, über dieses Thema zu sprechen, mit der besonderen Absicht, die Bautätigkeit durch das Beispiel Wiens und durch prak tische, zu verwirklichende Ratschläge in Be wegung zu bringen. Können wir auch dem Vortrag an sich alle Anerkennung nicht ver- Feuilleton. Die Falschmünzer. Roman von August Schräder. Pinkus empfing den Arzt als Geschäfts mann. Bernhard bezeichnete den Wechsel. „Hier ist Geld; geben Sie mir das Pa pier zurück." „Ich habe es nicht," entgegnete mit jüdi scher Freundlichkeit der Agent
den soll, bis durch die Unaufrichtigkeit Einzelner die Notleidenden zu Verzweiflungs mitteln greifen, bei denen wieder diejenigen draufzahlen, die ohnedies guten Willens sind, zu helfen, so werden wir in der Hagen mußte sich entfernen, um seine Bestürzung zu verbergen. Sollte man Verdacht geschöpft, sollte man den Wechsel dem Staats- anwalte zur Untersuchung übergeben haben? Das ließ sich annehmen, da der Wechsel morgen erst verfallen war. Aber ein anderer Umstand fiel dem armen Doktor auf das Herz: Schwarz hat den Wechsel
- hen. Als er den Jugendfreund sah, legte er den Hut aus der Hand und grüßte so freund lich, als ob durchaus nichts vorgefallen wäre. Bernhard schlug denselben freundlichen Ton an. „Ich will Dich nicht lange aufhalten, Freund; mein Geschäft wird bald abgemacht sein. Hier ist das Geld ... gib mir den Wechsel zurück, den Du von dem Juden Pin kus gekauft hast." „Du wirst Dich wundern über dieses Ge schäft," sagte mit einer Verlegenheit der Staatsanwalt. Der Arzt lächelte. „Ich weiß, daß Du eben
, kein Wunder, daß also Kurt Eisner, als er im Jahre 1919 die Rätedik tatur in Bayern einleitete, sich Herrn Neurath ich mein Erstaunen über den Antrag des Juden und kaufte, ohne ein Wort zu verlieren, da ich gerade über die nötige Summe verfügen konnte. Es freut mich zu sehen, daß Du nicht in Verlegenheit bist." Bernhard hatte die Banknoten auf den Tisch gelegt. Otto nahm sie, ohne zu zählen und gab den Wechsel zurück, den er aus seinem Portefeuille genommen. „Ich danke Dir, Freund!" sagte der Arzt, tief
aufatmend. „Sei gewiß, daß ich zu Ge gendiensten bereit bin. Mich ruft die Praxis ... wir sehen uns wohl wieder." Die beiden Männer schüttelten sich die Hände und trennten sich. Wie einem Verurteilten, der dem Schaffotte entronnen, so war dem Arzt zu Mute, als er im Wagen saß und den gräßlichen Wechsel in ganz kleine Stücke zerriß, um die letzte Spur seines Vergehens gründlich zu vertilgen. Kein Mensch, und wäre er ein Tausendkünstler, hätte aus diesen Papieratomen wieder ein Ganzes gestalten