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Lienzer Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 16.07.1941
Descrizione fisica: 8
. Sie sah noch einmal auf die Unterschrift. In welch großen starken Buchstaben Wolf schrieb! Dann zer riß sie das Papier in kleine Stücke und warf sie über das Geländer, sah jedem einzelnen nach, bis es im Winde davonflatterte. Merkwürdig, genau so flogen damals in ihrem Traum die Papiere. Nur daß sie da mals immer größer und größer wurden. Das Schiff setzte sich in Bewegung. Mr. Wyatt stand einige Schritte neben Grete und überließ sie ihren Gedanken. Wolf Hessenkamp stand am Hafen. Der leise Lustzug

des Abends war versiegt, der faulige Brodem des Hafens hüllte ihn er stickend ein. Auf den Hausbooten vor dem Kai lag ein übeldampfender Haufen Unrat. Der stechende Geruch nahm Wolf fast den Atem. Wolf sprang von einem Boot auf das andere: er stürzte in den faulig weichen, verfilzten Absall, der Ekel würgte ihn an der Kehle. Einige schwarze Schweine, die bis zum Hals in dem Haufen wühlten, sprangen erschreckt auf das nächste Boot. Wolf mochte dreißig bis vierzig Boote über schritten

haben, als er einen Mann mit einer Papierlaterne winken sah. Wolf beeilte sich. Er verfluchte die Dschunkenkulis in ihren flatternden, blauen Mapoujacken, die mit ihrem eintönigen „ah jou' Wassereimer auf dem Rücken trugen und von einem Boot auf das andere stiegen. Aus einem Hausboot warfen sie einen Toten in das Wasser. Die träge, lehmige Flut klatschte auf. Der Lärm aus den tau fend Booten, das Kläffen der Hunde und Schreien der Weiber, das Girren einiger Saiteninstrumente, die Ausrufe der Hoat- schuinspieler

unter den Dschunkendächern, der Geruch nach saurem Wein, Opium und Schweiß — das alles stürmte zu gleicher Zeit auf ihn ein. Endlich hatte er das letzte Boot erreicht. „Sie kommen zu spät',- sagte eine Stimme. Wolf Hessenkamp erkannte unter der Papierlaterne seinen Freund Hellmann, einen deutschen Architekten, der in Hong kong und Schanghai seine Firma besaß. „Ich hade im Hotel nachgefragt. Sie ist abgereist. Man hat das Gepäck geholt.' „Natürlich ist sie abgereist, gab Hellmann zur Antwort. „Es wäre besser

. Aber Ent führung eines weißen Mädchens, nein, Mr. Camp, so ein Dummkopf ist Mr. Wyatt nicht. Warten Sie einmal die morgige Post ab und legen Sie sich ruhig schlafen, wenn Ihnen diese verdammte Hitze dazu die Mög lichkeit läßt. Am Morgen sieht alles ganz anders aus.' Um neun Uhr früh wurden die Schalter der Anglo China Bank geöffnet. Wolf Hessen kamp war schon vor der Öffnung der Schal ter in der großen Halle. Als die Schalter ge öffnet wurden, schob er dem Beamten einen Scheck über 300 Dollar

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Volksbote
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Pagina 2 di 12
Data: 07.05.1925
Descrizione fisica: 12
', «ns ohne das andere ist ihm nicht denkbar. „Dankt dem da oben,' sagt er und wies mit der Hand zum Himmel, als Hunderte in Graudenz sein Auto sudelnd umdrängten, als sie auf die Bäume kleiterten, um den „Be freier von Ostpreußen' besser zu sehen. „Dankt dem da oben' —' dann fuhr er rasch davon. Wolf Habecland. Erzählung von Ferdinand Benz. (Fortsetzung und Schluß.) In vollendet schöner Rede behandelte der kluge Mezberger sein Thema. Alle Herzen hatte er ermähnt und erfreut. Zun: Schluß hieß es: „Verehrter Herr Primiziant! Ver giß nie

er aus, aber heilig« Freude leuchtete aus feinem fei nen Angesichte. Die beiden Schwestern aber hätten nicht um alles in der Welt dies«: Tag hergegeben, der ihnen so viel Freude beschert«. Sie dank ten in: stillen Artur und Selling, die ihnen Wolf in das Haus gebracht hatten, als hat-' ten sie geahnt, daß er einmal für ihren frühen Heimgang ein tröstender Freund :ver- den würde. Nach der Predigt begann das Hochamt. Begleitet von zwei Leviten, deren Dienst der Kaplan und der Benefizlat versahen, schritt Haberland

an den Altar, heiliger Gefühle voll. Die Orgel setzte ein, der Gesang erklang, Weihrauchduft schwebte in bläulichen Wölk chen über der Volksmenge wie ein Symbol der Heillgkeit. Klar und kräftig sang Wolf das Gloria, den ewig«: Jubelhymnus, den in der heiligen Nacht einst Engel anstimmten und den das Menschengeschlecht nie mehr v^xleryen wird- , Be: der Kommunion schritten zum Altäre der Hollerbauer im langschößigen Festrvck, Frau Hedwig und Thilderl im rauschenden Seidengewande, danach Lulu und Grete

waren sie einig, daß sie noch Wolfs Schäfer haus und seine Felsenburg besuchen müßten, wenn auch von letzterer nur noch Ruinen zu finden waren. Ganz verjüngt sah der Venefiziat Mez- bcrger aus. Er hatte heute den erfolgreichsten Tag seines Leb«:s. Er sah in Wolf seinen geistigen Sohn, den er von unten auf zur Wissenschaft erzogen hatte. Er war stolz auf diesen Schüler. Als die Unterhaltung in: besten Gange war, hinkte zur Tür herein die alte Zilli, die Wolf einst aufgezogen hatte. Sie war nicht inehr recht gesund

, daß keine Mutter teil genommen hat. O nein, die Mutter war da bei. Ganz vorne war die Mutter, ganz vorne, und hat sich gefreut an ihrem Herrn Sohn. Sehr gefreut hat sie sich, Hollerbäuerin! Was sagst du dazu?' Wolf bohrt« seine Augen auf die Spreche rin; ihm wollte der Atem stocken. Er schluckte krampfhaft. Sollte dieses Weib feine Mutter fein? Entsetzlicher Gedanke! Frau Hedwig hatte sich entfärbt. Sie ahnte etwas Furcht- 'barSs.das sitz beim Genick packte 'unü<mimmer los ließ. Die krumme Zilli aber fuhr

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 01.01.1925
Descrizione fisica: 12
Wolf Habeeland. Erzählung van Ferdinand Benz. (Fortsetzung.) Ws die trat saurem Rahm geschmolzene Wassersuppe gegessen war, spannten sie ein. Die Brüder nahmen die Pferde, der Vater ging hinter einem Paar scheckiger Ochsen her. Diese waren ihm lieber, weil sie einen gemüt licheren Schritt hatten als die rasch ausgrei fenden Rosse. Zuhause waren nur Hedwig und die alte Margret. Um acht Uhr kam der Postbote und gab die Zeitung ab. Die alte Magd legte sie auf den weißgefegten Bauerntisch

die junge Mutter. Niemand hatte eine Ahnung, daß Wolf Haberland, der von der Zilli aufgezo gen wurde, ihr gehörte. Nach eineinhalb Jahren heiratete Hedwig auf den Hoverhof nach Oedetchaid. Es war ihr eine stete heimliche Freude und'eine immer brennende Wunde, in der Nähe des Kindes zu fein, von dem sie sich losgesagt hatte. Oft ging die junge Bäuerin zur Zilli und brachte ihr eine kleine Arbeit ccher Nahrungsmittel, nur um Wolf zu sehen und ihn heimliä) zu liebkosen, wenn die Zilli den Mcken wandte

. Erst als das kleine Thilderl zur Welt gekom men war, vergaß sie Wolf leichter. Jetzt aber hatte ihr Mann den Wolf in sein Haus ausgenommen. Jetzt halte sie ihn immer litt» sich, ihn und Tilderl, beide ihre rechten Kinder, und sie durfte ihn doch nur als Schaf buben behandeln. Sie war ganz verwirrt, wenn sie daran dachte, und sich vorstellte, was geschehen würde, wenn sie einmal, erfaßt von heiliger Mutterliebe, den blonden Buben in die Amte schließen und vor allen Leuten sa gen müßte

: „Das ist mein Kind, wahrhaftig mein rechtes Kind!' Was würden die Leut« denken mtd was ihr Mann tun? Würde nicht ein neues Band dadurch zer rissen werden? Würde nicht auch Wolf ihr wieder genom men und neuerdings unter fremde Leute ver stoßen werden? So tat sich die Mutter Zwatlg an, um wenigstens kleine Freuden an Wolf zu ha ben, nachdem ihr das große Glück der Mutter in Trümmer gegangen war. Am letzten April wurde Wolf aus der Werktagsschule «nüassen und siedelte am nächsten Tage in den Hollerhof

über. Cr halte das beste Zeugnis feines Jahrganges. Der Inspektor hatte ihn besonders einoebenü ge prüft und mit dein Beneffziaten Mezbevger über den Knaben gesprochen, dessen Schicksal ihn offenbar interessierte. So nebenher be merkte er: „Mit des Buben Anlagm könnte, mancher Reiche seine Söhne austassen, sie würden für mehr alseinen reichen.' Im Hollerhof wurde Wolf dem allen Schas- toni zugewiesen. Mit ihm teilte er die Schlaf kammer und die Arbeit. Der graubärtige Toni war schon dreißig Jahre

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Der Burggräfler
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Pagina 3 di 12
Data: 01.02.1899
Descrizione fisica: 12
bemerkt hatte, schrie, auf die rechte Journalisten loge zeigend: „Dort wird applaudirt! Das ist eine Fechheit!' Alles blickte hinauf und viele deutsche Abgeordnete begannen zu rufen: „Da war der Jude Penizek! Hinaus mit ihm!' Abg. Wolf und Girstmayr liefen zum Präsidenten und verlangten von ihm die sofortige AuSwei- sung des Herrn Penizek. Als ihnen jedoch Dr. Fuchs erwiderte, er könne dies nicht thun, son dern werde den Vorfall untersuchen lassen, gab ihm Wolf zur Antwort

, er werde selbst die Aus- weisung Penizek's besorgen. Damit verließ er die Präsidententribüne und eilte mit Girstmayr aus dem Saale, in welchem der Tumult an dauerte, so daß Dr. Kramar nicht imstande war, sich verständlich zu machen. Inzwischen erschien der Abgeordnete Dr. Hochenburger in der rechten Journalistenloge und suchte nach einem „Herrn', den er jedoch nicht näher bezeichnete. Dr. von Hochenburger emfernte sich wieder, doch kaum daß sich hinter ihm die Thüre schloß, stürzte Wolf mit Girstmayr

, jeder durch einen anderen Eingang, in die rechte Journalistenloge, laut schimpfend und drohend. „Der Kerl muß hinaus!' schrie Wolf, des Protestes der böhmi schen Journalisten nicht achtend, die ihm sein ge- waltthätigeS Vorgehen vorhielten und ihm deut lich zu verstehen gaben, daß er kein HauSordner sei und demnach kein Recht habe, in die Loge einzudringen und eigenmächtig gegen irgendwelche Störungen seitens der Galerie einzuschreiten. „Der Jude muß hinaus!' wiederholte Wolf seine Drohung, die zu verwirklichen

er sich be reits anschickte. Er griff nämlich mit der Rechten an Herrn Penizek, um ihn aus der Sitzreihe zu zerren. Doch im selben Augenblicke wurde Wolf von dem kräftigen Arme des Abg. Lebloch um den Hals gepackt. Wolf umklammerte mit der einen Hand die hölzerne Galeriesäule, während er mit der andern sich an der Journaliftenbank festhielt. Doch lange verharrte er in dieser Stellung nicht, denn die Abgeordneten Lebloch und HolanSky drängten ihn mit einem Ruck aus der Loge in die Galeriekouloirs

. Von allen Seiten liefen Galeriebesucher und Abgeordnete herbei, so daß der enge Gang dicht gefüllt war. Wolf stand halbgebückt mitten im Knäuel und man sah und hörte nur, wie wuchtige Faust schläge auf seinen Kopf und Rücken niederfielen. Der antisemitische Abg. Prochazka wollte den Wolf schützen, doch vergeblich war seine Mühe und seine Abwehr. Es gab einen fürchterlichen Lärm dabei, umsomehr als deütschnationale Stu denten dem Wolf zur Hilfe eilten. Sie wollten eingreifen und nur durch mehrere böhmischen

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Meraner Zeitung
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Pagina 6 di 20
Data: 01.12.1901
Descrizione fisica: 20
, welche die Erreichung des angestrebten Zieles nicht zu beschleunigen ver mögen. Die Rede wurde wiederholt von lärmen den Protestrufen unterbrochen. Nächste Sitzung Montag. Mandatsvrrzicht des Abg. Wolf. Wien, 29. Nov. Abg. Wolf legte sein Neichs- rathsmandat nieder. Als Grund giebt er an, daß er sich fortab ausschließlich der Leitung feines Blattes widmen wolle, doch hängt der Verzicht mit seinem letzten Dnell mit Professor Seidl zu sammen. Die Ursache des Duells ist sehr ernster und heikler Natur. Die gestrige

Sitzung der All deutschen Vereinigung verlies sehr stürmisch. Abg. Tschan, der Schwiegervater Seidls, bestand aus dem Rücktritt Wolfs, gegen welchen anch Abg Schönerer sprach. Der Verzicht erregt großes Aufsehen. Als ihn der Präsident im Hause offi ziell mittheilte, ertönten laute „Hört! Hört!'- Ruse. Abg. Wolf legte auch sein böhmisches Land tagsmandat nieder. Wien, 30. Nov. Die Mandatsniederlegung Wolfs rief in den parlamentarischen Kreisen das größte Aufsehen hervor. Ueber die Gründe kur sieren

verschiedene Versionen. Die Parteigenossen Wolfs erklären auf Befragen, Wolf wolle sich vom politischen Leben zurückziehen, um sich ganz der „Ostd. Rundschau' zu widmen; dagegen ist es Thatsache, daß zwischen Wolf und den All deutschen Parteigenossen seit Wochenfrist jeder Verkehr abgebrochen war. Wolf soll zu einer dem Alldeutschen Abgeordneten Tschan nahestehenden Dame Beziehungen unterhalten haben, die zu dem Duell Wolfs mit dem Gatten jener Dame geführt haben. Die Gegner schieden ^unversöhnt. Schö

nerer legte Wolf hierauf den Austritt aus der Alldeutschen Partei nahe, weil diese einen mit dem Makel unmoralischen Lebenswandels Behafteten nicht in ihrer Mitte dulden dürfe. Wolf ant wortete mit der Maudatsniederleguug. Er wird auch aus dem böhmischen Landtag austreten. Die Affaire Wolf wurde durch ein Schreiben Dr. Seidls an den Alldeutschen Verband ins Rollen gebracht. Wenn Wolf nicht freiwillig resigniert hätte, wäre er aus dem Parteiverbande ausge schlossen worden. Die unmittelbare Ursache

des Duells soll ein Brief voll der stärksten Beleidig ungen gewesen sein, deu Seidl an Wolf gerichtet hat. Wolf mußte sich schon deshalb fügen, weil Schönerer seit Jahren einen ehrenwörtlichen Re vers besitzt, in welchem sich Wolf verpflichtet, der Führung Schönerers unbedingt zu folgen. Schö nerer soll auf das entschiedenste die Ansicht ver treten haben, daß die Beleidigungen, denen Wolf von Seite Seidls ausgesetzt war, durch ein un blutiges Duell nicht gesühnt würden und daß es absolut nicht angehe

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Volksbote
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Pagina 5 di 8
Data: 08.09.1938
Descrizione fisica: 8
-' und Damenschuhe entwendet, ferner Sandalen, Pantoffel und Schuhkreme. Die Diebsbeute ist allem Anscheine nach mit einem Lastwagen fortgeführt worden. Die Firma erleidet einen Schaden von 13.000 L. MUfllA ln den Afhesla - Papierhandlungen. Wolf h. Glanvell und unsere Berge Von Dr. Hans Kiene, Bolzano. Dis italienischen und deutschen alpinen Zeitschriften erinnern ihre Leser zur Zeit daran, daß vor 50 Jahren, im Sommer 1888, einer der verdienstvollsten Erschließer der Dolomitenwelt, einer der hervorragendsten

Pioniere des Klettersports, ein Bergsteiger von höchsten Qualitäten seine Tätigkeit be gann: Dr.Biktor Wolf v. Glanvell, jener junge Grazer Universitätsprofessor, welcher durch die Vielseitigkeit seiner Touren, durch die Gefährlichkeit seiner alpinen Unter nehmungen, ebenso wie durch seine wissen- schaftlich-erschließerische Arbeit in den Ber gen, bald eine der führenden Persönlichkeiten im Alpinismus der damaligen Zeit gewor den ist. Wenn wir heute jene Männer anfzählen, die als Wegbereiter

des alpinen Sports in unseren Dolomiten die größten Berdienste und Erfolge aufzuweisen haben, dann nen nen wir Wolf-Glanvell neben Schulz und Merzbacher, Purtscheller und Santner, neben Dr. Christomannos und Paul Grohmann, den Brüdern Zsigmondy, Dr. Helversen, Oskar. Schuster, Witzenmann, Baron Cötvös und den Engländern Ball, Wood und Tuckett mit in der ersten Reihe. Nicht nur als kecker Draufgänger in den schwierigsten Felsen, wie Georg Winkler, die Führer Jnnerkofler, Siorpaes und Dimai

, sondern zugleich als intellektueller Bergsteiger, der höchste körper liche und sportliche Qualitäten mit den seiner Bildung entsprechenden geistigen verband, ist Wolf-Glanvell zu verdientem Rufe ge kommen und hat zu einer Zeit, in welcher die Detailkenntnis der einzelnen Gebirgs- gruppen sich erst Bahn brach, in hervor ragender Weise an dieser geographischen Aufgabe des Alpinismus mitgearveitet. Im Grunde seines Wesens jedoch ist Wolf- Glanvell als Bergsteiger Sportsmann ge- wesen und Zeit seines Lebens

Gefährten aus den akademischen Kreisen hierin Führer zu sein und sich Berggebiete zu suchen, in wel chen damals noch alpine Lorbeeren in Hülle und Fülle zu erobern. Neutouren in Masse zu holen waren. An der Spitze der Grazer alpinen Vereinigung „Gilde, zum groben Kletterschuh', welcher manch namhafte Berg steiger, wie Günther Freiherr v. Saar, Karl Domenigg, Dr. Felix König, Leo Betritsch und andere angeyörten, hat Wolf-Glanvell es verstanden, Graz zu einer Stadt von alpinem Ruf zu machen und die alpine

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 29.04.1902
Descrizione fisica: 8
also keine der bisherigen Meldungen zu enthalten. Sicher ist aber, daß mit den Italienern atsächlich verhandelt wird.' K. H. Wolf wieder vor dem Sturze. Nach den Enthüllungen aus der Geschichte Wolf-Seidel glaubte man, K. H. Wolf sei ivlitisch tot, die Tragikomödie, welche dieser Mann seit fünf Jahren aufgeführt, sei zu Ende. — Wolf weigerte sich aber, vom politischen Schauplatz abzutreten; er ließ sich von seinen hypnotisierten Verehrern, die ihn, den „Unent behrlichen', von aller Makel reinwuschen, neuer dings

auf den Schild heben und bald drohte er sogar seinem ehemaligen Gönner und Gebieter, dem Schloßherrn von Rosenau, gefährlich zu werden. Es schien, als ob nicht nur in Ost-, ondern bald auch in Westböhmen die schöne- rerianischen Abgeordneten ohne Wähler seien. Wolfs Stern begann also von neuem zu chimmern; Wolf wurde, nachdem er im Parla ment zuerst längere Zeit sehr „dasig' gewesen, wieder kühner; er brach in Schönerers Wahl kreis ein und verlangte Sitz und Stimme in den Delegationen. Es drohte

also wirklich sür Schönerer elbst Gefahr. — Da erwachte in diesem der >zaß gegen den zu früh tot geglaubten Rivalen aufs neue und trieb ihn zum Entschlüsse, diesen ganz zu zerschmettern. Es scheinen dem Alten von Rosenau auch gefährliche Waffen zugebote zu stehen. Man forderte zuerst Wolf, nachdem man hn für ehrlos und satisfaktionsunfähig erklärt zatte, vor das Ehrengericht. Wolf — kniff aus. Nun kommen neue Enthüllungen: Wolf wird als käuflicher Volksbetrüger entlarvt. Ein früherer Beamter

des Zuckerkartells, jener Gesellschaft, die den Wucher mit Hilfe der Steuergelder der armen Volksschichten betrieb, mit Namen Hlawitschka, hat veröffentlicht, daß das Wolf- Blatt „Ostdeutsche Rundschau' vom Zucker kartell sich bestechen ließ. Tatsächlich hatte das Blatt im Mai 1901 angekündigt, es werde «die Angelegenheit der Erneuerung des Zuckerkartells genau verfolgen und hierüber ein gehend berichten'; die Berichterstattung., ist aber nie erfolgt. — Wolf hat seinen Ärger zunächst am Verwalter seines Blattes

ausge lassen, der seine Stelle niederlegen mußte. Dann erklärte Wolf, es sei weder von ihm noch mit seinem Wissen sür sein Blatt vom Zuckerkartell Geld oder Geldeswert angenommen worden. Wie konnte aber dem Herausgeber des Blattes die dem Kartell versprochene und tatsächlich ein gehaltene Gegenleistung unbekannt bleiben? Der Kassettenmann Wolf wird also mit feiner Er klärung wenig Glauben finden. Schönerer und die Turner. Am 21. April nahm Schönerer

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 09.12.1902
Descrizione fisica: 12
nach kurzer Debatte, worin insbeson dere der Abg. Walz die Betriebsverhältnisse in Steicrmark einer starken Kritik unterzog, der Antrag des Komitesä, die Verstaatlichung der Südbahn derzeit der Regierung nicht zu empfehlen, ange nommen. Wolfs politische Zukunftspläne. Ein Redakteur des Wiener Tagblattes „Zeit' hatte wäh rend des BrüxeS Prozesses eine Unterredung mit K. H. Wolf, in welcher er diesen über feine Zukunfts- pläne befragte. Wolf erklärte, er setze alle Hoffnung aus die vollständige Neubildung

hat sich auch in den schwersten Zeiten bewährt. Ueber Schö nerer und seine Partei äußerte sich Wolf: „Sie werden wieder das fein, was sie bisher waren, eine Tischgesellschaft, deren nationale Gesinnung niemand anzweisclt und deren Radikalismus in manchen Augen blicken wertvoll ist, die aber das Persönliche stets über das Sachliche stellen wird. Die „Unledingt- heit' halte ich für eine Geisteskrankheit und ich bin während des Prozesses zur Erkenntnis gekommen, welche Verwirrung sie im Denken und Fühlen, in Herz und Hirn fönst

ganz guter Menschen angerich tet hat. Aus akademischen Kreisen werden die Schö nerianer wcnig Zufluß mehr bekommen. Diese Un terordnung unter den Willen eines Einzigen, dieses Beugen vor einem Säulenheiligen, als der Schö nerer von Dr. Vinzenz v. Berger in dessen Brief an StranSky bezeichnet wurde,' hat man satt.' Der Prozeß Wolf-Schalk endete — nachdem Wolf auf Grund abgegebener Ehrenerklä rungen die Klagen gegen der Buchdruck^reibesitzer Kränzle in Saaz, sowie gegen den Herausgeber

zu der russischen Regie rung, sowie wegen Beschimpfung durch die Aus drücke „politischer Abenteurer' und „gefährlicher Schmarotzer an der nationalen Begeisterung' ein stimmig bejaht. Ebenso wurden die Schuldsragen bezüglich des Dr. Schalk, daß er 1. bei einer Be sprechung der demschböhmischen Abgeordnelen am 14. April l. I. den Abg. Wolf >ür persönlich ehr los erklärte, 2. in Linz vor Zeugen erklärte, Wolf werfe das Geld mit vollen Händen hinaus, während er seiner Gattin das Getd, welches sie vo» ihm verlange

, vor die Füße werfe und sie schlage, 3. daß Wolf in Bischofleinitz ein Mädchen verge waltigt habe, 4. daß er Wolf in Linz der Wechsel- fälschung beschuldigte, 5. ihn der Denunziation be zichtigte und 6. dem Dr- Höck gegenüber erklärte, daß Wolf seine Frau »«ißhanölr, einstimmig bejaht. Die Zusatzfragen, ob der Wahrheitsbeweis Ölungen sei, wurden in allen Fällen bezüglich beider Ange klagten einstimmig verneint. Das Urteil lautete wie folgt: Der Angeklagte Karl Anton Wüst ist schuldig des Vergehens

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Meraner Zeitung
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Pagina 4 di 16
Data: 23.05.1902
Descrizione fisica: 16
Seite 4 Meraner Jettung Nr. 62 Wolfs nachzuweisen. Ferner wird behauptet, Wolf habe ihm zur Verpfändung übergeben« Werthpapiere verkauft, obwohl er sich durch burfchenschaftlichen Handschlag verpflichtet hatte, dies nicht zu thun. Er habe Kautionspapiere wider die Abmachung verwerthet, den Gläubigern zur Täuschung unrichtige Bilanzen vor gelegt, und Wolfs Wechsel befänden sich in den Händen einer tschechi s ch e n Bank und eines jüdischen Ka p i ta list en. Wolf sei schon vor Jahren bereit

gewesen, sein Blatt gegen Bezahl ung der russischen Regierung zu Tiensten zu stellen. Wolf habe mit russischen Agenten verhandelt, und nur durch den Tod des russischen Botschafters Fürsten Lobanow in Wien wurde die Sache vereitelt, nachdem Wolf dem Agenten ein fürstliches Honorar versprochen hatte. Wolf habe Paufchaliengelder von kapitalistischen In stitutionen, darunter vom Zuckerkartell, an genommen und von einen, Ministerium verlangt. — Man schreibt uns zu der Broschüre aus Wien: „Nach ihren Pfingstgeschenkcn

kann man die deutschen Parteien Oesterreichs ziemlich untrüg lich bewerthen. Fortschrittler und Volksparteiler wählten vor drei Jahren ein selbst von einer nichtdeutschen Regierung anssührbares Staats programm als Pfmgstgabe für das deutsche Volk; die Alldeutschen beglückten das deutsche Volk und die (A>rcmic/no mit dem „Dossier Schalk'. Für vernünftige Leute besteht seit Mo naten keine alldeutsche und keine ostdeutsche Partei mehr. So wenig es Herrn K. H. Wolf bisher gelungen ist, einen einzigen der alldeutschen

Vor würfe wirklich zu entkräften, fo wenig vermag selbst der fanatifcheste Wolfhasser den arg mit genommenen Herausgeber der „Ostd. Rundschau' K. H. Wolf unter die sittliche Stufe der all deutschen Nerfolgungspolitiker stellen. Dr. Schalk sagt, Wolf sei bereit gewesen, seine Zeitung gegen Bezahlung in den Dienst der russischen Negierung zu stellen. Das hat sich schon vor Jahren zu getragen, zum mindesten aber zu einer Zeit, da die Alldeutschen Herrn Wolf brauchten und ihm ein freundliches Gesicht

deutsches Organ geblieben und K. H. Wolf dessen Herausgeber. — Wo bleibt der eiserne Besen gegen die pharisäische alldeutsche und ostdeutsche Gesellschaft, die sich einer Führerstellung in Oesterreich rühmt und bisher nur friedenstörend gewirkt hat?' — Die „Ostdeutsche Rund schau' reagiert ans die Schalk-Broschüre, indem sie erklärt, Schalk brauche sich nicht einzusetzen wegen Aufhebung feiner Immunität. Es sei das Einfachste, sein Mandat niederzulegen und als gewöhnlicher Sterblicher im Gerichts saal

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 26.09.1928
Descrizione fisica: 8
. Er hatte die „Ghost" ein paar Strich aus dem Kurs ge bracht, damit das bißchen Wind das Vorsegel füllen und prall halten konnte. Er hatte dem unglückseligen Harrison helfen wollen auf die Gefahr hin, Wolf Larsens Zorn heraufzube- fchwören. Meine Spannung war furchtbar. Thomas Mugridge hin gegen fand die Geschichte außerordentlich lustig, er steckte fort während den Kopf zur Kombüse heraus, um scherzhafte Be merkungen zu machen. Wie ich ihn haßte! Und wie mein Haß in diesen bangen Minuten ins Riesenhafte wuchs

! Zum ersten mal in meinem Leben verspürte ich die Lust, zu morden. Wohl, eine halbe Stunde verging. Da sah ich Johnson in einem Wortwechsel mit Louis. Er endete damit, daß Johnson den Arm des anderen, der ihn halten wollte, beiseiteschob und nach vorn ging. Er überquerte das Deck, sprang in die Take lung und begann zu klettern. Aber das schnelle Auge Wolf Larsens hatte ihn erfaßt. „Hallo, Mann, wohin?" rief er. Johnson hielt im Klettern inne. Er blickte seinem Kapitän in die Augen und sagte langsam

, um das Abendbrot aufzutragen, sah ich Harrison Mmer noch in derselben Lage. Die Unterhaltung bei Tisch drehte sich um andere Dinge. Kein einziger schien sich für das fo grundlos gefährdete Leben zu interessieren. Als ich aber noch einmal nach der Kombüse mußte, sah ich zu meiner Freude Harrison nach der Back schwanken. Er hatte endlich den Mut zum Herunterklettern gefunden. Ehe ich diesen Gegenstand verlasse, muß ich eine Unterhal- tung berichten, die ich mit Wolf Larsen in der Kajüte

war, der Ausdruck, wenn ich mit Wolf Larsen verhandelte. Ich bin später zu der Erkenntnis gelangt, daß teilweise die Persönlichkeit des Mannes, zum größten Teil aber seine völlig andere Einstellung schuld daran war. Vielleicht war es auch die elementare Einfachheit seines Denkens, die mich verwirrte. So direkt ging er stets auf den Kern einer Sachs los. Der Wert des Lebens? Wie sollte ich eine solche Frage stehenden Fußes beantworten? Die Heiligkeit des Lebens war für mich immer etwas Gegebenes

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Alpenzeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 15.12.1936
Descrizione fisica: 6
« lische Zeitung, die diese merkwürdige Serie berich tet, behauptet, daß alle Fälle verbürgt seien. l i I ': .> , ' Musiker als Philosoph Besuch bei Ermanno Wolf-Aerrari. Von, Anita Franck. Es gehört zu den wertvollsten Erlebnissen, die man haben kann, eine Stunde mit Wolf-Ferrari, dein liebenswürdigen Musiker und Philosophen, verplaudern zu dürfen, dessen Musik bei aller Heiterkeit und Anmut ebenso nachdenklich ist, wie seine Philosophie beschwingt und selbstverständ lich Schon vom ersten Augenblick

— keine zersetzende zumindest — den gewonnenen Einklang zwischen Werk und Leben zu zerstören oermag. Es ist nicht ganz ohne Bedeutung — bei der Wer tung eines so seltenen Menschen — daß vor allem Frauen zu dein Musiker und Menschen Wolf- Ferrari eine besondere Einstellung haben^ihn, noch ohne viel Worte mit ihm gewechselt zu haben, in seiner Gesamtheit als das empfinden, was er allen Musikfreunden und -kennern der Gegenwart be deutet: als eine der liebenswertesten und begnadet sten Erscheinungen

unter den schöpferischen Men schen von heute. Begnadet! — Wolf-Ferrari läßt das Wort nicht gerne gelten. Für ihn ist Gnade nichts Müheloses, nichts, das man sich selbst nicht auch verdienen müßte, und er wirft im Verlauf eines äußerst an geregten Gespräches unter anderw die seltsame Frage aus, ob die „Andern' schuldig oder un schuldig seien, die ihr Pfund — denn ?r glaubt letzten Endes an die Gnade in jedem Menschen — statt es aus sich herauszuholen und damit zu wu chern». in stumpfem Gleichmut oergraben. Er meint

ebenso klar, wie seine Musik, göttlich schwankend zwischen Hell und Dun kel und von innerem Reichtum genährt, es tut. Seltsamerweise aber scheint — nach den Erzäh lungen des liebenswürdig Plaudernden, der an sich nur ungern einen Blick in ieDf Mere Welt tun läßt da südliche Blüt tucht àr in der italieni schen Mutter, die wiederum, als echte Veneziane rin, von einer gewissen Herbheit ist, sondern auch im Vater, der ein Thüringer gewesen ist, gegei stert zu haben. In Wolf-Ferrari

haben, und die Kunst der Gestaltung sollte eigentlich niemals von Äußerlichkeiten abhängig sein, die eher Ab lenkung als Konzentration zu bedeuten vermögen.' Hier spricht der deutsche, der nordisch-herbe Mensch in dem Halbitaliener Wolf-Ferrari, aber zugleich auch — und hier muß eben doch seiner eigenen Auffassung von der künstlerischen Bestim mung im Menschen widersprochen werden — doch auch der unter vielen Begnadete, der sich in allem ernsten Wollen und Streben unwillkürlich von der Genialität

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Alpenzeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 29.05.1943
Descrizione fisica: 4
in der prächtig geschmückten UU«N »»».? Äsr xrosso Aloistivr civs Iiioà ss ^»ilL»siivi» 40. 1Vi»ci«rk«I»r svino» roetvsjadr«» zertsälen Bahn. Hugo Wolf unternahm Hugo Wolf, der große Liedersänger, ist ein Sohn der grünen Südsteiermark. Er wurde am 30. März 1860 zu Windrsch- grätz als Sohn eines Lederhändlers ge Dören und verbrachte seine Jugend tn kümmerlichen Verhältnissen. Er studiert« zunächst einige Jahre Gymnasium, wand te sich aber dann seiner schon längst ge siebten und in seinem Hause gepflegten Musik

zu und trat 187S in das Wiener Konservatorium ein. Auch dieses verließ er bereits nach zwei Jahren unbefriedigt und brachte sich in den nächsten Jahren iümmerlich durch Musikunterricht durch. In dieser Zeit machte er die Bekannt chaft mit Richard Wagners Kunstwelt, >ie später seinem eigenen Schaffen die Wege wies. Er erlebte die berühmte Wie ner Tannhäuser-Aufsührung, die Wagner elbft leitete und seitdem war Hugo Wolf einer der glühendsten Verehrer der Wag- nerschen Kunst. Im Jahre 1881 trat

er eine Stelle als zweiter Kapellmeister àm Salzburger Stadttheater an, um auch diese nach kurzer Zeit wieder aufzugeben und in Wien als Kritiker des ziemlich unbedeutenden „Salonblattes' sein wei teres Leben zu fristen. Durch seine schar en Kritiken schuf er sich in der Folge >iele Gegner, die später der Verbreitung einer Kunst Hindernisse in den Weg legten. Hugo Wolf übte diese Tätigkeit als Kritiker bis zum Jahre 1887 aus und ebte von dort ab. unterstützt von hilss »ereiten Freunden, vollkommen

1897 der Geistesstörung, die in den folgenden Jahren zum endgültigen Wahnsinn führte. Noch fünf Jahre vege tierte der unglückliche Künstler dahin, bis ihn an einem Maitag des Jahres 1903 der Tod von seinen Leiden erlöste. Hugo Wolf ist auf dem Zentralfkiedhof in Wien begraben. » Es ist bezeichnend, daß' Schumanns Stoff und Stimmungsgebiet auch jenes Hugo Wolfs ist. Wolf steckt tief in der Romantik, er ist neben Brahms der letzte Romantiker des Liedes. Er hat auch kei ne modernen, noch weniger

Versenktheit. Mit den Moerike-Liedern steht der ganze Hugo Wolf fertig da. Tristan-Stimmungen, Mystik, geistreiche Rhythmik, Anmut, Feierlichkeit, Getragenheit, Schalkhaftig keit, Witz bis zu jener Spielart, den man! französischen Esprit nennt — alles ist, vorhanden. Wie Schubert und Schumann! wollte auch Hugo Wolf aus der kleinen Liedform heraus. Er suchte die Oper, die sich aber nicht recht finden làn wollte. Als er sich dennoch zum „Corregidor' aufschwang, in dem er spanisch kommen mußte, vermochte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 8 di 10
Data: 01.02.1902
Descrizione fisica: 10
28. v. M.: Der Ruf „Hie Wolf! hieWaiblingen!' erfährt heute eine zeitgemäße Modernisierung: Von heute an heißt es: „Hie Wolf, hie Schönerer!' — Wolf hat heute dem Abg. Schönerer durch sein Organ einen katzengroben Fehdebrief geschickt. Jetzt hat er sein Mandat im Sack, jetzt kann es losgehen. Bis heute hatte er mit stiller Duldermiene geschwiegen und, sich bei seinen gerührten Wählern als Märtyrer der deutschen Einigkeit ausgegeben, und da diese nun diese neue echt Wolfsche Komödie nicht durch schauend

, sich mitleidig zu seiner Vertheidigung auf werfen, und nun, da er die zwei Monate seit seiner Mandatsniederlegung klug zur Sammlung seiner Sturmcolonnen benützt, nun zögert er nicht mehr, denselben Georg Schönerer vom Parteithron her unterzustoßen, dem er einst zugeschworen, er wolle sich „eher die rechte Hand abhacken, bevor er sich von ihm trenne'. drückte dies geschmackvoll in seinem Organe damit aus, dass er das „Moos abkratzen' wolle, das am alldeutschen Stamme, d. h an ihm, K. H. Wolf

und seinen Anhängern, sich an geklebt habe. Die „Kratzerei' wird umso amüsanter werden, als das „Moos' auch „kratzig' sein dürfte. Wer wird nun voraussichtlich die Oberhand behalten? Schönerer ist gegen Wolf sicherlich im Nachtheil. Wolf ist nicht nur der Skrupellosere, sondern auch der Rührigere und versteht heute eher seinen An hang zu mobilisieren, als der grämliche, bärbeißige Schönerer; auf Wolfs Seite steht auch der ganze überwiegende Theil der alldeutschen Presse, ja sogar ein Theil der Presse der deutschen

Volkspartei ist verkommen genug, jetzt noch seinen Stiefelputzer zu machen, und die Presse hat ja, wie Wolfs Organ keck bemerkt, bei den Alldeutschen mehr zu sagen als die Abgeordneten. Deshalb wird es thatsächlich Herrn Schönerer nicht viel helfen, dass die Mehrheit der deutschradicalen Abgeordneten noch auf seiner Seite bleibt. Schönerer hat aber etwas anderes, waS ihn für Wolf gefährlich macht: Er hat das Geld, dem Wolf nur seine Schulden entgegenzusetzen hat; wenn heute der „Evangelische Bund' Herrn

Wolss Organ fitzen lässt, liegt er im Wasser. Und noch etwaS: Herr Schönerer ist im Besitz sehr vieler intimer Geschichten und man munkelt bereits allerhand — es ist gar nicht ausgeschlossen, dass man da noch sehr nette Sachen zu hören be kommt. .... Schönerers Stärke ist die Unnach- giebigkeit, die ihn noch niemals verlassen hat. Ueber- raschungen können aber auch noch von anderer Seite ommen. In der deutschen Volkspartei regen sich bereits einige, die gute Lust haben, mit Wolf zu fraternisieren

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Volksblatt
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Pagina 3 di 10
Data: 06.11.1897
Descrizione fisica: 10
ordnete Dr. Kathrein zwei Begrüßungskarten aus dem Parlamente erhalten, die . die Unterschriften sämmt licher Mitglieder der Linken tragen. Der schlagfertige Wolf. Der Abg. Wolf verleugnet seinen Lehrmeister Schönerer nicht, sondern macht dem jetzt grollenden Burgherrn auf Schloss Rosenau gewiss alle Ehre. Besonders gut versteht er sich auf die Handhabung der Hundspeitsche und hatte große Lust bekundet im Ab- geordnetcnhause dem Vicepräsidenten Dr. Kramarc die selbe fühlen zu lassen. Auch beim

Volkstage in Bozen zeigte sich das junge Bürschlein überaus schlagfertig und schrie vom Hinauspeitschen der Finsterlinge aus ihren Winkeln und legte es sogar dem Dichter Walther von der Vogel weide nahe, dieser möge seine Fidel den Schwarzen rechts und links um die Ohren hauen. Brav gesprochen Herr Wolf, man sieht und kennt es Ihnen auf dem ersten Blicke an, dass Sie echt deutsche Bildung be sitzen. Eine englische Zeitungsstimme über die Gbstruetionspartei in Oesterreich. Das englische Weltblatt

, ohne das Kind bei seinem rechten Namen zu nennen, wie dies so die Herren Liberalen und ihre neuesten Bundesgenossen immer so zu thun pflegen und dabei einzig nur daraus ausgehen, die Köpfe ihrer Zuhörer ein wenig zu verwirren und in die Herzen den Keim des Zweifels und der Zwietracht zu versenken. Diesmal wurden wir bezüglich unserer Ansicht Lügen gestraft. Offen, klar und deutlich wurde es uns aus dem Munde des Abgeordneten Wolf ver kündet, wohin diese Herren und ihre Parteien hinaus wollen: Los von Rom

, los von Oesterreich, los von unseremhl.kath. Glauben! Das Deutsch- thum und die dasselbe bedrohenden Sprachenverord- Xungen dienen diesen Herren also nur als Aushänge schild hinter dem sie ihre ihnen von der Freimaurerei ^gezeichneten Ziele, Abfall vom Glauben und Abfall vvn unserem lieben Oesterreich erreichen wollen. Wir danken dem Abgeordneten Wolf für seine Offenheit. Er mag vielleicht seinen Freunden in Tirol einen schlechten Dienst geleistet haben, dass er, wir möchten sagen, so mit der Thür

sein', so dachte ich und gieng der Stadt zu, um auch an dem großen Volks tag theilzunehmen. Denn bei uns hier geht eS besonders jetzt, wo die Fremden lieber zuhause in der Heimat beim warmen Ofen sitzen, als in unseren Thälern und Bergen herumzulaufen, jämmerlich langweilig zu. Ja, wenn der Herr Wolf in unser Thal käme, da gieng's freilich wieder lustig zu, da gäbe eS dann gewiss eine große Hetze, aber — als ich den Menschen nach dem Volkstage auf der Gasse gehen sah, da dachte ich mir wieder: „Der arme Kerl

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Volksbote
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Pagina 2 di 12
Data: 05.03.1925
Descrizione fisica: 12
hinter München die wahre Sommerfrische beginn!. Wolf war wieder in Oedenhaid. Thilderl hntre ihn abgeholt. Cr übernahm wieder voll und ganz di« Schafherde. Die Hollerbäuerin wollte es nicht zulasten, aber Wolf bestand darauf. Er wollte nicht umsonst mitessen. Durch sein Eintreten -konnte der Schafknecht ganz zu dln Ernteavbeiten Verwender wer den, was dem Bauern einen Taglöhner er sparte. Dadmch erwarb sich Wolf das Reclit auf seinen Unterhalt und verdiente zugleich , von den Zuwendungen

wie der auf und seine Burg war vollendet und bot Schutz gegen Sturm und Regen. Sein Nachtlager brachte ihm Thilderl in Ordnung. Sie trug «inen großen Bund lan ges Roggenstroh zum Schafkarren, zog den Strohsack heraus, leerte den zusammengele genen Inhalt unter den Wagen als Streu für Tyras, schob in die leere Hülle die frischen Halme, wobei Wolf die Oeffnung auseinan derhalten mußte. Dann nahmen sie die neue Matratze, bogen sie in der Mille zusammen und schoben sie durch das eng« Türchen in den breiteren Schlafraum

. Hochgeschwollen lag der Strohsack drinnen. Sie breiteten Decken darüber, während sie di« Kissen auf das Dach des Wagens legten, damit die Sonne mit ihren Strahlen die Federn wieder aüfzog und elastisch machte. So richtet« Thll» derl ein wahres Paradiesbett für Wolf zu sammen. Dieser aber freute sich, wieder bei seiner Herde in Gottes freier Natur zu leben zu können. Acht Tage lang -hütete bereits Wolf die Schafe..Tr hatte immer Lesestoff bei sich und übte auch obwechsungsweise die einzelnen Fächer

, wie es Benefiziat Megberger i<fym ge raten hatte. Er -hatte gesagt: „Es ist viel leich ter, einen lausenden Wagen im Schwung er- -halten als einen eingerosteten frisch cmfchieben. Außerdem wollte der Geistliche aus Wolf et was Richtiges machen nach seinem Grund sätze, daß in jedem Berufe derjenige unglück lich und unzufrieden wird, der chm nicht voll ständig gewachsen ist. Eines Nachmittages las Woss laut unter einer weitästtgen Wettertanne di« letzten Berse der homerischen Kampfgesänge in grie chischer Sprache

Hektars.' Wie der Wolf, ganz gefangen vom Zauber der Dichtung, Buch und Augen schloß, um nochmals die riesenhaften Szenen der letzten Seiten in sich aufleben zu lassen, da scholl lustiges Jauchzen mitten hinein in das Pras seln des Scheiterhaufens und das Klagen der Trojaner. Wie aus einem Traum« schreckte der Leser empor und suchte mit scharfen Augen die Jauchzenden. Drunten am Wald rand« entdeckte er sie. Cs waren zwei schwer bepackte Stadtvögel. Auch sie hatten ihn ent deckt, nachdem sie zuerst

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Der Bote für Tirol
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Pagina 2 di 8
Data: 03.10.1898
Descrizione fisica: 8
Sir sich! — Präsident ersucht wiederholt um Ruhe. — Abg. Schönerer: Holen Sie die Polizei herein! — Präsident ruft den Abg. Schönerer zur Ordnung. — Abg. Schönerer: Der die Polizei hereingerufen hat, hat das Recht verwirkt, hier zu sprechen. (An> haltende Zurufe seitens der Schönerianer.) — Präsi dent gibt das Glockenzeichen. Ministerpräsident Graf Thun (fortfahrend): In den Reihen der Minorität zeigt sich erfreulicher Weife das Bestreben einzelner Parteien (Abg. Wolf: Die Re gierung freut

mau nicht auf die anderen Pflichten vergessen, die man dem Staate und der Bevölkerung gegenüber zu erfüllen hat. (Abg. Wolf: Für uns ist die Sprachcufrage viel wichtiger als Euer Ausgleich! — Zwischenrufe seitens des Abg. Türk. — Der Präsident ersucht diese Abgeordneten um Ruhe.) Das Parlament hat große Rechte, deren ungeschmälerte Er haltung wohl der Wunsch aller ist. Diesen Rechten stehen aber auch Pflichten gegenüber, die das Parla ment zu erfüllen hat. (Abg. Wolf: Die erfülle

ich!) Diese Pflichten sind mit der Berathung des Aus gleiches nicht erscköpst. Das Parlament muss nicht bloß auf eiuem Gebiete, eS muss überhaupt arbeiten wollen. (Neuerliche lärmende, unverständliche Zwischen rufe seitens der Abgeordneten Wolf, Jro und Türk.) Die geehrte Minorität beschwöre ich inständigst, den Kamps, der nnn schon überlange Zeit unser öffeut- licheS Lebeu in Fesseln schlägt, einzustellen und ge meinsam mit der arbeitSbereiten Majorität an ernstes Schaffen heranzutreten. (Lärm

bei den ^chönerianern. Abg. Wolf: Sofort, wenn Sie die Sprachenverord- nuiigen aufheben!) Waö für ein reiches Material zur Arbeit liegt nicht vor! Der Staatsvoranschlag mit all seinen der Bevölkerung zum Wohle gereichenden Posten, das Dienergesetz, durch welches für eine ganze Classe staatlicher Angestellter die Voraussetzung sür eine bessere materielle Existenz geboten werden soll (Lebhafte Zustimmung. Abg. Wolf: DaS driugcudste Bedürfnis ist die Aufhebung der Sprachenverord nungen! Stürmische Rufe: Rnhe! Ruhe

.) Die Negiernng ist mit der geehrten Majorität ge einigt . . . (Lebhafter Beifall rechts. — Abg. Wolf: Da sind wir von der Polizei nimmer weit! — Lär mende Zwischenrufe seitens der Abgeordneten Schönerer, Türk und Jro. — Präsident ersucht wiederholt um Ruhe.) Die Regieruug ist mit der geehrten Majorität geeinigt in dem Wunsche, ernste Arbeit auf allen Ge bieten zu beginnen und durchzuführen, und diesem Be- 1870 streben kann wohl jeder Patriot nur den besten Erfolg wünschen. Möge diese Arbeit von Erfolg

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Volksblatt
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Pagina 2 di 12
Data: 12.06.1901
Descrizione fisica: 12
alle Patrioten und Freunde der Dynastie gegen ein so selbstmörderisches Vorgehen eintreten. Es ist eine Ironie, dass man in unserem Staate Elemente hätschelt und pflegt, welche sich offen als . . . Delegierter Wolf: Na, nur los! — Delegierter Dr. Tollinger. . . An hänger der Republik bekennen, den Patriotismus für Dummheit halten oder offen den Anschluss an das Deutsche Reich anstreben .. . Delegierter Wolf; Zollunion! Bündnis mit dem Deutschen Reiche! — Delegierter Dr. Tollinger: . . .wo verschiedene

Mitglieder es offen heraussagen, es wäre das Beste, Oesterreich würde annectiert. —Delegierter Wolf: Wo steht das? — Delegierter Dr. Tollinger: In den verschiedenen Aeußerungen, die in den steno graphischen Protokollen des Abgeordnetenhauses protokolliert sind. — Delegierter Wolf: Die feind lichste Macht für Oesterreich ist Rom und nicht die alldeutsche Bewegung! — Präsident ersucht, den Redner nicht zu unterbrechen. — Delegierter Doctor Tollinger (fortfahrend): ... wo dieDevise aus gegeben

wird: ein Reich, ein Kaiser, eine Reli gion. Was ist denn da für eine Religion, was für Kaiser gemeint? Bitte, nur heraus mit derSprache! Delegierter Wolf: Für Euch ist der Papst die Krönung des Weltgebäudes! — Delegierter Doctor T o l linge r: Man sollte diejenigen Elemente schützen, und nicht beleidigen, welche für das Vater land eintreten. Ein Jahr ist bereits vorüber seit, den Fällen Tacoli undLedochowski und beide Fälle sind ungesühnt. Es ist Pflicht des Staates, solchen Leuten, die man wider alles Recht

aus ihrem Be- ruse herausgerissen hat, eine entsprechende Genug thuung zu geben. Dass man nicht solange warten muss, wie seinerzeit der Kriegsminister GrafBylandt meinte, bis die Officierscorps aller europäischen Staaten ihre Meinung über das Duell ändern, zeigt das Beispiel Englands ... Delegierter Wolf: Da lachen Karyatiden! —Delegierter Dr. Tollin ger: Es bann sein, dass sie lachen; es fragt sich nur über wen. Redner verliest das Schreiben, welches seinerzeit Albert, von England an den Herzog von Wellington

. — Delegierter Wolf: Das wird auch nicht verlangt. — Delegierter Dr. To l l i nger: Es ist zu wünschen, dass sich auch für Oesterreich bald ein Prinz Albert finde. Denjenigen aber, welche sich nicht gescheut haben, ihren militärischen Rang ihren religiösen Ueberzeugungen zu opfern, sei auch von dieser Stelle Dank und Anerkennung gezollt. Ihre Namen werden immerdar in der Geschichte des Duells verzeichnet bleiben. Ebenso danke ich denjenigen Mitgliedern des hohen und höchsten Adels, welche diese beiden Fälle

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 16
Data: 04.12.1901
Descrizione fisica: 16
ReichSrathS- (Landtags-) Mandat durch ein heute an den Präsidenten deö Abgeordnetenhauses (Oberstland- marschall) gerichtetes Schreiben niedergelegt habe. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für däS mir durch wiederholte Wahl erwiesene und mich hoch ehrende Ver trauen und rufe Ihnen Allen ein herzliches Lebewohl zu. Wien, am 29. November 1901. Mit alldeutschem Gruße K. H. Wolf. Die Alldeutschen beobachten strengstes «still schweigen über die eigentlichen Ursachen dieses unfreiwilligen Rücktrittes

. Nach übereinstimmen den Zeitungsmcldungen hat Wolf infolge grober sittlicher Verirrungen vom politischen Schauplatze verschwinden müssen. Diese führten zum Duell mit Dr. Seidel, des Schwiegersohnes des all deutschen Abgeordneten Dr. Tschan. Das „Vtl.' äußert sich: „Wolf hat aus wesentlich demselben Grunde aus Reichsrath und Landtag verschwinden müssen, welcher Parnell's Sturz herbeigeführt hat, nur sollen die Umstände bedeutend gra vierender sein. „Hütet Euerc Frauen und Mädchen!' hat er mit Hinweis

zugetrieben hat und zu dem gewisse protestantische Pastoren als zu einem erlesenen Werkzeuge des reinen Evangeliums ausgeblickt haben. In der „Ost deutschen Rundschau', als deren Herausgeber Wolf noch fungiert, wird jetzt die Verzapfung der „Los von Rom'-Moral und von Sitten- sprüchlein, wie „Hütet Euere Frauen und Mädchen!' u. s. w., hoffentlich eingestellt werden. Der Krug wird nicht mehr zum Brunnen gehen.' — Dennoch prangt der Name Wolf an der Spitze der „Ostd. Rundsch' (wie am Pranger

!). Das Landesgericht hat gegen alle beim Duell Wolf-Seidl bctheiligten Personen die strafge- richtliche Untersuchung eingeleitet. Da drei der Secundanten Abgeordnete sind, muss an das Abgeordnetenhaus ein Gesuch um deren Aus lieferung gerichtet werden. Die „Ostd. R'. schreibt: „Die Mandatsniederlegung K. H. Wolf's wird von der dem alldeutschen Gedanken feind lichen Presse aller Parteirichtungen benützt, um sich in allerlei Behauptungen und Vermuthungen zu ergehen, in welchen der Gehässigkeit und Klatschsucht

zuliebe der Wahrheit in aller er denklichen Weise Gewalt angethan wird. Allen jenen Wust von Behauptungen beiseite schiebend, gegenüber welchen jedes Wort der Erwiderung oder Erwähnung zu viel wäre, stellen wir ledig lich in Bezug auf die alldeutsche Sache fest, dass die Meldung von einem politffchen Gegensatze zwischen dem Herrn Abg. Schönerer und Herrn K. H. Wolf, der angeblich schon lange bestanden und jetzt zur Mandatsniederlegung Wolf's ge führt haben soll, von Anfang bis zu Ende un wahr

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Der Burggräfler
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Pagina 7 di 16
Data: 17.12.1898
Descrizione fisica: 16
Sonntag, 18. ds. Mt». Gnadengabenfchießen, mit doppelten Besten. Montag, 26. d. M. (Stephanstag) um 12 Uhr mittag» Beginn -es Fest- und Frei- schießenS. Beste und Prämien: 50 Dukaten, 323 Gulden und 200 Krone«. Die Vorstehung. Letzte Wost. LVien, 15. Dezember. Die heutige Sitzung des Abgeordnetenhauses begann erst gegen 2 Uhr nachmittag«. Während Justizminister Ruber Interpellationen beantwortet, betritt Abg. Wolf, die heutige konfiSzirte Nummer der „Ostdeutschen Rundschau' in der Hand haltend

, den Saal und ruft: „Da» ist eine Schurkerei und bodenlose Gemeinheit, wegen einer solchen Dummheit zu konfiszireu.' Dann wendet er sich zum Justiz minister Ruber und ruft: „Der BobieS, ihr Stellvertreter, ist ein Schurke!!' Zahlreiche Ab geordnete der Linken, an die Wolf die „Ostdeutsche Rundschau' vertheilt, eilen mit dem Blatt in der Hand gleichfalls zu Ruber und rufen ebenfalls: „Das ist eine Gemeinheit!' Abg. Wolf wirft ein Zeitung-exemplar auf den Tisch Ruders und ruft: „Der BobieS

ist ein Verbrecher und Schurke!' Justizminister Ruber, der wegen des anhaltenden Lärms nicht weiter lesen kann, setzt sich. Mi nisterpräsident Graf Thun zeigt mehrere Jnter- pellationSantworten, die er verlesen wollte, und ersucht den Präsidenten, dieselben dem steno graphischen Protokolle einzuverleiben, da die Regierung an der Verlesung gehindert werde. Stürmischer Widerspruch links. Die Abgeordneten ' Groß, Zeller, Bielohlawek und Wolf irotestiren in heftigen Worten gegen das Ber- angen Thun's

, da es eine Entwürdigung des - Parlaments involvire. Der Präsident erklärt daS Verlangen Thun'S sei nicht durchführbar und rügt in scharfen Worten das Benehmen Wolf». Justizminister Ruber setzt dann die Verlesung fort. Venssel, 15. Dezember. Das Gerücht von der Nievermetzelung von vier Belgiern am oberen Kongo findet durch den heute früh fier eingetroffenen Bericht des Vizegouverneur» Fuchs seine Bestätigung. Die Agenten Badard und GyffcleS wurden zu Anfang Oktober in Dundu Sana von dem Stamme der Budja über rascht

sei. Telegramme des „Kurggrafler'. 2tHcn ? 15. Dezember. (Abgeordneten haus.) Während heute der Justizminister Ruber vor Uebergang zur Tagesordnung mehrere Inter pellationen beantwortete, stürzten Wolf und mehrere Abgeordnete der deutschen Volksparter gegen die Ministerbank mit Nummern der heute konsiszirteu „Ostdeutschen Rundschau' und unter den Rufen: „Diese Konfiskation ist eine Schur kerei!' (Großer Lärm.) Der Justizminister unter bricht die Jnterpellationsbeantwortungen. Mi nisterpräsident

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