. Ueberöi'es wird Prinz Eugen, außer wenn er seine Gewohnheiten geändert haben sollte, immer von seinem alten Diener Hans bedient) jeder Versuch, eine fertige Speise zu vergiften, bevor sie ihm serviert wird, wäre also höchst zweifelhaft." ' „Zugegeben," sagte Racksole. „Bleibt aber immer noch der Wein. Haben Sie schon an diese Möglichleit gedacht?" „Nein," gab Babylon zu. „Sie sind ein geschickter Theo- rettker, aber zufälligerweise weiß ich, daß Prinz Eugen den Wein immer in seiner Gegenwart öffnen läßt
. Sicher würde-er von Hans geöffnet werden,- darum ist auch diese Ihre Theorie nicht haltbar." „Ich fche nicht ein, warum. Ich bin kein Wein:kenner und trinke selbst nur selten welchen, aber ich glaube, man kann eine Flasche Wein ganz gut vergiften, solange sie noch im Keller ist, besonders wenn man innerhalb des Hotels noch einen Helsershelfer hat" „Sie glauben also, noch nicht alle Ihre Verschwörer los zn sein?" „Es ist möglich und sogar wahrscheinlich, daß Jules hier noch Verbündete
hat." „Und Sie glauben, eine Flasche Wein kann geöffnet und wieder verkorkt werden, ohne Spuren davon aufzuwei sen?" „Ich sehe die Notwendigkeit nicht ein, die Flasche zu osfiien, um den Wein zu vergiften. Ich persönlich habe es noch nie versucht, jemanden mittels einer Flasche Wein zu vergiften und btlde mir auch durchaus nicht ein, beson deres Talent zum Giftmischer zu haben, aber ich glaube, ich könnte verschiedene Mittel ersinnen, um den Streich auszuführen. Uebrtgeus gebe ich nattirlich
zu, daß ich mich in bezug auf Jules' Absichten sehr leicht irren kann." „Ah," sagte Felix Babylon, „die Weinkeller hier unter uns sind eine Londoner Sehenswürdigkeit. Ich hoffe, lie ber Freund, Sie sind sich bewußt, im Besitze der prachtvoll sten Weine Englands, vielleicht ganz Europas zn sein. Ich kann wohl sagen, ich habe immer daMr gesorgt, die Wein keller wohl zn hüten. Selbst Jules würde auf S-chwie- rigkeiteu stoßen, wenn er ohne Mitwifsen des Kellermei sters in die Keller eindringen wollte, und der Keller
meister ist oder war wenigstens unbestechlich," „Ich muß zu meiner Schande gestehen, ich habe meine Weinkeller noch nicht inspiziert," sagte Racksole lächelnd. „Ein- oder zweimal habe ich einen Rundgang düich das Hotel unternmnmen, aber an die Keller habe ich gar nicht gedacht." „Aber, mein Lieber, das ist ja gar nickt möglich!" — Babylon, der seWst ein gewiegter WeinLenner nnd Wein-