ich der Zeitungsfrau höflich aber be stimmt: „Entsleuche, vieledles Weib, Venn siehe, ich kann die Zeitung nicht mehr er schwingen!' Ich glaubte nämlich, die Heilung sei etwas Nicht- Lebenswichtiges und daher entbehrlich. Am ersten Tage habe ich mich auch ganz wohl gesühlt: ich war pudelfroh, daß ich Herrn Poincares neueste Rede nicht zu lesen ! brauchte, und nicht wußte, welche Evolutio nen wieder der berühmte Springclown Dol lar gemacht hatte. Am zweiten Tag aber schon hatte ich einen Zusammenstoß mit mei ner
Braut. (Ich bitte, das Wort Braut nicht zu wörtlich zu nehmen.) Nämlich sie hatte sür die Postkarte, auf der ich ihr mitteilte, daß ich sie einerseits herzlich küsse und anderer seits morgen abends ke-»e Zeit hätte, dies wirtlich zu tun. sast so viel Strasporto zu zahlen, als eine Woche Zeilungsbezug kostet. ..O Karl, du Hammel.' sagte sie (das ist ein Kosewort, aber sie wendet es nur an, wenn sie wüiend ist). ..weißt du denn nicht, daß ein neuer Posttarif eingeführt ist? Liest du denn keine Zeitung
?' Und da kam es mir zum erstenmale so vor, als ob das Abbestellen d a ch nicht die richtige Ersparnis wäre. Am dritten Tage passierte mir wieder so etwas Erfreuliches: da verweigerte man mir nämlich in einem Geschäft die Annahme einer Banknote mit der Begründung, diese Geld sorte sei seit gestern außer Kurs gesetzt. ..Es hat doch lang und breit in der Zeitung ge standen!' — Und da fiel mir wieder ein. daß man in solchen Fällen ..Hammel' sagt, und zwar als gerechter Mensch zu sich selbst. Und es schien