und das Zusammenwirken aller Völker der Monarchie haben uns vor dem Kriege bewahrt. Zu den Verständigungs versuchen in Tirol. Es war unseres Erachtens an der Zeit, daß die katholisch-konservative Parteileitung mit der Kund' gebung, die wir an der Spitze heutiger Nummer abdrucken, den Standpunkt der katholisch-konservativen Partei in der Frage einer Verständigung mit den Christlichsozialen im Lande betont. Denn es werden diesbezüglich namentlich in letzter Zeit recht ober' flächiiche und oft widersinnige Anschauungen
und die Leitsterne de« öffentlichen Handelns und Wirkens. Da gab es kein Zurückstellen aus Opportunitätrrückjichten und sollte es Gut und Blut kosten. „Von Partei zu Partei', sagt die Kundgebung, müsse die Verständigung angebahnt werden. So jaben es die Christlichsozialen selber früher gefordert. Es ist unr deshalb unerklärlich, daß vor einiger Zeit eine katholisch-konservative Persönlichkeit, die mit den christlichsozialen Führern Derständigungruntu- Handlungen anknüpsen wollte, zur.-! Antworter? »ielt
, daß die Christlichiozialen den Bestand' riner'-^ atholisch-konseroativen Partei nicht anerkennen, mit »«selben demnach auch in keine Fciedensverhand- ungen eintreten, sondern nur mit den einzelnen Mit gliedern der „gewesenen' katholtsch-konseroatioen Partei vegen Aufnahme in die christlichsoziale Partei ver- handeln wollen. Eine größere Beleidigung kann man einer Partei doch nicht antun, als wenn man deren Eristenz bestreitet, und deren Anhängern, wenn man ihnen zumutet, fahnenflüchtig zu werden. Dies Vor gehen
können wir unmöglich für „goldene Brücken' ansehen, die man uns gebaut haben will. Wer sich mit den Konservativen verständigen will, muß mit ihnen als Partei und zwar im Wege ihrer Ver tretung, der katholisch-konservativen Parteileitung, verhandeln. Das glauben wir, ist etwas so Selbst verständlicher, daß wir uns wundern, wie man andere Wege einschlagen will. Nachdem früher von den Christlichsozialen die natürlichsten Friedensver mittler, die Landesbijchöfe, grundsätzlich abgelehnt wurden, werden andere Vermittler
, wenn auch noch so hochstehende und anderweitig interessierte Per sönlichkeiten auszuschalten sein, damit nicht der Schein erweckt werde, unsere Partei existiere nicht. Das ver langt die Parteiehre, auf diese verzichten wir wegen des Mißerfolges bei den Wahlen absolut nicht. Die katholisch-konseroative Parteileitung betont ihre Bereuwlttigren zu einer Verständigung. Sie hätte e» wohl nicht nötig gehabt, denn unsere Par tei hat wahrlich oft genug die Hand zum Frieden geboten, vor und nach den Reichsratswahlen