. K 3.30, ganzjährl. K 6.60, mit PostVersendung d» Ankwdvierteljahrl. X 2L0, Halbjahr!. 4.50 ganzjährl. K S.—. Einzelne Nummer 12 k. Die tägliche ^lkL^abe erscheint jede» Werktag. — «u»O»de »» « Uhr Preise loeo vierteljäM? i<3.—, halbjährl. K 6.—, ganzjährl. X 18.— im Inland vierteIjährk. D4.65, halbjährl. I(. 9L0, ganzjahrl. X 18.60. -> mit PHWerse»»«»tz Einzelne St»«««tvL M 92. Bozen, Samstag, ^6. November IWl,. Jahrgang. „Bozner Zeitung' und ,,Tiroler'. Brüderlich vereint lagen sich vorigen
Donnerstag die beiden Bürgermeisterblätter „Tiroler' und „Bozner Zeitung' in den Armen. Das Programm der Conservativen, wie es auf dem Parteitage in Sterzing, wenn auch nicht aufgestellt, so doch formu liert wurde, hat dieses edle Brüderpaar ganz aus dem Häuschen gebracht. Es ist schwer zu sagen, welches von den beiden Blättern dem andern „über' ist. Wir wollen dem Urtheile unserer Leser keines wegs vorgreifen, und sie gleichsam bevormunden, deshalb stellen wir die Culturblüten der beiden Blätter
Mittelalters', „Patentpatrioten', „Hohn', „verdammenswert', „nichtswürdig', „frommen Partei', Armutszeugnis' :c. Zum Schlüsse spricht die Schlaue noch die Hoffnung aus, dass das Pro gramm „den Christlichsocialen den Kampf gegen die alten Fanatiker sehr erleichtern wird'. Was die Radicalen nicht zustandebringen, sollen ihnen die Christlichsocialen besorgen. Das ist so ungefähr Alles, was die vom Bischof verbotene Zeitung vom conservativen Programme zu sagen weiß. Jetzt wollen wir also dem „Tiroler' das Wort
lassen: Er findet es ähnlich der „Bozner Zeitung' „anmaßend', „lächerlich', wenn das conservative Programm sagt, die katholische Glaubens- und Sittenlehre sei auch die bindende Richtschnur sür die Gesammtheit der Menschen, für alle socialen Formen derselben, für.den Staat. Die „Sterzinger Politiker' (also sämmtliche Prälaten des Landes, die Vertreter und Referenten der Landesbischöfe, Domherren, viele Decane, denen in der Diöcese wichtige Aemter, sogar Prüfungen des Clerus über- tragen^stA^öi^ vielen
von wahrhaft orientalischer Ueppigkeit. Jetzt wären wir erst neugierig, wer etwa im Schimpfen den ersten Preis errungen hat, der „Tiroler' oder die „Bozner Zeitung?' Wir wollen übrigens, wie gesagt, unseren geehrten Lesern nicht vorgreifen und ihnen das Urtheil überlassen. Mancher wird sich denken, die Boznerin nimmt sich dem „Tiroler' gegenüber doch aus, wie ein schwacher, abgelebter Greis. Der Artikelschreiber im „Tiroler' hat offenbar von dem Wiener Gemeinde rathe und von unserem Parlamente