der größten Wichtigkeit. Wir können darauf gefaßt sein, daß das, was gegen wärtig in Ungarn geschieht, eine sehr empfindliche Rückwirkung auf Oesterreich und auf die Gesamt- Monarchie ausüben werde, weshalb es sich der Mühe lohnt, dem Dang der Dinge jenseits der Leitha unsere Aufmerksamkeit zu schenken. Der UnabhängigkeitSpartei ist es endlich, obwohl sie nicht ein Viertel des ganzen Reichsrats ausmacht l93 von 415 Abgeordneten), gelungen,, ihr nächstes Ziel zu erreichen und das Ministerium Szell
und wirtschaftliche Selbständig« keit Ungarns hinarbeitet. Man darf indessen nicht glauben, daß sie hierin allem steht; die National partei des Grafen Apponyi arbeitet eigentlich aüfS gleiche Ziel hin; nur will sie dasselbe auf etwas anderem, mehr konstitutionellem Wege erreichen; und wenn man fich unter den Liberalen umsieht, findet man wieder dieselben Ziele, vielleicht etwas mehr versteckt. ' Die Liberalen halten die Birne für noch etwas zu wenig reif, während dieUnabhängigen unbekümmert darum w Sturm
und Drang die Selbständigkeit des ungarischen Staates je eher, desto lieber erringen wollen. Aber auch Kossuth der Jüngere und U g r o n, dis eigentlichen Führer der Unab hängigkeitspartei, wissen sehr gut, daß auf einmal dies Ziel nicht zu erreichen ist; darum verlegen sie fich umsomehr darauf, die Gesamtheit des Heeres zu sprengen, und sie haben gerade die Rekrutenoorlage benützt, um durch Obstruierung derselben von der I Arone Zugeständnisse zu Gunsten der Magyarisierung I der ungarischen Armee