soll. Die Forderungen an Wien und ihre Wirkungen W i e n , 15. September. (EB.) Heute legte Stadtrai Dr. Tanneberg vor der Wiener Konferenz, die im Favoritener Arbeiterheim stattfand, die Wirkungen dar, die die finan ziellen Forderungen des Bundes an Wien Hervorrufen. Nach einer eingehenden Schilderung der finanziellen Situation, in die die Gemeinde Wien durch die neuesten Notverordnun gen geraten ist, begründete der Finanzreferent die Notwen digkeit für die Gemeinde, alle Versuche zu unternehmen, um ihren Haushalt
er- heblich zurück. So bedauerlich die Erhöhungen auch find, so werden doch die Wiener dadurch nicht mehr belastet, als die Bewohner anderer Städte jetzt schon sind. „SA.-Einfall ist möglich" Wien, 15. September. (-)' Bundeskanzler Dollfuß hatte mit einem Vertreter der Neuyorker „Times" eine Unterredung. Aus die Frage, ob es zu einem Einfall von der reichsdeutschen Grenze her kommen könnte, antwortete der Kanzler: „Ich hoffe, daß das offizielle Deutsch land eine Aktion dieser Art nicht unternehmen
, der Demokratie, die un serer innersten Ueberzeugung entspricht, die das Land zu Glück und Wohlstand, zum äußeren und inneren Frieden geführt hat. Wir wollen die föderativen Grundlagen un seres Staates weiter pflegen, die erlauben, daß vier Sprach- stämme sich in unserem Lande verständigen, achten und lie ben gelernt haben. Wir wollen nicht vergessen, daß m:t die sen Grundlagen unser schweizerisches Vaterland steht und fällt. Wien, 15. September. (-) Die überhebliche Rede Star hembergs vor dem Wiener Rathaus
verfügt, schreibt: Oie stürmischen Temperamente müssen sich bescheiden Die vielfach verbreitet gewesene Meinung, daß unmit telbar nach dem Wiener Katholikentag in der inneren Po litik Oesterreichs große grundstürzende Entscheidungen und Richtungsänderungen vor sich gehen werden, dürste in den nun tatsächlich eintretenden Ereignissen und Entwicklungen nincht so bald ihre Bestätigung finden. Immerhin werden schon in der nächsten Zeit gewisse prinzipielle und persön liche Fragen, die gegenwärtig
Gerüchte im Ausland über Oesterreich Wien, 15. September. (-) Hier zirkulierten Gerüchte. Es wird behauptet, daß die Heimwehr alle Vorbereitungen getroffen hat, um in den nächsten Tagen den angekündigten Plan Starhembergs wahrzunehmen und das Wiener Rat haus mit Gewalt zu besetzen. Andere Gerüchte, die sich hartnäckig behaupten, wollen wissen, daß die Gründung eines Direktoriums Tollsuß-Starhemberg-Fey geplant fet. Was an den Gerüchten tatsächlich wahr ist, läßt sich natür lich nicht seststellen