Blamabler Itnfinn. Nicht unter dieser, sondern unter der Ueberschrift „Blamabler Kult", brachte die sozialdemokratische Innsbrucker „Volks-Zeitung" letzten Samstag einen Artikel auf eine Nachricht des „Tiroler Anzeiger", wonach in der St. Gudula-Kapelle in Brüssel das Haupt der hl. Elisabeth gefunden worden sein soll. Bekannt lich wurden zur Zeit der Reformation unter der Herr schaft Philipps von Hessen die Ueberreste der hl. Eli sabeth nach Erbrechung der Totengruft entweiht und zerstreut
. Die Möglichkeit ist gar nicht ausgeschlossen, daß das Haupt der Heiligen von einem ihrer frommen Verehrer außer Landes gebracht wurde, nach dem ka- ckolischen Belgien. Was aber die „Volks-Zeitung" vom Reliquienhandel Roms schreibt, ist zum mindesten rot- gefärbter — Schwefel. Reliquien von Heiligen befin den sich unter jedem Altar, worauf das hl. Meßopfer gefeiert wird, womit aber Rom niemals Handel getrie ben, sondern gegen freiwillig gespendete Almosen ab gegeben hat, die zu Kirchenbauten und dgl. Zwecke
-Zeitung" ein Scheusal nennt, weil er die Inquisition eingeführt hat, nennt Kaiser Friedrich II., der einer der grimmigsten Feinde Gre gors war, einen Mann von tadellosem Rufe, reinem Lebenswandel, ausgezeichnet durch Frömmigkeit und Wissenschaft. Uebrigens sollte die „Volks-Zeitung" erst die Geschichte studieren, um zur Unterscheidung zu gelangen zwischen der kirchlichen und der staatlichen Inquisition, weiters auch anführen, wie furchtbar jene Sektierer und ihr Anhang, z. B. die Albigenser hau sten
. Behaupten kann jeder Irrenhäusler. Wo sind die Be weise? Her damit! Arme Leser der „Volks-Zeitung", die sich mit derartigem aufgewärmtem Kohl füttern lassen. Ein Langohr würde den Kopf schütteln, setzte man ihm solches Futter vor. Von der hl. Anna sind überhaupt keine Reliqien vorhanden. Am Schlüsse des Artikels höhnt das Blatt noch über den Glauben der Katholiken, über den Ausfluß heilsamen Oeles aus den Ueberresten der Heiligen; darauf könnte man mit dem größten englischen Dichter antworten: Es gibt
viele Dinge zwischen Himmel und Erde, wovon sich eure Schulweisheit nichts träumen läßt. Die Hl. Schrift drückt den Sinn dieses Wortes noch deutlicher aus durch das Wort: Gott ist wunderbar in seinen Heiligen. Um die Kirche und die gläubigen Katholiken der Lächerlichkeit preiszugeben, scheint der „Volks- Zeitung" jedes Mittel willkommen zu sein. Eie kennt ja ihre Pappenheimer. Erleuchtet das Jahrhundert ist, der E — l Stroh und Disteln frißt. Eine verensschwester erhält das Kreuz Ser Ehreniegion