, ein in seiner Art äußerst seltenes kostbares Werk zu be trachten, welches in 4 Bänden, klein Quart, auf 277 Blät tern mehr als i3Zy Stücke aus der Naturgeschichte und zwar aus den vier Reichen der Natur nach zweckmäßi ger Ordnung in Miniatnr enthält, die sehr getreu nach dem Leben gemalt, und mit einem einzig schönen Far- benrcize versehen sind. Der Verfasser dieser Gemälde ist Georg Hnsnagel, aus Antwerpen geburtig, welcher im Jahre ><>oo in einem Alter von SS Jahren gestorben ist. Dieser Künstler bildete
sich in Italien, und hielt sich lange am Hofe der baierischen Herzoge Albert und Wilhelm auf, für welche er, so wie für den Erz herzog Ferdinand von Oesterreich und den Kai ser Nndolph II. Mehreres arbeitete. Joh. Sadeler hat das Bildniß des genannten Künstlers in Kupfer gesto chen. Der Tradition gemäß soll daS Werk , von dem wir hier reden, ebenfalls für den Kaiser Rudolph be stimmt gewesen seyn, und nach Sandrats Erzählungen in der deutschen Akademie der Künste, Ausgabe von >(>76, Nr. waren dem Künstler
Tausend Goldkro nen für jeden Theil zugesagt. Es scheint aber, daß der Kaiser, wie es bei mehrern seiner Kunstbestellungen der Fall war, dieses Werk nicht abgenommen und bezahlt hat, wodurch es dauu in Privathände kam. So viel ist aber gewiß, daß diese Arbeitverdient, in dem Kabinette eines großen Fürsten oder in einer Staats-Sammlung ausbewahrtzu werden, wo es der Betrachtung derKunst- kenner und Liebhaber für die Gegenwart und Zukunft frei gegeben wäre. Denn hat sich auch die Kunde der Nàii
-g-schicktc uni eine beträchtliche Menge Arten und Geschlechter seit der Abfassung jenes Werkes vermehrt, so sinddoch dic Exemplare der vo,h-„denen Thiere, Vö gel, Fische uud Insekten kaum irgend«.» anders mit mehr Wahrheit dargestellt, nnd die Farben >»»>, nach beinahe 224 Jahren so lebhaft und glänzend erhc.l- ten, als ob das Bnch erst eben vollendet worden wäre. Der Künstler muß auf dieses Werk nothwendig eiue ge raume Zeit seines Lebens verwendet haben, das v^n einem Fleiße und einer Genauigkeit zeigt