so wonniges Blüh'n, Und sproßt noch aus ihm ein Leben, Und haucht noch aus ihm die Blume den Gruß, Den ihr der Himmel gegeben, — ^ ' „Warum denn fluch? ich meinem Geschick, Birgt nicht auch der Gipfel der Leiden, Bedeckt von dem Schnee der bittersten Noth, Die Blume der himmlischen Freuden?' Die vierfache Juttrnatioualr. Zeitroman von M. Renitentus. (Fortsetzung.) „Herr Weber,' nahm Hensen nach einer Pause das Wort, „es gibt edle, hochherzige Thaten, die in sich ihren Lohn tragen, bei denen
von ihr trennen.' »Und eine zweite Bitte erlaube ich mir,' fuhr der Bater fort. „Sie unterstützen, wie ich höre, Ihre Mutter; wollen Sie ihr dieses verschlossene Couvert mit dem nächsten Briefe übersenden? Der Inhalt kümmert Sie ja nicht.' „Nein, das kann . . . das darf ich nichtl Meine Mutter ist arm, aber keifle Bettlerin!' „Schreiben Sie ihr,' nahm Albertine das Wort, „ich lasse sie grüßen? der Inhalt dieses Couverts sei der Gruß der Geretteten an die Mutter des Retters. Wollen Sie dies thun?' - Weber
er sich schämte und die er doch um Alles nicht hätte von sich weisen mögen. . „Und sollten Sie je im Leben einer rettenden Hand bedürfen,' sagte der Vater, „sollt n Sie, was der Himmel verhüten möge, je in die Lage kommen, fremde Hilfe beanspruchen zu müssen, so erinnern Sie sich, daß mein Haus Ihnen jederzeit offen steht, daß Sie mir als Freund stets will kommen sind.' In Weber kämpften die widerstrebendsten Gefühle miteinander. Sein Stolz bäumte sich gegen den Gedanken, auf den Beistand Anderer rechnen
: „Sie sprechen von Freundschaft, Herr Hensen; ich glaube aber, daß wir Beide so wenig-Berührungspunkte miteinander haben, daß wir nns als Freunde nimmer nähern würden. Im Gegentheil, Sie werden meine Gesellschaft fliehen: Sie sind reich, ich arm; Sie ein Ultramontaner, ich Socialdemocrat.' Hensen lächelte. „Oder glauben Sie,' fuhr Weber fort, „daß augenblicklich die schwarze Internationale so-enge Fühlung und Wahlverwandtschaft mit der rothen . hat, wie nationalliberale Scribenten dies dem Volke vorreden
?' „Keineswegs, Herr Weber; die Katholiken sind von den Socialdemo craten durch einen so weitklaffenden Abgrund getrennt, daß eine auch nur scheinbare Ueberbrückung desselben gar nicht denkbar ist. Wir Katholiken stehen auf dem Boden des Positiven Christenthums» die Socialdemocraten - sind fast ausnahmslos Atheisten; wir sind conservativ gesinnt und glauben an das Königthum von Gottes Gnaden; die Socialdemocraten wollen Thron und Altar stürzen und auf den Trümmern der gegenwärtigen gesellschaft lichen