des Königs von Italien in Rom, stch Diebe befinden und etwa nicht gemeine Diebe, sondern Personen, denen man die Verwaltung der Civilliste des kgl. Hauses anvertraut hat, welche sich nicht nur nicht schämen ihren eigenen Herrn und König zu bestehlen, sondern dieses in seinem eigenen Hause thaten und dem Verbrechen des Diebstahles ein zweites Verbre chen beifügten, nämlich die Fälschung von Dokumenten, indem sie Wechsel mit der gefälschten Unterschrift des Königs in Um lauf setzen
dazu gebrauchen um den König mittels gefälschter Wechsel zu bestehlen. Schon Guerrazzi, der vor Kurzem gestorben ist, sagte am 22. Juli 1864; Ich be haupte auf's Bestimmteste, daß unser Jahrhundert den Titel das Jahrhundert der Diebe führen wird.", Auch in dieser Thatsache scheint sich obiger Ausspruch zu be stätigen, nur mit dem einzigen Unterschiede, daß, wenn gemeine Leute etwas nehmen, man sagt, sie hätten gestohlen, während man vom Könige von Italien sagt, er habe „annexirt." Nie mand, der überhaupt
einen noch etwas unverdorbenen, nicht ganz vom Liberalismus durchsäuerten Menschenverstand hat, wundert sich, daß dies dem Könige von Italien passirt ist; wohnt er ja selbst in Rom im Quirinal, dem apostolischen Palaste, den er auf die nämliche Weise, und mit dem nämlichen Rechte dem Papste abgenommen und sich „annexirt" hat, wie derjenige, der den Namen des Königs mißbraucht, um falsche Wechsel in Umlauf zu setzen. Und wenn es eine Vorsehung gibt, die von den Liberalen gänzlich verkannt und gelästert wird, so scheint
sie wieder einmal recht laut zu rufen: „Wenn du nicht willst, daß man dir stehle, stiehl auch andern nicht"! Die Personen, welche der Wechselfälschung beschuldigt und deswegen verhaftet wurden, sind ein Marquis, ein Advokat, ein Graf, ein Ingenieur und ein Wechselagent. Der gefälschte Wechsel, der entdeckt wurde, lautete auf nicht weniger, als 200,000 Franken. Auf Befehl der Gerichtsbehörden wurden im Hause des bereits eingesperrten Marquis in Florenz Nachsuchungen gemacht und mehrere Wechsel mit dem gefälschten
Namen Sr. kgl. Majestät vorgefunden. Bei einer andern Durchsuchung bei dem Wechsler Maquay wurde ebenfalls ein gefälschter Wechsel von 50,000 Fr. entdeckt. Uebrigens mag cs eine schöne Wirthschaft in Italien sein, denn bei dieser Gelegenheit wurde die Thatsache festgestellt, daß Wechsel mit der wirkti chen Namensunterschrift des Königs im Umlauf sind, und daß Se. Majestät ungeachtet aller „Anne- xirungen von Ländern und Palästen, öffentlichen Schätzen, Pri vatvermögen und Kunstgegenständen