und die europäische Kultur steht in Ge fahr. Nirgend aber sehen wir eine gemeinsame Front gegen die drohende Gefahr, im Gegen teil, überall herrscht Zersplitterung, Zerklüf tung, Unfriede. Klsgechrter Bllücharteitig. Sein Berkns uni) seine Ergebnijse. Die Tage von Klagenfurt sind vorüber. Der christlichfoziale Bundesparteitag deS Jah res 1931 wird immer in der Geschichte der chrtstttcysozialen Partei denkwürdig bleiben, denn er hat nach einer Zeit größter politicher Wirren und Erschütterungen den klaren Be weis
erbracht, daß die christlichfoziale Partei heute, vier Jahrzehnte, nachcem sie von Dr. Karl Lueger geschaffen wurde, noch immer innerlich so gefestigt und stark, jugend frisch und ihrer Zukunft bewußt ist wie bei ih rer Gründung. Der Parteitag war eine ernste Gewis se nserfor sch ung, ein Rückblick auf die Vergangenheit, auf die Erfolge und Schwierig keiten, die wir im Laufe der letzten Jahre zu verzeichnen hatten, aber auch ein Aus blick i n d i e Z u k u N f t, deren Ausgaben und Möglichkeiten. Viele
haben geglaubt, daß infolge verschiedener in der Oesfentlichkeit aus getauchten Gerüchte das Gefüge der christlich- sozialen Partei in den Kampfjahren der jüng sten Vergangenheit eine Lockerung erfahren habe. Manche wollen auch« jetzt noch aus den Debatten, die während des Parteitages abge führt worden find, heraushören, daß! die Front der christlichfozialen Partei nicht mehr ge schlossen sei. Aber diese. Propheten werden sich gründlich täuschen. Ihre Fantasie wird bald durch die Wirklichkeit widerlegt
werden. Denn die Tatsache, daß die christlichfoziale Partei diesen Parteitag abhalten, diese Offen heit der Aussprache riskieren Md die Tagung zu einem wirklichen Parlament gestalten konn te, auf welchem a l l e G r u p p e n ni N d S t ä n- de zu Worte kamen, beweist, daß sich die christlichfoziale Partei heute stärker fühlt denn je. Nur eine Partei, die sich ihrer Kraft bewußt ist, kann vor aller Oeffentlichkeit eine solche Aussprache durchführen. And niemand wird behaupten, daß in einer großen Partei, die weit mehr
als eine Million Stimmen zählt, eine voll kommen geschlossene Meinung in allen Fragen besitzen kann. Wenn wirklich eine solche Partei versuchen würde, diesen Eindruck zu erwecken, dann würde man sofort erkennen, daß! nur un ter einem äußeren Zwang diese Einheitlichkeit zustandegekommen ist. Wichtig aber ist es, daß auf dem« christlich- sozialen Bundesparteitag, trotz der mitunter verschiedenen Meinungen in Einzelfragen, die großen Richtlinien der Partei von al len Delegierten — man Kann fast sagen