der in die Hand, und es gab einen gefahr vollen Augenblick, wo Kaiser Heraklus aus den Fenstern seines Palastes das feindliche Lager vor Konstantinopels Toren sehen konnte. Groß war überall das Elend, ver zweifelt die Lage des Reiches; doch am mei sten bluteten die Herzen beim Gedanken, daß die rohen Scharen Jerusalem verwüstet und das Kreuz des Herrn geraubt hatten. Und dieses Uebermaß des Schmerzes rief eine Er hebung des Volkes hervor. Ein neues Heer wurde ausgerüstet, an dessen Spitze der Kai ser
gegen die Perser ins Feld rückte. Cs war ein heiliger Krieg, eine Art Kreuzzug: galt es ja, das lebende Holz, an dem der Erlöser gestorben war, zurückzugewinnen. In einer großen Schlacht beim alten Ninive wurde das persische Heer zerschmettert, und eine Folge des Sieges war, daß das heilige Kreuz herausgegeben wurde. Alle Kirchen des be freiten Reiches hallten von Dankesgesängen wider. Rach sechs Monaten unternahm der Kaiser Heraklus eine glänzende Wallfahrt nach Jerusalem. Bevor er den Boden der Stadt betrat
, legte er demütig Diadem und Purpur ab, dann trug er das heilige Kreuz auf seinen Schultern auf demselben Woge, auf dem es einst der Heiland getragen hatte, und stellte es feierlich an seinen früheren Ort. Das geschah am 14. September 628, und das Andenken an die Begebenheit erneuert all jährlich am gleichen Tage das Fest der Kreuz erhöhung. Soviel von der Geschichte des Festes. Ueber seinen hauptsächlichen Inhalt seid ihr von Kindheit auf belehrt, möget ihr auch manche nähere Einzelheit
zu Jerusalem, har rend des Heiligen Geistes, der in Strömen aon Feuer auf die Gemeinde Christi nieder- ahren wird? So soll es sein! Unser Loben oll erfüllt, getragen und regiert werden »om Geiste des Kirchenjahres; dann ist der ljweck erreicht» den das Christentum erreichen vill: die Heiligung und Beseligung unseres nneren Menschen. Wenden wir uns zurück zum Feste Kreuz- irhöhung! Es wird euch von neuem klar ge worden sein, wie alle gläubigen Glieder der Kirche sich in jenes ferne geschicht liche Ereignis
ihre Erin nerung bei der geschichtlichen Begebenheit, dem freudenvollen Ereignis, wie das unter freche Räubergewalt erniedrigte heilige Kreuz wiederum mit Jubel und Gepräge erhöht ward. Dann schritt ihre Erinnerung rück wärts. Sie gedachten dessen, daß seit dem Sündenfalle unter dem Paradiesesbaume alle gottgetreuen Menschen durch lange Jahr tausende ihre Arme ausstreckten nach dem Kreuz. Denn von Urzeit an hatte Gott in tröstlichen Bildern und Weichnissen geredet von einem Holz, das die Schuld hinweg