zu verschaffen, verfiel er auf den Gedanken, Accepte auf Wechsel zu fälschen. Aus einem Adressenbuche entnahm er verschiedene Namen von Personen und Orten, und benützie sodann dieselben zur Anfertigung der Accepte, doch immer so, daß er die Namen der Acceptanteu auf Orte verlegte, in welchem sie nicht ihren Wohnsitz hatten. Ueber die gefälschten Ac cepte, die er nach derRücksendung verbrannte, führte er. weil eine ordentliche Verbuchung natürlich nicht möglich war, einen geheimen Privat-Scontro
eine förmliche Panique ge- Ichaffen worden. Kapferer und Walde hatten seine Wechsel refusirt, und ersterer ihm nur mehr einen Kredit von höchstens 7000 fl. gewährt. Die UnionS- dank in Berlin merkte zuerst dieS unrechtliche Bor- gehen und meldete auf telegraphischem Wege, daß keine weiteren Wechsel mehr honorirt würden. Bon diesem Momente an, sagt der Angeklagte, habe er erst seine mißliche Lage und Insolvenz eingesehen. Am 18. März flüchtete er sich mit seiner Familie, Nachdem er noch eine Barschaft
,' die et' hier praktizirt hatte, und da machte man ihm dort kürzen Prozeß und'verwie« ihn zur Strafe seiner Wechsel-' schwindeleien auf 6 Jahre des La«de«i Da kam nun der Angeklagte vom Regen in die Traufe. Außer halb der eidgenössischen Bundesgrenzen nahmen ihn die österreichischen Behörden in Empfang Und führten ihn per Schüb hieher. Die Untersuchung lieferte ein großartige« Resultat, nämlich ein Passivum von 444,000 Gulden. Dir gegen E. v. Hellrigl gerichtete Anklage zer fällt, kurz genommen, in 3 Hauptpuukie
: 1. Fälschung der Wechsel, welche sich auf dieFir- men I. S. Kapferer hier, Erzberger Und Söhne, Scharnitzer'« Neffe (Wien), baierische Wechselbank (Müncken), Bank für Oberöfterreich in Salzburg und Karl Alöi« Walde hier erstreckten; 2. daß Anweisungen ohne Deckung übergeben wur den, welche in letzterer Zeit gegen Dominiku« Sal- cher, Proknraführer der Firma Fr. Vogelfänger, Josef Riedel. Diecbtl und Frank, und Anton Mahr ausgestellt worden sind; 3. in dem Umstand, daß er bei der Flucht mehr als 7000
gegenüber, mit denen er in Geschäftsverbindung gestanden war, behauptet der Angeklagte hartnäckig, daß ihnen nicht unbekannt ge wesen, die Wechsel-Accepte seien unrichtig. Bei Walde, mit dem der Di«put ein ziemlich erregter war, wollte er Informationen gesehen haben, die er schon 1 Jahr vor der Katastrophe sich bei einer renommirten Wiener Bank eingeholt hätte, während Walde solche aus der letzten Zeit datirt vorlegte. (Fortsetzung folgt.) Unserem Berichte über die Verhandlung vorgrei fend, theilen