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Alpenrosen
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Pagina 1 di 4
Data: 20.03.1915
Descrizione fisica: 4
und ab und sah aus die Sielen vor sich hin. „Hast du ihn gern?" fragte er dann. „Wen?" „Wen? . . . Sen Wolf." Als ob ihr das Blut ins Gesicht geschüt tet worden märe, stand Zcnze da und nestelte im Leinen herum. Wuchte ihr Vater schon darum? .Hatte vielleicht gar Wolf davon geredet? Tas hatte er wirklich dumm ge macht. „Ein wenig wohl," gab sie verschämt zu. „Ein wenig wohl! Da hast es also! Tas hätte dir nicht not getan . . . Nun macht mir der Mensch vierzehn Tage Kün digung und will nachher gehen, gerade

jetzt, wo ich einen Gesellen am notwendigsten brauche. Aber es ist nun einmal so . . . Ta sitzt er draußen auf dem Bänkchen. Sn hast cs angerichtet, jetzt geh' lind setze ihn: seinen Tickkopf zurecht!" Zenz rührte sich nicht vom Platze. „Hörst du?" befahl der Meister. Zenz widersprach nicht und ging hinaus. „Aber lvas bist denn so ungut mit dem Tirndl, Thomas," wandte sich nun die Mei sterin an ihn. „Tas; sie den Wolf gern steht, ist kein Wunder. Er ist ein sauberer Mensch und ein fleißiger Arbeiter . . . Wär's

. . . Aber du . . . Tn könntest so ein weniges von außen herum reden. Meinst du nicht?" . . . Wolf saß auf der Gredbank und sah vor sich hin ins Leere. Jetzt hatte er es gesagt; es loar heranßen. Er konnte nicht anders. Aussicht auf Ver einigung war nicht vorhanden. Zenz war das einzige Kind und bekam das Haus, und er ... er lvar nur ein armer Hand werksbursche. Ter Abstand war zu groß. Es bei dem Meister versuchen, ob er ihm die Hand des Dirnleins znsagte? Sich aller Wahrscheinlichkeit nach einen Korb holen? Nein

, nicht um vieles! Und wozu das lange Beisammenbleiben? Es war so am klügsten. Er ging lvieder fort, in die weite Welt hinaus, von einem Meister zuni andern. Leicht vergaß er das Tirnlein doch mit der Zeit. Sie soll ja alles eben machen. Und sie? Sie würde es auch vergessen, wenn er fort war, und einen andern heiraten, der das Haus übernehmen konnte- . . . Ja, es war so am vernünftigsten. Zenz setzte sich neben ihn hin und legte ihm die Hand auf die Schalter. „Wolf," fragte sie leise, „Wolf, was hat es heute

. . ." „Nicht das," begütigte er. „So meine ich cs nicht. Eben weil ich dich so gern Hab', habe ich anfgesagt. Wohin soll das führen? Ja, wenn du so arm wärest wie ich, nach her stünde die Sache ganz anders. Da würde ich deinem Vater sagen: ich kann ohne das Tirndl nicht leben; gebt es mir . . . Aber so?" „Bin ich denn reich?" „Wohl. Du bist das einzige Kind und kriegst das Haus." „Tas Hans! Das ist nicht der Rede wert . . . Wolf, ich überlebe es nicht, tvenn du fortgehst." „Ei wohl! So schnell stirbt man nicht." „Wolf

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 13.11.1913
Descrizione fisica: 8
, daß sich die Wähler in diesen traurigen Zei ten des Lachens nicht entwöhnen. Gestern war wieder ein großer Tag für die Natio nalverbändler. Der Herr Wolf, der seit längerer Zeit — eigentlich schon seitdem er in einem großen Prozeß seine Ehre verteidigen mußte — in den Hin tergrund getreten war, wollte sich mit einem Ruck wieder an die Spitze des deutschen Volkes stellen. Also stellte er im Nationalverband den Antrag, man solle in den Delegationen die Verhandlungen so lange obstruieren, bis der Finanzplan im Hause

vergeffen werden, wer auf die Julisession ver zichtet hat? Wir wissen es nicht, aber es wird schon richtig sein, daß er irgend etwas Derartiges damit gemeint haben dürfte. Jedenfalls war man im Na tionalverband nicht wenig pass, daß Herr Wolf die Verhandlungen der Delegationen obstruieren möchte. Und man erinnerte sich — oder erinnerte sich vielleicht auch nicht —, daß es in wenigen Tagen gerade ein Jahr her sein wird, daß Herr Wolf in den Delegationen gerade das Gegenteil von dem ge tan

hat, was er jetzt propagieren möchte. Vor einem Jahr — am 19. November — wurde Herrn Karl Hermann Wolf aus berufenem Munde bei der Hof tafel das Lob zuteil: „Sie haben eine sehr schöne patriotische Rede gehalten!" Und jetzt sollte Herr Kt H. Wolf auf einmal im Ernst sich das Lob verscherzen wollen? Das konnte man nicht anneh men, und so kam es, daß die Anregung des Patrio ten beim Vorstand keinen Anklang fand und daß Herr Groß dagegen sprach. Auch andere, die Herrn Wolf vielleicht bei der Hoftafel gesehen oder wenig stens

gchört hatten, wie brav er sich aufgeführt hatte, um dort gelobt zu werden, hatten Bedenken, Hern: Wolf in die Gefahr zu bringen, daß er sich mit seb ner vorjährigen Aufführung so in Widerspruch setze. Das Ergebnis war, daß der Antrag Wolf abgelehnt wurde - allerdings mit der ganz geringen Mehr heit von einer Stimme. 24 Naüonalverbandler stimmten gegen den Antrag, 23 dafür. 24 Natio nalverbändler stimmten für den vorjährigen Wolf, 23 für den heutigen. . Der Antrag, die Delegationen zu obstruieren

es ängstliche Gemüter im Deutschen Nationalverbande, die wieder eine andere Gefahr auftauchen sehen. Es gibt nämlich im Nationalverbande einige Leute, die ein gutes Gedächtnis haben und die sich erinnern, daß im vorigen Jahre - es war im März 1912 - Herr 'Wolf, als er im Nationalverbande in einer Frage überstimmt wurde, aus dem Nationalver band austrat. Es handelte sich damals um die Frage, ob der Nationalverband zustimme, daß die erste Lesung der Wasferstratzenvorlage noch vor Ostern auf die Tagesordnung

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Tiroler Wastl
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Pagina 16 di 20
Data: 01.12.1920
Descrizione fisica: 20
nicht ein in der Qualität des Gebotenen und in der Stilreinheit der Zusammenstellung so außer ordentlich mustergültiges gewesen wäre. Aber — von allem anderen abgesehen — Hugo Wolf zieht eben nicht und es gilt noch immer der Satz: „Wer vieles bringt, wird jedem etwas bringen", und es geht noch immer so, wie vor jetzt 30 Jahren Detlev von Liliencron gesungen hat' . . Und die Deutschen Griffen entsetzt in ihre Taschen Und fühlten nach den Billetten Zu „Mamsell Ni tauche". Und sie rannten schleunig Zu „Mamsell Nitouche

". nur daß die „Mamsell Nitouche" heute „AuiH tanzt" oder „Dreimädcrlhaus" heißt. Betrachten wir zunächst nachgenießend das Programm dieses idealen Liederabends. Es brachte nur Hugo Wolf: sechzehn Stück aus dem Vierteltausend Lieder des Meisters nach Gruppen geordnet: Ausschnitte aus den einzelnen Dichtcr- zyklen in dieser Reihenfolge; drei Lieder nach Mörike, drei nach Eichendorff, vier nach Goethe und je drei aus dem italienischen und dem spanischen Liederbuche. Also ein Querschnitt durch die Gesamtheit der großen

es sich, nach dem Rate Josef -Schalks, „diese Lieder im Bor trage stets gleich zu mehreren wie zu einem Luftigen Strauße zusammenzubinden". Wie schön und interessant abur -war auf jeden Fall der Spaziergang durch die fünferlei musikalischen Landschaften Hugo Wolfs: das gemütvolle, warmblütige, schollenduftende Schwa- benland des Pastors Mörike,- das Land «der Mondscheinromantik Eichendorffs (eigentlich die Domäne Schumanns, für Hugo Wolf charakteristisch sind die mit Meistersingerfarben gezeichneten Ge stalten

schlägt ihnen deutsch, wenn auch die Sonne auf „ita lienisch" dazu scheint." schrieb Hugo Wolf an Emil Kauffmam, und in einem anderen Briefe an denselben meinte er: „Ich halte die italienischen für das Originellste und künstlerisch Vollendetste unter allen meinen Sachen," Scheu wir näher zu. Die Mörike- Gruppe brachte in glücklichster Auswahl in drei Beispielen drei Typen: das wanderfrohe und schnfuchtsbange, fommerabeirdschwere Naturlied „Auf einer Wanderung", das (ein bei Hugo Wolf sel tener Fall

) am 11. März 1#88 begonnen, ungefähr 14 Tage unvoll endet blieb, bis der kontrastierende Mittelteil gefunden war und Wolf jubelte „Heute ijt's mir eingefallen," und über dessen genia len musikalischen Ausbau aus einem Grundmotiv und einem demselben engverwandien zweiten Motiv man bei Josef Schalk in der ersten Folge der „Gesammelten Aufsätze über Hugo Wolf"*) Nachlesen möge, das Mystische in ür musikalischen' Form besonders reiche und vielgestaltige „Auf eine Christblume (I)" und das zum tiefften Erlebnis

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 22.03.1912
Descrizione fisica: 8
bedroht! K. H. Wolf, der einstige Jntirnus des Zuckerkartells, der Führer der deutsch radikalen Partei und des deutschen Volkes, wollte aus dem Deutschen Nationalverbande austreten, also die 99 deutschen Helden, die Tag für Tag über das Wohl ihres Kolkes wachen und schlafen, sckmöde im Stiche lassen. Es ist wohl nicht zum Aeußersten gekommen. Wolf hat den angekündigten Schritt nicht gemacht, sondern zuguterletzt sich begnügt, die Vorstandsstelle im Nationalverbande zum Teufel zu hauen. Er bleibt

also dem Deutschtum erhal ten und man begreift, daß die nationalverbändle- rischen Blätter über diese Lösung der Krisis freude bewegt zum Himmel jauchzen, denn gerade die moralische Qualität eines K. H. Wolf verleiht die sem wunderbaren Verband einen ganz besonderen inneren Wert. Wir sind über den Verdacht, Ver ehrer des Nationalverbandes zu sein, wohl erhaben. Aber dennoch befriedigt auch uns diese Lösung der Krisis. Nicht deshalb allein, weil der Herr Wolf dem Nationalverbande erhalten bleibt

, sondern weil durch sie der tragikomische Eindruck, den die deut schen Helden während der Krisis machten, verstärkt und uns von neuem bekräftigt wird, daß der Na tionalverband die Fraktion Drehscheibe mit dem weiten Herzen bleiben will und seine Mitglieder auch weiterhin in der Verwandlungskunst, die einem Jongleur alle Ehre machen würde, die höchste politische Tugend erblicken. Warum ist die Krisis ausgebrochen? Warum wollte Herr Wolf aus dem Nationalverbande aus treten? Er hat den Krempel hingehauen, weil der Nationalverband

mit Majorität beschloß, die erste Lesung der Wasserstraßenvorlage zuzulassen. Wolf soll nach einem Berichte eines Wiener Abendblattes gesagt haben, daß er für eine solche Gaukelei (wie die Verhandlung der Wasserstraßenvorlage) nicht zu haben sei. Uns freut es, wenn ein Vor standsmitglied des Deutschen Nationalverbandes bekräftigt, daß die deutschen Helden eine Politik der Gaukelei betreiben. Allerdings ist es auf fallend, daß Herr Wolf just die Wasserstraßenvor lage zum Exempel nimmt. Es hat nämlich

eine Zeit gegeben, wo der Zuckerlfreund für die Wasser straßen Feuer und Flamme war. Wir erinnern uns an die Zeit, wo die Wasserstraßenvorlage ein- aebracht wurde. Damals hat Wolf von einem „historischen Augenblick" gesprochen und voll Be geisterung davon erzählt, daß „die Wasserstraßen zu einer festen wirtschaftlichen Vereinigung der einst zum Bunde gehörigen Länder mit dem Deutschen Reiche in der Form einer Zollunion führen müs sen". Diese feste wirtschaftliche Vereinigung, die Zollunion

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Alpenrosen
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Pagina 1 di 4
Data: 01.07.1916
Descrizione fisica: 4
, eine saldierte Schn sie r rech- inung — schändlich ! Aber da, da ein Brief — ah! Sie entfaltete das Papier und las: „Lieber Wolf im Schafspelz!" Frieda lachte, ah, das war von einem seiner Ke» Freunds! Wolf im Schafspelz war Wolf gangs Spitzname. „Hurra, wir sind alle da! Du hast gewiß vergeblich an der Bahn auf uns gewartet» /verzeihe großmütig, altes Haus, aber wir konnten nicht mit einem späteren Zug fahren. Also, abends sieben Uhr, Hotel Goldener Hirsch! lautet die Devise. Sei pünktlich, denn es sehnen

aus der Pension?! Ja, ja, sie nannte sich auch damals schon immer „Ihres Vaters Eselin Grau-Grau". Sie sagte iin- mer, sie wolle nicht heiraten, aber einen. Beruf möchte sie haben und auf eignen Füßen stehen. Sie schrieb ihr einmal, noch lange vor ihrer Verheiratung (bald darauf stell ten sie ihren Briefwechsel ein), daß sie Aus sicht habe, bei einer großen Handelsfirma anzukommen, sollte sie — — ja, ja, fj muß es sein. Daß aber Wolf ihr gar nichts davon sagte?! Wolf erzählte ihr von allen Freunden

von dir, Wolf im Schafspelz, daß du uns über deine Frau jede nähere Auskunft verweigerst, wir hatten uns schon alle darauf gefreut, sie kennen zu lernen."i Frieda horchte gespannt, was Wolf erwi dern würde, aber er sagte nichts. „Warte, warte nur," dachte sie wieder, und dann trat sie rasch ein, ohne anzuklopfen. Mit einem liebreizenden Lächeln auf den Lippen itinib in den Augen eilte sie an den reichbesetzten' Tisch, neigte ein paarmal grüßend ihr Köpf chen nach allen Seiten, reichte dann ihrem Manne

die Hand und sagte mit gewinnendem Freimut: „Verzeihe, Wolf im Schafspelz, daß ich so lange warten ließ, du hast gewiß schon heimlich über die Unpünktlichkeit der Frauen im allgemeinen und deiner Frau im besondern geschimpft, aber das schadet nichts." Sie ließ mit einer graziösen Bewegung ihren Mantel in Wolfs Hände gleiten und sagte zu den andern gewendet: „Schön willkommen in der Haupt- und Residenzstadt, meine Freunde!" Wolf starrte sie sprachlos an, sah mit grenzenloser Verwunderung

, wie sie einem nach dem andern mit einem burschi kosen Anstrich und doch zugleich höchst an mutig die Hand reichte, und wie sich dann plötzlich Frieda und Grau-Grau mit leisem Erkennungsschrei in die Arme sanken und sich tüchtig abküßten. Ein Bravo- und Hochrufen und fröhliches Lachen erscholl ans aller Munde, nur Wolf blieb stumm. Ta traf ihn ein ernster und zugleich liebevoller Blick aus Friedas Augen und brachte ihn zur Besinnung. Gewandt, wie er war, wurde er sofort Herr der Si tuation. Er übergab dem herzutretenden Kellner den Mantel

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Tiroler Wastl
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Pagina 9 di 12
Data: 21.12.1913
Descrizione fisica: 12
, diese Allerweltsretter, bemühen sich, den Vormarsch zu arangieren. An den Mittel schulen wird fleißig spintisiert und klerikalisiert. Schwarze Vereine werden gegründet und Versamm lungen abgehalten. In Friedet scherwenzelt Hoch würden P. Dr. Wolf, seiner Beschäftigung nach Religionsprosessor, umher und sammelt seine Schäf- lein in den schwarzen Vereinen. Am 7. d. M. versuchte er es mit einer Versammlung im Bräu haus, und sie kamen alle, der Viskocil, der Na- wratil und auch der schöne Nekutil. Es ist dies wohl

eine Vorarbeit für die Gemeindewahlen, die in Friedet vor >der Tür stehen. Da kann man ja wieder ein bischen packeln nlld vielleicht schwingt sich eine schwarze Seele hinein, in bcu Gemeinderat. Man kennt Herrn Pater Wolf sehr gut, ins- besonders aus feinen Religionsstunden. Vielleicht plaudert er in den Versammlungen auch solchen Stuß, wie beim Religionsunterricht. Seinerzeit fand er es für notwendig, seine Schüler über die Be deutung des Turnerspruches: „Frisch, fromm, fröh lich, frei" zu unterrichten

und tat dies in folgen der, echt jesuitischer Weise: „Frisch ! Ja, frisch wollen die deutschnationalen Turner sein, wenn sie Bordells besuchen! (Herr Pater Wolf muß Erfahrung haben.) „Fromm! Das alte Mütterchen betet in ihrer Kammer den Rosenkranz für ihren Sohn in der Ferne und fleht Gottes Segen auf sein Haupt hernieder. Der Sohn dagegen kennt keinen Rosen kranz, er ist ein Sündenbock geworden." (Meint Pater Wolf damit vielleicht seinen Kollegen Krek in Laibach? Der kümmert sich freilich

Zurückgezogenheit Nacktkultur getrieben haben. Natürlich nur so in der G'hoam, wie dies schon der christliche Brauch ist.) „Frei! Ja, frei sind sie alte von der Kirche, der schwarzen Wolke, denn sie haben derselben den Rücken gekehrt." — Bravo, Herr Pater Wolf, mit diesem Urteil sind wir einverstanden. Ja, frei wol len wir sein von der Kirche, der schwarzen Wolke. Frei wollen wir sein von dem schwarzen Heer bann und der Finsternis. Frei wollen wir sein von den Fesseln der Romkirche, welche unser Volk

in ihren Klauen hält. Herr Dr. Pater Wolf ar beiten Sie nur so weiter, wir sind Ihnen dankbar hiefür, denn Sie werben nur Freunde für uns. Wie unser Pater Wolf ein Gegner der deutschen Tnrnerschaft ist und gegen alles eifert, rvas natio nal denkt und fühlt, so ist er auch ein Agitator für die klerikale „Ostmark" und ein Macher der marianischen Kongregation. Nordmährer. Abzeichen zu tragen ist den Schülern verboten, aber das Ver- trottelungszeichen der schwarzen „Ostmark" zu tra gen wird gestattet. Strenge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 29.04.1912
Descrizione fisica: 8
waren, sind die Deutschnatio nalen geschlossen für sie eingetreten. In einem aus führlichen Aufruf, der an allen Straßenecken Wiens plakatiert wurde, der von den Abgeordneten ft. H. Wolf, Rudolf Heine, Dr. Wichtel, Eduard v. Stransky und selbstverständlich auch von dem Psaffenknecht, der sich als Arbeitervertreter auf spielen möchte, von Ferdinand Seidl, unterzeichnet mannigfaltigen Apparate und Gefäße, die zur Füllung und zum Ablassen des Wassers und zur Pflege und Wartung der darin befindlichen Tiere nötig

vereinbaren kann." Das „G e w i s s e n" sagt Herrn Wolf, daß er g e g e n d i e Arbeiter zu stimmen habe, wenn er dadurch auch die schwärzeste Reaktion fördert. Das ist das. Ende der einstigen Helden, die „Los v oit R o in" gingen, die die Urheber der „Los von Rom"- Bewegung sind, die sich nicht genug tun konnten in der Abwehr des Klerikalismus. Noch nicht sieben Jahre ist es her, daß Herr Wolf in Wien im Sophiensaal in dem Verein „Freie Schule" eine Rede hielt, die. sich zu folgendem Bekenntnis

, die durch nichts und niemals ausgefüllt werden kann. Es gibt keinen Frieden, kein Paktieren mit dieser Macht, sondern nur Kampf auf Tod und Leben. Entweder muß es uns gelingen, diese Macht niederzuringen, oder wir müssen darauf verzichten, im Sonnen schein der Freiheit uns national zu entwickeln . . Nun, wo es wirklich „darauf angekommen" ist, hat Herr Wolf für jene plakatieren lassen, die er „mit glühender Seele haßt", von denen ihn „eine Kluft von ungeheurer Tiefe, die durch nichts und niemals ausgefüllt

werden kann", trennt. Er hat für jene die Parole ausgegeben, mit denen es keine/ „Frieden, kein Paktieren gibt", er hat, wie er es damals vorausgesagt, den Deutschnatio- nalen befohlen, „darauf zu verzichten, im Sonnenschein der Freiheit sich national zu ent wickeln". Das hat derselbe Herr Wolf getan, den die Christlichsozialen in der unglaublichsten Weise be schimpft haben. Am 4. November 1897 konnte Herr Wolf von seinen christlichsozialen Schätzern unter anderem folgende Schmeicheleien vernehmen: „Der Wolf

gehört in eine Schnapsbutik!", „In das Ir renhaus gehört er!" Er ist „ein Schandbube", ein „Gassenjunge". .„ein Judenknecht", „ein Schandkerl", „ein Lausbub", „ein ehrloser Schuft", „ehrlos vom Scheitel bis zur Sohle". Und in die ser Manier ging es fort, alle Führer der Christlich sozialen schmähten Herrn Wolf, lind Lueger er klärte persönlich: „Die Partei der Ehr los e n h a t zu fchweige n." Aber nicht nur bis ins Jahr 1897 tituß man zu rückgehen, um die Wertschätzung des Herrn Wolf bei den Christ

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Neueste Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 14.12.1919
Descrizione fisica: 6
, versenkbare Nähmaschine au kaufen gesucht. Mscheraasse ^r. 15 «Port 3951.15 Gut erhalt. Ueberwurs tür bin Ruhebett zu kaufen gesucht. Angebote mit Preisangabe un ter „Weihnachten 6250" an die Berw 15 28 Die Perlen der Eggenbrechts Roman von A v. Beste. .»Natürlich pressiert's! Alles wartet voll Spannung auf ch und Alice — Alice hat schon dreimal nach drr ge ragt.« »Puh!" machte Wolf, und Hilde lachte hell auf. -Bin so froh, daß du nicht mehr so tn ste verschollen bist, »re früher, Wolf. Ich tann

sie nicht leiden. Wolf erwiderte nichts darauf: er zog seinen Fra« an, upfte noch vor dem Spiegel die Krawatte zurecht. Da Wie hinter ihm stehend Hilde: »Dü. Wolf, sage mal, ist es wahr, daß du dich hier mei- e«ht mit Cousine SUvia verloben wirst? Er fuhr herum und starrte sie ganz verdutzt an. »Kleine, was füllt dir nur ein?" .. »Ja, Lresa und Marte sprachen gestern doch ganz ernst- >ast davon und Mama wurde aufgeregt, weil sie ja mochte, du Alice heiratest. Und Liesa sagte, du habest sogar ge ltet

..." »|o ein Blödsinn/ rief Wolf dazwischen. »Du wolltest dich noch vor dem Winter mit ihr verio lettp fuhr fStihe fiöftio fort, weil du wegen der Perlen licht Prozessoren willst, aber Marie meinte, du würdest '» gni» sicher^ einen Korb Solen, denn Silota. die doch chon von der Wette wüßte.." ..»Bon welcher Wette?" fragte Wolf Heiser und packte 0ll he unsanft am Arm. e »Ich fugte es doch grade! Nämlich, daß du ü^wettet Hc^ 'entfuhr Hilde M fort, .weil dn wegen der Perlen negen. damit auch ohne Prozeß. »Wer

hat denn diesen Unfug aufgebracht? !! fuhr Wolf ? wütend auf, daß Hilde ganz ängstlich wurde. „Wer hat "r das gesagt, Hilde? Heraus danut! »Alw ist es nicht wahr?" fragte sie gedehmt. »Wer dir das oosaat bat, das von der Wette, will ich Seiir smarte n kategorisch, mb Hilde zuckte Me redet davon — wer es zuerst gesagt, weiß ich So hat einer nicht dicht gehalten, überlegte Wolf, wenn auch anscheinend die wahre Wette nicht bekannt geworden ist. Immerhin mußte das Gerede Unheil brrngen, denn wenn wirtlich Silvia

etwas davon zu Ohren gekommen war — kam sie womöglich überhaupt nicht nach Holten. Hilde hatte ihn ganz ängstlich beobachtet, sah, wie wü tend er war, und schmeichelnd legte sie ihre Hand auf ^»Wolst'sei'tttcht böse," bat sie leise. „Wenn es nicht wahr ist _ das mit der Wette, meine ich, — deswegen kannst du dich doch mit ihr verloben und..." „Ach. Hilde, sei doch still!" .. »Ne(n, wirklich, Wolf! Es wäre so wnnvervoll, wenn Srlvia meine Schwägerin würde! Wünsche ich mir so! Denn ich habe sie so—o lieb

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Alpenrosen
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Pagina 2 di 4
Data: 13.03.1915
Descrizione fisica: 4
mit ihm gewesen, wer weiß, ob ihm da solche Ge danken gekommen wären. Sie wollte mit der Zenz reden und ihr die Sache klarstellen. Langsam erhob sie sich von ihrem Sitze und ging wieder an die Arbeit. Ulrich war durch das Dorf hinabgeschlen dert, der Schmiede zu. Dort traf er den jungen Gesellen auf der Gredbank sitzen und sein Pfeifchen schmauchen. Ohne zu grüßen, setzte er sich neben ihn und starrte eine Weile ans die Straße. „Ist die Zenz leicht nicht daheim?" frug er nachher. Wolf hatte den sonderbaren

' ich leicht giftig?" „Das nicht. Aber sie ist nicht dein Dirndl, gelt?" „Das schon. Deins aber auch nicht." „Wohl, wohl," wehrte Ulrich lebhaft ab. „Tie Zenz ist mein Dirndl ... Du glaubst es leicht nicht?" fragte er dann, als ihn Wolf ob der Rede gar ungläubig und ver wundert ansah. „Du glaubst es nicht? Aber es ist doch so: die Zenz ist mein Dirndl. Sie hat gesagt, sie lehrt mich das Tanzen, und nachher tanze nur ich mit ihr. Ich lasse sie keinem andern. Und du? . . . Gelt, du nimmst

sie mir auch nicht weg? Die Leute sagen, du wärest ein braver Mensch. Gelt, du tust der Zenz nicht schön und nimmst mir sie nicht weg?" Wolf mußte unwillkürlich lachen über das sonderbare Gehaben und Reden des Bur schen. „Wie heißt du denn?" frug er. „Ulrich." „Da kannst schon ruhig schlafen, Ulrich. Wenn dir die Zenz nicht ein anderer weg- sischt, ich nicht. Da hätte unsereiner viel zu tun, müßte er überall, wo er hinkommt, den Buben die Dirnlein wegnehmen. — Und wozu Dummheiten? Man ist bald hier, bald dort. Weib und Kind

gleichgültig . . . Später kam die Zenz heraus aus dem Hause und setzte sich neben Wolf auf das Bänkchen. „Wolf, schau, ich mein', wir kriegen heute nachts noch ein Gewitter. Ueber dem Sollerrücken zieht sich so schwarzes Gewölk zusammen. Meinst du nicht auch?" „Es kann wohl sein," bestätigte der ihre Rede. „Aber was ich dich fragen wollt': hast du den Ulrich gefoppt?" „Z'wegen was?" „Ter war vorhin da. Wo du sitzest, ist er auch gesessen und hat mir erzählt, du wärest sein Dirndl." „Bist leicht

stehende Hausgeräte zurecht. Nachher stellte sie sich vor Wolf hin. „Und was hast du mir von wegen dem Ulrich sagen wollen?" frug .sie. „Von wegen dem Ulrich? Ich Hab' dir nur sagen wollen, du solltest dem armen Kerl keine Hoffnungen machen. Das siehst ja ein, daß so was zu nichts führen könne. Und wozu ein solches Leut noch quälen? Ist es doch schon so arm genug daran! Soll er auch noch fühlen, daß er einer der Aermsten unter Gottes blauem Himmel ist? Auch der hat ein Herz in seiner Brust

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Alpenrosen
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Pagina 3 di 4
Data: 13.03.1915
Descrizione fisica: 4
in Italien: Ein im Innern zusammengestürztes Haus in Avezzano vom oberen Stock aus gesehen. In der Nacht war wirklich ein Gewitter gekommen, und ein Blitz hatte am obern Ende des Torfes gezündet. Bei dem star ken Gewittersturme bestand anfangs große Gefahr für. das ganze Dorf. Alles eilte hinzu, zu löschen, und Wolf, der Schmied geselle, stieg zu höchst hinauf auf den bren nenden Dachstuhl und arbeitete dort dem Feuer entgegen. „Ein Schmied darf sich vor dem Feuer nicht fürchten," sagte er. Aber wer weiß

wurde fertig bei seite gelegt. In der Schmiede begann es schon zu dun keln. In den Ecken und Winkeln lagerten sich finstere Schatten, und das Herdfeuer warf gespenstigen Schein in die Werkstatt. Meister Thomas legte den Hammer bei seite und ließ den Blasebalg nieder. „Es ist Feierabend heute," sagte .er. „Es ist überdies Sonnabend, und da tverkt man nicht fort, bis es schier Sonntag ist. Es wird kein Streich mehr getan." Damit ging er. Wolf dämpfte und verlöschte das Herd- seuer und begann

die Werkstatt auszuräu-- men. Das war noch seine Arbeit nach Feier abend. Als er damit fertig war, kam der Meister wieder. Er kam alle .Samstage, nachdem die Werkstatt in ,Ordnung war, den Wochenlohn auszuzahl.en. In der Schmiede wurde gearbeitet und in der einen Zwanziger als Zubesserung darauf. Hast dir ihn verdient." Wolf hielt die Hand hin, das Geld in Empfang zu nehmen. Das lag aber schon lange darin, und er hielt die Hand noch sichtlich unschlüssig vor sich hin. „Ich danke Euch, Meister," sagte

sanken, und das schwere Atmen Wolfs konnte man deutlich vernehmen. , „Wolf, bist du hei dem Falle auf den Kopf gefallen?" beendete der Meister die beängstigende Stille. Der gab keine .Antwort. „Oder ist dir der Lohn zu wenig? Oder die Kost zu schlecht? Oder hast du sonst was, was dir hei uns nicht recht ist? Du darfst es ja .nur sagen. Du bist doch schon hinlänglich eingewöhnt bei uns und weißt, wie es da der Brauch ist: offen und frisch von der Leber weg." „Ich kann mich über keines von alldem

beklagen," meinte Wolf kleinlaut. „Ich Hab' es noch nirgends so gefunden. Aber . . . aber . . . ich muß gehen. Meister, ich muß." „Schau, es ist so viel .Arbeit! Und wo nehme ich gleich wieder einen Gesellen her? Nicht alle Tage kommt einer vorbei . . . Wenn du keine Ursach' hast, warum mußt du nachher gehen? Ich mein' allweil, der Fall hat dir geschadet." „Es ist was anderes," widersprach Wolf. „Mag sein, daß der Fall auch ein gut Teil der Schuld trägt. Ich muß gehest." „Wie ich halt sag'," nickte

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 4
Data: 23.12.1919
Descrizione fisica: 4
. Rasiergarnituren, Messer, Klingen, Spiegel etc., finden Sie preiswert M/Theresienstr. 17 - 19 . Die Perlen der Eggenbrechts. Roman von A v. Bosse. 35 Ganz selbstvergessen kniete Wolf so in Betrachtung ver sunken, da knarrte hinter ihm die Diele und als wäre em Schutz gefallen, so durchfuhr ihn das leise Geräusch. Jicsimktiv barg er blitzschnell seinen Raub in der Brust tasche seines Nachtanzuges, dann erst wandte er den Kopf und erstarrte vor Schrecken zur Bildsäule: An der Tür des Alkovens, hell

von dem Dunkel des Hintergrundes sich abhebend, stand aufgerichtet eine Gestalt in wallendem weitzen Gewände — Silvia: Aus ihrem blassen Gesicht, das ihm hell zugewandt war, sahen ihn mit dem Ausdruck starren Entsetzens ihre Augen an.. In der Hand aber, die sie erhoben hielt, blitzte ein kleiner, metallener Gegenstand — eine Pistole. „Nicht schießen!" rief Wolf und erhob sich, aber gerade, was er verhüten wollte, geschah. Schreckhaft zuckte Silvia bei seinem Anruf — wohl die Stimme erkennend — zu sammen

. ein Blitz, ein mächtiger Knall folgte, und Wolf, vor Schreck zurücktretenü, trat auf den Rand des Koffer- emiatzes, verlor das Gleichgewicht, versuchte sich am Koffer zu halten, doch der kippte, dem Drucke nachgebend, um und schüttete seinen Inhalt über Wolf, der zu Boden sank. Nur eine Alarmpistole konnte einen so mächtigen Knall erzeugen, der wie ein Kanvnenschlag durch den Raum und den ganzen alten Teil des Hauses donnerte. Aber Silvia vergaß, daß ihre Waffe rein tödliches Blet ent hielt

, als sie den überraschten Eindringling, in dem sie Wolf erkannt, nieberstürzen sah. Mit einem Ausruf namenlosen Schreckens eilte sie auf den Gefallenen zu, in der Meinung, ihn verletzt oder gar getötet zu haben. Ehe Wolf sich noch aufrichien konnte, umfaßten ihn zwei weiche Arme und Silvias liebe, angstdurchzitterie Stimme schlug an sein Ohr: „WolfWolf! Ach, was tat ich? Lieber, lieber Wolf!" Wolf fühlte , einen heftigen Schmerz in der linken Hand, dre er stch beim Sturz leicht verstaucht haben mochte, er glaubte

. „Und Sie werden es verstehen, Silvia, wenn ich erst alles erklärt habe. Sie werden mir vergeben, ja, du wirst mir vergeben, denn ich weiß, du liebst mich, und um unserer Liebe wülen.. „Wolf — ich verstehe nichts...!" stammelte sie, zurück tretend. „Die Perlen..." begann er, verstummte jedoch er schrocken, denn nun wurde es lebendig im Hanse. Die Schläfer im alten Jlügel des Herrenhauses von Holten waren von dem Schutz aus ihrem Schlaf aufgeschreckt worden und eilten herbei. Türen wurden geöffnet, Schritte tappten im Gang

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Pagina 4 di 4
Data: 16.11.1919
Descrizione fisica: 4
. ^ !hj 23 Da§ ist ja wundervoll, so ein Prozeß! Die betreffende Dame scheint ja sehr — sehr — na. sagen wir: perlenue- bend zu sein. Ist sie jung — hübsch?" „Ja — beides — sehr sogar!" kam die Antwort von verschiedenen Seiten, und Weltin Hob die schmalen Brauen. „Pristi, das lob ich mir! Macht die Sache komplizier ter und noch interessanter. Wann geht denn die Ge schichte los?" wendete er sich an Wolf, der bisher ge schwiegen hatte. Wolf wachte mit seiner Zigarre eine abwehrende Be wegung. „Weiß nicht, es hat gar keine Eile

damit." „Doch," widersprach der Referendar, „ein solcher Fall darf nicht verjähren, mutz möglichst bald klar gelegt und entschieden werden." „Was soll ich denn mit den Perlen?" meinte Wolf. „Verkaufen darf ich sie nicht, tragen kann ich sie nicht." „Du als Majoratsherr bist aber verpflichtet, sie dem Majorat nicht verloren gehen zu lauen!,. Mischte der Kammerherr sich ganz energisch ein. „Bedenke, daß unsere Cousine Silvia den Schmuck verlieren könnte, er könnte ihr auch gestohlen werden und . . ." „Dann müßte

, ihr alles, was sein war, zu Füßen zu legen. Ganz ärgerlich wendete er sich gegen Weltin. „Geht niemanden was an — vorläufig wenigstens. Fch bin nur verpflichtet, dafür zu sorgen, daß das Maiorats- vermögen in seiner Gesamtbeit der Familie, das heibt meinen Erven, erhalten bleibt. Wie ich das wache, ist meine Sache. Zu Prozessen bin ich nicht verpflichtet." „Und wie willst du die Perlen anders wieder erlangen?" fragte der Referendar. Wolf zuckte die Achseln. „Heute mittag warst du doch noch aanz bereit, den Prozeß anzustrengen

," erwiderte der Kammerherr. „Was ist denn nun anders? Hat dich die hübsche, junge Frau gar be hext?" Alle lachten, aber Wolf blieb ernst, runzelte die Brauen und plötzlich erklärte er ganz gelassen: „Ehe ich prozessiere, breche ich lieber bei Cousine Sil via ein und raube ihr die Perlen!" „Ho! ho!" „Sähe ihm ähnlich!" K „Tolle Idee!" So scholl es durcheinander, und WeMn hob seinen Humpen: „Prost, Eggenbrecht, sollst leben!" „Prost! Werde ich!" rief Wolf lachend zurück und tat einen tiefen Zug

. „Na," meinte schmunzelnd Kommerzienrat Hartmann mtö streichelte zärtlich seinen schönen Vollbart, „ich traute Wolf so einen Teufelsstreich zu: aber was wurde die be wußte Dame dazu sagen? r „Danken würde sie mir," erklärte ganz gelassen Wolf. „Sie hatte ja gesagt, man solle ihr die Perlen gewaltsam nehmen, denn freiwillig könne sie den Schmuck leider nicht herausgeben, ohne das Wort, das sie einem Sterbenden aab. zu brechen. Wenn ihr die Perlen geraubt werden, geschieht ibr also nur ein Gefallen

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Pagina 4 di 4
Data: 13.12.1919
Descrizione fisica: 4
rni'c 4.115* an >1 S MM'MW -Berloren wurde am Dl»' M.-Theresien-Strasie—Leev?!^ st ratze schlvarzc Brief taiM ' ungefähr 3000 K Juhalt. W' zugebcn gegen ä0 K Deiohmn" Lcopoldftratze 33. 1. Stock M?- Dis Perlen der Eggenbrechts. Roman non A v. Bosse. 27 Als Ätuci Tage später Wolf nach München kam und, ohne sich vorher anzumelden, bei Silvia vorsprach, erfuhr cr von Anton, daß die Frau Baronin mit ihrer Kleinen eine längere Autotour unternommen habe. Wann sie zu rückkehren würde, wußte der Diener

waren, derm der September ließ sich kalt und regnerisch an. Wolf Eggenbrecht traf am Nachmittag des achten Sep- teinber in Holten ein. Seine Mutter mit Hilde war be reits einige Tage zuvor dort eingetroffen, den alten Herr schaften bei der Verteilung der Gäste in die verschiedenen Gastzimmer behilflich zu sein. Wolf wurde von seinem zukünftigen jungen Schwager. Vetter Hans, in Empfang genormnen und gleich auf sein Zimmer, das im alten Flti- gel lag, geführt. Es war ein großer Raum mit niedriger

, altersounkler Balkendecke, die rmregelmätzig verlaufen den Wände aber waren frisch tapeziert, es roch noch etwas nach Leim und Farbe, der unebene Fußboden war mit einem Teppich überdeckt. Ein großer, gelber Kachelofen verbreitete so freigebig Wärme, daß Wolf sofort die Fen ster. die noch in Blei gefaßt waren, aufritz. „Man erkennt ja den alten Bau nicht wieder, so fein habt ihr hier alles hergerichtet," meinte er und sah sich voll Behagen um. Er kannte Holten gut von früher her, da cr als Junge

manche Ferien hier zugebracht hatte. Bei schlechtem Wet ter hatte der alte Flügl ihm und Vetter Hans sowie eini gen Kameraden, öie auch in Holten zu Gast waren, als Iagdgrunö für ihre Indianerspiele gedient. In dem alten Bau war ihm deshalb jeder Winkel bekannt, und mit allen Geheimnissen seiner Gänge, Treppchen, verborgenen Türen und seltsamen Schlösser war er vertraut. Josua, den Wolf mitgebracht, und ein Holtener Diener brachten rum Wolfs Koffer herein, Wolf schloß auf und Josua begann auszupacken

. „Was zieht man denn heute an?" fragte Wolf den Better» „Frack. Die Damen sind schon alle für den Abend ange- zogen." „Sind schon viele Gäste da?" „Fast alle. Heute mittag kam ein ganzer Zug voll Eggenbrechts aus dem feindlichen Auslande Preußen. Sachsen und Württemberg an. Bei so einem Familienfest merkt man erst, wie über ganz Deutschland verstreut zur zeit die Sippe derer von Eggenbrecht ist. Biele davon ken nen wir selbst so gut wie gar nicht, aber Papa wollte alles einlaöen, was irgendwie

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Tiroler Wastl
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Pagina 15 di 20
Data: 15.04.1920
Descrizione fisica: 20
von Sozialisten, Kommunisten und Luden die öffentliche Verbrennung von zahllosen Privatbiblio- cheken, darunter der unersetzlichen 15.000 Bände umfassenden städtischen Bibliothek von Budapest. Auf diesem ellenlangen „Index" höchst gefährlicher Bücher, nach denen das „erwachende Ungarn" fahndet, befinden sich neben den Werken von Karl Marx, Friedrich Engels und Karl Kautsky auch die Werke des berühmten Ton- künstlers Hugo Wolf. Wie Hugo Wolf auf den Index gelangt, darüber weiß die „Frankfurter Zeitung

zur Feststellung gelangen muß, verhaftet. Da man annahm, daß gerade er viel Beziehungen zu ausländischen Kommunisten hatte, wurde bei ihm eine besonders gründliche Hausdurchsuchung vorgenommen. Es fand sich eine an seine Frau gerichtete Visitkarde eines ungarischen Literaten vor, in der es hieß: „Morgen abend dringe ich Ihnen den Genossen Wolf mit. BPr werden eine interessante Seance haben." Der Schreiber dieser Karte wurde sofort verhört. Er sei Musik freund, gab er zu Protokoll, und musiziere öfter mit Frau

Czobel. Hugo Wolf sei sein Lieblingswndichter und von dessen Noten sei die Rede. Polizeiliches Mißtrauen, einmal geweckt, ist von hohem Munterkeitsgrad. Wolf könne ganz gut ein polnischer Jude, Em- missär direkt von Tschitscherin sein. Unser Literat, eine notorisch unpolitische Natur, wehrt ab. Es heißt ja „Genosse Wolf", sagt die Polizei scharfsinnig. Das beweise nur eine ironische Einstellung gegenüber einer Zeit, in der es nur „Genossen" gab, beteuert der Wolf-Schwärmer und fügt hinzu

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Pagina 4 di 4
Data: 08.11.1919
Descrizione fisica: 4
. Uhren, künstliche Zähne und Gebisse verkauft man am besten in der 1. Eoldeinkaufsstelle Inn- st ratze 49. 2. Stock. Fraiu Haberl. Kaufe nur ehrlrL erworbenen Schmuck. 5525.15 Hädernsammler Achtung! Neutuch K 12—, Alttuch fntter- frei K H.&i \ gestrickte Wolle K rl, gestrekte Baumwolle K 6 —, alt weiß K per kg. zahlt Alpen- ländisch .Rohprodukten Groß* Itnnrilung, Linz-Urfahr.Heuptair. Nr. 28. 61« Die Perlen der Eggenbrechts. Roman von A. v. Bosse. 18 »Dir mußt mich in Geroldsberg besuchen, Wolf

, dir die Sachen attieöen," Mate Lisa hinzu. Sie war sehr blond, U r e ^S J ur Wüe, liebte die Beguemlichkeit und war sehr aulülicy verheiratet. Ihr efnziaer Kummer bestaub öarin, bau ihr Mann bürgerlich war, und es war nur ein kleiner Trost, daß er kürzlich Kommerzienrat geworden war. ^Zarum^ aus.,England?". fragte Wolf. „Es gibt doch in DcMschland Möbel genug." „Aber nicht wie in England," -—uv — x— erwiderte Liesa. „Du ahnst nicht, wie geschmackvoll . . ." „Bekommst du genau so geschmackvoll bei Bernheimer

sind?" lachte Wolf „Das glaube ich ganz einfach nicht!" erklärte Liesa, und Kommerzienrat Hartmann trank bedächtig seinen Wein aus und nickte. sie waren sehr teuer," sagte er. siel das Wort: Eggenbrechtsche Perlen! w Eggenbrecht hatte Wolr gefragt, ob die Eggen- Perlen wirklich so wunderschön wären. „Ich habe sie noch nicht gesehen," erwiderte Wolf. ^a, haben sie sich denn nicht gesunden, die Eggen- brechtschen Perlen?" fragte darauf der Kammerherr, lau ter als ihm selbst bewußt war. -.^^Efunden Mn." sagte

Wolf, und mm mischte Marie sich ins Gespräch: „Vetter Achints Witwe hat sie und weigert sich, sie her- auszugeben" „Woher weißt du denn das?" sragbr ganz erstaunt ganze Angelegenheit bisher als Geheim nis behandelt hatte. pi'iölirtc «8 irtlr u »In München spricht jeder davon," erklärte Liesa. „Man sagt, du würdest sie wegen Unterschlagung verklagen." „Ach, Unsinn!" „Ja, wie kommt denn die Frau dazu, die Eggenbrecht- schen Perlen zu beanspruchen?!" rief empört Liesa aus. Alice bekmn

und noch dazu auf dem Sterbebett?!" fragte Alice. „Papa, durfte denn Vetter Achim die Eggenbrechtschen Perlen verschenken?" wendete sie sich darauf mit ihrer hellen Stimme an ihren Vater, der sich gerade von Wolf eine sehr gute Zigarren anbieten ließ. „Die Perlen verschenken?" fragte er und blickte Wolf an. „Die darfst du natürlich nicht verschenken, lieber Wolf, die sind doch Majoratserbe, soviel ich weiß." „Natürlich sind sie bas," erwiderte lachend Wolf. „Ich denke auch gar nicht daran, sie zu verschenken, und wenn ich's

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Pagina 4 di 4
Data: 17.12.1919
Descrizione fisica: 4
er nichts mehr unternehmen, das Wagnis mutzte vorbereitet werden. Und morgen nachts, nach dem Polterabend, schlief Silvia fester, ermüdet wie sie dann sein würde. Wolf fröstelte in seinem dünnen Nachtanzug, aber die kühle Nachtluft, die seine heitze Stirn nmstrich, tat ihm wohl, und langsam ordneten sich seine Gedanken um einen Plan, der immer festere Formen annahm. In der folgenden Nacht sollte es geschehen nnd — es mußte gelingen! Einunüzwanzigstes Kapitell In Holten waren inzwischen noch Gäste

eingetroffen,- Therese Ranken, mehrere Tanten Eggenbrecht, einige Kameraden Hansens von der Marine und Freunde Woli Eggenbrechis, darunter Weltin. Man trank geineinsam Tee, dann zogen sich alle auf ihre Zimmer zurück, etwas Zu ruhen und sich sodann für den Polterabend unrzu- kleiöen. Herr von Weltin wohnte in einem kleinen Zimmer, das dem Wolfs geac-nüber lag. Selbst schon fertig c»nae- kleidet, kam er zu Wolf hinüber, als dieser sich von Josua rwch einmal rasieren ließ. Weltin setzte

sich in den be- auemsten Sessel, zog die Beine hoch und umarmte seine Knie. Das war seiue Lieblingsstellung. „Du. Wolf," fing Weltin an. „denkst du eiaentlich, die bewußte Wette zu gewinnen oder zu verlieren?" . Da Josua seinem Herrn gerade mit dem Messer unter der Nase herumfuhr, konnte dieser nicht antworten. „Nämlich," fuhr Weltin in faulem Ton zu sprechen fort, „wenn du sie verlieren willst, daun sage es mir lieber ffchon heute. Mir ist ein ganz famoser Gaul ange- boten.Nedbird von Rubin aus der Britannia

. Nur zehn tausend Emmchen! Ich bin aber augenblicklich etwas aus gepumpt und da . . ." „Kauf ihn nur schon immer," unterbrach ihn setzt Wolf. „5rann dir gleich einen Scheck ausstellen, wenn du willst." „Bon. Also Rennen aufgeben — wie? Schade eigent lich," meinte Weltin, dehnte sich nnd gähnte dann herz haft. „Hast du nicht einmal den Versuch gemacht, den Räuber zu spielen?" „Nein." „Schade," wiederholte Weltin, „ich hätte mirs gern zehntausend Emmchen kosten lassen — nämlich seit ich heute die berühmte

Cousine Silvia kennen gelernt habe. Verlohnt sich schon, unter die Verbrecher zu gehen, um sich nicht durch einen niederträchtigen Prozeß für immer mit ihr zu verfeinden. Nichts verfeindet so sehr, wie ein Prozeß." Wolf antwortete nicht, weil Josua ihm gerade den Seifenschaum aus dem Gesicht wusch und mit feinem Puder die glattrasierten Wangen bestäubte. „Glaubst du," fragte Weltin, „die Silvia nähme mich, wenn ich um sie anhielte?" Weltin zog dabei die Stirn hoch, fo daß sie sich in viele tiefe

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Pagina 4 di 4
Data: 12.12.1919
Descrizione fisica: 4
sie in der Erregung aussieht, wie dunkel dabei ihre Augen werden! dachte sie. während diese Wahrnehmung ihre Eifersucht anstachelte und frisches Oel in die Flamme des Hasses goß, den sie gegen die junge Frau empfand, die — wie sie nun schon wußte — Wols liebte. „Wolf wettet ja so gern," erklärte sie gleichmütig. „Für tolle Wetten war er schon als ganz junger Leutnant in München geradezu berühmt. Nun, neulich war Hartwann bei Papa, ich saß im Nebenzimiuer. Dann sprachen sie von den Eggeubrcchtschen Perlen

und ich hörte, wie Hart mann sagte, Wolf werde wohl seine Wette verlieren, ihm bliebe ja nur noch wenig Heit bis zum vereinbarten Ter min und danach müsse er den Prozeß anfangen." „Das hast du gehört?" fragte ganz tonlos Silvia. „Gaitz deullich. Später versuchte ich, Papa ausMragen, aber er wollte nichts von einer Wette wissen, die natür lich unter den Herren als gefährliches Geheimnis gehütet wird." „Gewettet hat er, mich zu heiraten — der Perlen we gen .. ?" sagte Silvia leise und mehr

zu sich selbst als zu Alice, die den Kopf wiegte, die Achsetu zuckte. „Sähe ihm ja so ähnlich! Seit jeher hat er recht tolle ^Letten geliebt und meistens gewonnen." Da warf Silvia den Kopf zurück, und ihre Augen blitz ten zoimig auf: „Die Wette gewinnt er nicht!" sagte sie hart. „Sicher nicht?" fragte mit lächelndem Zweifel Alice. „sicher nicht!" bekräftigte Silvia. „Zum Heiraten ge hören zwei!" „Das habe ich ihm damals auch gesagt!" nickte dlliee. „Aber, weißt du, Silvia, Wolf ist ja so verwöhnt und auf leine

, und so sehr sie sich beherrschte, Alice merkte es doch. . . „Latz ihn nur nichts merken," riet sie, „laß ihn tüchtig reinfallen, das verdient er für seine — na sagen wir mal — Unverschämtheit — nicht wahr?" Silvia nickte nur. Sie sah jetzt ganz blaß aus, und fast kummervoll blickte sie vor sich nieder. „Nimm es nicht tragisch. Liebste." tröstete Alice mit heuchlerischer Teilnahme. „Ich versichere dich, Wolf wird sein Fiasko auch nicht tragisch nehmen." — würde ahnungslos feinem Werben Gehör scheukm Wahrscheinlich wußte

sie ganz genau alles über die Wei l, die vermutlich während eines fidelen Abends bei Wcl und Wein abgeschlossen worden war, und nun wartete» die. die dabei gewesen waren, darauf, ob er die 28^ gewinnen würde. Nein, nein, natiirlich nicht! Silvia wollte Alicens guten Rat befolgen, sie wollte ttber diese dummen, lächerliche Wette lachen. Sie wollte auch Wolf auslachen, wenn er die Welle verlor — natür lich verlor! Eine Unverschämtheit, wie Alice es genannt, ja, eine Unverschäullheit

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Pagina 4 di 4
Data: 11.12.1919
Descrizione fisica: 4
— das Kindliche, das ihm sonst noch eigen ist. Entweder glaubt sie sich wirklich im Recht oder.. „Natürlich glaubt sie sich im Recht," fiel Wolf ein. „Oder," fuhr Alice ganz gelassen fort, „ sie fragt ganz einfach nicht darnach, hofft womöglich auf deine Riirerlich- kert oder so.... Weder mit Güte noch mit List wirst du die Perlen von ihr erlangen, Wolf, die Frau ist schlauer als du. und du wirst schon prozessieren müssen, mein Lie- ber, endete sie mit wissendem Lächeln. „Wreio schlauer?" wollte er wissen

. „Na, sie wickelt diH halt mit Liebenswürdigkeiten ein und hat ja schon damit erreicht, daß öü den Prozeß aiif die kange Bank schiebst. Weshalb kam sie denn her zirm Fami- lientag? Weshalb lud sie dich gleich zu sich ein? Und The- reschen hat mir erzählt, daß sie dir Stelldicheins im Stol- zener Wald gegeben hat — zn Pferde.. !" „Gewäsch!" sagte Wolf grob,* seine Stirne hatte sich, wahrend Alice sprach, gerötet. Sie zuckte wieder die Achseln. „Ihr werdet ja immer ganz webrlos und geht so leicht auf den Leim

, sobald euch ein niedliches Gesichterl in die Augen sticht." „Hast du solche Erfahrungen gemacht?" „Ich — ich habe es nie darauf angelegt, aber Silvia.. Hand aufs Herz, Wolf: wenn die Silvia eine wüste Wur-- äen war', hätt'st du lünast aegen sie prozessiert — nit?" Ehe Wolf eme ärgerliche Antwort geben konnte, mischte W der .Kammerherr ein, fürchtend, daß ein ernstlicher Streit sich entwickeln könnte. mein gutes Kind, du irrst, den Prozeß hat unser Wolf nur verschoben, weil er glaubt, die Perlen

auf an- dere, nach seine Ansicht bcgnemere °Weisc an sich bringen zu können. Was. Wolf?" ✓ „Vielleicht..." x ^t#te »i cc hysterisch auf: „Vielleicht?.. Ja, vielleicht will er die Silvia gar heiraten der Perlen wegen. Wäre ia am begnewsten!" Wmf wollte auffahren. aber rasch bezwang er sich, machte sein spitzbübisches Gesicht und erklärte ganz ge lassen: ^,„Ia — vielleicht tue ich das — warum denn nicht? — - Nur der Perlen wegen natürlich!" „Da gehören aber zwei dazu!" „Gewiß! Aber vielleicht nimmt

sie mich — auch nur der Perlen wegen, natürlich." Da lachte der Kammerherr meckernd. Ihm war ja die Wette bekannt, er wußte, was Wolf vorhatle, und daß das abjolut keine Liebesangelegenheit sein würde. Er blin zelte dem Neffen sehr verschmitzt zu: * „Bist wohl schon deiner Sache sicher, Wolf — was? Na, aber wenn es daneben gelingt, dann wird prozessiert — wie? Noch vor dem Winter?" „Aber feste!" bekräftigte Wolf. Achtzehntes Kapitel. Silvia war über den unverhofften Besuch der schönen Alice sehr überrascht

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Alpenrosen
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Pagina 1 di 4
Data: 06.11.1915
Descrizione fisica: 4
mit den: schwarzbraunen Die lengetäfel darüber sitzen sie bei der Morgen suppe. Tie eigentliche Morgensuppe an einem Hochzeitstage ist die sogenannte Gagelhenn', an der alle geladenen Gäste teilnehmen. Aber die Hausleute essen sich schon vorher satt und tun nur zum Scheine mit bei der Gagelhenn'. Und überbieg ist auch die Ga gelhenn' recht mager heute. Sie läßt nur der Großknecht im Höhhofe ausrichten, der Wolf, und der Verwandten und Gäste, die von seiner Seite aus geladen, sind recht wenige. Und wer weiß

, ob die alle kom men? Viele der von seiner Seite Gelade nen werden es wohl vorziehen, im Zeisel eckerhof vorzusprechen, weil sie dabei nicht erst das Gehänge hinaufzusteigen brauchen und nachher.. . eine Wittib, die einen Hof hat wie den Zeiseleckerhof und einen blut jungen Mann erheiratet, die stellt schon was aus den Tisch. Nur die Höhbauernleute und ihre Ehehalten, der Wolf als der Hochzeiter, und dessen Bruder, der Mentl, sitzen um den Tisch herum. „Angefangen wär' der Hochzeitstag," meint der Wolf

und legte den Lössel weg. „Wird ein End' auch nehmen," vertröstet die Höhbäuerin, ein allzeit gutmütig lächeln des Leut. „Ein bissel Geschert' bringt der Tag halt mit sich' aber es geht andern auch nicht besser. Und du darfst dich schon gar nicht klagen über ihn; du kannst vom Glück sagen. Wo erheiratet denn so bald wieder ein blutarmer Knecht einen Hof wie den Zeiseleckerhof? Muß dir schon nicht Zorn tun." Ter Wolf sagt nichts dazu, aber der Mentl, dessen ganzes Gesicht lichtbrauner Bartflaum umrahmt

, ist etwas anderer Mei nung. „Mein Geschmack wär' es nicht," ,*) wii Erlaubnis der veriagsanflalt Benüaer & Co., Cinfiedeln. sagt er. „Wenn ein bissel Aerger unter die Leut' kommt, nachher heißt's gleich: Du Hergerannter! Meine Sach' ist's, du hast dein ganzes Geraffel im Schneuztüchel da hertragen. Ist schon öfter vorgekommen. Und gar erst eine Wittib!" Der Wolf wird rot im Gesichte und die Schläfenadern schwellen ihm ein Merkliches an. „Hast halt noch keinen Verstand," ta delt er beißend. „Wenn du ein bissel

, als wie es im Walde der Brauch ist. Und gar, wenn eins keine Eltern hat und keine Befreun- d'ten.. . Und ich sag': ich wünsch' dir alles Gute zum Ehestand, Wolf, alles Gute! Es braucht eins Glück und Segen zum Ehestand, auch wenn es so ein Glück macht wie du. Sel muß wahr sein. Aber ich bin mein Lebtag der Meinung gewesen, daß sich das alles zur rechten Zeit findet, wenn eins so ist, wie ein Christenmensch sein soll: da nichts Unrechtes und da nicht, und nllmetl den geraden Weg gehen. Und das leg

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