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Tiroler Post
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Pagina 1 di 12
Data: 10.01.1900
Descrizione fisica: 12
auch die Frage unsererseits einer Erör terung unterziehen. Was find die Bedingungen, Aussichten und Folgen, was ist der Zweck einer Einigung? Es ist müßig ■ darüber nur ein Wort zu verlieren, ob es ..nochwendig" gewesen war, in Tirol eine christlichsociale Partei ins Leben zu rufen. Denn ob nothwendig oder nicht, die Thatsache besteht einmal und ist nicht mehr rückgängig zu machen. Die Anhänger dieser Partei sind zu zahlreich, um übersehen werden zrk können. Ist die Partei auch scheillbar schwach ngch Außen

war. dass cs zur Bildung einer organisierten Partei eben nur eines Anlasses bedurfte. Dieser Anlass uw gegeben durch die Wirren und Kämpfe, von denen unser Vaterland heimgesucht wurde, durch die agressive und zersetzende, von sichtlichen Erfolgen be gleitete Arbeit der radicalen antichristlichen und antiösterreichischcn Parteien. — In solcher Zeit sucht sich jeder enger an Gesinnungsgenossen anzuschließen, jeden Mann von Charakter drängt es, seiner Gesinnung offenen und entschiedenen Ausdruck zu leihen

. Die Kampflust wird ge steigert und der Drang nach Bethätigung sucht nach einem Ausdruck. Noch eine andere Ur sache wird hänsig angeführt: d'.c Unthätigkeit der conservativcn Partei in jener Zeit. Ich halte dies für verfehlt. War sic nnthätig, so war sic es auch früher, und doch führte dies früher nickt zur Gründung einer christlichsocialen Partei. Denn politische Parteien entstehen immer nur in Gegnerschaft zu anderen. Nun kommt der Punkt, wo politisch weniger Einsichts volle sagen, „da bät<- aber der Drang

nach Bethätigung doch seinen Ansdruck darin finden können und sollen, dass jene, welche ihn fühlten, in die conservative Partei neues Leben bringen und in den Reihen dieser alten und ruhm bedeckten Partei für ihre Kampflust Befriedigung suchen." Das war eben unmöglich: unmöglich für die Alten und unmöglich für die Jungen. Für die letzteren, weil eben jede neu ins Leben tretende Individualität nach selbständiger Be thätigung drängt, weil ein großer Theil der Jungen überhaupt nie im conservativcn Lager stand

und für eine Unterordnung unter die alten Generäle niemals hätte gewonnen werden können und weil eben diese Jungen den An schluss an eine große Partei suchten, die nicht in der missliebigen Majorität Sitz und Stimme hat. Endlich darf doch auch nicht verkannt werden, dass das christlichsociale Programm immerhin in einigen Punkten von dem der conservativcn Partei abweicht und diese Punkte in einer Zeit, wo so heiß und mit so vielen Feinden gekämpft wird, wichtig genug empfunden wurden, um die Bethätigung innerhalb

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 04.05.1901
Descrizione fisica: 10
ist, findet in zwei Artikeln der „Brixener Chronik" eine recht sonderbare Erwiderung. Wie zum Hohne tragen die Artikel die Aufschrift: „Der Weg zum Frieden." In Wirklichkeit will man keinen Frieden, sondern einfach die Abdankung der katholisch-konservativen Partei als einer, die sich überlebt habe und nicW mehr nutz sei, zu Gunsten der Partei Schöpfer, ge nannt christlichsozial, von welcher allein das Volk sein Heil zu erwarten habe. Daß die Tiroler Christ lichsozialen zum Radikalismus

und daß sie zum Nationalismus neigen, sei eine Verleumdung. Sie seien es vielmehr, welche für die Rechte der gottge wollten Autorität und für die Rechte des Volkes, sowie für das diesbezügliche korrelative Verhältnis in unserem konstitutionellen Staate das richtige Ver- stänrniß besitzen und als demokratische Partei mit Heranziehung der breiten Schichten des katholi schen Volles zum katholischen Gebrauche politischer Rechte praktisch bethätigen, während die Katholisch- Konservativen eine öligarchische Partei seien

, ist eine leere Phrase, gegen die einheitliche Leitung ge richtet, aber nur so weit die Katholisch-Konservativen eine solche wollen. In Wirklichkeit bedarf der ein heitlichen Leitung gerade eine demokratische Partei am meisten. Wenn eine solche Leitung Oligarchie ist, dann irint dies in hervorragender Weife bei den Wiener Christlichsozialen zu, denn kaum eine andere Partei steht unter strammerem Kommando einiger Führer, um nicht zu sagen des einen Führers Lueger, ^es Pudels Kern hinter dem phrasenhaften

Vorwurfe ist aber der, daß in einer organisirten Partei nicht alle streberischen Elemente nach Wunsch und Laune obenan sein und diktiren können, was ja die „Post" seiner Zeit als ein wesentliches Motiv für die Grün dung der neuen Partei auch ausdrücklich einge standen hat. Zur Beleuchtung des Friedensgeisles, der aus der „Brixener Chronik" spricht, lassen wir einige Stellen aus ihren Artikeln folgen. Sie schreibt: „Nach unserer Ansicht sind die Christlichsozialen zu einem guten Theile deswegen in Tirol

entstanden, weil man von alt konservativer Seite die Feinde der christlichen Weltanschauung entweder gar nicht bekämpft, oder sie mit falschen Mitteln bekämpft hat. . . . Man freute sich dessen, was man hatte, man ver ließ sich daraus, daß die heilige katholische Kirche auf einem Felsen stehe — und schlief so den Schlaf des Gerech ten. Von einer Rührigkeit und Aktivität war in der Partei schon seit längerem nicht mehr allzuviel zu bemerken; auch schien der Partei ein feineres Verständnis der Zeitströ

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 12
Data: 26.01.1901
Descrizione fisica: 12
bringen. So endet die lange Regierung der Königin Victoria mit einem ver hängnisvollen Schlagschatten. Wopl die Hetze? Man schreibt uns: Die Wahlen haben gezeigt, dass nahezu das halbe Tirol christlichsocial ist, dass in Innsbruck, dem politischen Centrum des Landes, wo doch die Koryphäen der altconser- vativen Partei sitzen, diese unter den katholischen Wählern im Aussterben begriffen ist. In un- parteischen Zahlen ausgedrückt: von 970 ka tholischen Wählern sind noch 318 altconser- vativ. Man hätte

erwarten sollen, dass man jetzt mit der christlichsocialen Partei als mit einer Thatsache rechnen werde, dass man die Hand znm Frieden reichen werde, da man doch der Gegenpartei die Ansicht zumuthen musste, sie werde die katholische Sache des vielumstrittenen Tirol höher stellen, als die noch nicht erwiesene Alleinberechtigung einer politischen Richtung, sie werde in positiver Arbeit für das Volk es der Zeit überlassen, auf welcher der beiden katholischen Richtungen. Tirol sich schließlich

einigen werde. Man hat sich getäuscht! Die Erfolge der christ lichsocialen Partei reizten zu einer Wuth, die seit Abschluss der Wahlen in einem wahren Haberfeldtreiben vott persönlicher, gehässiger An griffe gegen die christlichsociale Partei sich Luft macht. Zorn macht blind; sonst müsste man sich doch fragen, wozu die ganze Hetze dienen könne, und ob denn wirklich keine schlimmeren Feinde Tirol bedrohen, als die Christlichsocialen. Will man etwa dadurch die Spaltung beseitigen, die vermeintlich irrenden Brüder znrückführen

? Dazu gäbe' es doch kein ungeschickteres Mittel. Oder will man für die katholische Volkspartei werben durch die engherzigste Rechthaberei? Oder will man eine, wie die Wahlen zeigten, mächtig aufstrebende Partei mit solchem Waffenlürm ein schüchtern oder gar vernichten? Das wäre wieder eine Täuschung. Eine Partei lässt sich nicht wegpoltern, die ungefähr mit den Worten Ter- tullians an die Heiden den Altconservativen sagen könnte: „Wir sind von gestern und schon haben wir euren bisherigen Besitzstand

ist — unter christlichsocialer Fahne! Eine solche. Partei capi- tuliert nicht, sie glliiert sich nur auf gleicher Basis! sticht einmal den gegenwärtigen Besitz stand dürfte sich die Partei der Altconservativen mit einer solchen Publicistik bewahren; denn es gibt gewiss einige, denen der „rasende Roland" imponiert, die Meisten aber dürften sich denken: wo inan mit dem Degen so kraus herumfuchtelt, ist es mit der Fechtkunst an: Ende. — Wozu also die Hetze? Schon bei oberflächlicher Be- trachtmig ersieht man, dass den Schaden

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 12
Data: 19.01.1901
Descrizione fisica: 12
Regierungssysteme wird andauern, bemt die künftige Staatspoli tik ist noch ein großes, ungelöstes Rahsel. Wenn die schönen Wahlphrasen verflüchtigt sein werden, so wird die traurige Wirklichkeit der Wählerschaft zum Bewusstsein bringen, dass die Zukunft Oesterreichs, wenn es eine haben soll, der christlichsocialen R e f o r m p'a r - tei gehört, jener Partei, welche für die Er haltung der Einzelexistenzen, des Bauern- und Gewerbestandes, gegenüber den: Speeulantenthum, dem Großcapitnl

werden; sie hofften aber auch, denn die Wählerzahl von 94.647 des Jahres 1897 hatte sich diesmal auf 139,573 erhöht; die neuentstandene Wählerschaft konnte also den Liberalen Verstärkung bringen und andererseits vielleich auch zu einem Siege der Socialdemokratie führen. Auch einen Sieg der letzteren Partei hätte der Wiener Liberalismus, durch das Judenthum mit der Socialdemokratie eng ver schwägert, gern begrüßt. Die Hoffnungen waren bei der Socialdemokratic noch höher gespannt, und dieselbe prunkte schon

an; auf einen Zuwachs aus letzterer Kategorie rech nete nun der Liberalisurus, auf Zuwachs aus der ersteren die Socialdemokratie. Die social demokratischen Berechnungen waren umso aus- stchtsvoller, als gerade die besseren Arbeiter- classen am stärksten in den socialdemokratischen Organisationen vertreten sind. Dazu kam noch ein weiterer Umstand, der den beiden Gegnern derH christlichsocialen Partei offenbar zugute kam: Durch die neue Steuergesetzgebung waren viele kleine Gewerbetreibenden in ihren Steuervor

, konnte dieser Ausfall ausschlaggebend werden. Deshalb rechrrete man auf liberaler Seite fast mit B e st i m m t h e i t auf die E r w e r b - u n g des neunten Bezirkes und freute sich an dieser Siegeshoffnung umso mehr, als man ja irr diesem Bezirke einen der geistvollsten Männer der christlichsocialen Partei, den Abg. Dr. Weiskirchner, mit einem liberalen Sieg geschlagen hätte. Die Aussichten schienen für die Liberalen nicht schlecht, im Jahre 1897 waren sie rmr mit 2235 Stimmen hinter den 2683

wurde ihnen gründlich zerstört; vorr dem Stimmenzuwachs durch neue Wähler erhielten die Christlichsocialen nahezu 1000 neue Wähler, während die Liberalen trotz socialdemokratischer Unterstützung nur eirr Plus vorr 600 Stimmen gegen 1897 erhielten. Die Folge ist, dass sich die christlichsociale Partei heuer im 9. Wiener Bezirke eines noch größerer! Vorsprunges an Stmrmen als 1897 erfreute. Die Antheilnahrne der liberalen Partei an der neuen Wiener Wählerschaft rvar überhaupt eine verschwindende

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 23.01.1897
Descrizione fisica: 10
Annäherungsversuchen zwischen den beiden deutsch-konservativen Fraktionen unseres Abgeordnetenhauses, den Konservativen Hohenwart'scher Richtung und der Dipauliffchen Katholischen Volks partei, gesprochen, welchen der Gedanke der Bildung einer neuen katholischen Zentrumspartei zu Grunde liege. Auch wird allenthalben dem Gedanken Aus druck gegeben, daß das Entstehen einer solchen Partei nicht nur durch die politischen Verhältnisse erklär lich, sondern auch durch das bisherige Verhalten beider Fraktionen wohl

begründet sei. Nicht allein der schon begonnene Wahlkampf, sondern die Gestaltung der Dinge im Allgemeinen verlangt heute den Zusammen schluß verwandter Jnteressenkreise, der Ansturm neuer Parteien erfordert die Verbindung der älteren. Die katholisch-konservative Partei des Abgeordnetenhauses hat ihre Zusammengehörigkeit, ihren Zusammenschluß zudem thatsächlich länger behauptet, als viele andere. Sie bot durch lange Jahre ein Bild sachlicher Ein- müthigkeit, die sich mehrfach durch förmlich impo sante

Vertretung ihrer Interessen äußerte. Der Zerfall der liberalen Partei konnte aber auch für sie nicht ohne Wirkung bleiben. Theilweise berufen, vom Liberalismus ausgegebene oder verlorene Po sitionen auszufüllen, theilweise genöthigt, zu den Erscheinungsformen des Antiliberalismus Stellung zu nehmen, verlor ihr bis dahin festes Gefüge auch an Halt. Die Gründe, welche die Mitglieder der Katholischen Volkspartei seinerzeit zum Austritt aus dem Hohenwartklub bewogen haben, sind ja bekannt. Neben persönlichen

Fragen war es die Verschiedenheit der Ansicht über die Parteitaktik be sonders dem Antisemitismus gegenüber. Graf Hohenwart, der in der innerpolitischen Geschichte Oesterreichs einst in dankenswerther Weise eine führende Rolle gespielt hat, ist alt und in der letzten Zeit ein stiller Mann geworden. Durch seine Vergangenheit zur Führung der konservativen Partei berufen, besaß ec schließlich doch weder die Kraft, noch die Absicht, eine Umgestaltung des Parteikörpers vorzunehmen und den Forderungen

jüngerer konservativer Elemente Raum zu geben. Der schärfere Wind, der mit dem Auftauchen neuer Parteien das politische Leben durchzieht, weckte begreiflicherweise auch die Wünsche nach energischer Wahrnahme konservativer Interessen. In diesem Sinne war die Bildung der Katholischen Volks partei nur eine Erscheinung ihrer Zeit, ein Aus druck der gegenwärtigen Strömung. Die kommenden Reichsrathswahlen haben die Frage des Zusammenschlusses der zwei deutsch-kon servativen Fraktionen zu einer brennenden

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 14
Data: 13.10.1900
Descrizione fisica: 14
meisten Ländern die äußere Wahlbcwegung für die indirekten Wahlen so ziemlich abgeschlossen. Dass die Wahlmänner desto größeren Beein flussungen ausgesetzt sind, je entfernter der Wahltag liegt, ist sonnenklar. Ob das der Zweck der Regiernngsweisheit ist? Der Wahlaufruf der Deutschen Volks- Partei in Steiermark ist soeben erschienen. Wer ihn dnrchliest, kommt zur Ueberzeugung, dass die Deutsche Volkspartei nur einen Feind zu fürchten und zu bekämpfen hat, nämlich den „Clericalismus

. Der Liberalis mus ist aus den vorliegenden Wahlaufrufe gänzlich verschwunden. Nachdem die Deutsche Volkspartei culturkämpferische Zwecke in ihr Programm ausgenommen hat, der Anisemitis- mus bei ihr nur mehr eine Phrase geworden ist, so ist sie nicht besser als der Liberalismus, der sich noch immer nicht entschließen kann, zu sterben. Auch von der Socialdemokratie wird keine Erwähnung gethan, weil man die eigene Ohnmacht und die Aussichtslosigkeit, dieser Partei entgegenzutreten, einsieht

sie nun dieser oder jener poli tischen Partei angehören, bewegen, in dem bevor stehenden Wahlkampfe voll und ganz ihre Pflicht zu erfüllen. Fleiffzettel. Man schreib: uns aus dem Unterinnthal: Herr Baron Dipauli bekommt nun allerhand Belobungen ausgestellt. Das Oberjudenblatt „N. F. Pr." sagt, dass er „zu den besten Köpfen gehört, welche die ultramon tane Partei in Oesterreich hervorgebracht hat". Würde z. B. dem Dr. Lueger ein solches Lob zutheil, so hieß es sofort in gewissen altcon- servativen Blättern: Wir sind froh

kommt nun auch eine Erklärung von czechischer Seite dazu. Wir machen es der Katholischen Volks partei zum Vorwurf, dass sie mit den Ccechen in der Majorität gegangen ist. Dr. E b e n - hoch hat diesbezüglich mit den seinem Flügel ungehörigen Theil der Katholischen Volkspartei eingeschwenkt und für die Zukunft eine Annähe rung an die deutsche Gemeinbürgschaft in Aus sicht gestellt. Baron Dipauli aber tadelte ihn deshalb öffentlich, und warf ihn sogar in- directe Wahlmanöver vor. Nun eilt

seinem Bundesgenossen der czechische, gewesene Abgeord nete P a c a k zu Hilfe. Er veröffentlicht einen Artikel, in welchem er durch Anführung bestimm ter Fälle beweist, dass die Katholische Volks partei verschiedene nationale Forderungen der Czechen nicht unterstützt, manche sogar bekämpft habe; das sei auch die Ursache gewesen, warum die Czechen schließlich so weit kamen, die „Rechte" für sich als wertlos anzusehen und endlich so gar durch ihre Obstruction zu sprengen. Aus dieser Darstellung soll hervorgehen

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Tiroler Post
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Pagina 1 di 12
Data: 31.01.1900
Descrizione fisica: 12
dieser Gruppe sind. Da ist die liberale Partei. Ich werde mich nicht in heftigen Angriffen ergehen, sondern ich will objectiv diese Gruppe schildern. Die liberale Partei hat, darüber ist kein Zweifel, ihre Zeit hinter sich, sie hat sich ansgelebt, sie war eine das ganze Volksleben umbildende Machtphase, nnd diese ist vorüber. Es gehört keine große Sehergabe dazu, den Zeitpunkt als ziemlich naheliegend vorauszusagen, in dem sie eigentlich voll und ganz, wenn auch uur all- mühlig, von der Bildsläche

der Oeffentlichkeit verschwunden sein wird. Die liberale Partei hat, man muss auch dem Gegner gegenüber gerecht sein, manches geleistet, sie hat aber auch viel gesündigt und namentlich es nicht verstanden, die großen Massen des Volkes an sich zu ketten, sie hat nicht verstanden, das Gefühl der Gemeinsamkeit, die Interessen der Solidarität in den breiten Volksschichten zu erwecken, son dern sie ist namentlich im späteren Verlaufe zu einer Cliguenpartci verknöchert, die nur das eigene Interesse kennt

und nichts für das all gemeine Volkswohl gefühlt hat. Darum musste sie zurückgehen und es ist keine Uebertreibung, wenn man von einem gänzlichen, unfehlbar bevor stehenden Bankerotte spricht. Ich bedauere das, denn es sinden sich in der liberalen Partei, namentlich in den Provinzen, einzelne Elemente, die gewiss auch als Bausteine für einen tüchtigen Volksbau herangezogen und verwertet werden können. Was aber das Unglück der liberalen Partei geworden ist, bildet der Umstand, dass sie in eine vollständig einseitige

wirtschaftliche Richtung getrieben worden ist, dass sie sich nach und nach wirklich zu einer reinen Judenschutz truppe herausgebildet hat. (Rufe: Sehr richtig!) Ihre Presse war ausschließlich in den Händen von Juden, diese Presse war von großen jüdischen Hvchsinanciers bezahlt, sie hat die Herrschaft in der Partei an sich gerissen, jeder, der nicht in ihr Horn geblasen hat, ist sofort auf den Index gesetzt worden. Auf diese Weise musste die Partei, die einst allmächtig in Oesterreich war, eigentlich

in so, wie will ich sagen, jammer voller Weise ihren Niedergang erleben. Es ist keine Frage, meine Herren, wenn wieder all gemeine Reichsrathswahlen kommen werden, wird die ja ohnehin schon aus den Wahlen des Jahres 1897 decimiert hervorgegangene liberale Partei noch mehr verschwinden. Ihre Erbschaft wird von verschiedenen anderen Par teien . angetreten. Da haben wir im Lager des Judenliberalismus heute schon eine beträchtliche Gruppe, die aus ihrer Zusammengehörigkeit und ihren Entgegenkommen gegenüber

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Tiroler Post
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Pagina 6 di 16
Data: 28.01.1899
Descrizione fisica: 16
, um derselben Auflehnung gegen die vom hl. Geiste gesetzte Autorität, den Bischof, nachzuweifen, beruht auf der Ursache aller Zwiste „man streitet, weil man sich nicht versteht oder nicht verstehen will". Mag die „Post" oder die christlichsoziale Partei noch so sehr ihren „katholischen und konservativen" Standpunkt betonen, noch so sehr für die Rechte der Kirche eintreten — man glaubt es nicht. Nun es mag sein, dass das christlichsozi ale Programm manches hat, was Einem nicht gefällt, darf man deshalb darüber vol

lends den Stab brechen? Mit Gründen soll man kämpfen, angeblich die falschen Pro grammpunkte aufzeigen und die persön lichen Angriffe vermeiden! Mag auch mancher unklare Kopf sich finden in dieser Partei und in der Hitze des Gefechtes ein weniger klares Wort gebraucht werden, hat man dadurch ein Recht erlangt, die Gesinn ungen der Partei und so vieler gutgesinnter Katholiken zu verdächtigen? Aber der Wunsch des Bischofes und die Briefe hochdesselben? Gewiss, der hochwürdigsteFürstbischof mag

den Wunsch im Herzen haben, dass die christ- lichfoziale Partei in Innsbruck sich nicht auf das Land verbreite. Aber es sei gestattet, sich zu fragen, woher das etwa kommt? Bekannt ist, wie gerade die „N. T. St." und manche ihrer Hintermänner über die Christlichsozialen so schlecht zu sprechen sind. Freilich wenn man mit Beweisen umspringt, wie oben dar- gethan wurde, da liegt der Gedanken nicht so ferne, dieser „Wunsch des Bischofes" ist ein fach der Reflex eines anderen Briefes, der beantwortet

wird. Für einen guten Katholiken ist der „Wunsch" des Bischofes Befehl. Aber damit das geschehe, muss man auch überzeugt fein können,dass dieUrsachen, aus denen der Wunsch hervorgeht, richtig sind. Auch der weiseste Vorgesetzte kann das Opfer falscher Informationen werden. Jeder aufmerksame Beobachter wird bestätigen, dass die „N. T. St." feit die „christlichsoziale Partei" in Tirol besteht, noch nie einen guten Faden an dieser Partei gefunden haben, dass jeder der auch nur in den Verdacht kam, dieser Partei

, weil es Gebot Gottes ist: Verletze nicht die Wahrheit und Gerechtigkeit und Liebe! Haben die „T. St." diesen Befehl be folgt? Oder ist es z. B. wahr, daß ein Hr. Engel nur Politiker ist? Ist es gerecht, die ganze christlichsoziale Partei zum „Bundes genossen" eines Rokitansky zu stempeln, weil dieser zufällig auch gegen die katholische Volkspartei auftritt? Ausgleiche Weife und noch viel besser wäre der Schluss; „Post", „Brixner Chronik" und „N. T. St." treten gegen den Liberalismus

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 29.04.1896
Descrizione fisica: 4
glieder der Parteivertretung bilden den engeren Partei-Ausschuß, der die laufenden Geschäfte der Partei zu besorgen hat. Die Parieivertretung bestimmt aus ihrer Mitte einen Parteicassier und einen Secretär. Das Secretariat und die Cassegeschäfte der Partei sind von der „Arbeiter-Zeitung" zu trennen. Die anderen acht Mitglieder der Parteivertretung bilden die Parteicontrole. Die Parteivertretung ist der Meinung, daß acht Personen aus der Provinz Sitz und Stimme in der Parteivertretung

haben sollen. Entschieden bekämpft die Parteileitung den Ant ag, daß Partei-Angestellte in die Parteivertretung nicht wählbar sein sollen. Redner wendet sich gegen den Ausbau der Productiv-Genoffen- schäften und Consumvereine, weil dadurch die Gewerk- fchaftsorganisation geschwächt würde. Mit einem Be schluß für die Consumvereine würden Revolutionäre im Schlafrock geschaffen. Gen. Rem ec referirt in tschechischer Sprache und wünscht eine Aenderung der Parteivertretung in fol- gendem Sinne

: 1. Die Vertretung der österreichischen socialdemokratischen Partei soll aus den engeren Executivausschüssen der deutschen, tschechischen, polnischen rc. Parteien zusammengesetzt sein, die eine Gesammtdelegation bilden, die die Partei leitet und vertritt. 2. Die einzelnen Executivausschüsse sollen wenigstens aus drei Mitgliedern und zwei Controloren bestehen, die zu gemein samen Berathungen zur Regelung der allen österreichischen Organisationen gemeinsamen Angelegenheiten zusammentreten Genossin Popp tritt

werde am tschechischen Parteitage zu Pfingsten gewählt werden und sollten bis dahin die Genossen Vanek und Smetana in der Parteivertretung sitzen. Zum Punkte „Parteipresse" führt Gen. Popp als Referent aus, daß in der Entwicklung der Partei presse ein Fortschritt zu verzeichnen sei; die Fachblätter sind stark in die Höhe gegangen und die Hauptsache ist, daß seit 1. Jänner 1895, nach Hinwegräumung großer Schwierigkeiten ein socialdemokratisches Tag- blatt besiehe. Der Zeitungsstempel hat die „Arbeiterzeitung

. Da das Blatt ein Deficit bat, ist der Antrag gestellt, dasselbe eingehen oder als Beilage zur „Arbeiterzeitung" erscheinen zu lassen. Die Arbeiterinnen sollen jedoch ein eigenes Organ haben, darum kann ich Ihnen diesen Antrag nicht empfehlen, Die „Glühlichter" haben früher der Partei etwas abgeworfen, so lange sie in 6000 bis 7000 Exemplaren nach Deutschland gingen. Da das Draußen bald unangenehm war, wurden sie verboten, weshalb die Auflage sank, so daß jetzt ein Deficit von 3000 fl. vorhanden

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 12
Data: 24.10.1900
Descrizione fisica: 12
Wer will die Verantwortung übernehmen, wenn dadurch wohl Partei- aber nicht katho lische und volkswirtschaftliche Interessen geför dert werden? Wer kann es verantworten, wenn wegen der politischen Fehler der ganze Mecha nismus, der an die Stelle des Volkswillens gesetzt ist, schließlich versagt, aber dann das de mokratische Princip der Selbstbestimmung wegen der langjährigen Enttäuschungen nicht nur gegen diese Partei, sondern sogar gegen die von der selben vertretenen christlichen Grundsätze

zur Anwendung kommt? Die christlichsociale Partei sucht jetzt schon diesem kommenden Nebel vorzubeugen; das ist ihre Pflicht. Mögen die Mittel auch gewalt- thätig erscheinen, welche angewendet werden müssen, unsere Partei hat sie als Mandatar des christlich-deutschen Volkes anzuwenden, wenn man ihm freiwillig seine Rechte nicht zurückgibt. Die Organisation dieser Partei ist zwar noch jung, aber sie ist aus dem V o l k s w i l l e n emporgetragen worden, sie überwiegt gegenwär tig jede andere christliche

Parteiströmung, ihr gehören fast alle Agitationskräfte an. Wer diese Partei Tirols mit Gewalt Niederhalten will, hindert am Baue des Dammes, der allein dem Ansturm der Christenfeinde und der wirtschaft lichen Ausbeuter Eiuhalt zu thun vermag, und häuft einen Sandhügel auf, dessen Grundfesten längst von den brandenden Wogen unterhöhlt sind. Wer will die Verantwortung für diese Verblendung tragen? Rundschau. Eine „christliche" Reformpartei. — Die Juden wollen unter den christlichen Gewerbe treibenden Unfrieden

stiften. Daher hat der Jude Lucian Brunner eine „christliche Re formpartei" in die Wege geleitet. Im Wahl aufruf derselben wird nur so viel bekundet, dass die neue „Partei" die ihr geziemende Rücksicht auf die Juden nehmen, den Clericalismus be kämpfen und die alten Kleider der bereits dahin gegangenen, friedlich entschlafenen Parteien ab tragen will. — Die Reformpartei will verschie dene eigene Candidaten aufstellen und bei den Stichwahlen die Judenliberalen unterstützen. Diese Betonung des eigenen

in Wien." Ueber die Conferenz ehemaliger Abgeord neter der Katholischen Volkspartei werden in verschiedenen Blättern allerlei Dinge erzählt, die von Anderen wiederrufen werden. Ueber die Conferenz selbst wird strengstes Stillschweigen bewahrt. Das „Linzer Volksblatt" berichtet nun über die Conferenz: Das Resultat der Conferenz war zunächst der Beschluss, von der Erlassung eines allgemeinen Wahlaufrufes der Partei mit Rücksicht auf die ohnehin allgemein bekannten Grundsätze der Partei abzusehen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 14.10.1898
Descrizione fisica: 4
. Jetzt aber, in demselben Moment, in welchem es gilt, Oesterreich vor einem großen Unglücke zu be wahren, das Graf Thun durch seine Ausgleichsab machungen mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Grafen Banffy heraufbeschworen und die er mit der ganzen Junkerherrlichkeit des feudalen Aristokraten dem Grafen Banffy gegenüber durchzubringen sich verpflichtet hat, ist die Ernennung Baron Dipaulis zum Handels minister umso befremdender, als er ja der Führer jener Partei ist, die sich nicht nur stolz Volkspartei, son dern

auch fromm und augenverdrehend katholisch nennt. Es ist jene Partei, welche dazu berufen wäre, in erster Linie die österreichischen Völker vor immer neuen Besteuerungen durch die Regierung zu schützen, und sie ist jene Partei der Majorität des Parlaments, deren eminente Pflicht es hauptsächlich aber wäre, Oesterreichs Völker vor den beutegierigen Betyaren und somit vor einem ungerechten Ausgleich zu bewahren. Ist dies aber möglich dadurch, wenn ihr Führer in dem Augenblicke, wo es gilt, der Regierung

mit seiner Partei den äußersten und kräftigsten Widerstand entgegenzu setzen, ins Ministerium berufen wird, und wenn dieser Führer in diesem so entscheidenden Momente die Be rufung mit einem servilen Katzenbuckel annimmt und seiner Partei den Rücken kehrt? Nein! Es ist umso weniger möglich, als von dieser Partei, welche die Inter essen des Volkes seit jeher verrathen und nur ihren selbstsüchtigen Zwecken preisgegeben hat, auch ohne die Berufung ihres Führers kein Votum gegen den Aus gleich zu erwarten

war. Wie sollte es auch anders sein? Die katholische Volks Partei ist nichts weniger als eine Partei des Volkes, sie ist vielmehr die aus gesprochenste Vertreterin zuerst der Interessen der K i r ch e, dann des A d e l s, schließlich der B i s ch ö f e und K l ö st e r und als Vertreterin dieser, angeblich wichtigsten Stützen des Staates, geht sie mit der Regierung, diese mag die gefährlichsten und unmöglichsten Saltomortale schlagen, durch dick und dünn. Mit dem Amte kommt der Verstand! Wenn dies Sprichwort nur ein Körnchen Wahrheit enthält

, dann trifft es bei der Ernennung Dipaulis zu. Damit ist natürlich nicht gemeint, Dipauli habe keinen Verstand, im Gegentheil, er ist ein alter, schlauer und geriebener Fuchs, der es stets verstanden hat, der Regierung durch seine Winkelzüge Verlegenheiten zu bereiten und sie so für seine privaten Interessen oder solche der Partei, d. h. der Kirche gefügig zu machen. Aber, und daß ist das Sonderbare, Dipauli mag ja ein ganz tüchtiger Landwirth, resp. Großgrundbesitzer und Weinbauer

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Unterinntaler Bote
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Pagina 3 di 10
Data: 26.10.1900
Descrizione fisica: 10
gemeldet wird, die Wahl männerwahlen aus der allgemeinen Wählerclasse (V. Curie) am 5. November statt. Christlichsociale Partei. Wie die „Post" meldet hat das Central-Wahlcomite der christ lichsocialen Partei für Nordtirol in seiner jüngsten Sitzung den einstimmigen Beschluß gefaßt, bei den bevorstehenden Reichsrathswahlen selbständig vorzugehen und wurde inbezug aus die Personen- Besuch Mariens bei Elisabeth, das dritte die Geburt Christi — der Hirte vorne rechts Selbstporträt des academischen

für die Missethäter gekennzeichnet —, das zehnte den Tod Christi am Kreuz — sehr schön und ausdrucksvoll insbe sondere auch durch die schmerzerfüllte Gruppe zu Füßen des Kreuzes. Ein Helles Licht durchzieht den Hintergrund und frage der Candidaten für alle fünf Wahlbezirke eine vollständige Einhelligkeit erzielt. Der Wahlaufruf der vereinigten liberalen und deutschnationalen Partei in Tirol ist nun erschienen. Sein oberstes Ziel ist die Be kämpfung des Clericalismus, die Befreiung des Landes

aus deutschfeindlichen Händen und aus dem Banne finsteren Rückschrittes. Durch Feststellung der deutschen Sprache als Staatssprache sollen auch die unheilvollen Kämpfe in Oesterreich zum Schweigen gebracht werden! Von der Obstuction schweigt die Partei! Und wäre die unbedingte Absage an die Obstruction derzeit die einzige richtige Staats sprache gewesen. Die christlichsociale Partei in Wien faßte nachstehenden Beschluß: Die christlichsociale Partei erklärt, sich in den Streit zweischen Baron Di Pauli

und Dr. Schöpfer nicht einzumengen, aus welchem Grunde es auch niemandem gestattet ist, namens der christlichsocialen Partei, insoweit dieselbe im Wiener Gemeinderathe oder im nieder österreichischen Landtage oder im Abgeordnetenhause vertreten war, in den betreffenden Wahlkampf ein- zutreten. So nach dem Privattelegramm der „Jnnsb. Nachr." Die Vermählirng im Kaiserhause. Sr. k. Hoheit Herzog Robert von Würtenberg ist am 21. October aus Stuttgart in Wien einge troffen. Aus Anlaß der bevorstehenden Vermählung

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Tiroler Post
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Pagina 1 di 10
Data: 14.07.1900
Descrizione fisica: 10
Volkspartei und den Christlichsocialeu. Auf eine Erörterung dieser Frage gehe ich nicht ein, da in maßgebenden Kreisen über derartige Verhandlungen gar nichts verlautet. Die genannten Blätter kommen zu dem Resultate, dass grundsätzliche Differenzen zwischen beiden Parteien bestehen. Das „Deutsche Volksblatt" citiert zum Beweise seiner Ansicht aus der Rede des Bürgermeisters Dr. Lueger in Klosterneuburg die Stelle: „In unserer Partei sind alle christlichen Confessionen vertreten. Die überwiegendste Zahl

sind natur gemäß Katholiken, wir haben aber in unseren Reihen auch Protestanten. Augsburger wie Helvetier, und machen niemandem aus seiner Religion einen Vorwurf; uns ist dies gleich- giltig, insoferne wir der Meinung sind, dass nicht wir, sondern der Herrgott einst darüber entscheiden wird, wer auf dieser Welt Recht oder Unrecht gehabt hat. Allein hier unten wollen wir kämpfen gemeinschaftlich im Inter esse unseres christlichen, deutschen Volkes in Oesterreich;" während die Katholische Volks partei

ausschließlich auf confessionell-katholischem Standpunkt stehe. So das „Deutsche Volks blatt". Diesen Ausführungen gegenüber versteigt sich das hiesige conservative Blatt zu folgen den geradezu unglaublichen Behauptungen; es schreibt: „Die christlichsociale Partei hätte dem nach gegen die „Los von Rom"-Bewegung mindestens vom religiösen Standpunkte nichts einzuwenden. Sie (bie christlichsociale Partei) ver tritt den religiösen Jndifferentis mus wie der Liberalismus, nur mit einem antisemitischen Einschlag

, den ja auch die Wolsianer acceptieren. Wir wissen sehr wohl, dass dieser Standpunkt des „Deutschen Volksblatt" nicht von allen, die der Fahne Luegers folgen, getheilt wird, aber die meisten gehen mit dem Hauptorgan." Diese bewusst böswilligen Verdächtigungen werden durch die T h a t e n der christlichsoci alen Partei glänzend widerlegt. Wer hat in Wien und Niederösterreich die Wolsianer, die „Los von Rom"-Partei niedergernngen? Wer hat den Judenliberalismus im harten Kampfe besiegt? Die Christlichsocialen. Wer

habe ich denn auch eine bessere Meinung von den Führern und Politi kern der christlichsocialen Partei und nehme rundweg an, es werde Ihnen gar nicht ein fallen, die Quelle ihrer Volksthümlichkeit zu verstopfen und sich in dieselbe dürre Haide zu setzen, in der Herr K. H. Wolf einsam und klagend umherirrt. Ich bin vielmehr f e st ü be r z e u g t, dass die ch r i st l i ch - socialePartei in ihremKerne und ihrerLeitung genau so gut katho lisch sein und bleiben wird wie bisher. Sicherlich nicht meinetwegen

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Unterinntaler Bote
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Pagina 4 di 8
Data: 07.08.1896
Descrizione fisica: 8
die katholisch-konservative Partei in Steiermark, welche allwöchentlich in verschiedenen Theilen dieses Kronlandes Versammlungen abhält, die glänzend verlausen. Wie in diesen beiden Ländern ist auch in Böhmen der Judenliberalismus, jetzt „deutsche Fortschrittspartei" genannt, gewaltig im Rückgang. Mehrere bisherige Abgeordnete dieser Partei, welche in Volksversammlungen ihre „Rechenschaftsberichte" erstatten wollten, konnten hiebei nicht einmal zum Worte kommen; es wurde ihnen von vornherein

durch die große Mehrzahl der erschienenen Wähler und durch die Führer der deutschnationalen Partei erklärt, daß man nichts mehr von solchen Abgeord neten wissen wolle, deren Partei unter Führung des verjudeten Casino in Prag die Interessen des deutschen Volkes nicht gewahrt habe. Ebenso steht es in Mähren. Auch dort will man von den derzeitigen judenliberalen Volksvertretern nichts mehr wissen. — Die Sozialdemokraten sind gleich falls an der Arbeit, um sich für die nächsten Reichs rathswahlen Mandate

des Aus gleiches wünschen und so wäre es nicht unmöglich, daß Banffy in eine schiefe Stellung geräth und über die Frage des Ausgleiches zu Falle kommt. Schade wäre es gewiß nicht um ihn. In Ungarn ist die katholische Volkspartei unermüdlich bestrebt, daß Volk in großartigen Ver sammlungen über die Bedeutung der künftigen Wahlen und über das volksschädliche Treiben der mit den Juden verbündeten Freimaurer und Kossu- thianer auszuklären. Groß ist auch die Furcht in den Kreisen der herrschenden Partei

sparen und diese Ersparnisse in den Parteiklingelbeutel Adler's werfen. — Es muss wirklich eine eigene Menschenrace sein, diese social- istischen Frauen, dass sie sich von einem Oberjuden der Partei Solches bieten lassen. Baar aller Weib lichkeit, baar aller Sittlichkeit, entfremdet ihrer na türlichen Bestimmung — so will die Socialdemo- kratie die Frau sehen und daraus geht wohl am besten hervor, was wir von einem „Zukunftsstaate" nach socialistischem Muster zu erwarten hätten. Deutschland. Kaiser

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 28.10.1898
Descrizione fisica: 4
, wenn er zu solch die Bevölkerung irreführenden Mitteln greifen muß, um sich aufrecht zu erhalten. Das Rededuell zwischen dem Abgeordneten Hagen hofer und Resel gestaltete sich folgendermaßen: Abgeordneter Hagenhofer (Katholishe Volks partei) wendet sich in seiner Rede gegen den Abgeord neten Resel, der jüngst über des Redners Partei an geblichin der allergemeinsten Weise hergefallen sei und die Abgeordneten dieser Partei bei ihren Wählern ver dächtigt und verleumdet habe. Es sei ganz merkwürdig

, daß der Abgeordnete Resel einen Dringlichkeitsantrag auf Linderung des Nothstandes in zwei Landgemeinden eingebracht habe, deren Vertreter er gar nicht sei. Die socialdemokratische Partei habe doch schon wiederholt auf ihren Congressen erklärt, daß sie gar kein Interesse an der Erhaltung des Bauernstandes habe, und daß das Privateigenthum an Grund und Boden aufzuheben sei. Was veranlaßte also den Abgeordneten Resel, sich als Bauernretter aufzuspielen? Hat sich vieleicht die social demokratische Partei bekehrt

Jesus, na chfolge. Abgeordneter Schachinger: Er hat aber nie mand dazu verpflichtet. (Heiterkeit.) Abgeordneter Daszynski: Die G-trcidezölle wollte Christus gewiß nicht. (Lebhafte Heiterkeit bei den Social demokraten.) Abgeordneter Wedral (zum Abgeordneten Resel): Aber lebhaften Anklang findet das in Ihrer Partei, daß das Eigenthum Diebstahl ist. Abgeordneter Resel: Ich glaube, in Ihrer Partei hat es mehr Anklang gefunden als bei uns. (Heiterkeit.) Der Redner wendet sich gegen die Behauptung

und verargen es daher den Menschen nicht, wenn sie nicht gescheiter werden wollen (Sehr gut! bei den Socialdemokraten) So, Bauer, sieht die Partei aus, deren Mitglied Abg. Hagenhofer ist, welchem von dem Socialdemokraten Abg. Resel wie vorstehend heimgeleuchtet wurde. Katholische Volkspartei nennt sie sich stolz und hochtrabend, aber ihr Katholicismus ist — Heu chelei und ihre Volksparteilich- und Freund lichkeit — Lug und Trug. Ist es katholisch, wenn diese Partei dem Kriegs minister dreißig Millionen

Gulden für Zwecke bewilligt, über welche derselbe jede Auskunft verweigert. Ist es daher katholisch, wenn durch Bewilligung dieser Summe dem Volke neue unerschwingliche Militärlasten auferlegt werden? Nein, es ist nicht katholisch, noch weniger aber christlich, da es in den zehn Geboten Gottes heißt: Du sollst nicht tödten. Ist es volksfreundlich, wenn diese Partei, die doch immer die Bauernretterei im Munde führt, gegen die Anträge stimmt, welche eine Erhöhung der von der Regierung

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 10
Data: 25.09.1897
Descrizione fisica: 10
Polemik in der katholischen Presse. Es verweist auf die in Angelegenheiten der Sprachen verordnungen seitens der Katholischen Volkspartei im Reichsrathe abgegebene Erklärung. „Die Partei hat damals durch mich erklärt, daß sie vor allem eine ruhige, sachliche Prüfung derselben fordere. Die Prüfung der Sprachenverordnungen in ruhiger, sach licher Weise wird in Rede und Gegenrede jene Punkte erörtern, an welchen eventuell unter Zustim Die Empfindungen Adgestiirxter. Ein ungemein fesselnder und spannender

heraufbeschworen wurden. Man vergesse nicht, daß die Obstruktion Schule machen wird!" Bezüglich des Eintrittes der Katholischen Volkspartei in die autonomislische Rechte erklärt Baron Dipauli, die Partei habe diesen Standpunkt jederzeit vertreten und hochge halten, „wobei es — fährt er fort — uns natürlich ganz ferne liegt, daraus zu jenen Folgerungen zu kommen, welche unsere Gegner und vielleicht auch cxaltirte Anhänger als Autonomie und Föderalismus hinstellen." Baron Dipauli bezeichnet es als un logisch

, wenn man seiner Partei stets das sogenannte Hussitenthum der Jungczechen vorwirft, während man die Unterstützung jener radikalen Parteien fordert, deren jetziger Führer, Schönerer, den sogenannten Kanzelparagraphen zur Knebelung des Klerus als seine erste Thal im neuen Parlament (mit Unter stützung der liberalen Partei, nicht der Jungczechen) eingebracht hat. Schon im Sommer habe ein anti semitisches Organ in Wien der Katholischen Volks partei den Vorwurf des Streberthums, „der Be nützung des Katholizismus

als Wirthshausschildes" und derlei Artigkeiten entgegengebracht. Er habe die Behauptung sofort und öffentlich eine gemeine Vcr- läumdung genannt und zu Beweisen' aufgefordert. Der Artikelschreiber und das Blatt schwiegen. „Daß die Katholische Volkspartei — schreibt Dipauli weill r — als patriotisch-österreichische Partei sich der Obstruktion nicht anschließen kann, bedarf wohl keiner Erörterung; es wäre aber grundfalsch, daraus zu schließen, daß deshalb die Partei als Regierungs partei sich der Regierung

zur Verfügung stellte. Meiner Ansicht, nach hat unsere Partei dazu nicht den geringsten Anlaß und wird der Regierung gegenüber bei jeder Frage sich die vollste Freiheit sachlicher wie politischer Würdigung Vorbehalten. Wir werden dem Staate geben, was des Staates ist, aber nur eine Negierung, die auch Beweise dafür giebt, daß sie für unsere Grundsätze einzutreten ge- Jahre 1871 am Säntis verunglückt. Was er in den fünf bis zehn Minuten, die das Fallen, Ueber- schlagen, Kollern und Stürzen währte, gedacht

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 18
Data: 01.07.1899
Descrizione fisica: 18
dieses zum neuen Abonnement ein und ver weisen auf die am Kopfe des Blattes ersichtlich gemachten Bezugsbedingungen. Die Redaktion und Adminißration. Eine neue Partei. Innsbruck, Ende Juni 1899. In der letzten Zeit wurde in den Tages blättern vielfach das Projekt der Gründung einer neuen Partei, einer sogenannten „Mittelpartei" für den Reichsrath erörtert, welche, wie ein bezüglicher Aufruf hcrvorhebt, die Aufgabe zu erfüllen habe, die in Oesterreich in so schroffer Weise sich gegenüber stehenden nationalen

. „Eine neue Partei zu den vielen in Oesterreich bestehenden! Wenn noch die Adresse eine richtige wäre, nämlich nach der deutsch-oppositionellen Seite hin, um dort eine Partei der Mäßigung und des Staatsgedankens gegen die staatsfeindliche Uebertreibung der Nationalitätsidee zu sammeln. Gewiß hätte nach der slavischen Seiten hin ein solcher Apell auch seine Berechtigung. Am wenig sten am Platze ist er aber gegenüber den Katholisch- Konservativen, deren Programm ohnehin die Ver mittlung zwischen nationalen

Gegensätzen in sich schließt. Um sich dieser Aufgabe zu unterziehen, bedarf es für sie keiner Parteigründung, noch auch nur einer Parteischwenkung. Schon in der bestehen den Organisation und nach dem bisherigen Kurse fällt ihnen die Nolle nationaler Vermittlung von selbst zu. Die Aufforderung zu dieser Partei gründung mit diesem Zwecke verfehlt also ihre Adresse, wenn an die deutschen Konservativen gerichtet. In soweit ist sie gegenstandslos und überflüssig. Sollte aber, wie es fast den Anschein

hat, etwas Anderes damit gemeint sein, sollte die Gründung einer neuen Partei nur das Deckwort sein für die angestrebte Häutung einer alten Partei, für das von der gesammten Linken so sehr ersehnte Abrücken der katholischen Volkspartei aus dem Verbände der autonomistischen Majorität und will man dieses Ziel vom patriotisch-österreichi schen Standpunkte begründ? ., so vermögen wir diesem Kalkül nicht zu folgen. Würde es nicht viel mehr eine äußerste Verschärfung der nationalen Gegensätze bedeuten, wenn das politische Band

, das einen so ansehnlichen Theil der Deutschen, wie die katholische Volkspartei, mit dem Groß der Slaven verknüpft, auch noch zerrissen würde? Und läßt sich überhaupt dieses Band, die Gemeinsamkeit der auto nomistischen Auffassung gegenüber der noch immer vorhandenen liberal-zentralistischen, so willkürlich zer reißen? Wir glauben das nicht. Wesentliche Partei- grnndsätze behaupten dann doch ihr Recht. Man streift sie nicht ab wie einen Handschuh." Gi« Krieg in Südafrika? In England betreibt rn-n zur Zeit mit fieber

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 18
Data: 20.10.1900
Descrizione fisica: 18
und seiner Anhänger eine Hetze betrieben, die man nicht anders als unwürdig bezeichnen kann. Wäh rend er bei den letzten Reichsrathswahlen von den Christlichsozialen in Brixen noch verhimmelt wurde und jeder Abgeordnete vor seiner Wahl versprechen sollte, in die von Dipauli geleitete katholische Volks partei einzutreten, wird jetzt an dieser Partei, der alle unsere konservativen Abgeordneten angehören (Dr. Schöpfer. Dr. Kapferer und Rohracher kann man wohl nicht mehr konservativ nennen) und an deren einstmaligem

sodann, wie vieles seine Partei bisher gerade für Tirol ge leistet hat, daß dieselbe unabhängig von der Regie rung und, wenn nöthig. auch scharf oppositionell zu sein verstand und daß die bisherige Haltung der Partei dem Dentschthum weder gegnerisch, noch 'schäd lich war. Er wundere slch, woher Professor Schöpfer, ohne je etwas geleistet zu haben, sich das Recht nehme, in Tiro! allein kommandiren. Programme aufstellen. Abgeordnete absitzen und Ansitzen zu lassen. Früher war dies bei der katholischen

Partei Sache des mit den Bischöfen einigen Wahlkomitees. Jetzt habe man freilich den Satz aufgestellt, der Bischof habe in politischen Dingen nichts zu sagen, blos seine Seminarprofcssoren hätten dies Recht. In diesem Kampfe im eigcn-.n Lager, taub gegen die Bitten und Mahnungen der Bischöfe, untergräbt man das Ansehen des ganzen Klerus, da die Gegner auch in der Wahl der Mittel und in der Kampfesweise gegen Dipauli Alles erlaubt finden. Bon der Frak tion Schöpfer habe man in diesem Wahlkampfe

noch nie von einem Kampfe gegen bre Feinde des Katho- lizismus, stets nur von einem Kampfe gegen Dipauli gehört. Allerdings sei es auch sicher, daß die Sozialdemokraten wie die Deutsckradikalen in der selben Schlachtreihe mit Schöpfer gegen die katholische Partei sich finden werden, was die „Brixener Chronik" mit Heller Freude zu begrüßen scheint. Auch die christlichsoziale Partei in Wien habe das Haberfeldtrciben der Schöpfer-Partei in Brixen gegen Dipauli mißbilligt, nachdem die fälschlich dorthin

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 8
Data: 09.01.1901
Descrizione fisica: 8
Unsere Partei hat keinen Grund über die Nichtwahl ihres Candidaten zu trauern. Der moralische Erfolg fällt viel schwerer in die Wag schale als der Misserfolg, den wir bei dem nicht wühlerischen Vorgehen der konservativen Gegner voraussahen. Unsere Hauptaufgabe wird nun mehr das weitere Ausbauen der in der Wahl periode ernstlich in Angriff genouunenen Partei organisation sein, um politischen Ereignissen, in erster Linie den Landtagswahlen, nicht me£)r un vorbereitet gegenüberzustehen

für die Socialdemokraten kein Anlass vorhanden. Sie besaßen im verflossenen Reichsrathe 15 Mandate und ziehen jetzt im günstigsten Fall mit neun Mann ins Parlament ein. Die Socialdemokratie, welche die V. Curie als ihre Domäne betrachtete, hat also eine empfindliche Niederlage erlitten. Anstatt als junge Partei, die in ihren Mitteln keineswegs wählerisch ist, neue Mandate zu er ringen, hat sie ein Drittel ihres Besitzstandes verloren. Es ist bis jetzt noch nicht dagewesen, dass eine Partei in so kurzer Zeit

so gründlich abgewirtschaftet hätte, wie die socialdemokratische. „Die Zukunft ist unser!" so konnte man es immer und immer wieder in der „Arbeiter- Zeitung" lesen, und die Redner in den social demokratischen Versammlungen wiederholten es bis zum Ueberdrusse. Nach den Wahlresultaten zn schließen, ist die Socialdemokratie aber nicht eine Partei der Zukunft, sondern der Vergangen heit. Hochmuth kommt vor dem Falle — das hat sich wieder einmal gezeigt. In Oesterreich hat die angeblich welterobernde

in ihm die wildesten Orgien feiern würden. Nicht unwesentlich trug zu ihren Verlusten der 'Kohlenarbeiterstreik bei, der Tausenden von Arbeitern Noth undMend durch viele Wochen hindurch brachte, ohne dass der Zweck des Streikes, eine Verbesserung der Lage der Arbeiter schaft, erreicht worden wäre; das hat jenen socialdemokratischen Abgeordneten, die Wahlkreise mit Kohlenrevieren vertreten, die Mandate ge kostet und der Partei auch sonst viele ihrer An hänger abtrünnig gemacht. Die Führer der rothen Internationale

vom Niedergang der Social demokratie nicht zu entkräften. Dort, wo sie nur aus AReiterstimmen angewiesen war, holte sie sich ihre Niederlagen; dort aber wo das Juden thum und die Reste der judenlibe ralen Partei mit dem ganzen Schwer gewichte ihres Geldsackes sich in den Dienst der Socialdemokratie stellten, fielen ihr die Mandate zu. Dem Dr. Ellenbogen z. B. verhalf nicht zum Sieg der Umstand, dass er „Genosse" ist, sondern weil die Judenschaft in ihm einen Stammes- genossen und in der Socialdemokratie

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Tiroler Post
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Pagina 1 di 12
Data: 26.09.1900
Descrizione fisica: 12
Volkspartei Dr. Ebenhoch dem Interviewer gesagt hat. Zuerst betonte er, dass die Katholische Volks partei gegen das czechische Manifest entschieden Stellung nimmt, schon deshalb, weil die Czechen darin die Forderung nach dem böhmischen Staats rechte aufstellen. Dr. Ebenhoch meint, dass in dieser Frage die Katholische Volkspartei nir gends anders stehen könne, als wo das übrige deutsche Volk sich befinde, und ebenso wie die anderen deutschen Parteien wird auch die Ka tholische Volkspartei der Forderung

nach dem böhmischen Staatsrechte und der Zerstörung des Centralparlaments mit aller Energie entgegen treten. Die Czechen werden somit ganz isolirt sein, und er glaubt, dass die Czechen angesichts der Thatsache, dass sich keine Verbündeten an ihrer Seite befinden, gegenüber der deutschen Phalanx die Obstruktion aufgeben werden. Dr. Ebenhoch meinte auf die Frage, wie sich die Katho lische Volkspartei zur Christlichsocialen Partei stellt, dass die Katholische Volkspartei dieser Verbin dung näher gerückt sei

Volkes einzu stehen. Das ist der Inhalt der Aufsehen erregenden Erklärung. Wir wollen an seinen Worten nicht deuteln und die Aufrichtigkeit derselben nicht anzweifeln. Als Mann von politischem Verständnis musste Ebenhoch diese nun ausgesprochene Ueberzeugung schon lange gehegt haben, wiewohl er sie im Kämmerlein seines Herzens verschloss. Wir be grüßen es lebhaft, dass er sie endlich einmal vor aller Welt offen ausgesprochen hat und da mit bestätigte, was die Chcistlichsociale Partei und Presse seit

. Wir haben die Worte derselben citiertundnachgewieseu.wasdienational-czechifchen Parteien mit dem Schlagwort „böhmisches Staats recht" bezwecken. Das alles wurde oder wollte viel mehr von den Führern der „Katholischen Volks partei" nicht begriffen werden: man antwortete mit ihrem Programmpunkt: „Gleichberechtigung aller Nationen" und verschloss sich dabei der täglich wiederkehrenden Erscheinung, wie die Czechen diese Gleichberechtigung verstanden wissen wollen und wie sie dieselbe dort bethätigen

die entsprechenden Thaten folgen werden. Um so bedauerlicher ist es daher, wenn die deutsch sein wollende Judenpresse über diese Schwenkung der Katholischen Volkspartei zu Gunsten der deutschen Interessen in nicht ge ringen Zorn geräth und mit der czechischen Presse gleichzeitig schimpft und verdächtigt. Man will die Hand zurückstoßen, welche Ebenhoch bietet, um es der Partei schwer zu machen, sich den übrigen deutschen Parteien anzuschließen. Das „Wiener Tagblatt" schreibt: „Alle Zeichen weisen darauf hin, dass

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 16.02.1901
Descrizione fisica: 10
vollzogen gewesen, ehe es in Tirol einen Christlichsozialen gab, weshalb die Gründung einer christlichsozialen Partei nicht ein muthwilliges Brechen des Landfriedens, sondern eine im Interesse der katholischen Sache gelegene Nothwendigkeit ge wesen sei, wenn man nicht jene Kreise, die schon lange vergeblich auf eine Aenderung der Politik der katholischen Volkspartei im volksthümlicheren Sinne gewartet hätten, der Verhetzung durch die Feinde des Glaubens überantworten wollte." — DieStimmung des Volkes

, daß das Datum, seit wann die nach der Behauptung unseres Gegners „im obersten Innthal" und in anderen Gegenden herrschende Stimmung gegen die katholisch-konservative Landespartei Wurzel zu fassen angefangen hat, genau mit dem Beginne der Wirksamkeit gewisser dortiger Seelsorgspriester zusammenfällt. Als ob sie gar nicht gesehen hätten, wie sich die Dinge in und außer dem Parlamente zugetragen haben, lieben es diese modernen Volks tribunen, die katholisch-konservative Partei für alle die Nöthen

, welche der nationale Streit, der Libera lismus und Radikalismus über unsere Länder ge bracht haben, in den Augen der für solche Insinua tionen leicht empfänglichen Menge zum Sündenbock zu machen, der geopfert werden muß, um die auf Wiener Verhältnisse berechnete, unter dem Namen „Christlichsozial" mit dem selbstpateutirtenPrivilegium der dem demokratischen Zuge der Zeit entsprechenden echten Volksfreundlichkeit sich aufwerfenden neuen Partei auch bei uns Raum zu schaffen; bietet ja eine neue Partei verschiedenen

Ehrgeizlingen Aussicht, leichter in den Vordergrund zu kommen und eine Rolle zu spielen. Anders die Landesbischöfe, welche allen diesen Volkstribunen doch ein wenig „über" sind. Die Landesbischöfe setzten dem bekannten Hirtenschreiben des Fürstbischofes von Trient zu Folge in die er probte und hochverdiente alte katholisch-konservative Landespartei ihr volles unbedingtes Vertrauen und jenes Hirten schreiben enthält den eindringlichen Rath, den Wunsch und die Bitte an die Gläubigen, sich an diese Partei

zu halten. Sollte es denn gar so schwer, ja sogar unmöglich sein, diesem wohlmeinen den und gewiß auf reiflicher Ueberlegung und zu treffender Beurtheilung der ganzen Sachlage be ruhenden Hirtenworte sich zu fügen? Kann man sich im Ernst für die gute Sache irgend welche Vortheile davon versprechen, wenn man die urwüchsig aus dem Volke hervorgegangene alte katholisch-konservative Partei entwurzelt, um es dafür mit einer neuen Spielart von politischer Partei zu versuchen? Man täusche

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