Club beschloss und erklärte, in diesem tirolischen Kampfe in keiner Weise Stellung

Parteien hineintreiben zu können. Schreiber dieser Zälm glaubt nicht, dass der Versuch, einerseits die Wiener Partei hos« und regierungsfähig zumachen, andererseits die Tiroler Partei der Christlich- socialen zu reinen Demokraten, liberalisierenden oder nationalisierenden Elementen zu stempeln, irgendwie verfangen wird. Dieselbe Scheinmacherei zeigt sich auch in dem Umstände, dass man sogar zwischen den Christlichsocialen von Nord- und Südtirol trennende Unterschiede herausfinden will. Dies besorgen

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 28.03.1897
Descrizione fisica: 16
Seite L Demonstration der gemäßigten Elemente gegen die Sozialdemokraten gewesen, sprechen, wenn man auch denselben nicht billigen will. Daß die Majorität der Mittelpartei schließlich anläßlich der letzten Reichsrathswahl den Muth fand, sich als „deutschnationale- und entschieden „fortschrittliche' Partei offen zu bekennen, können wir ihr nach dem Gesagten am allerwenigsten zum Vorwurf machen, war doch dies der von allen fortschrittlichen Elementen langersehnte Moment der Entscheidung

über den eigentlichen politischen Kern dieser Partei. Wir müssen eS im Gegentheil nur auf das freudigste begrüßen, daß aus der trägen farblosen Raupe am Baume deS kommunalen Wirkens sich im politischen Leben nicht ein häßlicher Nachtspinner, sondern ein lebensfrischer Falter entwickelt, der auf seinen bunten Flügeln die schönen Farben des deutschen VolkSthnms und deS Fortschrittes trägt. Wir können dieser neuen nationalen und fortschritt lichen Fraktion um so freudiger die Hand entgegen strecken

, als dieselbe bereits durch das Maßvolle ihres ersten Auftretens und vor Allem auch durch die gemäßigte, besonnene Haltung ihres Führers uns Gewähr dafür leistet, daß wir von derselben für Meran keine antisemitischen Exzesse, turbulente Unbesonnenheiten und politische Mißgriffe zu be fürchten haben, wie solche leider in anderen Städten vorgekommen, wo die Leitung dieser Partei Führern anheimgegeben ist, die offenbar für einen solchen Posten noch „zu jung' sind, und wo die Partei selbst noch so recht eigentlich

in den „Flegeljahren' steht. Hoffen wir, daß die erste Feuertaufe und der erste gemeinsame Erfolg, den die junge deutsch- nationale Partei in Meran an Seite der deutsch- sortschrittlichen Partei bei der Wahl des Abgeord neten Welponer erhalten, sowie die unglücklichen Erfahrungen bei der Wahl im Nordtiroler Städte- bezirk das fortschrittliche und nationale Band, Welches diese beiden Parteien naturgemäß verbindet, für die Zukunft sich klüftiger gestalten und festigen wird, und daß eS wenigsten? in Meran unmöglich

' nie gelebt, politisch war sie ein todtgeborenes Kind; ob die selbe im kommunalen Leben weitervegetieren wird, bleibt dem Ermessen ihres Begründers, unseres Kürgermeisters, anheimgestellt. Sollte sie als ge mäßigte Partei im kommunalen Leben fortbestehen, Temperaments bildet. So hatt« Gambetta zum großen Theile seine oratorischen Triumphe seinem herrlichen vibrie renden Organ zu verdanken. Zola hat sich einmal der Mühe unterzögen, die Reden Gambelta'S auf ihren literarijchen Kehalt zu prüfen

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 07.07.1896
Descrizione fisica: 8
leite H. Dienstag, „BmMSV UhVSnik.' 7. Juli 1896. Ich»« , ix. Katholische Kemgmtg in Oesterreich. <Rede dcs Fürsten Zdenko Sobkowitz auf der Wander- Bersammlung des BoWvereinZ „Austria' in Dux.) (Forischung.) „Die konservative Partei wird auf die Ent wicklung der Dinge keinen Einfluss erlangen, wenn sie diese von der Vogelperspective betrachtet. Dort oben im Nebel der regierenden Opportu- nitätspolitik wird sie umsonst darauf warten, bis ihr die reifen Früchte der christlichsocialen Be wegung

Gefahren. Das corporative Standesbe wusstsein des christlichen deutschen Volkes leuchtet uns als Beispiel voran. Ein solches Beispiel kann dann wohl in demselben Maße anziehend wirken — als unsere bisherige Uneinigkeit abstoßend gewirkt hat. Kein Zweifel, dass heute noch ein großer Theil gut Gesinnter den Liberalen Heerfolge leistet. Dies ist indessen kein Grund, weshalb wir berechtigt wären, mit der liberalen Partei zu pactieren. Es darf für uns Katholiken kein Compromiss geben, bei dem wir unsere

heiligsten Grundprin cipien aufs Spiel setzen. Die Prüfungen, denen sich die konservative Partei in der Aera der so genannten Coalition hat unterziehen müssen, können uns für die Zukunft zur Warnung dienen. Das System, welches man damals zur Aus rottung der principiellen Gegensätze und zur Ver fluchung der politischen Anschauungen zu be gründen suchte, hat glücklicherweise mit einem eclatanten Misserfolg geendet. Nie wurden den Conservativen solche Fesseln angelegt, nie begaben

. Und welche Meinung müssen die Gegner von unserer katholischen Ueber zeugung haben, wenn sie sehen, wie leicht wir uns von ihnen spalten lassen, wie wenig wir zu unserer Einigung thätig sind! Es ist nicht ehrenvoll, es kann nicht ver dienstvoll sein, dass wir uns erst durch die ver schiedenen Geißeln in socialer und politischer Beziehung daran mahnen lassen, dass uns die Principien einigen sollen. Sorgen wir also wenig stens jetzt dafür, dass unsere Grundsätze partei gründende und bindende Kraft erhalten

, damit das erste unseres Wahlspruches wahr werde: in prineipüs urätas. Dann muss und wird auch das zweite folgen: in äudiis liderws, Freiheit im Wandelbaren. Wahre Principientreue findet stets einen Weg. der die freie Bewegung der einzelnen Parteien innerhalb der ihnen gemeinsamen prin cipiellen Grenzen ermöglicht. Eine Zeit, die so reich ist an Gegensätzen, Sonderansichten und Sonderbestrebungen in wirtschaftlicher, nationaler, socialer Beziehung, fordert für eine große Partei ein großes, von weiten

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 25.11.1892
Descrizione fisica: 8
. Dem liberalen Abgeordneten Dr. Menger ist nun im Parlament förmlich die Missbilligung ausgesprochen worden, weil er die Czechen Hoch verräther genannthat. Mit 155 gegen 164 Stimmen wurde der Antrag angenommen, eine Majorität gegen die liberale Partei, die nun nicht mehr mit so großem Stolze sich als die anständigste, rein lichste und nobelste Partei rühmen kann. — Der Abgeordnete Menger soll dafür dadurch entschädigt werden, dass deutsch böhmische Gemeinden Ver trauenskundgebungen veranstalten. Es dient

das in erster Linie freilich nur dazu, den Streit zu verschärfen, Zwietracht zu säen. Die liberale Partei Niederösterreichs hat das Bedürfnis gefühlt, sich zu organisieren, um die letzten Bollwerke zu retten. In Wien wurde am 20. November eine große Versammlung abge halten, um die Ideen der Partei leuchten zu lassen und sich zum Kampfe gegen den -- Antisemitismus zu rüsten. Einige Aussprüche der Redner dürften interessieren. Professor Sueß sagte als Vorsitzender der liberalen Partei nach, dass

ihre politischen Erfolge heute noch nicht bedeutend seien. Von dem Antisemitismus behauptete er, dass diese Bewegung sich, wie heute jedermann einsehe (!), nicht bloß gegen die Juden richte, sondern gegen jede Gestalt des Menschenthums. Ihr Gewerbe sei Zwietracht und deren Werkzeuge Verleumdung. Als Wahl-' spruch der liberalen Partei stellte er auf: „Nichts für uns, alles fürs Volk.' Endlich rühmte er, dass die Demokraten Schulter an Schulter mit den Liberalen kämpfen. — Wie „süß' wohl diese Rede den vielen

Juden, die an der Versammlung der liberalen Partei teilgenommen, in den Ohren geklungen haben mag! Verschiedene Bürgermeister aus Niederösterreich sprachen ihre Freude aus, dass die liberale Partei sich endlich aus ihrer Lethargie aufraffe. Selbstverständlich ließ es Edler v. Plener auch nicht fehlen, der liberalen Partei Weihrauch zu streuen. Ungarn. Der neue Ministerpräsident Doctor Wekerle hat seine Programmrede im Parlamente gehalten und sich dabei auch über die brennendste Frage Ungarns

Dr. Wekerle fest entschlossen sei, nach liberalen Grundsätzen das Programm durchzuführen. Soll das nur dazu dienen, den Aerger zu verhüllen oder das Bestreben anzudeuten, um so entschiedener und anmaßender gegen die katholische Kirche an zustürmen? Auf die Rede des Ministerpräsidenten er widerten die Führer der einzelnen Parteien, so z. B. Eötvös im Namen der Unabhängigkeits partei, gegen die von der Regierung erklärte Un abänderlichkeit der Ausgleichsgesetze protestierend. Graf Apponyi tritt

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Der Burggräfler
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Pagina 6 di 10
Data: 19.03.1897
Descrizione fisica: 10
strenger: Auffassung trat Herr Lu n entgegen und betonte, daß derjenige, welcher zur Wahl des konservativen Kandidaken beiträgt, kein guter Deutscher (?) sei. Durch das Gespenst des Kleri- kaliSmus wurde die Sache wieder in's richtige Geleise gebracht und die Interpellationen wurden nun etwas harmloser: BeamtengehaltSreguli- rung, Stcuerresorm u. dgl. Herr Dr. Christo- mannos brachte wieder Abwechslung in die Sache. Er forderte die anwesenden Vertreter der klerikalen Partei auf, die Gründe

im Jahre 1895 betreffe, möge man bedenken, daß die leitenden Kreise in Innsbruck und Meran ihn nicht fallen ließen. Uebrigens seien oft auch schon verdiente Männer der liberalen Partei nicht wiedergewählt worden. Redner wandte sich sodann an Herrn Welponer und frug, wieso es komme, daß er seinen nationalen Standpunkt so scharf hervorhebe, während es doch bekannt sei. daß er in seiner Fabrik ausschließlich nur Italiener beschäftige und so zur Verivälschung des deuischen Südlirols beitrage. Diese Frage

auf uns gemacht, so müssen wir gestehen: Die Rolle, welche Welponer gestern gespielt, empfiehlt ihn nicht als Vertreter im Reichsrathe — er ist der schweren Aufgabe nicht gewachsen. Wetters: Unter den Deutschen Oesterreichs gibt eS nur zwei staatserhaltende Parteien, nämlich die Konservativen und die Christlichsozialen. Die Deutschnationalen können es nicht sein wegen ihrer einseitigen Haltung in der Nationalitätenfrage und die Liberalen nicht wegen ihres offenen Bündniffes mir der Partei des Umsturzes

-e des „LandeswahlkomileS der deutsch- liberalen Partei in Tirol' enthaltene Paffus, welcher das allgemeine, direkte Wahlrecht ver langt, nur eine sür den Wählerfang berechnete Phrase ist, beweist die Thatsache, daß der liberale Kandidat Dr. Kofler bei den Wähler- versammlungen sich „dermalen' gegen das all gemeine Wahlrecht ausgesprochen hat. — Wei- terS verdient auch der im besagten Wahlaufrufe stehende Satz bezüglich der Juden noch eine kleine Erörterung. Es wird da verkündet, die Libe ralen TirolS werden niemals

zugeben, daß der Jude nur deshalb, weil er Jude ist, verfolgt werde, sondern Jeder sei geächtet und bestraft, wer das geschäftliche Leben durch Unreellität in Produktion und Handel schändet — gleichviel ob Jude oder Christ. Vorausgesetzt, daß es den Liberalen mit dieser Ansicht Ernst ist, haben sie sich ja hiedurch auf den Standpunkt des Anti semitismus gestellt. Denn die Juden werden nicht wegen ihrer Konfession, sondern wegen ihrer Unreellität in Produktion und Handel be kämpft. Und eine Partei

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 12.03.1901
Descrizione fisica: 6
und dann auf die Parteien selbst kam. Die Haltung der Klerikalen fand die ge bührende Beleuchtung. Die katholische Volks- partei hat sich selbst begraben und bildet nun mit den Priestern das Zentrum, ohne mit dem Namen die Bedeutung des deutschen Zentrums für das österreichische Parlament zu erlangen. Eingehend behandelte der Redner die Deutsche Fortschrittspartei, weil — wie er sagte — ein großer Theil der Wähler erwartet habe, daß er sich dieser Partei anschließen werde. Die Fortschrittspartei sei die Partei

der alten Herren, von jüngeren Kräften gehören der selben nur der auch uns bekannte Dr. Lecher und Freiherr d'Eloert an. Es mögen dieser Partei Männer von hohem Wissen und ge reifter Erfahrung angehören, so sei doch zu befürchten, daß sie frischen Impulsen, nicht mehr recht zugänglich sei. Dagegen sei die Deutsche Volkspartei, eine aufsteigende Partei, die Partei der Jugend, so zwardaßDr.Pera- thoner das Zweitälteste Mitglied derselben ist. Eine eingehende Behandlung fanden auch unsere Jungklerikalen

, Christlichsoziale genannt. Diese Partei sei durchaus nicht die gleiche, wie die Dr. Lueger's, da sie ein viel auf richtigeres Gefühl für die Deutschen habe, als die Wiener Christlichsozialen. — Der deutsche Großgrundbesitz wende sich immer ab, um sein ausgeprägtes Oesterreicher-Gefühl in Ge gensatz zu bringen mit dem Nationalgefühl der Deutschen. Redner stehe aber auf dem Standpunkt, daß das, was dem deutschen Volke frommt, auch dem Staats zum Vortheil gereicht. Die Schönerianer, die rücksichtsloseste

und freimüthigste Partei, hätten den Deutschen durch ihre verfehlte Taktik mehrfach nicht ganz angenehme Verlegenheiten bereitet, weil sie nicht nur keine Diplomaten sind, sondern auch nicht immer eine kluge Taktik befolgen. Das Hereinbringen der Los von Rom-Bewegung war im gegenwartigen Augenblicke nicht pas send und war durchaus nicht geeignet, die Arbeiten des Hauses zu fördern. Seit dem S. Februar stehen nun die Jn vestitionsoorlage, die Branntweinsteuervorlage und die Retrutenvorlage auf der Tagesord nung

zur Förderung der Los von Rom-Bewegung thun, als alle Interpellationen vermögen. — Darum wäre es wohl die richtige Taktik gewesen, zuerst die Jnvestitionsoorlage, die den Deutschen Vor theile gebracht hätte, in Verhandlung zu neh men. Redner habe sich mit seinen Ausführ ungen nicht in Gegensatz zu unserem Abge ordneten stellen wollen, sondern feine Partei fei diesem anhänglichZund dankbar, weil er wie früher für die nationalen Interessen eingetreten sei und werde es immer bleiben. — Der heutige» Nummer

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 10
Data: 28.02.1899
Descrizione fisica: 10
waren durch die Friedensaction der Deutschen in sichtliche Verlegenheit gerathen. Sie sind mit den Liberalen in einer Partei vereinigt; Man konnte daher glauben, dass sie aus Wolf und Schönerer verzichten und das Friedens werk wenigstens nicht hindern werden. Diese Meinung hat sich aber als zu optimistisch erwiesen, Wie der Zwist bezeugt, der aus An lass der Rede des Dr. v. Grabmayr in Meran in der vereinigten deutschsortschritllichen und deutschnationalen Partei ausgebrochm ist. Wie die „Brixmer Chronik' in letzter Nummer

erklärte, dass er von seiner Meraner Rede kein Wört zurück nehme, er habe aber die Partei durchaus nicht beleidigen und keine Spaltung erzeugen wollen. Hatt? er gemusst, dass die Nationalen Tirols zum größten Theil der radicalen Richtung an gehören, so hätte er im Interesse der Erhaltung des Einvernehmens der beiden Parteien anders gesprochen. — Dagegen beharrte Dr. Wenin, Vicebürzexmeister von Innsbruck, im Namen der Radicalen auf der Behauptung, die Nationalen seien durch die Reden

des Dr. v. Grabmayr empfindlich beleidigt worden und erklärte, dass Dr. v. Grabmayr ihr Vertrauen verwirkt habe. Andere Resner erhoben jedoch lebhaften Einspruch. Von allen Seiten wurde betont, dass durch einen schroffen Bruch mit Doctor v. Gcabmoyr und dem von ihm vertretenen Großgrundbesitz eine höchst bedauerliche Spaltung der Partei herbeigeführt weide; es wurde auf die hervorragende Bedeutung und die großen Verdienste des Dr. v. Grabmayr hingewiesen und der dringende Wunsch ausgedrückt

, einen solchen nicht leicht zu ersetzenden Mann der Partei zu erhalten. Mehrere Redner erklärten geradezu, dass auch sie ihre Mandate für den Landeswcchlausschuss niederlegen würden, wenn mau Dr. v. Grabmayr zum Austritts zwinge. Aehakch lauteten mehrere von auswärtigen Mit gliedern eingelaufene Schreiben, namentlich ein des Bürgermeisters Praxmarer von Kuf- Ts ist vollbracht! Seht, auf die schwarze Bahre Legt man in Thränen einen Priestergreis And was er war — der Mann im Silberhaare - O, jede Tippe diz's zu sagen weiß

' denn sanft im dunklen SchoH der Erde, O guter Wrt, von allen MühenMS z Und immer 'denket die verlast'ne Herde In Sehnsucht dein -- auch übers Grab hinaus! Mcht soll der Hügel jemals sich bemoosen, Der deines Leibes morsche Hülle derkt, Denn immer blüh'n dort unsrer Liebe Rosen, Stets frisch und roth auf deine Gruft gesternt! Hrudev Mlwam. stein, der in eindringlichster Weise davor warnte, den anerkannt besten Mann aus der Partei hin auszudrängen. Jedoch alle Versuche, die Radicalen zu einer milderen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 2 di 6
Data: 30.10.1893
Descrizione fisica: 6
ner führt ferner aus. dass seine Partei auch gegen die Arbeiter nicht feindlich sei, aber sie wolle, dass der Bauernstand nicht zugunsten der Arbeiter um sein Wahlrecht gebracht werde. Nur durch die Achtung der Interessen der verschiedenen Classen der Bevölkerung können die socialen Gegensätze verschwinden. Abg. Dr. Aaizl erklärt sich für das allgemeine Wahlrecht, weil es auf dem Naturrechte basiere und daher ein gerech tes Princip sei. Er acceptiert die Vorlage der Re gierung

brauchte; 2. ist es fraglich, ob auf diesem Wege überhaupt ?em Versuche einer Wahlreform u.ihe;u!omincn wäre, und 3. dass gerade vermöge des Vorgehens dcr Regierung dem Hause die volle Freiheit dtr Action bleibt, uud dass es au die Wahlresorm heraulreten kann, ohne sich irgendwie gebunden ;u fühlen. Seit den ersten Tagen des NeichöraNjeö unter Schmerling betrachtete es die dentschliberale Partei od^r was ein uud dasselbe ist. die Verfassungspartei als ih.e Aufgabe, das histo rische Recht zu bekämpfen

. Jetzt aber hat die deutsch- liberale Partei selber ihr historisches Recht, gegeben durch die bestehenden Wahlprivilegicn und dadurch sind politische Besitzverhältnisse geschaffen, die nicht verrückt werden dürfen. Wir huldigen, sagen die Liberalen, dieser antiliberalen Theorie, weil nur auf diese Art dcr Liberalismus, namentlich der deutsche Liberalismus, sich behaupte» kann. Ist das ernst gesprochen; hält man einen solchen monopolisierten Liberalismus irgend wie für lebensfähig? Auch die Natur und die Ge schichte

unseres Staates wurden iu Betracht gezogen. ES ist der dcnlschli ereilen Partei die Freiheit gegeben, sich selber in eine historische Partei umzuwandeln und wir halten eS nicht für nothwendig, jetzt ceu Wert dieser Argumente zu prüfen. Daö alles hätte man für die Auöschnssvcrhandlungen aufsparen lönnen und wenn man wirklich eine Wahlreform in dcr Idee hat, die sich der Natur uuscrcs Staates besser und orga nischer eiusügt, so hat ja jeder Abgeordnete daö Recht, seine Anträge einzubringen uud

er könnte der Regie rung nur dafür dankbar fein, dass sie die Wahl reformfrage überhaupt in Fluss gebracht hat. Die Dinge liegen aber ganz anders; man verzeiht cö der Regierung nicht, dass sie überhaupt die Wahlreform eingebracht und die großen Clubs vor die Nothwendig keit stellt, die Wahlresorm bejahen oder verneinen zu müssen. Aus diesem Grunde ist die deutschliberale Partei eine historische Partei geworden, marschiert an der Seite HohenwartS und man glaubt einen großen Coup auszuführen

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 22.07.1895
Descrizione fisica: 4
kann. Die Linke schmollt nur, sie kenut keinen trotzigen Widerspruch, auch dann nicht wenn es offenkundig am T-ge liegt, daß ihre Schwäche nur zu neuen Demüthi gungen und Schlappen sichren muß. ' Graf Kuenburg versicherte Namens seiner Partei, daß sie in Zukunft nationale Schädigungen nicht mehr dulden werde. Wir haben diese Versicherung seitens der Linken schon so oft gehört, daß uns der Glaube an dieselbe gänzlich ab handen gekommen ist. Aber nicht uns allein, wir können dem Grafen Kuenburg

Wontag, den 22. Juli 1895 Parteiminister saßen, brachte uns Deutschen eine der schmerz lichsten nationalen Wunden bei. . Nein, Graf Kuenburg kann nicht verlangen, daß die Deutschen Oesterreichs seinen Worten blindlings vertraueis. Er kann nicht ernstlich glauben, daß man der zur Ohnmacht verurtheilten Partei skrupellos das anvertraue, was sie M Zeit, als sie der numerisch stärkste Faktor der Regierung^ Majorität war, nicht zu schützen vermochte. Wir wollen t^r Vereinigten Linken

. Sie hat die große Schuld auf sich geladen, politischen Quack salbern, geistlosen Phraseuren und gewissenlosen Strebern die Buhn zum Herze» unscrrs Volkes irei. gemacht zu haben. Fehlen ja bis nun leider alle Anzeichen dafür, daß die Erb schaft aus dem Zusammenbruche der Linken eine von erst- hasten Männern geführte neue zielbewußte deutsche Partei antreien werde und es ist zehn gegen eins zu wetten, daß Christlich-Soziale und verkappte Reaktionäre die nächsten lachende» Eiben sein werden. Die Linke vertreibt

g Dw Abstimmung der Linken ist., .wahrscheinlich... Meyn nicht alle Vorzeichen trügen, der letzte Spatenstich zu ihrem Grabe gewesen. An alle Deutschen aber, welchen ihr Volk lieb ist, tritt nun die Pflicht heran, sich klar zu werden, daß die nächsten Wahlen uns zielbewußt und bereit finden müssen» Es sällt ihnen die schwere Aufgabe zu, aus den Trümmer» der Linken eine neue starke, nationale und einheitliche Partei zu bauen, eine Partei, die unser VolkSthum und dessen Freiheit nicht mit Phrasen allein

zu. vertheidigen bereit ist. Ber Schutkamps in Belgien. Ein Sturm, ähnlich dem, welcher sich anläßlich der Ein führung des allgemeinen Stimmrechtes über Belgien entlud, be reitet sich jetzt in den Städten des Königreiches vor — diesmal gilt es nicht der Eroberung eineS neuen politischen Rechtes, eS gilt der Abwehr eines Einbruches, den die klerikale Partei in den Rest freisinniger Einrichtungen unternahm, den sie noch ans früherer Zeit übrig ließ. Der Entwurf deS neuen Schulgesetzes entzieht

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 12
Data: 07.02.1896
Descrizione fisica: 12
sie aus derselben: „die deutsch-liberale Partei habe feit dem Jahre 1879, wo sie selbst noch am Ruder war, keine derart günstige Stellung innegehabt wie gegenwärtig; die Partei habe wesentlich an Bedeutung ge wonnen, welche auch in weitesten Kreisen voll kommen gewürdigt werde. Die Partei ihrerseits unterstütze die Regierung, wenn diese den Prinzipien der Partei Rechnung trage. Der Einfluß der liberalen Partei habe sich während der letzten ReichsrathS-Session trotz deS mitunter stürmischen Verlaufs derselben offen

dokumentirt. Die Partei habe auch trotz der von den extremen Elementen fast täglich erhobenen Schwierigkeiten die parla mentarischen Geschäfte so geführt, daß, war feit Jahren nicht der Fall war, das Budget im Aus schüsse noch im abgelaufenen Jahre votirt und im Haufe zum Theil zur Verhandlung gebracht werden konnte. Dadurch werde Raum für die der parla mentarischen Behandlung harrenden großen und schwierigen Aufgaben geschaffen. Redner habe auch die Ueberzeugung, daß der Regierung die Erhaltung

der liberalen Partei wirklich und wahrhast am Herzen liege. Er sehe hiebei von persönlichen Ein drücken ab und sage nur, daß ein österreichischer Staatsmann sich diese Partei schaffen müßte, wenn er sie nicht vorfände. Darum könne er auch sagen: Graf Badeni ist wirklich ein guter österreichischer Staatsmann.' Die Sozialdemokratin in Wien kündigen ihre Betheiligung an den Gemeinde- Reisen für sein Herzeleid. — Nach Kötschenbroda, Reu-Ruppin, — Nach Meseritz, Bomst, Keoto'chln, — Nach Hamburg, Bückeburg

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 02.07.1895
Descrizione fisica: 8
ist kein Concurrenzkampf um die öffentliche Macht. Neidlos sehen wir es, und neidlos werden wir es zu jeder Zeit sehen, wenn andere es sind, die regieren, und wir bereiten ihnen keine Schwierigkeiten und werden niemals ihnen Schwierigkeiten bereiten, wenn sie nur gerecht regieren. Wir sind nicht, wir wollen und — ich hoffe zu Gott — wir werden auch niemals sein eine Partei der Regierung. Aber wir sind und wir werden sein Freunde einer jeder Re gierung. die ehrlich bestrebt ist, nach Gerechtigkeit ihres Amtes zu walten

wird vielleicht manchem Collegen seinen Sturz nicht verzeihen können!), aber um uns stets gerecht zu werden (fl. 1500 nur für Cilli den Slovenen), um auf einander bauen zu können.' Weh! Wie ist Graf Hohenwart getäuscht worden, dass er auf die liberale Partei seine Hoffnung setzte und der Willkür, der Laune dieser wankelmüthigen Partei den Bestand der Coalition zutraute! Die liberale Partei hatte es ja in der Gewalt, durch ihren Austritt, auch wegen der geringfügigsten Sache, die Coalition zu stürzen! „5zn

schweren Zeiten' — sagte der Obmann des Polenclubs ferner — „müssen die confer- vativen, besonnenen, staatserhaltenden Elemente umso enger sich aneinander schließen, umso festerund ausdauernder zu einander halten, um den Gefahren Trotz zu bieten, zum Wohk des Vaterlandes, was Gott walten möge.' — Ja, ja, reden lässt sich's schön. Wie stehen aber jetzt, ein halbes Jahr später, die drei be sonnenen, conservativen, staatserhaltenden Parteien da? Wegen Cilli opfert die liberale Partei das Wohl

der Spruch ausgebracht: „Lieben wir uns! Ich wünsche, dass wir in Freundschaft bleiben.' Das Band der Freundschaft ist jäh zerrissen worden. „Lieben wir uus!' In der liberalen Partei kracht's, die Führer der Partei bekommen diploma tische Krankheiten, es treibt sie hinaus in die Bäder, um den häuslichen Streitigkeiten zu entgehen. Wenn es dem Herrn v. Plener, der sich jetzt wieder um die Führerschaft im liberalen Club bewirbt, darum zn thun war, die Ehre des Ministerpostens für sich zu retten

wir uns!' Dies Losungswort bezeichnet die gegenwärtige Stellung der Parteien zu einander außerordentlich getreu. Die Polen zu den Liberalen. Der „Czas' das polnische Organ der Hochconservativen, zerzaust die ganze Glorie des „geborneu Finanzministers' v. Plener, dessen Finanzgenie alle Welt hätte bewundern sollen. Die „N. Fr. Pr.' gibt hingegen die Stimmung eines Theiles der liberalen Partei wieder, wenn sie den Fürsten Windischgrätz bei seinem Rücktritt mit Spott und Hohn übergießt. „Lieben wir uns!' Die „Wahrheit

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 25.10.1891
Descrizione fisica: 8
nicht Recht behalten. Es hat sich im Gegentheile gezeigt, daß es ein Akt politischer Klugheit war, eine elementare Bewegung der Geister, die sich nun einmal mit Polizeimaßregeln nicht todt machen läßt, von gewaltsamer Unterdrückung zu befreien, welche chließlich nur Wasser auf die Mühle der anarchi- tifchen Bestrebungen lieferte. Seitdem die sociali- tische Partei sich offen am hellen Tageslicht mit >en anderen politischen und wirthschaftlichen Par teien messen darf, seitdem sie der Nothwendigkeit

enthoben ist, im Dunkeln zu operiren, ist sie in ein ruhigeres Fahrwasser eingetreten und legt jede ihrer Worte und Handlungen auf die Goldwaage, da sie weiß, daß jetzt die ganze Welt in der Lage ist, daran Kritik üben zu können. Nur ein kleiner Bruchtheil der Partei ist mit der jetzigen Taktik der Parteileitung nicht zufrieden; die „schärfere Tonart,' die in keiner Partei fehlt, ist auch bei den Socialisten mit großem Spektakel aufgetreten und hat, unzufrieden mit der klugen und vorsichtigen Taktik

. 6. Angesichts der Arbeiterschutz- und Versicherungsanträge sei die Begeisterung unter den Genossen verflogen. 7. Ma joritätsbeschlüsse in der Fraktion kommen fast immer mit Rücksicht auf andere Parteien und Gesellschafts klassen zu Stande und ebnen so den Boden, zur Schwenkung nach rechts. 8. Die Taktik der Partei ist falsch und verkehrt. 9. Socialismus und Demo kratie haben nichts gemein mit den Reden der Ab geordneten. 10. Es sei Betrug, glauben zu machen, daß mittels des Parlamentarismus innerhalb

, konnten auf dem Congrefse nicht begründet werden; die Oppo sition, deren Vorgehen von der Mehrzahl der Dele girten entschieden verurtheilt wurde, trat den Rück zug an und constituirte sich, nachdem sie ihren Aus tritt aus der socialistischen Partei erklärt hatte, als neue Fraction. Diese radikale, hauptsächlich von Berlin und Magdeburg ausgehende Opposition war indessen nicht das einzige und auch nicht das hervorragendste Element der Fronde, welche in der socialistischen Partei sich geltend

will er dasselbe erreichen. Und darum ist ihin die Besserung der ökonomischen Lage der Arbeiter, die „Stärkung der Kampfmittel des Proletariats- nicht lediglich Mittel zum Zwecke, sondern zum Theil auch Selbstzweck. Unbeschadet des Glaubens an den socialistischen Staat der Zukunft will er alle Mittel aufwenden, um die Lage der Arbeiter in der Gegenwart zu bessern. Er will deshalb die Taktik der Partei in erster Linie auf daS, was? im gegenwärtigen Staat zu erreichen ist, gerichtet haben; der socialistische Jdealstaat

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Brixener Chronik
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Pagina 3 di 8
Data: 23.05.1899
Descrizione fisica: 8
Jahrg. XII. Dienstag „Brixener Chronik.' 23. Mm 1899. Nr. 41. Seite 3. ist nun freilich ein großes Wagnis gewesen, und Herr Dr. Lecher verwendete alle seine Künste darauf Aber für welche Partei sprach denn Dr. Lecher? Er sprach nicht im Namen der -deutschnationalen Partei; aber er bekannte sich .auch anfangs nicht in der Rede als Mitglied der deutschliberalen Partei. Und seinen Worten war derParteistandpunkt zuerst nicht Zu entnehmen. Sein volkswirtschaftliches Programm

ist nicht das - der deutschliberalen Partei, und Herr Dr. Lecher -wird vielleicht selbst nicht wenig erstaunt gewesen Pin über sie Verurtheilung, die der deutsch liberalen Partei in der Versammlung zutheil geworden ist. Doch prüfen wir noch näher. « bemühte sich an der Hand der drei wichtigsten Österreichischen Fragen, des Ausgleiches, der Sprachenverordnungen und des weiteren Bestandes des Bündnisses mit dem Deutschen Reich, nach zuweisen, dass die Mitglieder der Katholischen Volkspartei den Namen einer Volkspartei Gicht

verdienen. Wir anerkennen vollständig die große Sach- und Fachkenntnis des Dr. Lecher in den Fragen des Ausgleiches. Wir können sogar Hierin seinen Standpunkt im großen und ganzen Willigen. Aber wenn Herr Dr. Lecher immer wieder sagte, die Katholische Volkspartei habe schwer gefehlt und sei hierin zum Schaden des Volkes «vorgegangen, so hätte er noch einen Schritt weiter gehen und sagen sollen: die liberale Partei ver dient noch mehr vsrurtheilt zu werden, denn sie Hat das ganze Elend selbst verschuldet

, wie gern ein Theil des Publi- eums geneigt war, auf derartigen Spott einzugehen. Anklug war es aber vom Standpunkte eines Liberalen, mit solchem Pathos sich für ein solches Landesrecht einzusetzen, nachdem die liberale Partei bisher Landesrechte am allerwenigsten achtete. Wie oft mussten doch die Tiroler bei Landesrechten von den Liberalen und Centralisten das Wort von der „Extra-Wurst' hören? Bei dem Capitel: „Sprachenverordnungen «nd Waffenbündnis mit dem Deutschen Reiche' kam Dr. Lecher auf Bismarck

deutschliberale Helden eingenommen und nicht unbekannt, welche Schuld die deutsch liberale Partei an den Sprachenverordnungen gehabt. Solche Thatsachen werden auch durch die größten Redeübungen nicht hinweggeschwemmt. Bei dem zweiten Hauptpunkte, bei dem Vorwurfe, dass sie, die Liberalen und Deutsch nationalen, Feinde der Religion seien, bemerkte der Redner, er lasse sich in locale Tiroler Sachen nicht ein, sondern schildere nur die Zustände in Mähren. Freilich hatte dieses ganze Capitel dann gar

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 01.10.1895
Descrizione fisica: 4
, der wird nicht anders können, als Paul Welponer seine Stimme geben. Politische itederficht. Oesterreich. Der Abgeordnete Dr. Haltwich hat vor seinen Laudtags- Wählern in Niederlangenau einen Rechenschaftsbericht erstattet. Der genannte Abgeordnete gehört bekanntlich dein Borstande der Bereinigten sinken an; seine Ausführungen, welche die Haltung der Bereinigten Linken gegenüber dein Ministerium Badeni be rührte», haben daher ein weitgehendes Interesse. Hallwich sagt von der Partei selbst: „Zum zweiten Male innerhalb kurzer Zeit

wurden wir getauscht, wie bei dein sog. deutsch böhniischcü Ausgleiche, so in der Koalition, die wir endlich zu kündigen ge zwungen waren. Und wahrlich: noch ein halbes Jahr Koalition, und die liberale Sache war mehr geschädigt, als in vierzehn Jahren Taaffe'schen Regiments!' In Bezug aus die Stellung der Partei zum Kabinet Badeni bemerkte Dr. Hall wich: „Die Partei tritt in die neue Aera nicht als Regierungspartei, sondern in dieses Wortes ganzer Bedeutung als Unabhängig- keitS Partei. Findet

die Partei die erwünschte thatkräftige Unterstützung der Regierung — gut; dann wird sich zwischen Partei und Regierung ein günstiges, beiderseits befriedigendes Verhältnis ganz von selbst herausstellen. Wenn nicht, das heißt wenn wider Erwarten die Regierung sich unseren durchwegs maßvollen, durchwegs volksthümlichen Bestrebungen hinderlich oder oder gar feindlich erweisen sollte, dann wird die Bereinigte deutsche Linke kurz gejagt in Opp osition treten und gegebenen- salls in dieser Opposition

auch vor den äußersten parlamentari schen Kampfmitteln nicht zurückschrecken. Das Programm der Partei — auch darüber geben wir uns keiner Täuschung hin — bedarf nach mancher Richtung einer Erweiterung, einer gewissen Auffrischung; einer, wenn ich so sagen darf, den vielfach geänderten politischen, insbesondere sozialpolitischen Verhältnissen entsprechenden Modernisirnng. Dafür ist bereits Vorsorge ge troffen.' Graf Badeni hat es nunmehr doch abgelehnt, das ihm angebotene Reichsrathsmandat der Landgemeinden Buczuez

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 29.07.1892
Descrizione fisica: 4
6e ^0. Inserat» stnd vorhinein za bezahlen. M 5? MW. AnterZattungs-Veilagm IüHlglkC DMgllNg. Snd ?4 landw. SeilaM „Setsum'. M 171 Ireitag den 29. Juli 1892 Die neueste Spaltung. Die Sozialdemokrateu haben zu Pfingsten in Wien einen Parteitag abgehalten, dessen Zweck die Beilegung der innerhalb der Partei bestehenden Dif ferenzen sein sollte. Eine kleinere Gruppe wollte nämlich das sozialrevolutionäre Moment bester betont wissen, was die Führer der Majorität aus Zweck mäßigkeitsrücksichten früher

nicht für gut befunden hatten. Aus dem Parteitage ließ sich die Majorität aber dennoch zu Zugeständnissen in dieser radikalen Richtung herbei, und damit hatte es den Anschein, als ob die Uebereinstimmung des Interesses an der Partei auch in ferneren Tagen keine Trübung er fahren sollte. Aber es ist dennoch anders gekommen. Hatten sich früher die Radikalen von dem Groß der Partei abgesondert, so sind es jetzt die gemäßigten 'Arbeiter, welche sich als selbstständige Partei kvnsti- tuiren. Tie Gemäßigten

sind bereits so stark an der Zahl, baß den Radikalen darob bange wird. Eine Folge davon ist, daß jede Zusammenkunft der neuen Partei durch Provokation von Skandalen gestört und dadurch das Einschreiten der Wache nothwendig wird. Der Streit zwischen beiden Parteien und die hand greifliche Austragung der jeweiligen Meinungsver schiedenheiten eröffnet einen traurigen Allsblick auf unsere sozialpolitischen Zustände. Das Unterdrücken jeder gesunden Anschauung über die herrschenden Ver hältnisse hat Auswüchse

bei der Propa- girung der Meinungen. Wie sehr übrigens die radi kalen Sozialisten von der Gefahr, den Einfluß auf die Massen in Folge verfehlter Partei-Taktik zu ver lieren durchdrungen find, zeigt vie Maßnahme der vorbereitenden Arbeiten zur Gründung eines täglich erscheinenden Blattes. Die regelmäßige publizistische Kost, in der Parteiküche bereitet, soll die teilte zu sammenhalten und eine Zugkraft auf neue Anhänger üben. Mit offiziellen Organen haben die politischen Parteien noch stets üble Ersahrungen

Leben noch nicbt genug Erfahrungen gesammelt haben; oarauf deutet beson ders auch die Geringschätzung ver Sympathien und Antipathien, welche dem Sozialismus entgegengebracht werden, hin. Und doch ist es ein wichtiger Moment, wenn Politiker außerhalb der Partei den Bestrebungen derselben Sympathien entgegenbringen. Zu dieser Auffassung wollen sich aber die Sozialisten nicht ausschwingen. Vielleicht ist es besser, daß es so ist, und nicht anders. Die Sympathien spielen ohnehin in nnserer vielfach

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Volksblatt
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Pagina 3 di 10
Data: 28.05.1898
Descrizione fisica: 10
Mehrheil der conservativen Stimmen einen durchschlagenden Beweis von der durchaus christ lichen Gesinnung der hiesigen Wählerschaft, die lieber einen unbekannten und bescheidenen Mann in den Reichsrath senden will, der offen erklärt, dass er zur katholischen Partei halten will, als einen reno- mierten Liberalen, der sür die Vertretung der christ lichen Grundsätze keine Garantie bietet. Was die Ver hältnisse im Reichsrathe betrifft, so seien sämmtliche Abgeordnete am 21. März mit dem bangen Zweifel

aus sehr triftigen Gründen in der Majorität zu verbleiben, unter der Bedingung, dass die Partei in kirchlichen und natio nalen Fragen vollständig frei ist. Redner besprach hierauf die Erklärung, das Ministerpräsident Graf Thun, die wegen ihrer reservierten Fassung eigentlich keine Partei reicht befriediget habe. Nach seiner An sicht aber habe sich der Ministerpräsident reserviert aussprechen müssen, um keiner der gegenwärtigen Par teien vor den Kopf zu stoßen und nicht gleich nach Eröffnung der Session den Sturm

der Obstruction herauf zu beschwören und so von vorne herein jede Arbeit unmöglich zu machen. Eine leidige Angelegenheit sei der Antrag gewesen, den Grafen Badeni wegen des sog. Isx Falkenhayn in den Anklagezustand zu versetzen. Redner habe schon gleich anfangs erklärt, als Neuling im Abgeordnetenhause sich der Abstimmung zu ent halten. Später habe die ganze Partei diesen Weg ein geschlagen, da ja ihre Ansicht über das lex Falken hayn schon ohnedies sattsam genug bekannt war und die Kath. Volkspartei

in der Versetzung des gesammten Ministeriums Badeni in den Anklagezustand kein an deres praktisches Resultat voraussehen konnte, als die Vergeudung der kostbaren Arbeitszeit und die Ver schleppung nützlicher und volkstümlicher Reformen — durch die Abstinenz der Kath. Volkspartei bei der Ab stimmung in dieser Frage ist die Annahme dcr An klage ermöglichet und dadurch ist die Bedeutung dieser Partei documentiert worden. Redner besprach dann die Badeni'schen Sprachen -Verordnungen, be tonte deren Unbilligkeit

und Ungerechtigkeit, deren mögliche Rückwirkung auf die Beamtenschaft in Tirol und erklärte sich für die unbedingte Zurücknahme dieser Verordnungen und Erledigung dieser Frage auf gesetz lichem Wege. — Redner und seine Partei seien auch gegen die Aufhebung der Getreidezölle gewesen, weil nicht die Consumenten, sondern nur die jüdischen ungari schen Lieferanten davon den Nutzen gehabt hätten. — Uebergehend auf die nächste, am 1. Juni zu beginnende Reichsrathsseision sagte Redner, dass derselben sehr Wichtige

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Lienzer Zeitung
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Pagina 14 di 42
Data: 05.01.1901
Descrizione fisica: 42
Prof. Dr. Schöpfer. „Gestatten Sie, nachdem wir nun unsere Versammlung beendet haben —' begann der Führer der christlich-socialen Partei im Pnsterthale und entwickelte nun das Programm seiner Partei. Indem er zuerst den christlichen Bo den desselben betonte, ging er kurz zur nationalen Frage über und bemerkte, daß er stets offen, ernst und mit Entschiedenheit für die Interessen des deutschen Volkes eingetreten sei. Er erörterte dann die Bedeutung des deutschen Volkes in Oesterreich, kam

dann auf die Rettung des Bauernstandes, auf dessen Schuldnoth und die Nothwendigkeit der Bil dung von Berufsgenossenschaften zu sprechen, streifte die Lage des Arbeiterstandes, sowie des Gewerbe- standes, um zu versichern, daß seine Partei alles daran setzen werde, um die Lage dieser Stände zu verbessern. Der Vorsitzende bemerkte nun. daß er nach jeden Candibatenredner Umfrage halten werde, ob Jemand das Wort wünsche. Dieses erhielten nach einander die Herren Zojer, Marcher und Bürger meister Rohracher, von denen

die elften zwei die Ohnmacht der christlich-socialen Partei, mit ihren Mitteln dem Gewerbe-und Arbeiterstande zu helfen, betonten und erläuterten, während der dritte bei aller Anerkennung der Ehrlichkeit der Bestrebungen Schöpfers auf dem Gebiete der Bauernretterei be merkte, daß mit der geplanten Entschuldung eine Fesselung des Bauernstandes an die finanziellen Machthaber stattfinden werde, wodurch derselbe auf Generationen hinaus an diese gebunden und unselbst- ständig werde; Man müsse den Bauern

werde. Sein wirtschaftliches Pro gramm gipfelte in dem Satze, daß die Interessen aller Stände gleichmäßig und ohne Classenkampf gewahrt werden sollen. Er beleuchtete in diesem Sinne das Unrecht, welches insbesondere den Bauern Widerfahre und versprach sich Abhilfe von einer Wahlreform. Bei seiner Bauernretterei leistete er den Satz, seine Partei wolle den Bauernstand ret ten, weil sonst alle Bauern Socialdemokraten wer den. Auf den Einwand Rohrachers, ob keine an deren Gründe für die Rettung des Bauernstandes maßgebend

mit Rücksicht auf die vorgeschrittene Zeit und auf die program matischen Erklärungen seiner Kollegen ganz kurz und fand auch wenig Widerspruch. Um i/^IV UHr wurde von Herrn Dr. Jesser die folgende Entschließung beantragt: Entschließung Die heutige Wählerversammlung der III. uud V. Curie in Fischwirts-Veranda lehnt die Ausführungen der Herren Reichsraths-Caadidaten Rohracher, Dr. Schöpfer und Schraffl mit dem Beifügen ab, daß sie diese auf das Programm der christlich-socialen Partei candidirenden Herren

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