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Tiroler Post
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Pagina 3 di 12
Data: 24.05.1902
Descrizione fisica: 12
auszudehnen?" Die Christlichsocialen sind die einzige Partei, welche für alle Stände und Berufe in gleicher Weise ein- treten. Wo kl am Pranger. Unter deni vielverheißenden Titel „Warum ich Herrn Karl Hermann Wolf für ehrlos gehalten habe", hat der alldeutsche Abgeordnete Dr. Schalk soeben gegen seinen früheren Clubcollegen, dem Los von Rom-Heiligen und Reichsrathsabgeordneten Karl Hermann Wolf eine furchtbare Anklageschrift heraus gegeben. In derselben werden neben der bekannten schweinischen Dr. Seidl

-Geschichte, die Wolf als Mädchenverführer, Verräther am Freund und Gast- freunde, als Ehebrecher, als Heuchler und als gewissen losen Komödianten entlarvte, noch eine ganze Reihe von niederschmetternden Anklagen gegen dieses bemakelte Individuum erhoben. Dr. Schalk wirst seinem ehemaligen Freunde vor: 1. Abgeordneter Wolf hat Wertpapiere, welche ihm als Depositum gegeben worden und deren Rückgabe er mit „burschen- schaftlichem Handschläge" versprochen hatte, verkauft. 2. Abgeordneter Wolf

hat einen Gläubigen, einem Gesinnungsgenossen, um die contraclich festgesetzte Sicherstellung seiner Forderung gebracht. 3. Abge ordneter Wolf nahm von dem berüchtigten Inden Lucian Brunner Geld gegen Wechsel und ver weigerte infolgedessen in seinem Blatte Angriffe gegen Lucian Brunners Unternehmen, „Colosseum", durch dessen h ö ch st anrüchigen Concurs viele Gewerbsleute Schaden erlitten, die Aufnahme, das heißt, er ließ sich von diesem Juden b e st e ch e n. 4. Wolf erklärte sich einem Abgesandten

der russischen Regierung gegenüber bereit, sein Blatt, die „Ostdeutsche Rundschau", gegen eine jährliche große Geldsumme in den Dienst Russlands zu stellen. Dem Vermittler versprach er ein „fürstliches Geschenk", 5. Wolf nahm Pauschalien, das heißt Schweiggelder von der jüdischen Länderbank, der jüdisch-Taussig'schen Staatseisenbahn-Gesellschaft, der jüdischen Südbahn; er borgte p e r s ö n l i ch Geld von dem Generalver treter des volksausbeuterischen Zuckerkartells. 6. Einem Abgeordneten

grämiges Gesicht, und so mussten die in Aussicht genom menen Ausflüge in Innsbrucks Umgebung unterbleiben. Dafür traf man sich beim Frühschoppen im Hofgarten, der gegenwärtig seinen ganzen Zauber entfaltet. Und wieder gieng es hoch und gemüthlich her. Der ärgste Griesgram und Grillenfänger hätte aufthauen müssen in dieser Tafelrunde. Aber es war keiner dabei. Narrengew a n d" abzulegen. Der Zeitpunkt für letzteres scheint jetzt gekommen zu sein. Die Nackt heit des Gauklerthums, das Karl Hermann Wolf

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Tiroler Post
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Pagina 1 di 14
Data: 25.01.1902
Descrizione fisica: 14
entgegen sah, und man kann nun fragen: Wer hat's gewonnen, wer hat's verloren? — Der alldeutsche Wolf hat's gewonnen, denn er bekam die absolute Mehrr heit der Stimmen, und der d e u t s ch f o r t s ch r i t t l i ch e Dr. Bach mann hat's verloren, denn er blieb in der Minderheit. Gewiss, aber so war die Frage nicht gemeint; denn diese Antwort kann jedes Kind geben. Verloren hat's vor allem Schönerer, der Allgewaltige. Er hat Wolf zur Niederlegung des Mandates gezwungen, er hat ihm das Versprechen

abgenöthigt, vorläufig nicht wieder zu candidieren. Schönerer hat also seinen Haudegen aus dem Reichs- rathe hinausgedrängt und wollte ihn nicht wieder hereinlassen, und nun steht dem Geächteten das Thor ins Parlament doch wieder offen. Mit wem hat's Schönerer verloren? Mit Wolf allein? Nein mit der ganzen Partei der Alldeutschen. Er glaubte die ganze Partei durch sein Geld, durch seine Eifersucht, durch seine Herrsch sucht in der Hand zu haben; und nun haben sie ihm, ihrem Oberbonzen, den Fußtritt

versetzt. Es wäre ein Leichtes, hätten sie ihm den Wolf der „Glanz periode" vorgezogen. So aber haben sie durch die Wahl erklärt: Uns ist der Moralgaukler, der Ehe brecher, der Sittlichkeitsheuchler Wolf lieber, er steht uns höher, viel höher als der Allvater aus Rosenau. — Ein solches Leumundszeugnis, von den besten Kennern ausgestellt, muss Schönerer freilich tief in die Seele wehe thun. T2?ae Meine erzählen. (Skizze von Br. William.) Vor der Mutterkirche*) der Christenheit, vor der Lateran-Basilika

. In der wichtigsten, nämlich in der Frage, wer Führer sein soll, hat sich die Partei — gegen die von ihr gewählten Abgeordneten gekehrt. Denn nicht darum hat sich es gehandelt, ob die all deutschen Abgeordneten auf der Höhe der Moral stehen müssen — die Herren haben gegenseitig ihre sittlichen Qualitäten schon lange und gut gekannt und waren und sind heute noch sich gegenseitig gut genug. Die Frage war einzig die: Wer soll Herr der Partei sein? Schönerer grollte schon lange voll Eifersucht gegen Wolf und benützte

nun den Fall Seidl, um ihn nnterzukriegen; die Abgeordneten haben sich demüthig ihm unterworfen und Wolf fallen ge lassen; die Partei im Volke aber hat erklärt: Nein, und wenn sich alle alldeutschen Abgeordneten gegen Wolf kehren, wir heben ihn aus den Schild. Wer hat's noch verloren?— Die Sieger, die Alldeutschen, haben's auch verloren, zwar nicht mit den Deutschliberalen, wohl aber mit der ganzen Oeffentlichkeit. Eine Partei, die einen so bemakelten Charakter wie K. H. Wolf zu ihrem Ver trauensmann

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 29.04.1912
Descrizione fisica: 8
waren, sind die Deutschnatio nalen geschlossen für sie eingetreten. In einem aus führlichen Aufruf, der an allen Straßenecken Wiens plakatiert wurde, der von den Abgeordneten ft. H. Wolf, Rudolf Heine, Dr. Wichtel, Eduard v. Stransky und selbstverständlich auch von dem Psaffenknecht, der sich als Arbeitervertreter auf spielen möchte, von Ferdinand Seidl, unterzeichnet mannigfaltigen Apparate und Gefäße, die zur Füllung und zum Ablassen des Wassers und zur Pflege und Wartung der darin befindlichen Tiere nötig

vereinbaren kann." Das „G e w i s s e n" sagt Herrn Wolf, daß er g e g e n d i e Arbeiter zu stimmen habe, wenn er dadurch auch die schwärzeste Reaktion fördert. Das ist das. Ende der einstigen Helden, die „Los v oit R o in" gingen, die die Urheber der „Los von Rom"- Bewegung sind, die sich nicht genug tun konnten in der Abwehr des Klerikalismus. Noch nicht sieben Jahre ist es her, daß Herr Wolf in Wien im Sophiensaal in dem Verein „Freie Schule" eine Rede hielt, die. sich zu folgendem Bekenntnis

, die durch nichts und niemals ausgefüllt werden kann. Es gibt keinen Frieden, kein Paktieren mit dieser Macht, sondern nur Kampf auf Tod und Leben. Entweder muß es uns gelingen, diese Macht niederzuringen, oder wir müssen darauf verzichten, im Sonnen schein der Freiheit uns national zu entwickeln . . Nun, wo es wirklich „darauf angekommen" ist, hat Herr Wolf für jene plakatieren lassen, die er „mit glühender Seele haßt", von denen ihn „eine Kluft von ungeheurer Tiefe, die durch nichts und niemals ausgefüllt

werden kann", trennt. Er hat für jene die Parole ausgegeben, mit denen es keine/ „Frieden, kein Paktieren gibt", er hat, wie er es damals vorausgesagt, den Deutschnatio- nalen befohlen, „darauf zu verzichten, im Sonnenschein der Freiheit sich national zu ent wickeln". Das hat derselbe Herr Wolf getan, den die Christlichsozialen in der unglaublichsten Weise be schimpft haben. Am 4. November 1897 konnte Herr Wolf von seinen christlichsozialen Schätzern unter anderem folgende Schmeicheleien vernehmen: „Der Wolf

gehört in eine Schnapsbutik!", „In das Ir renhaus gehört er!" Er ist „ein Schandbube", ein „Gassenjunge". .„ein Judenknecht", „ein Schandkerl", „ein Lausbub", „ein ehrloser Schuft", „ehrlos vom Scheitel bis zur Sohle". Und in die ser Manier ging es fort, alle Führer der Christlich sozialen schmähten Herrn Wolf, lind Lueger er klärte persönlich: „Die Partei der Ehr los e n h a t zu fchweige n." Aber nicht nur bis ins Jahr 1897 tituß man zu rückgehen, um die Wertschätzung des Herrn Wolf bei den Christ

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Unterinntaler Bote
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Pagina 2 di 10
Data: 01.10.1897
Descrizione fisica: 10
Abg. Schönerer: Ihre Kinder und Kindeskinder werden Sie verachten!) Ich bin aber gewillt, diese Pflicht mit dem Aufgebote aller meiner Kräfte zu erfüllen, ohne Leiden schaft im Herzen und ohne Voreingenommenheit nur das in diesem Hause zu thun, was die Geschäftsordnung mir vor schreibt. (Abg. Wolf: Man sollte einen Polaken hinauf setzen, keinen Verräther des deutschen Volkes! — Abg. Schönerer: Das deutsche Volk soll sich schämen! Wo ist die Obstruction? — Zur Linken: So ruft's Hoch Kathrein

, nehmen Sie einen slavischen Präsidenten! — Abg. Wolf: Abtreten! Ein Czeche hinauf! — Abg. Jro: Es ist eine Provokation für uns, daß man einen Deutschen hinaufsetzt!) Ich werde nie einen Versuch machen, die Geschäftsordnung zu umgehen oder irgendwie derselben Gewalt anzuthun. Ich bin nicht der Präsident einer Partei, sondern ich bin der Präsident des ganzen Hauses und ich habe die Aufgabe, die verfassungsmäßigen Rechte des Hauses nach jeder Richtung hin zu wahren und dafür einzustehen

, damit wir für das Wohl des Volkes berathen und thätig seien. Wir haben große Aufgaben zu erfüllen, sozialpolitische Aufgaben, und die Be völkerung will es einmal haben, daß wir etwas leisten. Eine solche unfruchtbare Thätigkeit, wie sie bisher war, ist ja nicht mehr möglich. (Lebhafter Widerspruch und Zwischen rufe links. — Rufe: Wenden Sie sich doch nicht an uns, sondern an die Regierung! — Fortwährender Lärm seitens der Abgeordneten Schönerer, Wolf, Jro, Kittel und Türk. — Die genannten Abgeordneten rufen

, wie soll da noch ein parlamentarisches Leben möglich sein? (Stürmische Unterbrechung und Zwischenrufe links. Abg. Pr ade: Unter der Gegenwart von Geheim polizisten!) Ich wiederhole nur, daß ich, so lange ich auf diesem Platze stehe, bereit bin, meine Pflicht zu erfüllen. (Fortdauernde lärmende Rufe seitens der Abgeordneten Schönerer, Wolf, Jro, Türk und Kittel: Abzug! Wir wollen keinen Volksverräther!) Meine Herren! Wenn wir auch in diesem Hause uns in großem Widerstreite befinden, so glaube ich doch, daß es einen Punkt gibt

Ausdruck zu geben durch den Ruf: Seine Majestät lebe hoch! hoch! hoch! (Das Haus, welches sich erhoben hat, bringt ein dreimaliges begeistertes Hoch aus.) — Es er neuern sich hierauf die lärmenden Zwischenrufe seitens der Abgeordneten Schönerer, Wolf, Jro, Kittel und Türk. Abg. Schönerer schreit: Pereat Kathrein! Nieder mit ihm! Das kann jeder Detectiv, ein schwarz-gelbes Hoch ausbringen! — Anhaltender Lärm." Da haben unsere Leser ein kleines Bild, wie es im Abgeordnetenhause zu Wien zugeht

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 18
Data: 18.11.1899
Descrizione fisica: 18
, daß sich zum Schluffe als Resultat der Rchnung eine geringere Quote eraiebt, als die jetzt eltenoe von 31/4 Perzent. Die ungarischen Tabebn zeigen, daß eine Verständigung der Depu- tatiorn höchst zweifelhaft ist, da sich ans der Rechung eine Differenz zwischen beiden Depu tation von nahezu acht Perzent ergiebt. Ah. Wolf in deutscher Keteirchtmrg. Oie „NürnbergerVolkszeitung" giebt von unserem Pnaments - Wolf nach seinem Austceten in Nürn- ber folgende sehr treffende Beschreibung: „Wolf gebet zu jener Schaar

und sittliche Be griffe kein Platz mehr ist. Es wird an die rohe, blutige Gewalt appellirt, wie sie unter den wilden Thieren, Wölfen, Hyänen rc., herrscht. Es muß wahrhaftig eine schlechte Sache sein, für die mit solchen Waffen gekämpft wird. Was will Wolf?' Er will angeblich das Deutschthum in Oesterreich retten. In der Thai aber will er die Tyrannei, wie die Deutschliberalen sie in Oesterreich eine Zeit lang übten, und die jetzt gebrochen ist, wieder ausrichten. Wir wünschen wahrhaftig

. Als Waffen für seine Sache vertheidigt er „hemdärmliches", o. h. rohes. Auftreten. Grobheit ist ihm nur ein ver mehrter Grad von Deutlichkeit; die Lösung kommt nach seiner Ansicht bloß „durch Blut und Eisen", d. h. doch zweifellos durch offene Revolution und Empörung. Dafür müsse seine Partei das Volk rüsten. Man muß sich wirklich wundern, daß die österreichische Regierung solche Leute nicht in Nummer Sicher bringt. Anderswo wäre es schon längst ge schehen. Daß Leute, wie Wolf, von Religion nichts wissen

wollen, ist erklärlich. Darum proklamirt er auch „gegen den Klenkalismus unauslöschliche Tod feindschaft und Haß und Kamps bis auf's Messer". Nun, die katholische Kirche kümmert sich auch um das Geheul eines Wolfes nicht. Gleichwohl erklärte der muthige Wolf, der Kampf richte sich nicht gegen die Religion, eine Aeußerung, die man entweder für feige oder heuchlerisch oder für beides zugleich wird halten müssen. Die blödsinnige Behauptung Wolfs^ daß Deutschland den 30 jährigen Krieg dem Papste verdanke

, könnte sehr leicht den Verdacht wachruferft dafl Wolf bei dieser Aeußerung von dem kräfligen bayerischen Bier etwas beeinflußt gewesen sei. Es ist für die katholische Kirche eine Ehre, daß sie von solchen Parteirichtungen, wie Wolf sie vertritt, an gefeindet wird. Es ist dadurch zugestanden, daß die katholische Kirche dem Hochverrats im Wege steht, die Revolution verwirft, den altheidnischen Nationa litätenhaß verurtheilt. die sittlichen Begriffe auch für das Staats- und Volksleben hochhält, Roheit und Barbarei

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Tiroler Post
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Pagina 5 di 14
Data: 13.07.1901
Descrizione fisica: 14
1901. (Folgen die Unterschriften der Ueber- reicher dieser Gegenvorstellungen an den hohen Landtag.) Aus Stadt und Land. Innsbruck, den 12. Juli 1901. Christlichsocialer Verein in Tirol. Derselbe hält am Sonntag den 14. Juli um halb 3 Uhr nachmittags im Gasthause „z. Löwen" in Zirl eine öffentliche Vereinsversammlung ab, wozu an unfern P. T. Vereinsmitglieder die höfliche Einladung zu zahlreichem Besuche ergeht. Abg. Wolf, der „Los von Rom"-Apostel in Innsbruck. Innsbruck, die Landeshauptstadt

des katholischen und kaisertreuen Tirolerlandes hatte am Dienstag den 10. Juli wieder einmal seit drei Jahren das zweifelhafte Vergnügen, den be rüchtigten „Los von Rom"-Hetzer in Oesterreich, den Reichsrathsabgeordneten Wolf in ihrer Mitte zu haben und ihn am selben Tage abends im Stadtsaale auch sprechen zu hören. Abg. Wolf erschien, wie er selbst gestand, über eine an ihn, respective an den „deutschnationalen Verein für Oesterreich" ergangene Einladung hin. Diese specielle Berufung Wolfs nach Inns bruck

konnte wohl keinem anderen Grunde ent sprungen sein, als den hiesigen Anhängern der „Deutschen Volkspartei" wegen des Durchfalles des alldeutschen Gemeinderathscandidaten Dr. L a n t s ch n e r durch den Mund des Abg. Wolf ein ordentliches Strafkapitel lesen zu lassen. Diese Absicht wurde aber in dieser Versammlung der Alldeutschen nur kaum zur Hälfte erreicht, denn die bereits im Vorrathe gehaltenen Geistesblitze des Abg. Wolf fanden sozusagen zugunsten der „Deutschen Volkspartei

" einen von dieser Partei gewiss nicht unwillkommenen Blitzableiter durch die Theilnahme einer ziemlichen Anzahl von An hängern der christlichsocialen Partei. Abg. Wolf wendete demgemäß der „Los von Rom"-Hetze eine größere Aufmerksamkeit zu, und dies umso mehr, als es ihm ja vor Beginn der Versamm lung bekannt geworden^ dass ihm in diesem Punkte ein nicht zu unterschätzender Widerpart in der Person des hochw. Herrn Beneficiat Engel aus Hall gegenüberstehen werde. Er beeilte sich daher das Verhalten der „Deutschen

Volkspartei" in kurzen Worten zu geißeln, konnte es aber dabei sich doch nicht versagen, sein Bedauern darüber zum Ausdrucke zu bringen, dass er bei seinem letzten Besuche in Innsbruck mit herz licherer Wärme empfangen worden sei, als bei seinem diesmaligen Besuche, wo der Empfang ein bedeutend kühlerer gewesen sei. Doch solch' einen „großen" Geist, wie Wolf sich es zu sein dünkt, sollte es doch nicht weiter berühren, ob ihm um einige Studenten oder Comis voyagers mehr oder weniger „Heilrufe

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Tiroler Post
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Pagina 6 di 12
Data: 15.01.1902
Descrizione fisica: 12
vorzubereiten. Dies wird namentlich geschehen durch eifrige Für sorge für ein a c t i v e s V e r e i n s l e b e n. Die Bildung einer feingegliederten Vertrauensmänner- organisation von Ort zu Ort, von Bezirk zu Bezirk und die persönliche Werbearbeit von einem Haus zum andern. Damit soll aber schon jetzt angefangen werden, da auch die Gegner schon im geheimen thätig sind. Der alldeutsche Abgeordnete Wolf entlarvt. Das alte Sprichwort: „Wer selber hinterm Ofen saß, wird andere dahinter suchen

" hat sich in ecla- tantester Weise am Abg. Wolf, dem Führer der „Los von Rom"-Bewegung, dem Zeterer gegen die Moral theologie eines Alfons von Liguori erwiesen. Er, der nie genug den Mund aufthun konnte, wenn es galt, den sittlichen Charakter unserer Geistlichkeit anzurempeln, er, der bei jeder möglichen und un möglichen Gelegenheit deutsche Frauen und Jung frauen vor den Verführungskünsten der „Pfaffen" zu warnen bestrebt war, hat sich als ganz ge—wohnlicher Heuchler erwiesen; was er anderen in die Schuhe

schob, hat er selbst verbrochen. Der „Führer" des deutschen Volkes in Oesterreich hat deutscher Sitte Hohn ge sprochen, deutscher Ehrbarkeit einen Faustschlag ins Gesicht versetzt. Das „Trauten au er Wochen blatt", ein freisinniges, also gegen den Verdacht des „Clericalismus" gefeites Blatt, brachte gegen Abg. Wolf, der trotz seiner früheren Mandatsniederlegung wieder Mandatsgelüste zeigt, ein Denkschreiben, das Wolf moralisch vernichtet. Nach demselben hat Wolf als verheirateter Mann die Tochter

einer Familie, in der er viel verkehrte und deren Credit er oft in Anspruch nahm, verführt, er rieth dann dem Mäd chen eine öffentlich nicht wiederzugebende, gesetzlich schwer geahndete Handlung zu begehen oder die Schuld auf einen anderen zu wälzen. Als dann ein Studien- und Verbindungsgenosse das Mädchen ehe lichte, hatte Wolf die eherne Stirne als Trauzeuge zu fungieren und sich als Pathe des ersten Kindes anzubieten. Wie aber dann die Gewissensbisse der jungen Frau die ganze schmutzige Wäsche ans Tages

licht brachten, war Wolf das Gegentheil eines deutschen ehrlichen furchtlosen Mannes, sein Verhalten war vielmehr das eines Feiglings. Das „Trauten- auer Wochenblatt" erklärte zum Schlüsse, dass es seine Angaben in allen Punkten aufrecht halte und erwartete eine Aeußerung Wolfs. Nun diese ist ge kommen, aber wie! In einem nicht einmal originellen so klarer und deutlicher ihre segensreiche Wirksamkeit bei allen Nationen hervortrete. Auch die Haltlosig keit vieler Vorurtheile gegen Kirche

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Tiroler Post
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Pagina 3 di 10
Data: 05.05.1900
Descrizione fisica: 10
nicht viel Sitzungen stattfinden, da die Delegationen zur selben Zeit tagen, fomit dürfte das Haus, abgesehen von den gewissen Führl'chkeiten, bis- Ende Juni beisammen bleiben. Wolfianische Hexentänze. Aus Marburg a. d. Dran schreibt man uns: Trotzdem in un serem Städtchen hart an der Spracheugrenze sich nur erst ein Häuflein christlichsocialer Männer zusammengefunden, erschien hier Abg. Wolf, um inmitten des „dentschnationalen Vereines" in feierlichem Hexentanze die christlich- sociale Gefahr zu beschwören

. Diese typische Angst vor den Christlichsocialen würde uns weitere Worte ersparen, wenn Herr R. H. Wolf nicht einige Sprünge dabei gemacht hätte, deren Comik wir anderen nicht entziehen dürfen. Er. der in derselben Rede erklärte, die Grobheit der Radi ca len sei ein gesteigerter Grad der nothwendigen Deutlichkeit, beschuldigte die Christ lichsocialen einer „unglaublichen Verrohung". Ja, glaubt denn Herr Wolf, dass seine und seiner Partei niedrigen Brutalitäten im Abge ordnetenhanse bisher ungehört

und ungesehen geblieben seien? Weiters: Herr Abg. Wolf, der auf dem Wiener „deutschen Volkstage" das Bündnis seiner Partei mit dem Jndenthnm in aller Deutlichkeit verkündete, erklärte sich für die Behauptung competent, die christlichsociale Partei sei keine. Vertreterin des antisemi tischen Gedankens! Nun, nach dem Wolfschen Antisemitismus, der bei den Juden in Wien zu Gaste geht, kräht kein Hahn mehr. Der Neu protestant Wolf ist aber auch ein frommer Herr: geworden, was er namentlich in frommen: Wünschen

äußert; dieselben gipfelten in der Idee, bei den demnächstigen Wiener Gemeinde rathswahlen niöge ein Drittel der Mandate den Deutschnationalen, ein Drittel den Christlich socialen und das letzte Drittel den „anderen" zufallen. Dann erst, so erklärte Herr Abgeord. Wolf, sei ein Erfolg des dentschnationalen Gedankens zu erwarten. Bescheiden ist bei der Theilung des Bärenfelles Herr Wolf gerade nicht. — wenn er das Fell nur schon hätte! Das Drittel deutschnationaler Mandate in Wien wird sich Herr Wolf

wohl im S^tonbe suchen müssen, und dass er den Judenliberalen und der — nach seinem eigenen Geständnisse — ver- judetcn Socialdemokratie das zweite Drittel der Mandate gerne zuschanzen möchte, genügt zwar zum Beweise seines „Antisemitismus", nicht aber zum Sieg dieser Parteien. Doch wir sind Herrn Wolf dankbar: er hat diesmal in Steiermark sehr aufklärend gewirkt. Die Scheidung der Anständigen von den Radicalen ist im besten Fortgange. Wenn Herr Wolf noch ein paar mal kommt, gibt

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Unterinntaler Bote
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Pagina 4 di 10
Data: 01.10.1897
Descrizione fisica: 10
schrie ihm eine Beschimpfung in's Gesicht, die eine sehr arge gewesen sein muß. Sicheres darüber, was er eigentlich gesagt, ist bisher nicht bekannt geworden. Die Einen, und das sind die Freunde Wolf's sagen er hätte wegen der angeblich im Hause anwesenden Polizisten von einer „erbärmlichen Schus terei" gesprochen oder von „B ad e nisch er Schusterei"; nach Anderen habe Wolf den Ministerpräsidenten schlechtweg einen „polnischen Schuft" genannt. Im allgemeinen Lärm, wo einer den andern kaum

verstehen konnte, war ja der Wortlaut leicht über hört und nur den Nächstbetheiligten vernehmbar. Kurz der Ministerpräsident fühlte sich durch die ihm angethane Beschimpfung als Mensch und Cavalier tief beleidigt. Einen Schutz und eine Abwehr gegen solch' bodenlose Roheit im Abgeordnetenhause gibt es nicht und auch der Präsident, der ja selbst die Zielscheibe der unfläthigsten Schmähungen war, hätte den Abg. Wolf nur zur Ordnung ruien, aber weiter nichts thun können, falls er, was nicht der Fall

war, den rohen Vorgang bemerkt hätte. Unter diesen Umständen ließ sich der Ministerpräsident höchst bedauerlicherweise zu etwas Hinreißen, was in der Erregung und bei der, in gewissen Kreisen leider noch immer herrschenden Unsitte begreiflich gesunden, aber nie und nimmer gebilligt werden kann: E r forderte den Abg. Wolf zum Zweikampfe heraus! Dieser fand am Samstag 25. Sept. Vormittags in der Josefstädter Reiterkaserne auf Pistolen und 25 Schritt Distanz statt. Gras Ba dens wurde im ersten Gange am rechten

Arm ver wundet, während der Abg. Wolf unverletzt blieb. Bei dem Duell fungirten als Sekundanten des Grafen Badeni der Corpscommandant G. d. K. Gras Uexküll-Gyllenband und der Oberst-Bri gadier Anton Resch, als Sekundanten des Abg. Wolf die deutschnationalen Reichsrathsabgeordneten Dr. Sylvester aus Salzburg und der Kärntner Dr. Lemisch. Die Verwundung des Grafen Ba deni ist keine schwere und dürfte die Heilung etwa 14 Tage in Anspruch nehmen. Dieses Duell, das in Österreich bisher einzig dasteht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 14.12.1932
Descrizione fisica: 8
organisation der Hakenkreuzler. Frau Maria Poll. Sie war von dem Standartenführer der Tiroler Hakenkreuzler, Ing. Hans Reinl und der ihrer Stelle enthobenen Ob srau Elsa Wolf wegen Ehrenbeleidigung geklagt. Die Vorgeschichte der Ghrenbeleidigungsklage ist laut Anklage- schrift folgende: Vor einiger Zeit traf Frau Pöll den Nationalsozialisten Jama beim Hochhaus am Bismarck- Platz; man kam ins Gespräch und Frau Pöll soll bei dieser Gelegenheit geäußert haben. Rein! sei ein alter H.... bock, Frau Wolf

habe Partei gelder unterschlagen und sich auf Kosten der Partei für ihre Tochter ein Fahrrad kaufen wollen. Aber auch der VezirksleUer Hofer (Radio-Hofer) habe, wie Frau Wolf, dreckige Finger. War hat Fra« Pöll gesagt? In der gestrigen Verhandlung bestritt Frau Pöll, die inkriminierten Aeußerungen getan zu haben. Sie habe bloß gesagt, in der Kaste der Frauenschaft sei keine Ord- nug. die Mitglieder der Frauenschaft hätten sich selbst wiederholt darüber beschwert, daß über die durch Sammel listen

. Sie habe gesagt: Frau Wolf habe Partei gelder unterschlagen und wollte sich auf Kosten der Partei ein Fahrrad anschaffen. Frau Pöll habe tatsächlich die Aeußerung getan: Reinl sei ein alter H....bock. Frau Pöll zu dem Zeugen: Sie haben sich wahrschein lich die Ohren nicht geputzt gehabt. Wenn ich den Mund über die Parteileitung aufmache, dann wird allerhand herauskommen. Es wurde sodann eine Anzahl Zeuginnen einvernom men, ehemalige Funktionärinnen der Frauenschaft, die im wesentlichen erklärten

, daß ihnen von Unterschlagungen der ehemaligen Obfrau nichts bekannt sei. Wohl aber habe Frau Wolf trotz verschiedener Beschwerden keine Abrech nungen vorgelegt. Die Frau Wolf sei dieser Beschwerden wegen schließlich ihrer Stelle als Obsrau enthoben worden. Die Zeuginnen wußten auch davon, daß Frau Wolf sich geäußert habe, sie gedächte bei einem Innsbrucker Fahrrad händler für ihre Tochter ein Fahrrad billiger zu bekom men. wenn sie sage, sie brauche das Fahrrad für Partei zwecke. Beschwerdeakten bei dem Uschla Der Anwalt

der Angeklagten, Dr. Schneider, stellte den Beweisantrag auf Herbeischaffung der Partei akten des Uschla aus den Monaten Oktober und November. Bei diesen Akten befänden sich nämlich Beschwerdeakte der Frauenschast über die Kassegebarung der Obsrau Wolf. Aus den Akten würde sich ergeben, daß die Vorwürfe gegen Frau Wolf berechtigt seien. In den Akten sei eben das ent halten, was heute Frau Pöll behaupte. Die Vorlage der Akten würde die Möglichkeit ergeben, für die aufgestellten Behauptungen den Wahrheitsbeweis

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 05.12.1902
Descrizione fisica: 8
Seite 4. Trolls Zeitung. ))[r 4') der Broschüre: „Warum ich Wolf für ehrlos erklärte" und wegen mündlicher Ehrenbeleidigung angestrengt hat. Mit Schalk sind noch einige alldeutsche Zeitungsredakteure angeklagt, weil sie die Broschüre abgedruckt hatten. Der Andrang des Publikums war ein sehr starker. Nach Vorlesung der Anklageschrift erklärte Schalk: Ich habe die verlesene Broschüre (Warum ich K. H. Wolf für ehrlos erklärt habe) verfaßt und veröffentlicht und übernehme hiefür die volle

Verantwortung und werde den Wahrheitsbeweis für die erhobenen Vorwürfe erbringen. Er erklärte dann weiter, daß er sich in Linz über Wolf geäußert habe und übernehme auch hiefür alle Verantwortung. Er habe aber damals nicht gesagt, Wolf habe seine Frau geschlagen, sondern nur gesagt, daß er bei dem Charakter Wolfs die Ueberzeugung habe, daß dieser imstande wäre, gegebenenfalls auch seine Frau zu schlagen. Bezüglich der Seidl-Angelegenheit, sagte Schalk, ich meinte, wenn das wirklich ein aus Leidenschaft

entsprungenes Verhältnis, ein Liebesverhältnis wäre, so müßte man mit Wolf Nachsicht üben; ich sagte, wenn es ein ideales Verhältnis gewesen wäre, wäre die Sympathie gerechtfertigt; ich aber habe bestritten, daß über haupt eine sittliche Leidenschaft vorliege und gesagt, das Verhältnis Wolfs sei mehr einer sinnlichen, als sittlichen Begierde ent sprungen. Ich habe ferner gesagt, daß es Wolf auch in anderen Fällen so gemacht hat; daß er zu wiederholtenmalen die Begeisterung, die ihm entgegengebracht wurde

, zu Schlechtigkeiten mißbrauchte. Hiebei habe ich einen Fall erwähnt, daß Wolf in einer Stadt Westböhmens ein Mädchen vergewaltigte. Der Vorsitzende ersucht den Angeklagten, Namen aus dem Spiele zu lassen, womit sich alle Teile einverstanden erklären. Dr. Schalk bestreitet, behauptet zu haben, daß Wolf Wechselfälscher sei; dagegen gesteht er zu, den Ausdruck gebraucht zu haben, daß er Wolf für ehrlos halte. f Dann folgte die Einvernahme der übrigen Angeklagten. ‘ Ihre Aussagen sind belanglos. Nachmittag begann

das Zeugenverhör. Nachdem mehrere I Zeugen einvernomen wurden, fordert der Präsident die Parteien-! Vertreter auf, sich bezüglich der Verjährung der Broschüre! Schalks zu äußern, da diese am 16. oder 17. Mai l. I. er-1 schienen ist, während die Auslieferung Schalks erst am! 16. Oktober, also erst nach fünf Monaten erfolgt ist. Dr. Rosa,! der Vertreter Wolfs, spricht sich gegen die Verjährung aus.' Abgeordneter Wolf habe so schnell als möglich gegen Schalk das Verfahren eingeleitet; die Auslieferungs

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 03.05.1902
Descrizione fisica: 4
werden, die zu der Kassierung der Tausende legaler Stimmen geführt hat! Schmutzige Wäsche. Die Affäre Wolf nimmt immer wieder die Oeffentlichkeit in Anspruch und immer neues Materiale taucht auf, das nicht allein für einzelne Personen, die im politischen Leben zu den „Machern" zählen, sehr unangenehm ist, sondern auch auf das verrottete System im österreichischen öffentlichen Leben beleuchtend wirken. Der Affäre Wolf-Seidl, die in ihrer Abscheulichkeit soviel Staub aufwirbelte, folgte die Affäre Wolf- Schönerer

, welche durch die dabei inszenierte Demagogie be merkenswert ist und zu einer neuen deutschen Fraktion — den Ostdeutschen — in unserem Abgeordnetenhausc führte. Und noch sind die Gemüter der alldeutschen und ostdeutschen Recken nicht beruhigt und schon taucht neuerdings eine Affäre Wolf-Schalk auf, welche in den usuellen „anständigen" Zwischenrufen, wie sie in unserem Parlamente gepflegt werden, ihren Ausgangspunkt hat. Raufbold Wolf sandte an Dr. Schalk infolge von Zwischen rufen seine Vertreter, um in seinem Namen

Genugtuung zu verlangen, worauf Dr. Schalk ebenfalls seine Zeugen nominierte, jedoch erklärte, da er Wolf für persönlich ehrlos halte, müsse er es solange ablehnen, ihm Genugtuung zu geben, als nicht Wolf von einem zu bestimmenden Ehrenrate für satisfaktionsfähig er klärt wurde. Er sei auch bereit, diesem Ehrenrate sein Beweis materiale, welches sowohl persönlicher wie politischer Natur sei, zur Entscheidung vorzulegen. Dem will nun Wolf ausweichen, wahrscheinlich aus dem Grunde, weil es ihm besser

und unter den heutigen Umständen praktischer dünkt, seine schmutzige Wäsche im stillen Kämmerlein zu verbergen, als öffentlich und für alle Welt zum Gaudium waschen zu lassen. Fällt die Entscheidung des Ehrenrates zu seinen Ungunsten aus, wäre er gezwungen, sein Mandat zurückzulegen, und das scheint Wolf zu fürchten, darum lehnte er den Ehrenrat ab. Für ihn bedeutet die Politik trotz aller angeblicher Begeisterung ein gutes Geschäft. Wie dieses Geschäft beschaffen sein muß, dürfte aus einer Interpellation zum Teile

hervorgehen, in welcher das Ministerium aufgefordert wird, Aufklärung darüber zu geben, welche Beziehungen zwischen der „Ostdeutschen Rundschau", dem Abgeordneten Wolf und dem Zuckerkartell bestehen. Außen hui und innen pfui! heißt es im Volksmunde und das dürfte auch hier gewaltig zutreffen. Aber nicht genug damit, aus der alldeutschen Häuslichkeit dringen immer intimere Dinge in die Oeffentlichkeit. Jetzt sieht man erst, wie die Leute aussehen, die angeblich durch Reinheit zur Einheit gelangen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 19.06.1907
Descrizione fisica: 8
Löwen, welche er aber ohne gefressen zu werden, sondern wieder in Gnaden, verließ. Mit Hilfe seiner neuen Freunde gelang es ihm bann, den bürgerlichen Gegenkandidaten Dr. Eppinger zu schlagen, der beileibe kein Sozialdemokrat ist, sondern ein freisinniger deutscher Mann. Diese schmutzige Wäsche ruft in Lienz die Erinnerung an den denkwürdigen Tag wach, wo Wolf hier vor acht Jahren eine Volksversammlung abge- . halten hat, die beinahe Anlaß zu einem unüber- sehbaren blutigen Ereignis geworden

wäre und Wolf es nur dem Eingreifen des Magistrates unb der politischen Behörde verdankt, mit heiler Haut wieder davongekommen zu sein. Wir lassen nun unsere Leser hören, wie es damals irr Lienz und Umgebung kriegerisch zugegangen ist. Es wurde zunächst bekannt, daß hier Wolf in einer Versammlung sprechen wird. Dieses Gerücht schreckte alle schwarzen Geister auf. Selbst in den entlegensten Tälern predigten die Geistlichen von der Kanzel herab über die bevorstehende Ver sammlung und verstanden

es, gegen Wolf eine derartige Hetze zu machen, so daß die gläubige bäuerliche Bevölkerung tatsächlich in den Wahn versetzt wurde, daß die Religion wirklich in der höchsten Gefahr ist und man diese mit Waffen gewalt verteidigen muß. Es kamen auch an dem denkwürdigen Tage viele Hunderte von Bauern tit heiliger Begeisterung und größter Kampfeslust von allen Seiten mit beit ver schiedensten Waffen, so auch mit alten erbeuteten Kanonen und Fahnen ausgerüstet, gegen unsere Stadt ungezogen. Priester sah

, wo fanatisierte Pfarrkinder die Christenheit von den Ungläubigen befreit, blieb den Dienern Christi erspart. Nur einige Musikbanden zum Lärmmachen blieben der frommen Kriegerschar überlassen, womit sie aber ungefährlich wurde und der Demonstrationszug mehr Hetz als Ernst hervorrief. Auch die Wolf- Versammlung konnte nicht, wie beabsichtigt, ge sprengt werden und mußten sich die entwaffneten Krieger mit einer Protestversammlung im Garten des Katholischen Gesellenhauses unter freiem Himmel bei strömendem Regen

die große Religion im ärgsten Heißhunger fressen kann. Wirklich ein schlechtes Zeugnis, was damals Franz Rohracher der katholischen Religion ausgestellt hat. Die Sozialdemokraten haben sich damals den Fort schrittlichen angeschlossen, weil man der An sicht war, die freie Meinungsäußerung auf eine solche schmähliche Art nicht zertreten lassen zu dürfen. Wolf sprach über Deutsch tum und die wirtschaftliche Frage behandelte er so ziemlich aus sozialdemokratischer Basis. Ob Wolf

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Tiroler Wastl
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Pagina 3 di 12
Data: 05.04.1903
Descrizione fisica: 12
-, das Recht nach Kräfte zu schützen, gegen das Erkenntnis Beschwerde führen und sie so energisch und so lang vertreten als es nur möglich ist. (A Blick auf die Politik der bürgerlichen Parteien ist no viel trostloser, als auf die ansbrennte, nachtschwarze Landschaft vor mir), denn aus dear kann unter Umständen no amol was werden, was man aber nach dem Lehrbeispiel Wolf-Schönerer von der Politik de§ Bürgertums ab solut snet behaupten kann. Jeder Mensch, dear für das Wohl und Wehe der Gesamtheit

, dö die alldeutsche Partei selbigsmal g'habt hat, und dö man für den Ausbund des Bürgertums ang'schaut hat, nur oa Patzl Hirn im Kopf g'habt hätten, na'r hätten sie vor dear Tat Schönerers a Respekt haben müassen. Was aber haben die Alldeutschen getan? Sie haben die ganze Partei dadurch in den Dreck getreten, daß sie zum Wolf g'halten und ihm g'halfen haben, den Schönerer und die ganze Parteileitung so lang zu verschimpfen, bis die Partei wirklich hin g'wesen ist. Wia sie's glücklich so weit bracht g'habt

haben, sein sie durch die unent wegte ,,Ritterlichkeit" .ihres Abgottes Wolf zwar zur Erkenntnis kemmen, daß der Wolf wirklich der Charakter lump ist, als den ihn der Schönerer bezeichnet hat, aber sie lassen ihre Erkenntnis mitsamt dem Schönerer, dear sich sei ganzes Leben lang für sie geplagt, kalt links liegen, und tian einstweilen amol gar nix, um die Politik wieder in die Bahnen zu lenken, dö sie seinerzeit angeblich als die die richtigen erkannt haben. Sie schauen mit offenen Augen kaltblüatig zna, wia die deutsche

Volkspartei das Erbe antritt und die Volksinteressen der Regierung zu Liab in der scham losesten Weise preisgibt, wia's durch die Bewilligung der Rekruten-Vorlage und durch das infame Nieder stimmen der zweijährigen Dienstzeit g'schehn ist. Das zu tuan hätt sich die Deutsche Volkspartei nie und nimmer getraut, wenn der Wolf und seine würdigen Anhänger die Partei net buachstäblich zertreten hätten, denn daß es wirklich aso ist, das beweist, daß die Alldeutschen, dö dein Schönerer treu geblieben sein, hellt

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Tiroler Post
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Pagina 9 di 12
Data: 27.10.1905
Descrizione fisica: 12
Schulen in italienischen Landesteilen würden entweder aus- geliefert oder-unablässiger Bekämpfung preisgegeben. 6. Die aus wirtschaftlichen Gründen, d. h. zur Erhöhung ihrer Erwerbsfähigkeit, zur Zeit von vielen ladinisch oder italienisch redenden Gemeinden Südtirols erhobene Forderung um Wiedereinfüh rung deutschen Unterrichtes würde erstickt und die Die Plauderstube. Das verläßliche Personal. Wolf Reizes will machen ä Reis'. Geht er also zu Leib Schmul: „Werd' jach d'r geben aufzubewahren 10.000

K, as jach mochen werd' ä Reis. Aber waßt, sicher is' sicher. Jach mecht' d'r se geben lieber vor Zeugen." „Worüm nix?" sagt der Schmul, ruft herein sein gonzes Personal und sagt zu die Lait: „Der Schmul übergibt mir a Depot von 10.000 X, as jach ihm soll geben suruck, wenn er werd' ge kommen sein suruck von seiner Reis'." — Der Wolf kümmt nach acht Tag zum Schmul: „Bin jach wieder do von d'r Reis', gib m'r mei Geld." „Wie haißt dai Geld?" sagt der Schmul, „waß jach nix von dai Geld." Schreit der Wolf

: „Hab' jach d'rs geben vor deinem gonzen Personal, ruf'S herein!" Der Schmul versammelt seine Leute und fragt se: „Hat mer geben der Wolf Reizes 10.000 X for zum Aufzubewahren?" „Nein," ruft das ganze Personal erstaunt. Schreit der Wolf: „Gott über d'r Welt, Gewalt!" Will er gehen auf der Polizei sich zu beklagen. Rennt ihm der Schmul nach: „Wolf, bleib da, jach will d'r geben dei Geld. „Was haste mer'S nix gleich zu geben gebraucht?" fragt ihn der Wolf „Waßt, Wolf," gibt ihm der Leib Schmul zur Antwort

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 8
Data: 29.05.1907
Descrizione fisica: 8
habe vor der Wahl sich verpflichtet, der deutschen Fortschrittspartei oder einer aus dieser her vorgehenden Partei nicht mehr beizutreten. Auch er, sowie Abg. Wogner-Znaim dürften der deutschen Volks partei sich anschließen. RompromiB der Ohristlicksozialen mit K. IZ. Molk. Ein Wort der „Katholischen Kirchenzeitung" über das Kompromiß der Christlichsozialen mit Wolf, ent nehmen wir den „N. T. St.": Nach eingehender Schildernng der politischen Lage vor den Stichwahlen sowie des Verhaltens der Sozialdemokraten

und Deutsch freifinnigen fährt erstgenanntes Blatt fort: „Unter solchen Umständen war die Stichwahltaktik der Christ lichsozialen eine sehr schwierige. Das geben wir zu, wenn wir aus ganzem Herzen das Wahlkompromiß, dos Hofrat Dr. Geßmann und Abg. Dr. Weiskirchner mit den Freialldeutschen geschlossen haben, bedauern. Das Verganische „Deutsche Volksblatt" schreibt wörtlich: „Die Christlichsozialen find infolge des Kompromisses gezwungen, Mann für Mann für Herrn Wolf (!!) zu stimmen und auch mit vollster

Kraft für ihn zu agitieren. (!!) Die Herrn Abg. Hofrat Dr. Geßmann und Dr. Wciskirchner richten auf diesem Wege den dringenden Appell an die Gesinnungsgenossen des Trautenauer Wahlkreises, sich fest an dieses Kompro miß zu halten. ES ist Ehrensache der christlichsozialen Wähler, sich strenge an die von Seite der Parteileitung ausgegebene Parole zu hallen." „Das geht hart. Wer ist Karl Hermann Wolf? Wolf ist der eigent liche Begründer der Los von Rom-Bewegung, ist Apostat, hat im Parlamente

die Graßmann-Broschüre immunisiert, hat dort den heiligen Alphonsus bübisch beschimpft und das heilige Bußsakrament in der ge meinsten Weise verleumdet. Auch als er nach seiner Ehebruchsaffäre (Tschan-Dr. Seidl) von Schönerer aus der alldeutschen Partei hinausgeworfen wurde, blieb er — der Gründer der Freialldeutschen, ein Feind der Kirche." Es werden dann die Worte zitiert, mit denen sich Wolf in der Protestversammlung der freien Schule am 2. Dezember 1905 als Todfeind des Kleri kalismus bekannt

hat, dann wird fortgefahren: „So sprach Karl Hermann Wolf im Jahre 1905 und nicht einmal zwei Jahre darauf gehen Geßmann und Weis kirchner mit diesem Menschen ein Kompromiß ein. Wir sind seit dem Beginn der christlichsozialen Be wegung aus ganzem Herzen bei derselben, aber den Tag des Wolf-Kompromisses tragen wir in der Ge schichte der Partei als einen Tag der Schmach ein." Rurland. DeutTcbes Reich. (Verhaftung russischerStudenten in Berlin.) Die Berliner Polizei hob drei russische sogenannte Lesesäle aus, hielt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 20.10.1916
Descrizione fisica: 8
: Wir brauchen den Reichs rat! Je länger >der Krieg dauert, desto notwendi ger!" Hoffentlich werden sich auf der Konferenz der parteienvertreter — die nächsten Montag stattfindet ind vom Präsidium des Abgeordnetenhauses einbe rufen ist — diese sehr richtigen Ansichten durch setzen! K. H. Wolf iu Kufstein. Eine Rede gegen das Parlament. Auf seinen Streifzügen kam der deutschradikale Abgeordnete Wolf vor einigen Tagen auch nach Kufstein, wo er in einer Versammlung des deutsch nationalen Vereines

über das etwas weitläufige Thema: „Welche Stellung dem Deutschtum in Oesterreich nach dem Kriege zugewiesen werden müsse" sprach und natürlich zur Frage, ob in der „Jetztzeit" der österreichische Reichsrat einberusen werden soll, eine lange Rede hielt. Das liebe Kuf stein ist zwar ein nettes und darum weitbekanntes Städtchen, aber daß aus seinen Mauern und schon gar von einer Versammlung der dortigen Wolf- anhänger, die kaum mehr als einige Ti'schrnnden mustern, eine politische Wirkung ausgehen konnte, halten

wir für ziemlich ausgeschlossen^. Die Ver sammlung wird also eine herzlich unbedeutende Lache bleiben und wenn wir über sie einige Worte verlieren, so nur, weil die Tatsache, daß sie statt finden konnte, für die Stellung der Wolf-Partei zur Regierung und umgekchrt recht Eharakteristi- sches ist und uns alles sagt, was wir zu wissen brauchen. Kusstein liegt im weiteren Kriegsgebiet, das sich von den dem furchtbaren Mutbad etwas Nr. 241 weiter entrückten Teilen Oesterreichs nun vor allem dadurch unterscheidet

und Hoffnungen erwecken, wenn diese zu der erwünschten Schlußfolgerung führen, dies auch dann, wenn man weiß, «daß die Ansichten und Hoff nungen aber auch nicht die allerb escheidenfte Aus sicht 'auf Verwirklichung hüben; die Hauptsache ist, twß die Schlußfolgerung in der Linie liegt, nach der wunschgemäß sich das politische Denken der Deut schen in Oesterreich sich bewegen soll. Und diese Schlußfolgerung hat Herr Wolf restlos gezogen. Er „bewies" der Versammlung „scharf und klar", daß die Deutschen

in Oesterreich den Zusammentritt des Reichsrates ablehnen, ja seine Einberufung bekämpfen müssen, weil — Herr Zensor: K. H. Wolf hat es in der Oeffentlichkeit gesagt, und so werden sie es uns Wohl gestatten, daß wir seinen Worten eine etwas größere Publizität geben — das Programm der Deutschradikalen: die Sicherung einer deutschen Parlamentsmehrheit, der Verdeut schung der Volksschule und der politischen Verwal tung, sich im Parlament nicht durchführen läßt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 13.12.1901
Descrizione fisica: 6
, bis auch hier die Forderung nach dem allgemeinen, gleichen und direkten, geheimen Wahlrecht erfüllt ist. Wolf und keiu Ende. Die so plötzlich aufgetauchtc „Affaire Wolf" will kein Ende nehmen, im Gegentheile, sie wächst an und wird nachgerade zum Ungethüine. Die deutsch- nationalen Blätter suchen fortwährend der Geschichte eine neue Wendung zu geben, commentieren jede Acußcrung alldeutscher Abgeordneter und schaffen damit natürlich auch der gegnerischen Presse Stoff zu Erörterungen des „sensationellen Falles

sie — und zwar in viel geringerem Maße und discreter als die alldeutschen Blätter selbst — sich mit der Wolf-Affaire befasst. Den Clericalen werfen sie vor, dass diese andere Parteien angreifen und für sich den Schutz des Strafgesetzes in Anspruch nehmen, selbst thun sie aber das Gleiche, nur dass sie nicht das Strafgesetzbuch, sondern das Schimpfwörtcr-Lexikon zu Hilfe nehmen. Recht komisch ist überhaupt die Haltung der deutschnationalen Presse. Sic nimmt Wolf in Schutz, vertheidigt ihn, schimpft über die Gegner, aber fast

kein Blatt wagt es, den eigentlichen Wolf-Unterdrücker, den Herrn Schönerer anzurempeln. Vor dem Schlossherrn von Zwettl ziehen sie die Krallen ein. Einen köstlichen Beitrag liefert zur Wolfgeschichte das alldeutsche „Nordmährerblatt", welches glaublich in Mährisch-Schönberg erscheint. Es schreibt: „Hätte Wolf also wirklich etwas Schlechtes gethan, er hätte eine in unseren Augen triftige Entschuldigung hiefür darin, dass er zur Zeit des Geschehnisses noch Angehöriger der römisch-katholischen Kirche

war und demnach offen bar, wie die meisten dieser Gemeinschaft Angehöreuden unter dem Banne der Liguori-Moral gestanden und ge handelt haben musste." Man braucht kein Freund der Römlinge zu sein und kann die Liguori-Moral verdammen, aber Wolf als ihr Opfer hiuzustellen, das ist doch zu dumm. Eine sehr undcutsche Heuchelei leisten sich die Ver trauensmänner der alldeutschen Partei im Wahlbezirke Wolfs. Sie versammelten sich am 8. d. M., um folgende Resolution zu fassen: Die am 8. December 1901 in Trautenau

versammelten Vertrauensmänner der alldeutschen Partei aus dem Reichsraths wahlbezirk Trautenau geben nach entgcgengenommener Infor mation und eingehender Erwägung der die Mandatsnieder legung des Herrn Reichsraths-Äbgeordncten K. H. Wolf be treffenden Umstände und Thatsachcn folgende Erklärung ab: 1. Wir können dieser ohne vorheriges Befragen der Wählerschaft erfolgten Mandatsniederlegung, zu der kein stich hältiger Grund vorhanden war, unsere Zustimmung nicht geben und sprechen darüber unser aufrichtiges

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Tiroler Wastl
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Pagina 2 di 12
Data: 11.05.1902
Descrizione fisica: 12
und Nörder? hat der Karl Moor sich selber g'fragt, wia er zur Erkenntniß seiner Lasterhaftigkeit kemmen ist, ob aber der K. H. Wolf sich schon g'fragt hat oder Fragen wird, warum er iatzt so auf den Schönerer und seine früheren Busenfreunde und Anhänger schimpft, ?,st sehr zweifelhaft. Scharren wir amal nach, was ihm der Schönerer eigentlich gethan hat. Vor allem hat er ihn zu den: g'macht, bezw. ihm Gelegenheit und Gunst gegeben, das zu werden, was er geworden ist. Wia aber die G'schicht von der Frau

Seidl auskemmen ist, hat er erkannt, daß das der ganzen Partei arg schaden kann, und drum hat er dem Wolf den freundschaftlichen Rath geben, 's Mandat g'schwind niederzulegen und sich so lang ruhig zu verhalten und als Redacteur der „Ostd. Rundschau" zu bethätigen, bis über die G'schicht Gras g'wachs'n ist, und auf a paar tausend Gulden Hilf für's Blatt war's ihm a' net ankemmen. Der Wolf aber hat sich schon damals als echter und rechter Kleber entpuppt, an offenen Skandal mit dem Seidl provociert

Werth war, daß sie existieret. Iatzt erst, nachdem er der Parteisache zum Trotz sich so verhalten hat, hat sich der alte Schönerer von ihm los g'sagt, wobei er zwar den Grund dafür angedeutet, aber mit koan Wort auf seinen früheren jungen Freund g'schimpft hat, und seither hat er über ihn nix mehr verlauten lassen. Anders K. H. Wolf. Seit dem vollzogenen Bruch schimpft er über Schönerer in gemeinsten Worten, und weil er ihm nix Ehren rühriges vorz'werfen woaß, ihn auf alle Weise als erzdumm

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 10.05.1909
Descrizione fisica: 8
festen Fuß zu fassen, wollte er Lisei nachholen. Wolf hoffte, daß ihm das Glück günstig sein werde. Indem er aber des Weiteren über seinen Plan sprach, begannen Lisei die Tränen wieder aus den Augen zu tropfen. Sein Vorschlag bedeutete für sie ja Trennung von dem einzigen Men schen, der in Liebe und Treue zu ihr stand, und sie bedurfte seiner mehr als je, seitdem Ambros den Hof verlassen hatte. Nicht nur, daß der Vater seinen Groll gegen Ambros an ihr ausließ, sondern er haderte

auch mit ihr, daß sie kein Bube war. Um seinetwillen hatte sie ihre häuslichen Leiden vor Wolf soviel wie Möglich verhehlt; nun aber überwältigte sie alles dieses und sie lehnte ihr weinendes Gesicht an Wolfs Schulter. Er suchte sie mit seiner Ueberzeugung zu trösten, daß ihre Trennung nicht von langer Dauer sein würde und sie schluckte ihre Tränen gewaltsam hinunter, denn sie wollte ihm an Mut nicht nachstehen, war sie doch überzeugt, daß ihm die Trennung ebenso schmerzlich war, wie ihr. Nach einem herzlichen Abschied

trennten sie sich und Wolf ver sprach, sobald wie möglich na chdem Klosterhof zu kommen.. r Während dieser Zeit brauchte Vefa auf den: Klosterhofe fleißig ihrej Zunge, um das Band zwischen dem Schmied und Lisei vollends zu zerschneiden. Der Klosterb!auer saß in seinem Avmstuhl und Vefa hatte sich einen Strohsessel zu ihm herangeschoben und sprach mit gedämpfter Stimme auf ihn ein. Eine Antwort gab er der Schwester nicht; doch bedurfte sie deren auch kaum. Denn sie wußte ja, daß ihm die Braut schaft

zivischen Lisei und Wolf nie ganz angenehm gewesen und daher zweifelte sie nicht, daß er die jetzt sich bietende Gelegenheit benutzen würde, um mit dem Schmied entschieden zu brechen. Tat er es nicht, so stellte er sich damit jetzt und für immer auf die Seite der verhaßten Bayern. Er wendete Vefa einen Augenblick sein Gesicht zu und fuhr dann fort, die Daumen um einander zu bewegen, indem er sich etwas vor beugte und fester auf die Ellenbogen stützte. Und wenn es mit der Brautschaft zu Ende war, spann

, wenn die aus starken Bohlen gefügte Tür den Stößen nachgeben sollte. Seine Augen flammten wie blaue Blitze aus dem berußten Gesicht. Der kleine Lehrbursche hatte sich in irgend einem Winkel verkrochen. Auf einmal erscholl draußen ein triumphierendes Hurräh. Das Werfen mit Steinen horte auf und statt dessen vernahm Wolf ein eigentümlich prasselndes Geräusch auf der Gasse, das von Gelächter und Hohnrufen auf ihn begleitet wurde. Dumpfe Schläge und Füßtrittei über ihm, ließen ihn nickst lange in Ungewißheit

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