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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 9 di 12
Data: 11.11.1898
Descrizione fisica: 12
Beilage zu -en ,Sfi8ii$SN?tidter NaGUichrrU" M? 25V am 1L November Zur Tagesgeschichte. Oesterreich-Kngarn. Die Sturmscene in der Dienstag-Sitzung des Abgeordnetenhauses erinnerte schon sehr an die in der parlamentarischen Geschichte Oester¬ reichs einzig dastehenden Novemberstürme des vorigen Jahres. Wir geben hier noch einen aus¬ führlichen Bericht über die aufgeregte Schluss¬ scene der Dienstag-Sitznng : Abg. Wolf erhält das Wort zu einer that

und keine that- sächliche Berichtigung. Ich rufe Sie zur Sache. Abg Wolf bemerkte weiter, es sei keine leere Phrase, wenn man der Majorität zum Vorwurfe mache, dass sie auf die Zertrümmerung Oester¬ reichs losarbeite. (Schlussruse rechts.) Wenn der Abg. Jaworski sage, seine Partei wolle den Frie¬ den, aber gleiche Pflichten, gleiche Rechten, so sei dies eine Komödie. Präsident: Das ist ja eine Kritik und keine tatsächliche Berichtigung ; ich rufe

Sie zum zwei¬ ten Male zur Sache! Abg. Wolf: Gerade der Abg. Jaworski hat am allerwenigsten von gleichen Pflichten und gleichen Rechten zu sprechen. Denn die Fülle von Rechten, die heute das Polenthum genießt, ge¬ nießt es auf Kosten aller anderen arbeitenden Völker des Staates. (Lebhafter Widerspruch rechts.) Ein Schmarotzervolk ist das polnische Volk! (Stürmischer, langanhaltender Widerspruch und laute Ausrufe der Entrüstung rechts.) Abg. Wolf

(mit erhobener Stimme): Ein Schmarotzervolk am österreichischen Staatskörper ! (Neuerliche stürmische Entrüstungs- und Schluss¬ rufe rechts.) Präsident: Wegen dieser ganz unerhörten Be¬ leidigung eines Volksstammes rufe ich Sie zur Ordnung. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen rechts.) Kaum hatte der Abg. Wolf die Worte: „Ein Schmarotzervolk sind die Polen!" ausgesprochen, als sich Polen und Jnngczechen zur Schönerer- bank stürzten

bildeten, riefen unausge¬ setzt: „Hinaus Schurke! Er darf nicht weiter¬ sprechen! Gehen Sie nach Preußen! Hinaus Lump!" Abg. Wolf, welcher wiederholt ansetzte, um in seiner Rede sortzufahren, wurde jedesmal durch stürmische Protestrufe daran gehindert. Von Minute zu Minute wuchs die Erregung auf der Rechten und man hatte den Eindruck, als ob Wolf thätlich mißhandelt werden sollte. Am auf¬ geregtesten waren die Abgeordneten Szajer, Das- zynski

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Bozner Nachrichten
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Pagina 2 di 8
Data: 11.11.1898
Descrizione fisica: 8
sein wird, aber nicht für die Deutschen. FinanzminP/c Kaizl sucht die Anwendung,des Z 14 als Nothparagraphen aus der Verfassung nachzuweisen und nennt ihn ein Glück für Oesterreich. Wolf : Er soll aber nicht das Deckmäntelchen für den Absolutismus sein. Großgrundbesitzer Graf Stürgkh protestirt im Namen seiner Partei gegen Schönerers Aeußerungen. Wolf: Das deutsche Volk jubelt zu diesen'Aenßerungen, wenn auch die Grafen dagegen Protestiren. Stürgkh lehnte jede Gemeinschaft mit der Schöneierpartei^ ab. Wolf: Gott sei Dank

Auch Graf Stürgkh habe radikal gesinnte Standesgenossen Iaworski, der Oesterreich für den Hort der polnischen Nation erklärte, sei auch nur von bedingter Staatstreue. Er lasse sich von der Polen nicht vorschreiben, Loyalität zu heucheln. Seine Losnng sei Heil Alldeutschland! Bei Wolfs folgender Rede gab es mehrmals Skandal. Er sagte, die Schönererianer machen aus ihrer irredentistischen Gesinnung kein Hehl. (Schlußrufe Rechts.) ' Wolf sagt, das ga::ze poluizche Volk sei ein Schmarotzervolk. Ungeheure

Ent rüstung bei den Crechen und Polen. Alle schreien: Hinaus mit Wolf! Der polnische Soc'allst Daszinsky, mehrere polnische Bauern m d Czechen eilen auf Wolf los und schreien gegen ihn ein. Ohrfeigen werden angetragen. Ruft zu Wolf: Hinaus, preußischer Spion. Wenn Wolf zu reden beginnen will, beginnen der Lärm und die Hinausrufe tobend wieder. Mehrere polnische Kavaliere verhandeln mit dem Präsidenten, er solle Wolf das Wort entziehen Prade, Lr.niser und andere Volkspartciler eilen Wolf zu Hilfe

, der arg im Gedränge ist. Man hört unter dem Lärm Daszmskys Stimme wie ein Nebelhorn. Nachdem der beispiellose Lärm eine Viertelstunde gedauert hat, erklärt der Präsident Fuchs: Auf Ansuchen des Polenklubs und aus eigener Ueberzeugung entziehe ich Wolf das Wort. (Stürmischer Beifall Rechts.) Der polnische Sozialist Daszinsky ergreift das Wort und sagt, die polnischen Arbeiter arbeiten in der ganzen Welt und auch für jene deutsck böhmischen Fabrikanten, von denen WM bezahlt werde Wols ruft Daszinsky

wiederholt zu: Lügner! und Schurke' Der polnische Bauer Kubik gibt Wolf von rückwärts emen Stoß, daß er taumelt. Neuer ungeheurer Lärm. Einige Deutsche bändigen Wolf, der sich auf Kubik stürzen will. Daszinsky spricht Wolf seine volle Verachtung aus. Der Pole Ritter v. Gniewocz sagt, er wolle im Namen des Polen- lubs ruhig sprechen, aber ein Gassenbube wie Wolf könne N5. S 5S das polnische Volk nicht beleidigen Neuer an haltender' Lärm' Schließlich wird die Ministeranklage mit .lAI ' gegen^ll^ Stimmen

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 14
Data: 11.11.1898
Descrizione fisica: 14
der Schluß der Debatte mit 155 gegen 84 Stimmen angenommen. Generalredner Funke sagte, solange die Sprachen verordnungen bestehen, würden die Deutschen gegen dieselben ankämpfen. Abg. Wolf griff den Abg. JaworSki an und sagte, daS polnische Volk sei ein Schmarotzervolk. Zahlreiche Abgeordnete der Rechten umringen den Abg. Wolf mit den Rufen: „Hinaus!' Abg. DaszynSki ruft: „Wenn Sie ein ehrlicher Mensch sind, werden Sie sofort widerrufen!' Abg.' und schritt, sehr vergnügt über diesen effektvollen .Abgang

selbst nach einem parken Mißerfo' seinen Humor nicht «inbüßt«, bew«iSt der fol-- Borsall: DaS Werk eines dramatischen Dichter» von ' , . -u! Nr. 135 Wolf ruft: „Präsident, haben Sie die Macht, mir Ruhe zu verschaffen!' Stürmische Rufe rechts: „Nein I' Ununterbrochen dauern die Protest- und Entrüstungsrufe sott. Der Präsident läutete wieder holt, worauf Ruhe eintritt. Der Präsident entzog dem Abg. Wolf das Wort. Abg. DaszynSki pro testierte namens des ganzen polnischen Volkes gegen den von Wolf gebrauchten Ausdruck

„Schmarotzer- voll', worauf Abg. Wolf dazwischen ruft: „Sie find doch nicht so dumm, daß Sie glauben, daß ich Sie gemeint habe.' Stürmische Rufe: „Schweigen Sie! Ruhe!' Während deS weiteren Verlaufes der Rede DaSzynSki'S, in der er Wolf vorwirft, von deutschen «Fabrikanten ausgehalten zu werden, ruft Wolf: „Ein verlogener Schurke sind Sie! Lügner, Schurke I' Abg. DaszynSki nennt den Abg. Wolf einen politischen Bettler, der mit dem Bettelsack herumgereist ist, er erklärt, daß er namens deS polnischen Volkes

Wolf die vollste Verachtung auSspreche und sagt, Wolf habe in seinen Augen daS Recht verloren, als an ständiger Mensch behandelt zu werden. Wolf erhält von Abg. Kubik von hinten mit geballter Faust einen Stoß, der ihn einige Schritte nach vorne taumeln macht. Abg. Wladimir GniewoSz sagte, eS gibt Momente, wo der ruhigste Mensch die Geduld verliere, er erkläre aber trotzdem in voller Ruhe, daß ein solcher Gassenbube das pol nische Volk nicht beleidigen kann. Schließlich wurden die Anklageanträge

in namentlicher Abstimmung 187 gegen 115 Stimmen abgelehnt. Gerüchtweise verlautet, Wolf habe nach der Sitzung dem Abg. GniewoSz seine Zeugen gesandt. Der Klub der katholischen Volkspartei wählte vorgestern die Abgeordneten Zallinger, Dr. Kern und Tollinger in die parlamen tarische Kommission der Rechten. Gestern waren es SV Jahre, daß die Deputierten des Frankfurter Parlaments Robert Blum und Julius Froebel im Wiener Stadtgraben stand- rechtlich erschossen wurden. Der Wiener Bürgersohn Hafenbredel, spätere

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Bozner Nachrichten
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Pagina 6 di 8
Data: 11.11.1898
Descrizione fisica: 8
, vor einer Kriegeserklärung etwaige Streitsragen den neutralen Mächten zu unterbreiten, die dann zu vermitteln suchen sollen nicht als Schiedsrchter. Neueste Most !MS TeiegramMe. Die DneUe Gnienwsz-Molf in Mir» «nd Karo- lyi-Gafary in Dnvapest. Wie vom gestrigen Tage aus Wien gemeldet wird, erregte anläßlich der bekannten Skandale im Abgeordnetenhause die Affaire Gnicwosz-Wolf das größte Aufsehen. Einzelne Mitglieder des Polenclubs vertraten die Ansicht, daß Ritter v. Gniewosz nicht verhalten

werden könnte, dem Abgeordneten Wolf Satisfaction zu geben, nachdem Wolf in zahlreichen Fällen blutige Beleidigungen ruhig ein gesteckt habe. Unter Anderen wurde auch darauf hingewiesen, daß Wolf, sofern er für den Abgeordneten Gniewosz satis- sactionsfähig werden wollte, früher von dem Abgeordneten Daszinski Satisfrction verlangen müßte. Andere Mit glieder des Polenclubs, welche der Armee angehören, waren der Ansicht, Ritter v. Gniewosz müsse vorerst das Ehrengericht seines Truppenkorpers anrufen, welches die Frage zu ent

scheiden hätte, ob Wolf satisfactionsfähig sei oder nicht. : Gegen 10 Uhr Vormittags erschien Ritter von Gniewosz im Abgeordnetenhause und machte diesen Erörterungen ein Ende mit der Erklärung, daß er gar nicht daran denke, gegen die Satisfactionsfähigkeit seines Gegners Einwendungen zu er heben. Die Abgeodneten Dr. L e misch und Dr. Sylvester, die Zeugen des Abgeordnete« Wolf richteten an den Abge ordneten Popowski ein Schreiben. Gestern Mittags er schienen die Herren im Parlamentsgebäude

Welt wiederhallt, vollbrachte er die infame Handlung. ^Damit erscheint die Anklage begründet. ' ° ^ ^ Privat-Telegramm d. Voz Nachr. W i e N, 10. November. Heute früh fand das Säbelduell zwischen dem polnischen Abgeordneten N. V. Gniewosz und dem deutschnationalen Ab geordneten K. H. Wolf statt, wobei der Erstge nannte beim ersten Gang einen Hieb ans die' Stirne erhielt, der auch die Temporalis (Schläfen- ' bein) anschlug. Weiter erhielt R. V. Gniewosz ' eine 7 Centimeter lange Verwundung

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Brixener Chronik
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Pagina 5 di 24
Data: 11.11.1898
Descrizione fisica: 24
als Generalredner der Linken gesprochen hatte, wurden die Anklage- anträge mit 187 gegen 115 Stimmen abgelehnt. Einen fürchterlichen Scandal provocierte am Schlüsse der Sitzung der Abgeordnete Wolf, indem er die Polen ein „Schmarotzervolk am österreichischen Staatskörper ' nannte. Was darauf hin folgte, spottet jeder Beschreibung. Wolf wurde vom Präsidenten zur Ordnung gerufen, von der Rechten aber an der Fortsetzung seiner Rede ver hindert. Aus dem fürchterlichen Getöse konnte man nur Rufe „Pfui', „elender

Schurke', „preu ßischer Lump', „Schuft', „ohrfeigen soll mau ihn' und ähnliche heraushören. Als es dem Prä sidenten gelungen war, einigermaßen die Ruhe herzustellen, entzog er dem Redner das Wort. Dann erhielt es der socialdemokratische Abgeord neis Daszynski, um im Namen des polnischen Volkes gegen die infame Beleidigung zu protestieren, wofür ihm wieder Wolf Titulaturen, wie: „ver logener Schurke', „Lügner' 2c.. an den Kopf warf. Der polnische Abgeordnete Gnieswocz nannte

in seiner Entrüstungskundgebung Wolf einen „Gosstnbubsn'. Dieses führte zu einem neuen Scandal, der sich aber außer dem Parla ment abspielen wird. Die Abgeordnete» Sylvester und Lemisch überbrachten am Mittwoch dem Abgeordneten Gnieswocz die Herausforderung Wolfs für den Ausdruck „Gassenbube', die Gmeswoez annahm. Die Secundanten des Abgeordneten Gmeswoez werden wahrscheinlich die Abgeordneten Popowski und Baron Ludwigsdorff sein. Die beiderseitigen Secundanten haben noch nachmittags die Bedin gungen sestgesetzt

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