, die ja bereits in seinen Gedanken auf Flemshagen aus Wolf von Hochsterns Namen eingetragen war. Und nun versagte auch diese, die letzte und einzige Hilfe. Es konnte ferner kein Verkehr mehr zwischen ihnen und dem Ingenieur existieren. Das verboten einfach die Umstände. Frau Augusta war gleichfalls davon überzeugt- nicht aber Toni, die ihrem Vetter tapfer, auch in diesem kritischen Falle, die Stange hielt. Man brach doch sicher nur mit dem Vetter, weil man das Vorurteil der Welt fürchtete
in diese Debatte hinein kam Wolf von Hochsterns Brief. Derselbe machte allen Zweifeln ein Ende und zeichnete den Knöterichs mit unabwendbarer Strenge gebieterisch den Weg, der hinfort zu gehen war. Wolf von Hochstern sah die Unmöglichkeit eines ferneren Ver kehrs ein, er zog sich ehrenfest zurück. Doch selbst dieser Brief war nicht imstande, das junge auf sprießende Grün einer neuen Liebe in Toni von Knöterich zu vernichten. Im Gegenteil. Die Ehrenhaftigkeit, die den Zeilen ! zugrunde lag, erhob den Mann
in den Augen des Mädchens. Toni, durch Erfahrung gereift, fagte sich, daß sie zwar vorläufig keine Schritte tun könne, den Schmerz des Mannes zu lindern, sie wollte ihm aber schreiben, daß sie ihn verstände, und daß nichts imstande wäre, sie in ihrem Urteil über ihn zu beeinflussen. Während Karolus von Knöterich und seine Gattin in den nächsten Tagen in einer tiefen Niedergeschlagenheit herumgingen, ihr ganzes Innere von Zweifeln zerrissen, trug Toni den Kops höher denn je. 13. Wolf von Hochstern kam
. Das also war seine Mutter! Wolf erinnerte sich ihrer nur undeutlich. Sie trat lebhast auf ihren Sohn zu. „Du bist Wolf?' rief sie aus, und blieb in einer stark theatralischen Pose vor dem jungen Manne stehen, ihn mit kritischem Blicke musternd. „Wolf, mein Sohn, wie müssen wir uns wiedersehen!' Sie streckte ihm beide Hände entgegen. Wolf aber trat einen Schritt zurück. „Mutter, sage mir wahr und aufrichtig, darf ich diese Hände ergreifen?' fragte er, und eine große Bewegung zitterte durch seine Stimme. Frau Bohnstädt
ließ ihre Hände sinken. „Du schauderst vor mir zurück, Wolf!' Ihre Sicherheit verließ sie. „Du glaubst an meine Schuld? Weshalb bist du dann gekommen?' „Ich wollte die Wahrheit von dir hören, weil ich es nicht glauben konnte.' „Und du würdest mir glauben, Wolf?' ..Ja.' Einen Augenblick kämpfte die Frau. Es war ein kurzer, harter Kampf. Sie hatte Pflichten gegen den Mann, den sie abgöttisch liebte, Pflichten gegen das Kind, dem sie das Leben gegeben aber auch Pflichten gegen sich. Sollte sie beim