große Koalition wieder gebildet wird. Die Bereinigte Sozialdemokratische Partei, das Zentrum, die Deutsche Voltspartei und die Demokraten verfügen zusammen voraussichtlich über 237 Stimmen, also eine Stimme über die Hälfte. ^ Diese Mehrheit könnte sich nur behaupten, wenn sie bei keiner Sitzung eine Absenz zu ver zeichnen hätte. Da dies nicht zu erreichen ist, glaubt man 'die Mehrheit durch die Beizichung -der bayerischen Vdlkspartei, die 16 Mandate hat, zu verbreitern. Nun ist auch diese Mehrheit
diese Kombination wichl aus. Aber es ist auch mehr als waglich, 0b die Sozialdemokraten überhaupt bereit sind, die große Koalition zu erneuern. Unsere Partei hat bisher in allen schwierigen Situationen das Reichsintereste über das Partei- interesse gestellt. Wiederholt 'hat sie die Regierung übernommen, wenn eine andere Regierung nicht möglich war. Diese wahrhaft aufopferungsvolle Politik, über die einmal die Geschichte ein gerech tes Urteil fällen wird, ist mit eine Ursache ihrer Verluste bei den Wahlen
am Sonntag. Denn, während sich unsere Partei bemühte, aus dem Scherbenhaufen, den die Nationalisten im Kriege und im Ruyrtampfe anrichteten, zu retten, was zu retten war, haben die Nationalisten und die Kommunisten im Volke mit allen Mitteln gegen unsere Partei geschürt und sie 'bedenkenlos für alles Elend verantwortlich gemacht. Es ist eine starke Strömung in der Partei, die will, daß sie nicht mehr die Verantwortung für die Regierung übernehme, sondern es den Nationalisten überläßt, ihre Künste
. In der sozialdemokra tischen Partei herrsche der Grundsatz: Religion ist Privatsache und es ist dem frömmsten Katholiken unverwehrt, der Partei anzugehören ebenso wie dem schärfsten Freidenker. Wir wollen es vermei den, den Kampf um-die Religion in das politische Leben hineinzuttagen. Obwohl die Christlichsozia len wissen, daß sie die konfessionelle Schule als Bundesanstalt nie erreichen werden, da die Arbei terschaft wie ein Damm dasteht, über den alle kle rikalen Fluten hinwegkommen können, benützen
, der Voranschlag des Ministeriums für soziale Verwaltung sei außerordentlich eng bemessen und aus das äußerste zugestutzt. Bezeichnend für den im Ministerium obwaltenden Geist ist es, daß noch nicht eine ein zige Novellierung des Arbeitslosenversicherungs gesetzes auf Initiative des Ministeriums für soziale Verwaltung selbst geschehen ist. Jede Novelle mußte aus Initiativanträgen der sozialdemokrati-, schen Partei hervorgehen. Redner wird seine Aus führungen morgen sortsetzen. Sitzung des Schulausschusses