Volks-Zeitung Mittwoch den 14. Oktober 1925 Nr. 238 Sette s Geschäft hat sie bald wieder eingestellt. Ms die Regierung die Wahrnehmung machte, daß für einen Abbau der Preise eine vollständige Umstellung ihrer Steuerpolitik notwendig ist, war ihre Begeisterung rasch verflogen. In Oesterreich ist die Neberteuerung nicht zum geringeren Teil das Resultat der Steuerpolitik. Bitte: aus einem Kilogramm Brot lasten 14 g Steuern und Abgaben; Brot war vor dem Kriege nur in Tirol besteuert, im ganzen
Sinowjew und Kamenew die illegalen Beschlüsse der bolschewistischen Zen trale öffentlich in den Zeitungen des Bürgertums an. Die Enzpörung Lenins gegen den „unerhörten Verrat" des jetzi gen Oberhäuptlings m Moskau fft aus dem nachfolgenden Schreiben hinlänglich zu ersehen: „Genossen! Es war mir noch nicht möglich, die Petro- groder Zeitungen von Mittwoch, den 18. Oktober, zu Gesicht zu bekommen. Als man mir den vollständigen Text des von Kamenjew und Sinowjew in der parteilosen Zeitung „Nowaja Jisnj
ist klar: Weil ja dieser Beschluß vom Zentralkomitee nicht veröffentlicht worden ist! Was also geht denn vor? In einem wichtigsten Punkte, am Vorabend des kriti- schen Tages, des 20. Oktobers, greifen zwei „angesehene" Bolschewiken in der parteilosen Presse, ja, was noch schlim mer ist, in einer Zeitung, die Hand in Hand mit der Dour- geosie gegen die Arbeiterpartei kämpft, einen geheimen Be schluß unseres Zentralkomitees an. Ist das nicht tausendmal würdeloser und millionenmal gefährlicher
als z. V. alle Ar tikel Plechanows in der neutralen Presse während der Jahre 1996 —1907, deretwegen die Partei ihn so stteng verur- tellte? Damals handelte es sich bloß um die Wahlen, während es sich heute um den Ausstand, um die Eroberung der Macht durch das Proletariat handelt! In einer solchen Frage, nachdem der Beschluß geheim gefaßt worden ist, wagt man es, diesen geheimen Beschluß in den Spalten einer parteilosen Zeitung vor all den Rods- jankos und Kerenskis zur Diskussion zu stellen