in» Abgeordnetenhaus?. (Stach dem stenographischen Protokolle ) (Sorlschuni,.) Handelsminister Ritter v. Chl u m ecky: Die Redner, welche bis jetzt in die Debatte eingegriffen haben, haben sich ganz besonders vom Standpunkte der Wein produktion für das MinoritätSvotum ausgesprochen. Ich ergreife aber schon jetzt das Wort, um aufzu klären, wieso es gekommen ist, daß die Regierung ent gegen den Wünschen, welche den Weinproducenten hier ausgesprochen haben, den erhöhten Zollsatz von 6, be ziehungsweise 12 fl. per
metrischen Centner Wein Ihnen vorgeschlagen hat. Ich werde mich dabei enthalten, auf jene Ausfüh rungen der verehrten Herren Redner einzugehen, welche die Vertragsverhandlungen mit Deutschland zum Ge genstande einer mehr oder weniger abfälligen Kritik gemacht haben; ich werde mir versagen, aus jenen Widerspruch aufmerksam zn machen, der darin besteht, daß man uns einmal vorgeworfen hat, wir hätten bei den Ausgleichsverhandlungen mit Ungarn keine For derungen gestellt, während man uns jetzt einen Vor wurf
der Satz heraus, es handle sich nicht um unsern Zoll; eS ist ausdrücklich gesagt worden, der Zoll, welcher hier eingehoben wird, sei für die Wein- produktion an und für sich gleichgiltig. Ich weiß nicht, ob man so weit gehen kann und ob die Wein producenten auf jeden Zoll verzichten würden, aber die Erhöhung des Zolles, sagt man, ist an und für sich für die Wcinprodnktion gleichgiltig. Nicht gleich- giltig ist aber für die Weinproduktion der Zoll, den andere Länder einHeben, und das, meine Herren
, ist der Kernpunkt ihrer Beschwerden. Es liegt mir da, uni die Ausführungen der Herren Redner zu wider legen, lediglich ob, den Beweis zu liefern, daß die Frage, welchen Zollsatz andere Leute einführen wer den, von deni Zollsätze, den wir Ihnen vorschlagen, 384 ganz und gar unabhängig ist, und daß unser Zollsatz auf die Zollpolitik anderer Länder gar keinen Einfluß hat, noch haben kann. Wenn ich von Italien absehe, welches zunächst ein nach Oesterreich, theilweise wenigstens, Wein im- portirendeS Land
ist, und von Frankreich, welches selbstverständlich große Mengen werthvoller Weine nach Oesterreich importirt, so sind es die Gebiete von Deutschland und England, welche man von jeher als Exportgebiete für unseren Wein ansah, und welche unserer Weinproduktion zu erhalten, seit vielen Jah ren die Tendenz der österreichischen Handelspolitik war. Ich möchte Ihnen, meine Herren, nun beweise», daß unser Exportinteresse kein so außerordentlich be deutendes ist, wie es hier von vielen Seiten ange nommen wird, uud