seiner Ansprache ein dreifaches „Hoch!' auf Seine Heiligkeit Papst Pius X. und auf Seine Der Krenzschander. Eine Viertelstunde von einem böhmischen Dorfe entfernt, stand auf einem Hügel ein uraltes höl- zerneS Kreuz. Dieses Kreuz war der Zielpunkt mancher Bittprozeffion, und die Lage deS Dorfes zu dem Hügel eine solche, daß man auS den meisten Häuser« dieses Kreuz erblickte. Eines Morgens aber, nach einer stürmischen Regennacht, Vermißte man den gewohnten Anblick des Kreuzes. Man kam erst auf die Meinung
, daS Kreuz sei schon alt, und da habe eS vielleicht der heftige Sturm in der Vergangenen Nacht umgestürzt. Einige Bewohner machten sich auf. um nachzusehen; ein paar andere gingen zum Pfarrer, um ihm Mit teilung zu machen, der sich dann auch sosort auf den Weg machte, um sich selbst von dem Sach verhalt zu überzeugen. Aber die tiefste Entrüstung malte sich in allen Gesichtern, als man wahrnahm, daß nicht das Unwetter, sondern eine frevelhafte Hand am Sturze deS Kreuzes schuld
dich meiner, du großer Gott.' Als der Geistliche angekommen war, teilte er ihm seinen Namen und den seiner Heimat mit. Dann bekannte er, „daß er in einer Regennacht, auf die er schon lange gewartet, ein Kreuz abgesägt, und beide Füße deS ChristuskörperS abgerissen und weggeworfen habe. Er sei auch im Begrtffe ge wesen, die Arme zu zerbrechen und überhaupt daS ganze Bild zu zerstören; da habe ein Hund gebellt, und weil er geglaubt, eS könne jemand auf das Bellen kommen, sei er entflohen. DaS Kreuz habe ihn schon
lange geärgert, weil die Leute so viel darauf gehalten hätten. ES sei ihm jetzt nicht mehr als Recht geschehen; wenn er nur wüßte, daß ihm Gott vergebe. Er bitte den Geistlichen, nach seiner Heimat zu schreiben und die Eltern in seinem Namen zu bitten, ein neues Kreuz als Sühnopser von einem Teil seines Vermögens, das er be kommen hätte» errichten zu lassen. DieS sei der Wunsch ihres sterbenden SohneS. Ferner möge der Psarrer sein Schicksal laut verkünden als eine Warnung sür alle, und dann möge
die Gemeinde ihm verzeihen und für ihn einen Rosenkranz beten.' Der Feldgeistliche versprach eS tröstend dem Verwundeten, und noch am Abende desselben TageS hatte der Unglückliche reuig seinen Geist aufgegeben. Wie er eS gewünscht, so geschah eS. Jetzt steht auf dem Hügel wieder ein neues, hohes steinernes Kreuz, daS die Eltern deS FrevlerS im Verein mit den Bewohnern, die auch etwas dazu beitragen wollten, errichten ließen.