kommt.' Edwin sprang davon und Magnus blickte ihm zufrieden nach. „Ja, es ist ein Glück, für andere zu leben. Wohl mir, »daß ich mir das wenigstens erringen durfte', murmelte er. Tann schritt er langsam hinüber zn dem großeu Kastanienbaum ftinireit der Schloßterrasse, unter welchem Oberleutnant Weber nnd Professor Bittmann Schach spielend saßen. Beide waren etwa in Magnus' Alter, beide hatten einen müden, verbitterten Zug um die bleichen Lippen, wie Menschen ihn haben, die lange krank gewesen uud
darüber mit sich und der Welt zerfallen sind. „Nun, meine Herren', sagte Magnus freundlich, „wer siegt, der Stratege oder der Denker?' „Ich fürchte, diesmal der Denker', antwortete Weber ärger lich. „Wie sollte denn auch ein kranker Soldat nicht besiegt werden? Kann'keinen Kampf mehr wagen — nicht im Ernst und nicht im Spiel.' „Bah! Wer wird so kleinmütig sein! Wer heute krank ist, kann morgen gesund sein!' Weber schüttelte eigensinnig den Kopf. „Sie haben freilich leicht reden! Wenn man gesund
?' Man mar mehr sür Tarock. Da konnte man ruhig im kühlen schatten sitzen bleiben. Während Magnus ins HauS ging, die Karten zn holen, spielten die beiden Derren ihre Partie 5,u Ende. Wirklich verlor Weber und kam dadurch iu noch «gereiztere Stimmung. Er lehnte sich in seinen Gartenstuhl zurück uud ließ den Blick über das schloß gleiten, an das sich dcr herrliche Park mit seinen Lindenalleen, dem Blutbuchenhain nnd den herrlichen Ljärchengruppen schloß. Der sauber gehaltene Kiesplatz vor oer großen
Glasveranda lag im Schatten, nnd von den weiten ^jasenslächen zn beiden 'weiten des Schlosses drang der Tust frisch gemähten Grases herüber. „Ja, ja, er hat leicht reden', sagte Weber, „er könnte sich das Leben freilich herrlich gestalten — wenn er nämlich etivaS weniger abgeschmackt wäre. 'So freilich ist cs ziemlich öde hier. Tiefer gute Magnus -spielt abwechselnd önndsfran und Fron arbeiter. — Gestern vor dem 'Gewitter ging er tatsächlich selbst mit hinans auss Feld nnd half Hafergarben aufladen