sie den Morgen. Mittags bekam sie ! ihre Suppe dri oen armen Schulschwestern, die ihr Klöster- ! lein am Wege hatte und abends fand sich auch schon \ etwas, das ein Vorübergehende- ihr für ein „Ver- [ gelts Gott" mitkheilre. Aber im Winter lag sie \ meist mutterfeelen allein und vergessen in ihrem ? elenden, dunkelen Kämmerlein im Bette, wohin Frost - und hungerige Müdigkeit sie trieben, und alles war i grau, trostlos und ungut. Leihst das Beten ging I nicht leicht und froh von Herzen. Ja, an den Winter
bitten! Laßt nicht einen so kalten j Winter werden!" \ Sie hatte lange nicht so heiß aus sich selbst j herausgebetrt, so voll Angst vor dem Elend des ; Lebens, dem Jammer des Alters und der Härte des ! nahenden Winters Und als das Gebet gethan war, schien es, als habe sich darin ihre letzte Kraft er schöpft, und ihr schmaler, müder Kops sank zurück und lehnte sich an das rothe Kleid der Mutter Gottes unter dem Kreuze. Ihre Finger lösten sich im Schoße, und der viel benutzte Rosenkranz rollte nieder
, denn er kannte sein Ziel. Aber er ging lelse und behutsam, denn Gott hatte chm } verboten, die alte Burgl zu erschrecken und zu ' ängstigen Er schritt empor bis zu der Kreuzigungsgruppe, wo sie am Mantel der Schmerzensmutter schlummerte, neigte sich an ihr Ohr und flüsterte: „Gott schenkt dir einen milden Winter und den ewigen Sommer!" Und dann trat eine große Stille ein, wie die Erfüllung ewigen Willens. In ihrem langen schwarzen Mantel kam feierlich die Nacht herauf uud nahm Besitz von ihrem Königreich
