entgegen sah, und man kann nun fragen: Wer hat's gewonnen, wer hat's verloren? — Der alldeutsche Wolf hat's gewonnen, denn er bekam die absolute Mehrr heit der Stimmen, und der d e u t s ch f o r t s ch r i t t l i ch e Dr. Bach mann hat's verloren, denn er blieb in der Minderheit. Gewiss, aber so war die Frage nicht gemeint; denn diese Antwort kann jedes Kind geben. Verloren hat's vor allem Schönerer, der Allgewaltige. Er hat Wolf zur Niederlegung des Mandates gezwungen, er hat ihm das Versprechen
abgenöthigt, vorläufig nicht wieder zu candidieren. Schönerer hat also seinen Haudegen aus dem Reichs- rathe hinausgedrängt und wollte ihn nicht wieder hereinlassen, und nun steht dem Geächteten das Thor ins Parlament doch wieder offen. Mit wem hat's Schönerer verloren? Mit Wolf allein? Nein mit der ganzen Partei der Alldeutschen. Er glaubte die ganze Partei durch sein Geld, durch seine Eifersucht, durch seine Herrsch sucht in der Hand zu haben; und nun haben sie ihm, ihrem Oberbonzen, den Fußtritt
versetzt. Es wäre ein Leichtes, hätten sie ihm den Wolf der „Glanz periode" vorgezogen. So aber haben sie durch die Wahl erklärt: Uns ist der Moralgaukler, der Ehe brecher, der Sittlichkeitsheuchler Wolf lieber, er steht uns höher, viel höher als der Allvater aus Rosenau. — Ein solches Leumundszeugnis, von den besten Kennern ausgestellt, muss Schönerer freilich tief in die Seele wehe thun. T2?ae Meine erzählen. (Skizze von Br. William.) Vor der Mutterkirche*) der Christenheit, vor der Lateran-Basilika
. In der wichtigsten, nämlich in der Frage, wer Führer sein soll, hat sich die Partei — gegen die von ihr gewählten Abgeordneten gekehrt. Denn nicht darum hat sich es gehandelt, ob die all deutschen Abgeordneten auf der Höhe der Moral stehen müssen — die Herren haben gegenseitig ihre sittlichen Qualitäten schon lange und gut gekannt und waren und sind heute noch sich gegenseitig gut genug. Die Frage war einzig die: Wer soll Herr der Partei sein? Schönerer grollte schon lange voll Eifersucht gegen Wolf und benützte
nun den Fall Seidl, um ihn nnterzukriegen; die Abgeordneten haben sich demüthig ihm unterworfen und Wolf fallen ge lassen; die Partei im Volke aber hat erklärt: Nein, und wenn sich alle alldeutschen Abgeordneten gegen Wolf kehren, wir heben ihn aus den Schild. Wer hat's noch verloren?— Die Sieger, die Alldeutschen, haben's auch verloren, zwar nicht mit den Deutschliberalen, wohl aber mit der ganzen Oeffentlichkeit. Eine Partei, die einen so bemakelten Charakter wie K. H. Wolf zu ihrem Ver trauensmann