, und so ist es denn geschehen, daß Personen aus der unmittelbaren Umgebung des Monarchen um die mit ihrem Vermögen in keinem Verhältnisse stehenden luxuriösen Ausgaben zu bestreiten, zu demselben Mittel ihre Zuflucht genommen Haben, nur mit dem Unterschiede, daß sie anstatt ihrer eigenen Unterschrift die ihres Gebieters unter die Wechsel ge setzt haben, m der zuversichtlichen Voraussetzung, daß dieser sich un möglich erinnern könne, wie viele solcher Papiere; wirklich von ihm ausgegangen seien. Schon seit Jahren wußte
man sich das unverhält- nißmäßige Wachsen der Wechselschulden nicht zu erklären, bis man endlich dieser Tage dem Treiben auf die Spur gekommen ist und einen Eclat gemachthat, 'welcher das ganze Land in Staunen versetzt. Victor Emmanuel, hatte ungefähr nämlich, zur Zeit des Kaiserbesuches in Mailand, sechs Wechsel zu ;e fünfzigtausend Francs ausgegeben, die am 15. d. fällig waren; als man jedoch zur Zahlung oder Erneuer ung derselben schreiten wollte, fanden sich anstatt sechs deren stchszehn vor, also eine kleine
Differenz von fünfmalhunderttausend Francs. In Folge dessen begaben sich der Ministerpräsident Minghetti, der Minister des königlichen Hauses und einige der höchsten Hofbeamten nach Neapel zum Könige, wo die Sache besprochen und die präsentirten Wechsel genau untersucht würden, und auf vier der als falsch erkannten fand man die königliche Unterschrift von einem Ordonnanzofficier beglaubigt. Diese vier Wechsel waren von der Volksbank in Bologna escomptirt worden, und da der Direktor dieses Instituts
verwandt worden sei. Man dürste sich auch jetzt wohl fragen, ob es für die Ehre des Königthums nicht ersprießlicher gewesen wäre, wenn man, anstatt diesen Eclat zu veranlassen, ruhig die falschen Wechsel bezahlt und für die Zukunft Vorkehrungen getroffen hätte. Am Ende muß ja das Volk so wie so die Schulden des Königs bezahlen. — Die neuen Herren von Rom haben eine Statistik der Wohlthätigkeitsanstalten herausgegeben, welche sie in der Stadt der Päpste und in der römischen Provinz vorfanden; darnach